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eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)  -  11.04.2025 13:00
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Seite 5 von 14 (700 Ergebnisse total)
Los 7608
LEO HAMBURGER, Auktion [84] vom 20.2.1928 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 84.] Münzen-Sammlung Prinz Philipp von Sachsen-Coburg-Gotha in Wien u. A.: Universell. Bedeutende Serien von Antiken, Oesterreich-Ungarn, England, Frankreich, Lothringen, Salzburg, Notmünzen, Numism. Bibliothek. Frontispiz mit Abbild einer Porträtplakette des Prinzen, 8 unpaginierte, 274 S., 40 Tfn. 6364 Nrn. Orig.-Broschur, Gebrauchsspuren am Umschlag, Fehlstellen in Randbereichen der ersten 4 Blätter hinterlegt. Halbledereinband, mit 5 Bünden, Eckbezügen und goldgeprägtem ledernen Rückenschild. Die Deckel außen mit marmoriertem Papier bezogen. Die Buchdecke, insbesondere die ledernen Bezüge berieben. Beigefügt: LEO HAMBURGER, Auktion [87] vom 7.11.1928 u.f.T., Frankfurt/Main. [Katalog 87.] Alte gewählte Sammlung Niedersachsen. 4 unpaginierte, 63 S., 31 Tfn. 990 Nrn. Orig.-Broschur. 1905 Gramm. (2)

Prinz Ferdinand Philipp Maria August Rafael von Sachsen-Coburg-Gotha [eigentlich: Sachsen-Coburg-Korháry, katholische Sekundogenitur des Hauses Sachsen-Coburg-Saalfeld] (* 1844 in Paris, † 1921 in Coburg), wurde 1870 Major der ungarischen Landwehr. Er lebte viele Jahre im Palais Coburg, der repräsentativen Residenz seiner Familie zu Wien, und verweilte am Wiener Hof, wo er zu einem Vertrauten seines Schwagers Erzherzog Rudolf wurde. Er war Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und empfing zudem den Turm- und Schwertorden des Königreichs Portugal. Seinen letzten Lebensabschnitt verlebte er in Coburg, wo er sich im Bürglaß-Schlösschen niedergelassen hatte. Bereits 1868 war Prinz Wilhelm als Münzensammler bekannt (Numismatischer Anzeiger 1868, S. 82). Besonderes Interesse widmete er der Münzkunde der orientalischen Gebiete, zu der er mit eigenen Studien in Erscheinung trat (Orientalische Curiositäten meines Münzkabinets, in: Revue Belge de Numismatique 1891, S. 297-356). Seine islamischen und orientalischen Münzen versteigerte Jacques Schulman in seiner Auktion vom 22.-23.5.1928 und folgende Tage (siehe unsere Kat.-Nr. 4698).

Auf dem Titelblatt von Katalog 87 die in Bleistift ausgeführte handschriftliche Provenienzzuschreibung: Slg. Prinz Philipp zu Sachsen-Coburg-Gotha. Für eine solche Provenienzangabe konnte hier freilich keine gesicherte Quelle ermittelt werden.

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Los 7609
LEO HAMBURGER, Auktion [84] vom 20.2.1928 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 84.] Münzen-Sammlung Prinz Philipp von Sachsen-Coburg-Gotha in Wien u. a.: Universell. Bedeutende Serien von Antiken, Oesterreich-Ungarn, England, Frankreich, Lothringen, Salzburg, Notmünzen, Numism. Bibliothek. Frontispiz mit Abbild einer Porträtplakette des Prinzen, 8 unpaginierte, 274 S., 40 Tfn. 6364 Nrn. Orig.-Broschur, Gebrauchsspuren am Umschlag, Fehlstellen in Randbereichen der ersten 4 Blätter hinterlegt. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 1184 Gramm.

Prinz Ferdinand Philipp Maria August Rafael von Sachsen-Coburg-Gotha [eigentlich: Sachsen-Coburg-Korháry, katholische Sekundogenitur des Hauses Sachsen-Coburg-Saalfeld] (* 1844 in Paris, † 1921 in Coburg), wurde 1870 Major der ungarischen Landwehr. Er lebte viele Jahre im Palais Coburg, der repräsentativen Residenz seiner Familie zu Wien, und verweilte am Wiener Hof, wo er zu einem Vertrauten seines Schwagers Erzherzog Rudolf wurde. Er war Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und empfing zudem den Turm- und Schwertorden des Königreichs Portugal. Seinen letzten Lebensabschnitt verlebte er in Coburg, wo er sich im Bürglaß-Schlösschen niedergelassen hatte. Bereits 1868 war Prinz Wilhelm als Münzensammler bekannt (Numismatischer Anzeiger 1868, S. 82). Besonderes Interesse widmete er der Münzkunde der orientalischen Gebiete, zu der er mit eigenen Studien in Erscheinung trat (Orientalische Curiositäten meines Münzkabinets, in: Revue Belge de Numismatique 1891, S. 297-356). Seine islamischen und orientalischen Münzen versteigerte Jacques Schulman in seiner Auktion vom 22.-23.5.1928 und folgende Tage (siehe unsere Kat.-Nr. 4698).

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Los 7610
LEO HAMBURGER, Auktion [85] vom 15.10.1928 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 85.] Sammlung Adolf Iklé, St. Gallen: Schweizer Münzen. Frontispiz mit dem Abbild einer Porträtaufnahme des Sammlers, 6 unpaginierte, 122 S., 34 Tfn. 2633 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 765 Gramm.

Adolf Iklé ( * 1852 in Hamburg, gestorben 1923 in St. Gallen) stammte aus einer jüdischen Textilhändlerfamilie mit internationalen Geschäftsbeziehnungen, die sich u. a. auch in St. Gallen, einem Zentrum der frühen Stickereiindustrie, engagierte. Nach einer dreijährigen kaufmännischen Ausbildung in England zum Textil-Import und Exporthändler wurde Adolf nach St. Gallen geschickt, wo er zusammen mit seinen Brüdern Leopold und Ernst die Stickereiexportfirma Iklé Frères leitete, die ihre ausgesuchten Erzeugnisse über Dependancen in Berlin, Paris, London und New York auf den internationalen Markt brachte. Adolf Iklé, der infolge seiner Eheschließung 1898 mit Anna Steinlin auch den Doppelnamen Iklé-Steinlin führte, konzentrierte sich beim Aufbau seiner numismatischen Sammlung auf Münzen der Schweiz, insbesondere auf Prägungen in Gold und auf Münzen von St. Gallen. 1899 erwarb er die Mitgliedschaft in der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft. In Zusammenarbeit mit Emil Hahn, dem Leiter des Münzkabinetts am Schweizerischen Landesmuseum, veröffentlichte er das Werk 'Die Münzen der Stadt St. Gallen', zunächst in aufeinander folgenden Teilen in den Jahrgängen 1910-1912 der Revue suisse de numismatique und ebenfalls in Form einer 1911 zu Genf verlegten Monographie. Damls hatte er schon seine Goldmünzen durch Leo Hamburger versteigern lassen (Auktion [46] vom 21.11.1910 und folgende Tage). Die Auflösung seines numismatischen Nachlasses samt seiner Spezialsammlung St. Gallen, erfolgte erst im Jahre 1928, wovon der vorliegende Katalog kündet.

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Los 7611
LEO HAMBURGER, Auktion [87] vom 7.11.1928 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 87.] Alte gewählte Sammlung Niedersachsen. 4 unpaginierte, 63 S., 31 Tfn. 990 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 593 Gramm.

Ein im Besitz der Firma Künker befindliches Katalogexemplar, das zuvor zum Inventar der Bibliothek der Firma Ludwig Grabow zählte, weist auf seiner Titelseite den wohl von dem sachkundigen Vorbesitzer handschriftlich vorgenommenen Namenseintrag Hartmann auf, der als Zuschreibung an den Sammler des in der Auktion zumindest größtenteils vorhandenen Bestandes zu verstehen ist. Das Pantheon-Adressbuch benennt in der Ausgabe von 1914 als Sammler von 'Münzen von Braunschweig und Hannover' einen in [dem damaligen Landkreis] Marienburg, preußische Provinz Hannover, wohnhaften 'G. Hartmann'(Pantheon, Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und -Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker. Ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt, Esslingen am Neckar 1914, S. 264). Da ein entsprechender Eintrag in der 1926 folgenden Ausgabe dieses Verzeichnisses fehlt, ist davon auszugehen, dass der Genannte seine Sammeltätigkeit aufgegeben hatte oder bereits verstorben war. Die im Katalog enthaltenen Münzen und Medaillen der Welfen sind mit den Los-Nrn. 1-720 erfasst, hinzu kommen Prägungen niedersächsischer geistlicher Einrichtungen und Städten (letztere bilden die Nrn. 819-914) sowie Erzeugnisse weiterer, meist niedersächsischer und westfälischer Münzstände.
Auf dem Titelblatt des hier offerierten Katalogs ist hingegen von unbekannter Hand die Herkunft des darin erfassten Bestandes niedersächsischer Münzen aus dem Beständen der 'Slg. Prinz Philipp zu Sachsen-Coburg-Gotha' postuliert worden. Freilich kann hinsichtlich einer solchen Provenienz hier keine gesicherte Quelle herangezogen werden.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris Numismatische Bibliothek Siegmund Werkner, Innsbruck. Werkner (*1916, † 1991) war Gründer und Inhaber der Tiroler Münzhandlung, einer der damals führenden österreichischen Firmen dieser Branche. Den von ihm hinterlassenen Bibliotheksbestand widmete die Firma Spink Taisei Numismatics Ltd. in Zürich ihre Auktion 46 vom 2.4.1993.

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Los 7612
LEO HAMBURGER, Auktion [88] vom 14.11.1928 u.f.T., Frankfurt/Main.

Alte Sammlung eines schweizerischen Amateurs. U. a. Schweiz, Ausbeute, Völkerwanderung etc. 4 unpaginierte, 70 S., 16 Tfn. 1422 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 508 Gramm.

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Los 7613
LEO HAMBURGER, Auktion [90] vom 29.5.1929 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 90] Sammlung eines deutschen Industriellen. Dubletten des Berliner Münzkabinetts. Antike, Barbaren [, Württemberg und angrenzende Gebiete, Oldenburg, Kunstmedaillen, Allgemeines, dabei viele Goldmünzen]. Hier ein privater Auszug dieses Katalogs, beschränkt auf die Münzen der Antike und die völkerwanderungszeitlichen bis frühmittelalterlichen Prägungen der germanischen Staaten auf die Gebiete des römischen Imperiums. 4 unpaginierte, 40 [von 80] S., 21 [von] 34 Tfn. 852 [von 1705] Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 476 Gramm.

Detlef Tietjen benennt 'den deutschen Industriellen' mit einem gewissen 'Unger'. Vermutlich ist dieser Name gleichzusetzen mit dem Stuttgarter Fabrikanten Ernst Unger (* 1884 in Stuttgart, † 1958 in Coesfeld, siehe https://sempub.ub.uni-heidelberg.de/propylaeum_vitae/de/wisski/navigate/26142/view). Nach dem im Januar 1907 erfolgten Ableben seines Vaters Ernst Ludwig Unger, Inhaber des in Stuttgart angesiedelten Produktionsbetriebs A. Ziemann, einer Fertigungsstätte für Brauereigeräte, brach Ernst Unger sein Ingenieurstudium, das er zuletzt an der Fachhochschule Berlin absolvierte, ab und kehrte in seine Geburtsstadt zurück, um Aufgaben im väterlichen Unternehmen zu übernehmen. Anfangs hatte Ernsts Schwager die Leitung des Betriebs übernommen, an dessen Seite Ernst drei Jahre später nach Übernahme seines mütterlichen Erbes trat. Die Anfänge der Unger'schen Münzenkollektion liegen im Herbst 1922. Anfangs verlegte er sich auf Prägungen der römischen und griechischen Antike sowie jene des Herzogtums Württemberg. Seit 1926 beschäftigte er sich intensiv mit der Geschichte der auf dem Boden des ehemaligen römischen Imperiums hervorgegangenen Reiche der Ost- und Westgoten, Vandalen, Langobarden, Franken, Merowinger und deren germanischen Nachbarn. In diesem Jahr war er auch in die Österreichische Numismatische Gesellschaft aufgenommen worden (Numismatische Zeitschrift, 59. Band, 1926, S. 187). Deren Münzen galt fortan seine besondere Aufmerksamkeit, in wenigen Jahren schuf er eine hochbedeutende Kollektion auf diesem Gebiet, die er fortan als 'Hauptsammlung' favorisierte, seine bisherigen Sammelgebiete aber als 'Allgemeine Sammlung' weiterhin erhielt. Unger war Mitglied in dem 1902 gegründeten Württembergischen Verein für Münzkunde e. V. und wurde 1926 auch in die Österreichische Numismatische Gesellschaft aufgenommen. Damals ist er als Bibliophiler und Münzensammler samt Angabe seiner Wohnadresse in der Stuttgarter Olgastraße 87 auch in einem Handbuch über das internationale Sammlerwesen aufgenommen worden (Paul Neff Verlag [Hrsg.], Pantheon: Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und -Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst- Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker, 2. Auflage, Esslingen 1926, S. 297). Er pflegte vertraute Kontakte zu dem Grazer Oberschullehrer Friedrich Stefan (* 1886 in Zwittau, Mähren, † 1962 in Graz), einem Sammler völkerwanderungszeitlicher Münzen, aber auch zu akademischen Fachleuten, wie z. B. zum Althistoriker, Numismatiker, Epigraphiker und Archäologen Andreas Alfödi (* 1895 in Pomáz bei Budapest; † 1981 in Princeton). Er soll auch eine nennenswerte numismatische Bibliothek zusammengebracht haben, die während des Zweiten Weltkrieges vernichtet worden ist. Im Zuge des allgemeinen wirtschaftlichen Abschwungs, der Deutschland 1928 erfasste, geriet Ernst Ungers Unternehmen in Schwierigkeiten. Bereits in einem Brief vom Anfang jenes Jahres wies er auf seine Probleme hin, Neukäufe hinreichend zu finanzieren. In dieser ungünstigen Lage mag er sich dazu entschlossen haben, zunächst einen Teil seiner Sammlung durch die Firma Leo Hamburger versteigern zu lassen. Doch verbesserte sich seine ökonnomische Lage damit nicht wesentlich. Vielmehr brachte die Weltwirtschaftskrise seinem Unternehmen im Dezember 1931 den Konkurs. Damit musste Unger auch seine numismatischen Bestände zur Befriedigung der Gläubiger überlassen. Seine geliebte 'Hauptsammlung' von 'Barbarenmünzen' gelangte zunächst als Sicherheitsleistung an die Dresdner Bank, die sie später geschlossen der 'Eduard Pfeifer-Stiftung' in Stuttgart veräußerte und von dieser dem Münzkabinett des Musums im Stuttgarter Schloss übereignet wurde. Seine 'Allgemeine Sammlung' wurde indes 1931 auf Vermittlung von Leo Hamburger im Rahmen einer Auktion der Münchener Firma Otto Helbing Nachf. aufgelöst. Vermutlich in der Auktion vom 7.7.1931 und folgende Tage (Katalog [65], enthaltend u. a. : ...'Münzen und Medaillen vieler Zeiten und Länder, mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten. Aus Süddeutschem und Berliner Besitz'...). Seine numismatische Bibliothek war offenbar nicht als Teil der Insolvenzmasse berücksichtigt worden, da sie erst während des Zweiten Weltkrieges der Vernichtung anheim gefallen sein soll. Über das spätere Schicksal von Ernst Unger ist nichts Genaueres publiziert (soweit im Vorhergehenden nicht andere Quellen zitiert sind, beruht unsere Darstellung auf: Holger Komnick/Marjanko Pilekić/David Wigg-Wolf, The Stuttgart Coin Collector Ernst Unger and His Networks. In: R. Ciołek/R. Chowaniec [Hrsg.], Aleksanderia. Studies on Items, Ideas and History Dedicated to Professor Aleksander Bursche on the Occasion of his 65th Birthday, Wiesbaden 2021, S. 225-234). Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Ernst Unger im westfälischen Coesfeld und dürte anscheinend am Betrieb der 'Coesfelder Kunststube' beteiligt gewesen sein (Universität Wien, Institut für Numismatik und Geldgeschichte, Archiv. Bestand: Nachlaß Friedrich Stefan (1886-1962), Findbuch S. 53).

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Los 7614
LEO HAMBURGER, Auktion [91] vom 4.11.1929 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 91.] Sammlung Pfälzischer und Badischer Münzen und Medaillen. 2 unpaginierte, 78 S., 28 Tfn. 1346 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 604 Gramm.

Gemeinhin wird angenommen, dass diese Sammlung von 'Dr. R. Wolff, Heidelberg' (Detlef Tietjen) aufgebaut worden ist. Der in Heidelberg niedergelassene Geisteswissenschaftler und Verlagsbuchhändler Dr. phil. Rudolf [Friedrich] Wolff (1867 in Heidelberg, † 1945 ebendort), [siehe: Rolf Kemmler, Die 'Grammatik-Übersetzungsmethode' in den ältesten portugiesischen Deutschlehrwerken, Villa Real 2019, S. 38) ist als Sammler von Büchern und Münzen bezeugt (Antiqua Verlagsgesellschaft Hermann Kalkhoff [Hrsg.], Handbuch des Kunstmarktes, Berlin 1926, S. 18). Nach seinem Studium wurde er 1893 im Fach Anglistik an der der Philosophischen Fakultät der Universität seiner Heimatstadt mit der Dissertation 'Untersuchung der Laute in den kentischen Urkunden' promoviert. 1899 übertrug ihm sein Vater, der gelernte Drucker Friedrich Wolff (* 1830 in Heidelberg, † 1906 ebendort) seinen Anteil an dem in der Stadt niedergelassenen Verlag Julius Groos, den er im Jahre 1885 gemeinsam mit einem Kompagnon, dem Universitätsbuchhändler Carl Winter, erworben hatte (Kemmler, a. a. O., S. 38). Diese Firma zählte bereits 1890 zu den bedeutendsten Verlagsgeschäften von Fremdsprachlehrwerken (Karl Friedrich Pfau [Bearb.], Biographisches Lexikon des deutschen Buchhandels der Gegenwart, Leipzig 1890, S. 157). Schon einige Jahre vor dieser Übereignung war Rudolf im Unternehmen tätig gewesen (Kemmler, a. a. O., S. 37). Unter seiner Führung erfuhr der Verlag einen erheblichen Aufschwung, insbesondere durch die Erweiterung des Verlagsprogramms und die verstärkte internationale Vermarktung der edierten Sprachlehrwerke. Die Verlagsbuchhandlung war in der Gaisbergstraße 8 untergebracht, die Wohnung von Rudolf Wolff befand sich im benachbarten Haus Nr. 10 (Stadtbuch der Stadt Heidelberg nebst den Stadtteilen Handschuhsheim, Kirchheim, Wieblingen, der Siedlung Pfaffengrund und dem angrenzenden Teile der Gemeinde Rohrbach für das Jahr 1922, Heidelberg, 1922,S. 45).

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Los 7615
LEO HAMBURGER, Auktion [92] vom 11.-12.6.1930, Frankfurt/Main.

[Katalog 92] Alte ausländische Sammlung Griechischer Münzen. Zentralgriechenland, Asien, Afrika. Sammlung Griechischer und Römischer Münzen. 2 unpaginierte, 44 S., 30 Tfn. 1050 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 366 Gramm.

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Los 7616
LEO HAMBURGER, Auktion 93 vom 19.10.1931 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 93.] Sammlung Hans Wunderly v. Muralt, Zürich: Münzen und Medaillen von Zürich, historische Medaillen und Nachtrag. Sammlung Henry Fatio, Genf: Schweizer Münzen u. Medaillen, besonders die Kantone Basel, Freiburg und Genf. 4 unpaginierte, 138 S., 37 Tfn. 2996 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Die Orig.-Schätzpreisliste ist lose beigefügt. 913 Gramm.

Hans Wunderly-von Muralt (* 1842 in Meilen, † 1921 in Zürich) war ein schweizerischer Unternehmer und Politiker. Seinen ursprünglichen Familiennamen erweiterte er erst nach seiner im Jahre 1869 geschlossenen Vermählung durch den Familiennamen seiner Ehefrau, der Seidenfabrikantentochter Amalia von Muralt. Nach einer kaufmännischen Ausbildung mit Aufenthalten in England und Frankreich arbeitete Wunderly zunächst in der Spinnerei und in der Gerberei seines Vaters in Meilen, um anschließend in die von seinem Vater und seinem Onkel geführten Spinnereikonzern Wunderli, Zollinger & Cie. in Zürich einzutreten. Dieses Unternehmen, das zu den bedeutendsten seiner Branche in der Schweiz zählte, leitete Wunderly-von Muralt seit 1893. Er engagierte sich in der Politik (Zürcher Kantonsrat, 1875-1896, Schweizer Nationalrat, 1893-1899) und nahm führende Positionen in Handel und Wirtschaft ein (z. B. als Präsident des Schweizerischen Handels- und Industrievereins, 1883-1900 und 1911-1921 und Vizepräsident der Schweizerischen Kreditanstalt oder Verwaltungsrat diverser Firmen). Hans-Meyer-Tobler hatte ein fünfbändiges Katalogwerk zu dieser Sammlung erstellt, das bereits 1896-1898 unter dem Titel 'Die Münzen- und Medaillen-Sammlung des Herrn Hans Wunderly-v. Muralt in Zürich' veröffentlicht wurde. Große Teile der überaus bedeutenden Sammlung Wunderly waren bereits zwischen Oktober 1898 und 1913 in 7 Auktionen durch die Firma L. & L. Hamburger bzw. durch Leo Hamburger unter den Sammeltiteln 'Seltenheitscabinet eines berühmten Sammlers' und 'Raritäten-Cabinet' versteigert worden, doch ohne Offenlegung des Namens des Sammlers.

Henry Fatio (* 1863 in Genf, † 1930 ebendort) gründete nach seinem Studium und einem anschließenden fünfjährigen Aufenthalt in New York zusammen mit Edouard d'Espine York die Genfer Privatbank d'Espine, Fatio & Co., die 1906 vom Schweizerischen Bankverein übernommen wurde. Henry Fatio sammelte nicht allein Schweizer Münzen und Medaillen, sondern schuf auch eine der damals bedeutendsten privaten Autographensammlungen seiner Zeit. Der italienische Staat erhob ihn 1926 zum Großoffizier des Ordens der Krone von Italien und belohnte ihn so für seine Schenkung dreier Blätter aus Leonardo da Vincis 'Codex über den Vogelflug', wodurch dieses in der Bibliotheca reale di Torino bewahrte Manuskript wieder vervollständigt werden konnte. Henri Fatios Autographensammlung wurde nach seinem Tode im Zuge dreier Versteigerungen in Paris, Mailand und Genf aufgelöst (Henri Baudin, Auktionator; Noel Charavay und Henri Dabel, Experten, Paris, Auktion vom 26.-28.1.1932; Librairie ancienne Ulrico Hoepli, Mailand, Auktion vom 10.-13.10.1932; Buch- und Kunsthandlung William S. Kundig, Genf, Auktion vom 18.5.1935).

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Los 7617
LEO HAMBURGER, Auktion 94 vom 9.5.1932 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 94.] Polnische Münzen. Typensammlung. 2 unpaginierte, 26 S., 7 Tfn. 712 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken, das bedruckte vordere Deckblatt der Orig.-Broschur ist vor dem Titelblatt, die Orig.-Schätzpreisliste ist hinter dem Titelblatt mit eingebunden worden. 383 Gramm.

Auf der Titelseite die Besitzerstempelung Dr. W. Theile / Rechtsanwalt / = Leipzig =.

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Los 7618
LEO HAMBURGER, Auktion 97 vom 12.12.1932 u.f.T., Frankfurt/Main.

Auktions-Katalog No. 97. Sammlung Schweizerischer Münzen und Medaillen aus schweizerischem Besitz. 2 unpaginierte, 42 S., 19 Tfn. 1029 Nrn. Orig.-Broschur. 466 Gramm.

Detlef Tietjen weist diese Sammlung einem gewissen 'Sturzenegger' zu. Möglicherweise handelte es sich um den in Sankt Gallen ansässigen Fabrikant Robert Sturzenegger, der 1882 in die Schweizerische Numismatische Gesellschaft aufgenommen worden war.

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Los 7619
J.M. HEBERLE (H. LEMPERTZ' SÖHNE), Auktion vom 25.10.1886 u.f.T., Köln.

Catalog der Münzen- u. Medaillen-Sammlungen des zu Cöln verstorbenen Herrn Hugo Garthe. I. Abtheilung: Die Münzen und Medaillen des Alterthums, 3680 Nos. II. Abtheilung: Die Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit, 5786 Nos. 6 unpaginierte, 328, 4 unpaginierte S. 9466 Nrn. Halbleineneinband, wohl der Zeit, mit Eckbezügen, die Deckel außen bezogen mit Rieselpapier, auf dem Deckel ist das zurechtgeschnittene bedruckte vordere Deckblatt der Orig.-Broschur montiert worden. Die Orig.-Ergebnisliste am Schluss mit eingebunden. 427 Gramm.

Der Kölner Kaufmann Hugo Garthe (* 1821, † 1876) sammelte nicht nur Münzen und Medaillen, sondern auch verschiedenste historische kunstgewerbliche Objekte und Kunstwerke von der Antike bis zur Neuzeit. Zur Erweiterung seiner Sammlung bediente er sich aus dem Angebotsspektrum einschlägiger Händler oder erwarb, gemäß den Gewohnheiten seiner Zeit, bei entsprechenden Gelegenheiten auch Bodenfunde aus der näheren oder weiteren Nachbarschaft, direkt von den Findern (siehe z. B. Zeitschrift des Aachner Geschichtsvereins II, 1880 S. 144). Bald nach seinem Tode versteigerte die Firma J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne) Garthes Kunst- und Münzensammlungen sowie dessen numismatische Bibliothek: Auktion vom 28.5.1877 ('Kunst-Sammlungen des Hugo Garthe in Köln'), Auktion vom 8.9.1884 (Bibliothek), Auktion vom 10.9.1884 u.f.T. (Münzen- und Medaillen-Sammlungen des verstorbenen Herrn Hugo Garthe).

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das wohl von einem früheren Einband dieses Katalogs abgenommene und wieder aufmontierte Exlibris (K. F. Graf zu Leiningen-Westerburg, Deutsche und oesterreichische Bibliothekszeichen - Exlibris, Ein Handbuch für Sammler, Bücher- und Kunstfreunde, Stuttgart 1901, S. 454), das der Maler und Graphiker Joseph Passsavanti 1899 für 'F · R · Meyer · Coloniensis', geschaffen hat (Mathias Barth, in: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 45, 1995, S. 244). Der in Köln wohnhafte Franz Richard Meyer (* 1848, † 1924) war ein Händler von Münzen, Briefmarken und Antiquitäten. In der 1914 veröffentlichten Ausgabe des Adressbuchs 'Pantheon' ist Meyers Geschäft als 'Antiquitäten-, Briefmarken- und besonders Münzen- und Medaillenhandlung' mit der Adresse Am Hof 33 in der Domstadt verzeichnet (Pantheon, Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und -Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker. Ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt, Esslingen am Neckar 1914, S. 207).

Recto auf dem Fliegenden Vorsatzblatt von alter Hand in Galltinte die Besitzsignatur Wwe. [i.e. Witwe] Schulz Briesen Rosenstr. D'dorf Münzen. Frau Schulz[-]Briesen war die Ehefrau des Kunstmalers Eduard [oder Edouard] Schulz-Briesen (* 1831 auf Haus Anstel in Frixheim-Anstel, † 1891 in Düsseldorf), der sich insbesondere für seine Porträt- und Genrebilder einen guten Ruf erworben hatte. Das Paar lebte von 1871 an in Düsseldorf, in der Rosenstraße 45 ab etwa 1884.

Unterhalb der Signatur von Frau Schulz-Briesen der handschriftlich in blauer Tinte notierte zweizeilige Besitzereintrag Dr. Carl Füngling. Köln. / Aus dem Nachlass Dr. G. Katz 1950. Auf der Titelseite ist überdies die Rundstempelung EXLIBRIS / Dr. Füngling angebracht. Der in Köln-Rath ansässige promovierte Mediziner Carl Füngling (* 1883, † 1972) stand dem Verein der Rheinischen Münzfreunde von dessen Gründung im Jahre 1952 bis 1972 als Erster Vorsitzender vor. Neben Münzen und Medaillen samelte er auch andere historische Objekte, wie z. B. ein kelto-romanisches Vorhängeschloss mit anthropomorher Gesichtsdarstellung (Jerry Slocum/Dic Sonneveld, Romano-Celtic Masks Puzzle Paddlocks. A Study of their Orign, Design, Technology and Security, Oxford 2017, S. 86) oder das Blatt aus einer Handschrift des 9. Jahrhunderts (https://handschriftencensus.de/3801; Dariusz Andrzej Sikorski, Sikorski - Anglosasi i wplywy anglosaskie w skryptoriach karolińskich do końca IX w. [Studium paleograficzno-kodykologiczne. Katalog rękopisów anglosaskich i wykazujących anglosaskie bądź insularne cechy] Posznan 2005, S. 471). Zu seinem 88. Geburtstag schuf der Bildhauer Hon San Tong eine Medaille, die im Jahre 1971 verausgabt worden ist (Siegfried [Christov] Schmidt, Numsimatiker-Medaillen, in: Der Münzen- und Medaillensammler. Berichte aus allen Gebieten Hefte 136 und 137, Nr. 518; Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst, Band 24, S. 328, Nr. 11).

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Los 7620
OTTO HELBING, Sammelband.

Beinhaltend: Auktion [7] vom 6.11.1893 u.f.T., München. Auctions-Catalog [7]. Die Sammlung eines böhmischen Münzfreundes etc. etc. Münzen und Medaillen verschiedener Länder, darunter grosse Anzahl seltener Stücke. 148 S. 2687 Nrn. Auktion [8] vom 30.4.1894 u.f.T., München. Auctions-Catalog [8], enthaltend die Sammlungen der Herren: Dr. med. Fr. Chr... in Z.. (Elsass) (Elsass, Lothringen, Frankreich, Schweiz etc.), Julius Meese in Hannover (Goldmünzen von Ostfriesland, Stolberg etc.), Friedrich Och in München (Salzburg, Weihemünzen etc.) sowie die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Regierungs-Registrators Wilhelm Schratz in Regensburg (Weihemünzen etc. etc.). Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit, darunter grosse Anzahl höchstseltener Stücke. Hervorragende Suiten von Weihemünzen, Gnadenmedaillen, Pestamuletten etc. etc. 4 unpaginierte, 141 S., 4 Tfn. 2514 Nrn. Auktion [9] vom 4.2.1895 u.f.T., München. Auctions-Catalog [9], enthaltend: verschiedene Münzsammlungen: I. Neuere Prägungen (Vereins- und Geschichtsthaler, Doppelthaler, Doppelgulden, Gulden etc.), II. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit. Numismatische Bücher. III. Wallfahrtsorte, religiöse Bruderschaften, Pestamulette, etc. etc., meist seltene Stücke. IV. Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg etc. etc. 2 unpaginierte, 153 S. 2978 Nrn. Auktion [11] vom 26.10.1896 u.f.T., München. Auctions-Catalog [11], enthaltend: I. Die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Carl Wertheimer, Banquier in Meran: Münzen und Medaillen der gefürsteten Grafschaft Tirol und verschiedener Länder. II. Die Sammlungen eines Dresdener Sammlers, des Herrn Gustav Muschweck in Wien und eines Münzfreundes in Hannover etc. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit. Grosse Serien braunschweigischer und sächsischer Münzen, sowie neuerer Prägungen etc. etc. 160 S. 3770 Nrn. Halbleineneinband, wohl um 1900, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Gustavmarmorpapier bezogen. Die Orig.-Ergebnislisten sind vor den Titelblättern sämtlicher Kataloge mit eingebunden worden. 1125 Gramm.

Nach Ausweis der Ergebnislisten erfolgte die Durchführung der Auktion 7 vom 6.-10.11.1893, der Auktion 8 vom 30.4.-4.5.1894, der Auktion 9 vom 4.-8.2.1895 und der Auktion 11 vom 26.10.-3.11.1896.

Der im Titel des Katalogs 8 mit seinem Namen und Wohnort lediglich stark verkürzte Sammler war der Arzt Dr. Ferdinand Christmann im elsässichen Zorndorf [-Zabern], der ein Jahr zuvor einen Fachartikel im Centralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde 13. Bd., 1893, S. 419-426 veröffentlicht hat.

Über den in Hannover ansässigen Julius Meese (siehe Katalog 8), dessen Münzen und Medaillen in den Katalogen 8 und 10 erfasst worden sind, ergibt sich aus den ermittelten Quellen ein bruchstückhaftes Bild eines durchaus vielseitigen Geschäftsmannes. 1839 ist er als Kaufmann dokumentiert (Friedrich Müller, Geschichte des Burgschlosses Ravensberg in Westfalen. Osnabrück 1839, S. 6 der unpaginierten Subskribentenliste). Im Juni 1847 übertrug ihm sein Schwiegervater den 'seit mehr als 36 Jahren' geführten Gasthof 'Zur Stadt Celle' unweit des Hauptbahnhofes in Hannover (Deutsche Allgenmeine Zeitung vom 28. Juni 1847, S. 1600). 1858 ist er als Besitzer des 'Hotel Russie' in Hannover nachgewiesen, auf dessen Initiative die Hannoversche Eisengießerei in jenem Jahr gegründet wurde (https: // de.linkfang.org/wiki/Hannoversche_Eisengie%C3%9Ferei_und_Maschinenfabrik), an der er beteiligt war. 1870 erwarb der Hotelbesitzer Julius Meese zudem das Manganerzbergwerk 'Ilfelds Mangan' bei Ihlfeld von einem Carl Gordian aus Osnabrück (http: // recherche.landesarchiv.sachsen-anhalt.de/ Query/detail.aspx?ID=1335029). Als Hotelbesitzer wies sich Meese auch 1866 während seines Aufenthalts als Badegast in Kissingen in seiner polizeilichen Meldung aus (Beilage zum Kreis-Amtsblatt von Unterfranken und Aschaffenburg Nr. 181, August 1866, Sp. 2131).

Der ebenfalls im Katalog 8 genannte Friedrich Och (*1822 in Ansbach, † 1905 in München), lebte seit 1855 in München. Er war von Beruf Spenglermeister und zählte zu den Gründungsmitgliedern der 1881 fundierten Bayerischen Numismatischen Gesellschaft. Diese widmete ihm zu seinem 80. Geburtstag eine vom Königlich Bayerischen Münz- und Hofmedailleur Alois Börsch geschaffene Medaille. Och veröffentlichte u. a. 1897 seine zweiteilige Fortsetzung des 1858 bis 1873 in 3 Lieferungen erschienenen Werks 'Münzen bayerischer Klöster, Kirchen, Wallfahrtsorte und anderer geistlicher Institute' von Johann Petrus Beierlein.

Wilhelm Schratz (* 1841 in Ansbach, † 1891 in Regensburg) trat nach einem Studium in Erlangen in den Dienst der Königlichen Regierung in Ansbach. Als königlicher Regierungsregistrator wurde er 1878 nach Regensburg versetzt, wo er bis zu seinem Tode wirkte. In seiner Freizeit beschäftigte sich Schratz insbesondere in Regensburg mit historischen und numismatischen Themen und der Numismatik. So fertigte er mehr als 50.000 Abschriften von Urkunden und Auszüge an, ebenso eine Vielzahl von Regesten zur Regensburger Geschichte. Daneben entwickelte er eine rege Autorentätigkeit, die auch münzkundliche Aufsätze hervorbrachte. Seit 1882 beteiligte er sich an der Redaktion der 'Verhandlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg', dem Jahrbuch des historischen Vereins der Oberpfalz und von Regensburg und fungierte darüber hinaus als Konservator der Münzensammlung des Vereins, dem er seit 1884 auch als Sekretär diente.

Der im Katalog 11 aufgeführte Sammler Carl Wertheimer lässt sich derzeit nicht präzise identifizieren. Ein Carl [Karl] Borromäus Wertheimer (* 1841 in Wien, Sterbejahr unbekannt) vermählte sich 1885 in Obermatt, Meran (Südtirol) mit Mathilde Josepha Marie Edle von Pantz.

Gustav Adolf Muschweck lässt sich für das Jahr 1878 nachweisen mit der Adresse Wien, II. [Bezirk] Taborstraße 41 (Jahrbuch des Oesterreichischen Touristen-Club IX. Clubjahr, Wien 1878, S. 398). Er ist in jener Quelle mit der Berufsangabe 'Kaufmann' aufgeführt.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7621
OTTO HELBING, Auktion [13] vom 7.11.1898 u.f.T., München.

Auctions-Catalog [13], enthaltend die Sammlung des Herrn J. R... in W..., ferner die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Josef Walter, Scheideanstaltsbesitzer in Schwäb. Gmünd etc. etc. I. Münzen und Medaillen des Erzstiftes Salzburg. II. Neuere Prägungen (Vereins- und Geschichtsthaler, Doppelthaler, Doppelgulden, Gulden etc.). III. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit etc. etc. 132 S., 6 Tfn. 3252 Nrn. Beigebunden: OTTO HELBING, Auktion [15] vom 13.11.1899 u.f.T., München. Auctions-Catalog [15], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Joseph Adolph Lindner, oberösterr. Landescassen-Controlleur in Linz a. D.: I. Specialsammlung von Münzen und Medaillen des Erzstiftes Salzburg und dessen Suffraganate. II. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit: Hervorragende Suiten österreichischer Prägungen. Numismatische Bücher. 6 unpaginierte, 148 S., 10 Tfn. 3972 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Die Orig.-Ergebnislisten dieser Kataloge sind vor dem betreffenden Titelblatt mit eingebunden worden. 697 Gramm.

Der auf dem Titelblatt nur mit seinen Initialen J. R. genannte aufgeführte Sammler war J. Reichenwallner (Johann Veit Kull, Repertorium zur Münzkunde Bayerns. Erste Fortsetzung. München 1900, S. 481).

Auf dem Titelblatt die in Bleistift ausgeführte handschriftliche Erwerbungsnotiz: von Hess-Luzern erhalten I 1986.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7622
OTTO HELBING, Auktion [14] vom 20.3.1899 u.f.T., München.

Auctions-Catalog [14], Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit. 97 S. 2631 Nrn. Steifbroschur, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, die Rückenpartie mit weißgeprägtem Textil bezogen, die Deckel außen mit auf grauem Papier angefertigten Fotokopien der Deckblätter der Orig.-Broschur. Sämtliche Zuschlagspreise sind von alter Hand in Tinte ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. 309 Gramm.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7623
OTTO HELBING, Auktion [17] vom 5.-7.3.1900, München.

Auctions-Catalog [17], enthaltend die Sammlung des Herrn Otto Hartmann in Holzminden, ferner die nachgelassene Sammlung des Herrn G. Lochner in Wien etc. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit. 8 unpaginierte, 78 S. 2532 Nrn. Orig.-Broschur. Beigefügt: Auktion [18] vom 17.10.1900 u.f.T., München. Auctions-Catalog [18], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Joseph Maurer, Privatier zu München, ferner die Sammlung des Herrn Hans Kellermayr, Bankbeamter zu Linz a. D. sowie die Sammlung eines österreichischen Münzfreundes. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit, darunter neben hervorragenden Seltenheiten aus verschiedenen Münzgebieten reiche Serien von Böhmen, Eggenberg, Schlick und Wallenstein und schöne Suite von Wallfahrtsmedaillen, Pestamuletten etc. 8 unpaginierte, 102 S., 11 Tfn. 2502 Nrn. Orig.-Broschur. Auktion [19] vom 25.2.1901 u.f.T., München. Auctions-Catalog [19], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Johann Joseph Schrott, Zahnarzt in Mühlhausen i. E. u. A.: Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 89, 5 unpaginierte S., 12 Abb. im Text. 2476 Nrn. Orig.-Broschur. 449 Gramm. (3)

Die Gesamtauflagen all dieser 3 Kataloge sind ohne Tafeln ausgestattet worden.

Ein Otto Hartmann aus Holzminden war im Wintersemester 1880/81 an der Universität Freiburg im Breisgau im Fach Medizin immatrikuliert (Verzeichniss der Behörden, Lehrer, Anstalten, Beamten und Studierenden auf der Grossherzogliche Badischen Universität Freiburg im Winter-Halbjahre 1880/81. Freiburg im Breisgau 1880, S. 20).

Ein Hans Kellermayr verfasste das 1911 zu Linz veröffentlichte 'Handbuch zur Wertbestimmung der am häufigsten vorkommenden und nicht mehr gangbaren Goldmünzen sowie außer Kurs gesetzter Silbermünzen'. Ob dieser Autor mit dem im Titel genannten gleichnamigen Sammler identisch ist, scheint wahrscheinlich, doch dürfte eine solche Annahme jedoch in Anbetracht der Aufnahme einer Person desselben Namens im Jahre 1932 in den Oberösterreichischen Musealverein mit gewissen Zweifeln behaftet sein.

Johann Joseph Nepomuk [Jean Joseph Népomucène] Schrott (* 1822 in Baernau, † 1899 im elsässischen Mühlhausen/Mulhouse) absolvierte in München, der Hauptstadt seines Geburtslandes, ein zahnärztliches Studium. 1846 ließ er sich im elsässischen Mühlhausen nieder. Dort machte er sich als Zahnarzt und Zahnchirurg fortan einen Namen, wobei er schon früh die operative Behandlung der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (sogen. Hasenscharte) praktizierte und sich um die Technik der Abnahme von Zahnabdrücken verdient machte. Um 1870 erwarb er die französische Staatsbürgerschaft und beteiligte sich im Deutsch-Französischen Krieg als Sanitäter bei der Bergung von Verwundeten. Zum Bau einer Leichenhalle stiftete er der Stadt Mühlhausen 3000 Goldmark. In seiner Freizeit widmete er sich der Numismatik (R. Forrer/H. Fischer, Adressbuch der Museen, Bibliotheken, Sammler und Antiquare, Straßburg 1897, S. 52) und der Philathelie (https://gw.geneanet.org/fougnot?lang=fr&p=jean+joseph+nepomucene&n=schrott).

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7624
OTTO HELBING, Auktion [18] vom 17.10.1900 u.f.T., München.

Auctions-Catalog [18], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Joseph Maurer, Privatier zu München, ferner die Sammlung des Herrn Hans Kellermayr, Bankbeamter zu Linz a. D. sowie die Sammlung eines österreichischen Münzfreundes. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit, darunter neben hervorragenden Seltenheiten aus verschiedenen Münzgebieten reiche Serien von Böhmen, Eggenberg, Schlick und Wallenstein und schöne Suite von Wallfahrtsmedaillen, Pestamuletten etc. etc. 8 unpaginierte, 102 S., 11 Tfn. 2502 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 395 Gramm.

Ein Hans Kellermayr verfasste das 1911 zu Linz veröffentlichte 'Handbuch zur Wertbestimmung der am häufigsten vorkommenden und nicht mehr gangbaren Goldmünzen sowie außer Kurs gesetzter Silbermünzen'. Ob dieser Autor mit dem im Titel genannten gleichnamigen Sammler identisch ist, scheint wahrscheinlich, doch dürfte eine solche Annahme jedoch in Anbetracht der Aufnahme einer Person selben Namens im Jahre 1932 in den Oberösterreichischen Musealverein mit gewissen Zweifeln behaftet sein.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7625
OTTO HELBING, Auktion [19] vom 25.2.1901 u.f.T., München.

Auctions-Catalog [19], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Johann Joseph Schrott, Zahnarzt in Mühlhausen i. E. u. A.: Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 89, 5 unpaginierte S., 12 Abb. im Text. 2476 Nrn. Steifbroschur, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, die Rückenpartie mit weißgeprägtem Textil bezogen, die Deckel außen mit auf grauem Papier angefertigten Fotokopien der Deckblätter der Orig.-Broschur. Die Orig.-Ergebnisliste in einer Tasche, die auf dem Spiegel des Rückdeckels angebracht worden ist. 346 Gramm.

Johann Joseph Nepomuk [Jean Joseph Néomucène] Schrott (* 1822 in Baernau, † 1899 im elsässischen Mühlhausen/Mulhouse) absolvierte in München, der Hauptstadt seines Geburtslandes, ein zahnärztliches Studium. 1846 ließ er sich im elsässischen Mühlhausen nieder. Dort machte er sich als Zahnarzt und Zahnchirurg fortan einen Namen, wobei er schon früh die operative Behandlung der Lippen-Kiefer Gaumenspalte (sogen. Hasenscharte) praktizierte und sich um die Technik der Abnahme von Zahnabdrücken verdient machte. Um 1870 erwarb er die französische Staatsbürgerschaft und beteiligte sich im Deutsch-Französischen Krieg als Sanitäter bei der Bergung von Verwundeten. Zum Bau einer Leichenhalle stiftete er der Stadt Mühlhausen 3000 Goldmark. In seiner Freizeit widmete er sich der Numismatik (R. Forrer/H. Fischer, Adressbuch der Museen, Bibliotheken, Sammler und Antiquare, Straßburg 1897, S. 52) und der Philathelie (https://gw.geneanet.org/fougnot?lang=fr&p=jean+joseph+nepomucene&n=schrott).

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7626
OTTO HELBING, vollständiges Set aus allen 4 Katalogen der Sammlung Rainer.

Vereint in 2 gleichartigen Einbänden. Beinhaltend: Auktion [21] vom 10.3.1902 u.f.T., München. Catalog [21] eines berühmten alten Münzen- und Medaillen-Cabinets I. Abtheilung: Gold-Münzen und -Medaillen. 6 unpaginierte, 74 S., 10 Tfn. 1484 Nrn. Auktion [22] vom 17.-24.11.1902 u.f.T., München. Catalog [22] eines berühmten alten Münzen- und Medaillen-Cabinets II. Abtheilung: Münzen und Medaillen aus Silber und unedlen Metallen, Kaiser- und Königreiche und geistliche Prägungen. 8 unpaginierte S., S. 75-376 (anknüpfend an die Zählung der I. Abteilung), 10 Tfn. Nr. 1485-8326 (anknüpfend an die Zählung der I. Abteilung). Auktion [23] vom 20.-27.4.1903, München. Catalog [23] eines berühmten alten Münzen- und Medaillen-Cabinets. III. Abtheilung: Münzen und Medaillen aus Silber und unedlen Metallen. Alt- und Neufürstliche Häuser. 6 unpaginierte S., S. 377-538 (anschließend an die Zählung des Katalogs der II. Abteilung), 9 Tfn. Nr. 8327-12257 (anschließend an die Zählung des Katalogs der II. Abteilung). Auktion [24] vom 20.-27.4.1903, München. Catalog [24] eines berühmten alten Münzen- und Medaillen-Cabinets. IV. und letzte Abtheilung: Münzen und Medaillen aus Silber und unedlen Metallen. Italien, Schweiz, Städte, Privatpersonen, Miscellania, Numismatische Bücher. 10 unpaginierte S., S. 539-693 (anschließend an die Zählung des Katalogs der II. Abteilung), 4 Tfn. Nr. 12258-15839. Halbledereinbände, wohl des ersten Jahrfünfts des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägten Rücken und textilen Eckbezügen. Die Deckel außen bezogen mit marmoriertem Papier, die Vorsätze aus einem mit Blumenornamenten bedrucktem Papier. Die Buchdecken berieben. Die Ergebnislisten sind vor den Tafeln der jeweiligen Kataloge mit eingebunden worden, zudem sind sämtliche Ergebnisse ihren jeweilien Positionen beigeschrieben worden. 2107 Gramm.

Die gemäß des Vorworts dieses Katalogs in einer eifrigen 50jährigen Sammeltätigkeit zusammengebrachte Kollektion, 'eine der ältesten und reichsten Oesterreichs', stammte aus dem Besitz von Joseph Rainer (* 1802/3, † 1884 in St. Veit, Kärnten). Für das Jahr 1876 ist er als einer der beiden Prokuristen der Rauscher Compagnie, eine Handelsvereinigung, welche die Radgewerkschaft in Heft und Mosinz betrieb (Leopold Kastner [Hrsg.], Adressen-Buch der Handel- und Gewerbetreibenden sowie der Actien-Gesellschaften der österreichisch-ungarischen Monarchie, Ausgabe 1876-77, S. 182). 1884 ist er als 'Gewerksbesitzer' ausgewiesen (Blätter für Münzfreunde 20. Jg., 1884, Sp. 1072). Er war Gründungsmitglied der Numismatischen Gesellschaft in Wien und Ehrenbürger von Oberdraudorf.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7627
OTTO HELBING, Auktion [20] vom 7.10.1901 u.f.T., München.

Auctions-Catalog [20], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Dr. Stephan Berger, Landtagsabgeordneter in Prag etc etc.: I. Specialsammlung böhmischer Münzen und Medaillen. II. Antike Münzen. III. Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit. 6 unpaginerte, 140 S., 9 Tfn. 3444 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Von alter Hand sind in Tinte sämtliche Zuschlagspreise den jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. 531 Gramm.

Stephan Emanuel Berger (* 1874, † 1897) war von 1893 bis 1895 Mitglied des böhmischen Landtages. 1877 übernahm er das seit 1819 in Familienbesitz befindliche Allodialgut St. Johann unter dem Felsen (St. Ivan) im Kreis Beraun in Böhmen (http://www.hanschristianmempel.de/downloads/sankt-johann.pdf), mit einem Schloss und einer Patronatskirche, zu denen ca. 688 Hektar Grund, überwiegend Wald und landwirtschaftliche Flächen gehörten (Johann F. Prochézka, Topographisch-statistischer Schematismus des Grossgrundbesitzes im Königreiche Böhmen, zugleich Adressenbuch sämmtlicher bei demselben angestellten Beamten, des Forstpersonals u. s. w. 2. Auflage Prag 1891, S. 56). In seinen freien Stunden widmete sich Berger u. a. dem Sammeln von Münzen und Antiquitäten Fundstücke. Er engagierte sich ebenfalls in der Vorgeschichtsforschung und trug mit hohem Engagement eine Kollektion (Joseph Alexander Freiherr von Helfert, Drei Stadtpläne und eine Stadtansicht vom alten Prag, Prag 1893, S. 4: 'Stephan Berger ist zugleich Sammler und rivalisiert als Privatier in dieser Richtung mit der reichen Sammlung des böhmischen National-Museums').

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7628
OTTO HELBING, Auktion [24] vom 2.11.1903 u.f.T., München.

Catalog [23] eines berühmten alten Münzen- und Medaillen-Cabinets. IV. und letzte Abtheilung: Münzen und Medaillen aus Silber und unedlen Metallen. Italien, Schweiz, Städte, Privatpersonen, Miscellanea, Numismatische Bücher. 10 unpaginierte, 693, S., 1 Vakatseite, 4 Tfn. (Anknüpfend an die Nummerierung der vorherigen Auktion: Nrn. 12258-15839. Orig.-Broschur, der Umschlag mit Defekten oben und unten im Bereich des Rückens. 390 Gramm.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7629
OTTO HELBING, Sammelband mit Auktionskatalogen [27-29], 1904-1907, München.

Beinhaltend: Auktion [27] vom 12.12.1904 u.f.T., München. Auctions-Catalog [27], enthaltend die Sammlungen des Herrn Albert Weinreb in Jägerndorf u. A.: Münzen und Medaillen aller Länder und Zeiten, ferner die Sammlung des † Herrn Karl Faber in Stuttgart: Antike Münzen, Münzen und Medaillen von Württemberg, numismat. Bücher etc., sowie die Sammlung des † Herrn Konrad Kirchner, kgl. Regierungs u. Kreisbaurath in München: Münzen und Medaillen des Bisthums Bamberg etc. 8 unpaginierte, 235 S., 16 Tfn. 5552 Nrn. Auktion [28] vom 5.2.1906 u.f.T., München. Auctions-Catalog [28], enthaltend die nachgelassene Sammlung des sel. Herrn Carl Hör, Finanzpractikant in Carlsruhe, sowie die Sammlung des Herrn Friedrich Breymayer in Schwäb. Gmünd u. A.: Münzen und Medaillen verschiedener Länder aller Zeiten. 12 unpaginierte, 196 S., 15 Tfn. 3853 Nrn. Auktion [29] vom 13.5.1907 u.f.T., München. Auctions-Catalog [29], enthaltend die Sammlungen des Herrn Commerzienrath Ludwig Gebhardt in Nürnberg, des Herrn Gustav Gube in Reichenberg (Böhmen), u. A.: Münzen und Medaillen verschiedener Länder aller Zeiten, ferner die Sammlung des Herrn Professor Dr. Curtius in Bonn (Päpstliche Medaillen) und des Herrn H. E. in J. (Brandenburg-preussische Münzen etc.). 8 unpaginierte, 209 S., 14 Tfn. 4431 Nrn. Halbleineneinband, wohl um 1910, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Wellenmarmorpapier bezogen. Sämtliche Zuschlagspreise sind den jeweiligen Positionen der Kataloge 27 und 28 beigeschrieben worden, zudem ist vor den Tafeln dieser beiden Kataloge und auch des Katalogs 29 die zugehörige Orig.-Ergebnisliste mit eingebunden worden. 2011 Gramm.

Albert Weinreb (* 1864 in Jägerndorf [Krnov], gestorben 1925 ebendort), Mitglied der jüdischen Gemeinde, betrieb in seinem Geburtsort einen Kohlen-, Kalk- und Zementhandel unter dem Namen 'Albert Weinreb, Niederlage von Emanuel Friedländer & Co.' (Verhandlungsschriften der Sitzungen der Handels- und Gewerbekammer für Schlesien in Troppau im Jahre 1917. Troppau 1918, S. 56). Er trat 1901 in die Numismatische Gesellschaft in Wien ein. Zuletzt wies ihn die Numismatische Gesellschaft in Wien aus als Privatier, also eine Person, die sich aus dem Geschäftsleben zurückgezogen hat.

Der Stuttgarter Karl Faber hinterließ nicht allein die im Katalog erfasste numismatische Kollektion, sondern auch eine Antiquitätensammlung, die später der Auktionator Rudolf Bangel im Zuge zweier Auktionen in Frankfurt am Main aufgelöst hat: Auktion vom 16.-18.2.1909, Katalog Nr. 726: Verzeichnis über Gemälde, Kunstblätter (dabei Japan-Holzschnitte), Antiquitäten und Kunstsachen (dabei Medaillen und Münzen): u. a. Sammlungen: Hermann Ottos u. Carl Faber † Stuttgart ... , Auktion vom 16.-18.3.1909. Katalog Nr. 728: Verzeichnis über Gemälde, Kunstblätter - europäische und asiatische Kunst -, Antiquitäten, antike Möbel, Kunstsachen, Waffen: aus dem Kongo-Gebiet u. a.; 2te Abteilung aus den Sammlungen Hermann Ottos und Carl Faber, † Stuttgart.

Konrad Kirchner (* 1840 in Bamberg, † 1902 ebendort) hatte eine Ausbildung als Bauingenieur am Münchner Polytechnikum durchlaufen. 1864 trat er in das Berufsleben ein und bekleidete seit 1867 Positionen im öffentlichen Dienst. Er war im Laufe der Jahre an diversen fränkischen und bayerischen Landbauämtern tätig und wurde schließlich 1896 als Regierungs- und Kreisbaurat nach München berufen. In dieser Stellung blieb er bis zu seinem Ableben. Münzen und Medaillen sammelte er seit seiner frühen Jugend. Besonderes Augenmerk legte er auf die fränkischen Prägestätten im Allgemeinen, doch insbesondere auf die fränkischen Münzen und Medaillen.

Der Sammler Gustav Gube wird 1879 als Kaufmann geführt (Rechenschaftsbericht des Reichenberger Turnvereines, Reichenberg 1879, S. 48) und 1911 als Privatier (Mitteilungen aus dem Vereine der Naturfreunde in Reichenberg Bde. 40-45, 1911, S. 77, S. 146).

Der Nürnberger Kaufmann, Großhändler und Kommerzienrat Carl Ludwig Gebhardt (* 1832, † 1911) war Gemeindebevollmächtigter und zeitweise Landrat. 1894 wurde er als 882. Mitglied in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen, einer 1644 in Nürnberg gegründeten, bis heute ebendort bestehenden Sprachgesellschaft.

Den im Titel unter der Sigle 'H. E. in J.' aufgeführte Sammler benennt Detlef Tietjen mit 'H. E(ckert) in J.'

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7630
OTTO HELBING, Auktion [30] vom 14.-18.12.1908, München.

Auctions-Catalog [30], enthaltend Münzen und Medaillen verschiedener Länder. Sammlung des Herrn kgl. Kreiscassier Carl Frank in Augsburg, u. A., ferner: Würzburger Münzen und Medaillen aus dem Besitze eines fränkischen Sammlers. Der Fund von Ellmendingen, sowie Sammlung des Herrn Buchhändler Josef Weiss in Freiburg i. B. (Badische Münzen und Medaillen etc.). 8 unpaginierte, 210 S., 14 Tfn. 4422 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Zuschlagspreise sind bei einigen Beschreibungen notiert, sämtlichen auf den Tafeln abgebildeten Stücken sind ihre jeweiligen Zuschlagspreise beigeschrieben worden. 708 Gramm.

Die Sammlung Würzburg stammte aus dem Besitz von Georg Hermann Lockner (*1860, † 1928), Fabrikinhaber und Kunsthändler von 1889-1928 in Würzburg, dessen Sohn und Enkelsohn ebenfalls als Kunsthändler in dieser fränkischen Bischofsstadt arbeiteten (Gerhard Schön, Münz- und Geldgeschichte der Füstentümer Ansbach und Bayreuth im 17. und 18. Jahrhundert, S. 316). Zu Georg Hermanns numismatischen Interessengebieten zählten auch fränkische Prägungen im Allgemeinen (Robert Forrer/H. Fischer, Adressbuch der Museen, Bibliotheken, Sammler und Antiquare. Ein Handbuch für Sammler, Auctionatoren, Museums-Vorstände und Händler. Straßburg 1897, S. 75).

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7631
OTTO HELBING, Auktion [32] vom 9.-18.5.1910, München.

Auktions-Katalog [32], enthaltend Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit sowie eine numismatische Bibliothek. Nachlaß des Herrn Emil Fischer, Wien etc. 8 unpaginierte, 292 S., 17 Tfn. 6501 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Sämtliche Zuschlagspreise sind ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. 894 Gramm.

Der Wiener Juwelier und Münzenhändler Emil Fischer trat 1882 in die Numismatische Gesellschaft in Wien ein.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7632
OTTO HELBING NACHF., Konvolut aus den Katalogen der Abteilungen I-III mit Beständen der Firma Zschiesche & Köder.

Beinhaltend: Auktion [33] vom 27.3.1911 u.f.T., München. Auktions-Katalog [33], enthaltend die Münzen- und Medaillen-Bestände der aufgelösten Firma Zschiesche & Köder, Leipzig u. A. I. Abteilung: 1. Neuere Deutsche Münzen nach Schwalbach I und II, Deutsche Gedenktaler und Reichsmünzen. 2. Gold-Münzen und Gold-Medaillen aller Länder. 3. Münzen und Medaillen aus Silber und unedlen Metallen der Kaiser- und Königreiche. 10 unpaginierte, 278 S., 27 Tfn. 5792 Nrn. Auktion [34] vom 8.1.1912 u.f.T., München. Auktions-Katalog [34], enthaltend die Münzen- und Medaillen-Bestände der aufgelösten Firma Zschiesche & Köder, Leipzig u. A. II. Abteilung: 4. Geistlichkeit. 5. Altfürstliche Häuser. 8 unpaginierte S. sowie, anknüpfend an die Zählung der Seiten, Tfn. und Lose des Katalogs der I. Abteilung, hier die S. 279-538, Tf. 28-54. Nr. 5793-1188. Auktion [35] vom 14.10.1912 u.f.T., München. Auktions-Katalog [35], enthaltend die Münzen- und Medaillen-Bestände der aufgelösten Firma Zschiesche & Köder, Leipzig u. A. III. Abteilung: 6. Neufürstliche Häuser. 7. Italien. 8. Schweiz. 9. Niederlande. 10. Städte. 11. Mittelaltermünzen. Ferner eine Salzburger Spezialsammlung sowie eine Anzahl von Münzen und Medaillen von Brandenburg-Preussen. 10 unpaginierte S. sowie, anknüpfend an die Zählung der Seiten, Tfn. und Lose des Katalogs der II. Abteilung, hier die S. 539-798, Tf. 55-82. Nr. 11884-17593. Alle 3 Kataloge einheitlich gebunden in Halbledereinbänden der Zeit, mit Eckbezügen und goldgeprägten Rücken. Die Deckel außen mit Wellenmarmorpapier bezogen. Die Buchdecken berieben, die ledernen Bezüge stark beschabt und mit leichten Läsionen im Bereich des Rückens. In allen 3 Katalogen sind die Zuschlagspreise von alter Hand den jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. (3)

Zwei weitere, in diesem Konvolut nicht repräsentierte Versteigerungen von Otto Helbing Nachf., schlossen die Verwertung der Folge der hinterlassenen Bestände der Firma Zschiesche & Köder ab: Auktion [36] vom 7.4.1913 und folgende Tage ( IV. Abteilung: 12. Privatpersonen. 13. Außereuropäische Münzen und Medaillen. 14. Plaketten. 15. Miscellanea. 16. Papiergeld. 17. Numismatische Bücher); Auktion [37] vom 9.4.1913 und folgende Tage (V. Abteilung: Griechische, Römische und Byzantinische Münzen).

Carl Christian Zschiesche (* 1819, † 1885) betätigte sich in jungen Jahren als Knopfmacher. 1855 gründete er zusammen mit Carl Eduard Köder (* um 1820, † 1880) eine Antiquitäten- und Münzenhandlung. Zum Sortiment zählte seit 1862 auch ein philatelistisches Angebot, das zunehmend ausgeweitet wurde aufgrund der vermehrten Nachfrage, da zu jener Zeit nur wenige Briefmarkenhändler in Deutschland existierten. Nach Köders Ableben stellte Zschiesche den Juristen Georg Alexander Wild ein. Als rund fünf Jahre später auch Zschiesche verstarb, übernahm Wild das Geschäft und legte sein händlerisches Augenmerk nun wieder verstärkt auf die numismatische Ware. Zu einem unbestimmten Zeitpunkt trat Friedrich Redder als Mitarbeiter in die Firma ein und wurde zum Prokuristen ernannt. Die Firma wurde Ende 1910 aufgelöst. Ihre verbliebenen umfangreichen Bestände gelangten von März 1911 bis April 1913 im Zuge von 6 Auktionen der Firma Otto Helbing Nachf. zum Aufruf (Hans-Peter Garcarek, Sie gehörten zu den ersten Briefmarkenhändlern in Deutschland. Zur Geschichte der bislang fast unbekannten Philatelistenfamilie Zschiesche. Teil 1: die Firma Zschiesche & Köder. In: Phila Historica. Zeitschrift für Philateliegeschichte und Philatelistische Literatur 2014, S. 68–126; Ders., Zschiesche-Forschung. In: Phila Historica. Zeitschrift für Philateliegeschichte und Philatelistische Literatur 2014, S. 7–8).

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7633
OTTO HELBING NACHF., Auktion [35] vom 14.10.1912 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [35], enthaltend die Münzen- und Medaillen-Bestände der aufgelösten Firma Zschiesche & Köder, Leipzig u. A. III. Abteilung: 6. Neufürstliche Häuser. 7. Italien. 8. Schweiz. 9. Niederlande. 10. Städte. 11. Mittelaltermünzen. Ferner eine Salzburger Spezialsammlung sowie eine Anzahl von Münzen und Medaillen von Brandenburg-Preussen. 10 unpaginierte S. sowie, anknüpfend an die Zählung der Seiten, Tfn. und Lose des Katalogs der II. Abteilung, hier die S. 539-798, Tf. 55-82. Nr. 11884-17593. Halbleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit kaschierten Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel bezogen mit Elefantenhautpapier. 1041 Gramm.

Die Leipziger Antiquitäten- und Münzen-Handlung Zschiesche & Köder wurde im Jahre 1855 gegründet und 1910 liquidiert.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7634
OTTO HELBING NACHF., Auktion [38] vom 14.4.1913 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [38], enthaltend Münzen und Medaillen verschiedener Länder, darunter viele Seltenheiten, besonders auf österreichischem und polnischem Gebiet, sowie eine grosse Serie von Medaillen aus der napoleonischen Epoche. Ferner Sammlung des Herrn Siegmund Nagel in Wien: Freimaurer-Medaillen und Sammlung des Herrn Rittergutsbesitzers William Lorenz in Keuern: Neuere deutsche Münzen nach Schwalbach I und II. 8 unpaginierte, 241 S., 14 Doppel-Tfn. 6556 Nrn. Halbleineneinband, wohl des zweiten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und schwarzgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Kleisterpapier bezogen.

Ein 'Siegmund Nagel, Reisebureau-Besitzer in Wien' wurde 1899 Mitglied der kaiserlich-königlich geographischen Gesellschaft in Wien (Mitteilungen der kaiserlich-königlichen geographischen Gesellschaft XLII. Band, 1899, S. 306).

Das Rittergut im Dorf Keuern (heute zu Döbeln, Sachsen, gehörig) befand sich seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert im Besitz der Famile Lorenz. Der zugehörige Baubestand wurde im Jahre 2005 vollständig abgetragen.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7635
OTTO HELBING NACHF., Auktion [39] vom 8.12.1913 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [39], enthaltend Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. Sammlung eines österreichischen Kavaliers: Sammlung Geistlicher Gepräge, speziell des Erzbistums Mainz. Schweizer Münzen und Medaillen, besonders des Kantons Zürich und eine ausgewählte Sammlung von Kippermünzen. 8 unpaginierte, 274 S., 5299 Nrn.; 34 Tfn. Die ursprünglich separat herausgegebenen Text- und der Tafelteile hier einem Einband vereint. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 916 Gramm.

Den österreichischen Kavalier benennt Detlef Tietjen mit 'Joeckel'. Eckhard Pick kann bei seiner Besprechung großer Sammler mit Bezug zu Mainz diese Zuweisung lediglich wiederholen, ohne weiteres zur Person beisteuern zu können (Eckhart Pick, Münzen, Mächte und Mäzene. 2000 Jahre Geld in Stadt und Kurstaat Mainz. Mainz 2006, S. 127). Die in der Auktion der Firma Adolph Hess Nachf. vom 14.-15.11.1910 enthaltenen Doppeltaler, Taler und Doppelgulden des 19. Jahrhunderts sollen ebenfalls aus einer Sammlung Joeckel stammen.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7636
OTTO HELBING NACHF., Auktion [40] vom 10.12.1917 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [40], enthaltend Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. Sammlungen † A. Kahlert in Ohlau und † Emil Krämer in Augsburg. Der Goldfund von Pilsen. Sammlung Freimaurer-Medaillen und -Abzeichen des Herrn Hans Leipen, Prag. 8 unpaginierte, 282 S., 42 Tfn. 5437 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken, das bedruckte vordere Deckblatt der Orig.-Broschur ist vor den Tafeln mit eingebunden worden. 1288 Gramm.

Arthur Kalert ist bereits für die Jahre um 1900 als Inhaber des Möbeltransport- und Verpackungsgeschäfts 'Fr. Eckhardt's Nachf.' bezeugt (https://kalliope-verbund.info/de/ead?ead.id=DE-2060-BE-55-327135; Leuchs Adressbuch aller Länder der Erde, der Kaufleute, Fabrikanten etc., Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. etc. Zugleich Handelsgeographie, Produkten- und Fabrikanten-Bezugs-Angabe. Band 9: Schlesien, Nürnberg 1907, S. 185). Noch 1914 ist er ohne Nennung seines Vornamens als Spediteur und Sammler von Münzen und Medaillen ausgewiesen (Paul Neff Verlag [Hrsg.], Pantheon - Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und -Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker. Ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt, Esslingen am Neckar 1914, S. 312).

Ein Privatier respektive Rentier namens Emil Krämer, Augsburg, begegnet in den achtziger und neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit diversen Wirtschaftsunternehmen. Dem Privatier wurde am 3. August 1882 die Prokura der Kommanditgesellschaft 'Fischbein und Rohrfabrik Bigl und Comp.' in Augsburg erteilt (Augsburger Abendzeitung, Ausgabe Nr. 218, vom 11. August 1882, S. 6), am 6. März 1892 wurde er in den Aufsichtsrat der 'Fischbein und Rohr Aktiengesellschaft', Augsburg, aufgenommen (Bayerische Handelszeitung, 22. Jahrgang 1892 S. 178). Er war auch Mitglied des Aufsichtsrats der Eisengewerkschaft Maximilianshütte in Rosenberg, Oberpfalz (Bayerischer Kurier, Münchener Stadtanzeiger und Fremdenführer, Abend-Blatt, Ausgabe 29. Jahrgang, Nr. 240, vom 4. Juli 1885, S. 6); Handbuch der Süddeutschen Actien-Gesellschaften Bayern, Württemberg und Baden, 13. Jahrgang 1895/1896, München 1895, S. 174) und Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Mechanischen Bindfadenfabrik Schretzheim bei Dillingen [Donau] (Handbuch der Süddeutschen ..., a. a. O., S. 113). Als Aufsichtsratsmitglied fungierte der Rentier Emil Krämer aus Augsburg ebenfalls in der 'Arminia', Lebens-, Aussteuer- und Militärdienstkosten-Versicherungs-Actiengesellschaft in München' (Wallmann's Verlag und Buchdruckerei [Hrsg.], Deutscher Versicherungs-Kalender für das Jahr 1896, Berlin 1895, S. 321). Im Laufe der 1912 beschlossenen Liquidierung der 1882 in Augsburg gegründeten Kunstmühle Bobingen wird der Rentier Emil Kremer [sic!] als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender verzeichnet (Sailing's Börsen-Jahrbuch 1915, S. 1305). Auch im öffentlichen Leben trat in jener Zeit der Privatier Emil Krämer in Augsburg in Erscheinung. Bei der Segnung der Fahne beim Maifest im Schuljahr 1881/82 durch den Domprobst Dreer fungierte er er als Pate (Jahresbericht über die königliche katholische Studien-Anstalt bei St. Stephan Augsburg; im Studienjahre 1881/1882, Augsburg 1882, S. 54). Er wurde er zum Hauptgeschworenen am Schwurgericht von Augsburg bestellt (Neue Augsburger Zeitung, Ausgabe vom 31. August 1883, S. 4).

Leipen bekleidete den Vorsitz des freimaurerischen Kränzchens 'Harmonie' in Prag, das sich 1909 unter den Schutz der im sächsischen Altenburg ansässigen Loge 'Archimedes zu den drei Reißbrettern' stellte.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7637
OTTO HELBING NACHF., Auktion [41] vom 14.7.1919 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [41], enthaltend Münzen und Medaillen aller Zeiten und Länder. I. Sammlung † K. Walter, Offenburg: 1. Münzen und Medaillen von Baden. 2. Allgemein. II. Sammlung † H. von R. u. A.: Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. 8 unpaginierte, 192 S., 22 Tfn. 3875 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 806 Gramm.

Ein Karl Walter aus Offenburg wurde 1867 in den Kreis der Kameralkandidaten (d. h. Beamtenanwärter der großherzoglich-badischen Hofkammer) aufgenommen (Großherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt, Nr. LVI vom 11. Dezember 1867. S. 570). Ein Gleichnamiger war Herausgeber der in Offenbach verlegten 'Beiträge zu einer Geschichte der Stadt Offenburg', deren Beitrag 'Geschichtliche Einleitung Ortenau und Offenburg; Die Privilegien und Rechte der Stadt Offenburg 1314-1790' (erschienen im 1. Heft 1880) aus seiner Hand stammte. Wohl derselbe fungierte auch als Herausgeber der Publikation 'Die Weistümer der Ortenau', die 1899 ebenfalls in Offenburg erschienen ist.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7638
OTTO HELBING NACHF., Auktion [42] vom 28.6.1920 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [42], enthaltend Münzen und Medaillen aller Zeiten und Länder. Sammlung † Freiherr von Zu-Rhein, Würzburg, u. A.: Münzen und Medaillen des Bistums Würzburg, Medaillen der französischen Revolution und des ersten Kaiserreichs, Münzen und Medaillen verschiedener Länder und Zeiten. Neuere deutsche Prägungen. Der Goldfund von Thaleischweiler. 6 unpaginierte, 128 S. 14 Tfn.. 2371 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 704 Gramm.

Bei dem im Titel ohne seinen Vornamen benannten Vertreter des genannten freiherrlichen Hauses dürfte es sich um den Juristen Ludwig von Zu Rhein (* 1833 in München, † 1914 in Würzburg) handeln, 1869-1875 königlich-bayerischer Kämmerer, 1869-1871 für die Konservative Partei Mitglied des Zollparlaments, 1874-1881 für die Zentrumspartei Mitglied des Reichstages.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7639
OTTO HELBING NACHF., Auktion [43] vom 14.2.1921 u.f.T., München.

Auktions-Katalog, enthaltend Münzen und Medaillen. Sammlung Alfred del Strother, Baden-Baden: Römisch-Deutsches Reich, Oesterreich, Böhmen, Ungarn, Siebenbürgen, Polen, Medaillen der französischen Revolution und des ersten Kaiserreichs, Prägungen der Geistlichkeit, Bayern, Braunschweig, Münzen und Medaillen einiger anderer Gebiete. Numismatische Bücher. 6 unpaginierte, 139 S., 32 Tfn. 1954 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 587 Gramm.

Der Name der Familie del Strother hat eine wechselvolle Geschichte. Erste Namensträger sind im 13. Jahrhundert in der Grafschaft Northumberland in der nordwestlichen Grenzregion Englands nachweisbar (https://www.geni.com/search?search_type=people&names=del+Strother). Bereits im 16. Jahrhundert führen die Angehörigen der nachfolgenden Generationen das Präfix 'del' freilich nicht mehr. Erst infolge des in der Romantik aufkommenden Trends der Hinwendung zum Mittelalter machten sich im Laufe des 19. Jahrhunderts einige Familienmitglieder in Großbritannien und im britischen Ausland die alte Namensform wieder zu eigen (https://www.ancestry.co.uk/name-origin?surname=del%20strother).
Detaillierte Informationen über Alfred del Strother ließen sich nicht ermitteln, möglicherweise auch deswegen, da er vermutlich zu einer jener Generationen gehörte, die mit der späteren Version des Familiennamens getauft worden sind und erst im Laufe ihres Lebens die alte Namensform wieder übernahmen. Die 1914 erschienene Ausgabe des Adressbuchs 'Pantheon' verzeichnet einen in Baden-Baden ansässigen 'A. E. Strotter' mit einer nicht näher charakterisierten numismatischen Kollektion (Paul Neff Verlag [Hrsg.], Pantheon, Adressbuch der Kunst und Antiquitäten-Sammler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker. Ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt, Enzlingen am Neckar 1914, S. 25). Dieser könnte möglicherweise trotz der abweichenden Namensform mit unserer fraglichen Person identisch sein, zumal die im Versteigerungskatalog enthaltene Sammlung eine breite Fächerung beinhaltete. Es liegen Indizien dafür vor, dass bereits wenige Monate vor dieser Auktion der Firma Otto Helbing eine Partie aus Sammlung del Strother im Rahmen der Auktion der Firma Sally Rosenberg vom 8. November und folgende Tage in Frankfurt am Main aufgelöst worden ist.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7640
OTTO HELBING NACHF., Auktion [44] vom 13.3.1922 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [44], enthaltend die Sammlungen des Herrn Geheimrat S. und eines ausländischen Münzfreundes: Münzen und Medaillen verschiedener Länder des Mittelalters und der Neuzeit, darunter viele Seltenheiten in allen Abteilungen. Hervorragende Reihen von Gold-Münzen und Gold-Medaillen. Bedeutende Serien von Ungarn-Siebenbürgen u. anderer Gebiete. Neuere deutsche Prägungen nach Schwalbach. 2 unpaginierte, 171, 5 unpaginierte S., 42 Tfn. 2738 Nrn. Halbleineneinband, wohl des zweiten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und schwarzgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Kleisterpapier bezogen. 720 Gramm.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7641
OTTO HELBING NACHF., Auktion [45] vom 12.2.1924, München.

Auktions-Katalog [45], enthaltend Münzen und Medaillen. Die nicht-schlesischen Bestände des Kaiser Friedrich-Museums Görlitz aus Sammlung † Ernst von Wasserschleben: I. Pommern. Alt-Pommern, unter schwedischer Herrschaft, unter brandenburg-preußischer Herrschaft, Städte, Privatpersonen. II. Ostpreussen. 2 unpaginierte, 38 S., 16 Tfn. 384 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 388 Gramm.

Der Berliner Münzenhändler Ernst von Wasserschleben (* 1862 in Görlitz, † 1908 in Berlin) hatte seine bedeutende Münzensammlung dem Kaiser Friedrich-Museum testamentarisch übertragen. Der institutionelle Erbe löste die nichtschlesischen Prägungen aus dem Bestand heraus und ließ diese in den Jahren 1924 und 1925 durch das Haus Otto Helbing Nachf. vermarkten (Auktionen vom 12.2.1924 und vom 15.9.1925). Folgt man Detlef Tietjen, so stammte auch das Material der 'bereits im 19. Jahrhundert abgeschlossenen Sammlung', das die Firma Otto Helbing Nachf. am 17.2.1925 und folgende Tage auktionierte, aus der Sammlung Wasserschleben. Demzufolge hätte das Kaiser Friedrich-Museum in Görlitz als von Wasserschlebens Erbe auch diesen Bestand zur Auktion eingeliefert.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7642
OTTO HELBING NACHF., Auktion [46] vom 8.7.1924 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [46], enthaltend Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. 2 unpaginierte, 96 S., 25 Tfn. 1261 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 594 Gramm.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7643
OTTO HELBING NACHF., Auktion [47] vom 17.2.1925 u.f.T., München.

Auktions-Katalog [47], enthaltend Münzen und Medaillen Alt- und Neufürtslicher [sic!] Häuser einer im vergangenen Jahrhundert abgeschlossenen Sammlung. 2 unpaginierte, 76 S., 20 Tfn. 1156 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 544 Gramm.

Gemäß Detlef Tietjen soll auch dieser Bestand aus der bedeutenden Sammlung von Wasserschleben stammen. Der Berliner Münzenhändler Ernst von Wasserschleben (* 1862 in Görlitz, † 1908 in Berlin) hatte seine bedeutende Münzensammlung dem Kaiser Friedrich-Museum in seiner Geburtsstadt testamentarisch übertragen. Der institutionelle Erbe löste die nichtschlesischen Prägungen aus dem Bestand heraus und ließ diese in den Jahren 1924 und 1925 durch das Haus Otto Helbing Nachf. vermarkten (Auktionen vom 12.2.1924 und vom 15.9.1925).

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7644
OTTO HELBING NACHF., Auktion [48] vom 15.9.1925, München.

Auktions-Katalog [48], enthaltend Münzen und Medaillen. Die nicht-schlesischen Bestände des Kaiser Friedrich-Museums Görlitz aus Sammlung † Ernst von Wasserschleben: III. Brandenburg in den Marken. Ferner eine alte Spezialsammlung Brandenburg in Franken. 4 unpaginierte, 95 S., 32 Tfn. 1295 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 601 Gramm.

Der Berliner Münzenhändler Ernst von Wasserschleben (* 1862 in Görlitz, gestorben 1908 in Berlin) hatte seine bedeutende Münzensammlung dem Kaiser Friedrich-Museum testamentarisch übertragen. Der institutionelle Erbe löste die nichtschlesischen Prägungen aus dem Bestand heraus und ließ diese in den Jahren 1924 und 1925 durch das Haus Otto Helbing Nachf. vermarkten (Auktionen vom 12.2.1924 und vom 15.9.1925). Folgt man Detlef Tietjen, so stammte auch das Material der 'bereits im 19. Jahrhundert abgeschlossenen Sammlung', das die Firma Otto Helbing Nachf. am 17.2.1925 und folgende Tage auktionierte, aus der Sammlung Wasserschleben. Demzufolge hätte das Kaiser Friedrich-Museum in Görlitz als von Wasserschlebens Erbe auch diesen Bestand zur Auktion eingeliefert.

Die 'alte Spezialsammlung Brandenburg in Franken' hatte der jüdische Bankier Max von Wilmersdörffer (* 1824 in Bayreuth, † 1903 in München) aufgebaut. Er trat 1841 als Lehrling in die von seinem Onkel Joseph [Joel] Nathan Oberndörffer gegründete Münchener Privatbank J. N. Oberndörffer ein und führte 1867 nach dessen Tode dieses Geldinstitut in teilhaberschaftlicher Leitung zusammen mit seinem langjährigen Kollegen Abraham Merzbacher, dem Ehemann von Oberndörffers Nichte Nanny (geb. Oberndörffer). Er war königlich-sächsischer Generalkonsul in München, wurde 1888 als Ritter in den Verdienstorden der Bayerischen Krone aufgenommen und in den nicht erblichen Adelsstand erhoben. Bereits in jungen Jahren beschäftigte sich Max von Wilmersdörffer mit Münzen und Medaillen und konnte über die Jahre Dank seines Vermögens mit großem Engagement eine umfangreiche und qualitätvolle Sammlung aufbauen. Er war Gründungsmitglied und -vorsitzender der 1881 ins Leben gerufenen Bayerischen Numismatischen Gesellschaft. Der Hauptteil der Sammlung Wilmersdörffer samt der zugehörigen numismatischen Bibliothek war bereits von Oktober 1905 bis Ende Juni 1909 durch Joseph Hamburger in Frankfurt am Main im Zuge von 8 Auktionen aufgelöst worden.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7645
OTTO HELBING NACHF., Auktion [49] vom 22.3.1926 u.f.T., München.

[Auktions-Katalog 49.] Griechische u. römische Münzen. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. Besonders reiche Serien von Böhmen, des Erzbistums und der Stadt Magdeburg und sonstiger Städte, St. Georgsmünzen u. -Medaillen (Mansfeld, Kremnitz etc.) sowie viele Seltenheiten auf allen Gebieten. Ehrenzeichen, Verdienst-Kreuze und -Medaillen, Kriegsgedenkzeichen: Sammlung † Hauptmann Phaland. 8 unpaginierte, 292 S., 67 Tfn. 3764 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 1295 Gramm.

Ein Hauptmann Viktor August Andreas Phaland (* 1868, gefallen 1914 im französisch-flandrischen Neuve Chapelle) ist auf dem Friedhof in Berlin-Dahlem beerdigt. Ob der Betreffende, Kompanieführer des Infanterie-Regiments Nr. 57, tatsächlich mit diesem Sammler identisch war, bleibt vorerst offen.

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
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Los 7646
OTTO HELBING NACHF., Auktion [53] vom 20.3.1928 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 53.] Aus dem Besitz eines bekannten norddeutschen Sammlers: Griechische Münzen u. römische Münzen. Drei emaillierte Goldkleinodien. Münzen u. Medaillen vieler Zeiten und Länder mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten, Ausbeute-Goldmünzen, Brandenburg-Preussen, Schlesien. Russische Gold- u. Platina-Münzen aus dem Besitz eines französischen Sammlers. Schwalbach- und Reichs-Münzen, Sammlung des † Herrn Lehrer J. Beyl, Würzburg. Die numismatische Bibliothek eines rheinischen Sammlers. Mehrfarbiges Frontispiz (mit Abbildung von Gnadenpfennigen und einem Kleinod der Auktion), 6 unpaginierte, 178 S., 58 Tfn. 2457 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Lose inliegend die in Hektographie produzierte Orig.-Schätzpreisliste. 1072 Gramm.

Die Rückenprägung des jetzigen Einbands weist eine 'Slg. Güttler' aus, die sich im hier offerierten Katalog verbergen soll. Unter denen im Titel des Katalogs ausgewiesenen Kollektionen böte sich für eine namentliche Identifizierung lediglich jene anonymisierte, 'aus dem Besitz eines bekannten norddeutschen Sammlers' für eine Zuschreibung an. Aus dem weiten Feld der numismatischen Literatur lässt hier freilich keine Sammlung Güttler zitieren. Auf dem Kunstmarkt jenes Auktionsjahres begegnet freilich ein 'Dr. Gerhart Güttler, Berlin', aus dessen Sammlung Kupferstiche, Holzschnitte und Radierungen in Leizig zur Versteigerung gelangten (C. G. Boerner, Auktion 157 vom 7.-9. Mai 1928, Leipzig). Aus dem Jahre 1944 existiert ein Bericht des Kunsthändlers Dr. Hildebrand Gurlitt über die finanzielle Abwicklung von Bilderkäufen für den 'Sonderauftrag Linz' (Erwerbungen für die Bestände im geplanten, sogenannten 'Führermuseum', https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/O7ODNTM74UHK37K6AQ2H44XS23RIL53T?isThumbnailFiltered=true&query=Gerhart+G%C3%).BCttler&rows=20&offset=20&viewType=list&hitNumber=206). Dr. Gerhart Güttler (* 1889 in Reichenstein, Schlesien [heute: Zloty Stok, Polen], † 1966 in Berlin) stammte aus einer im schlesischen Reichenberg niedergelassenen Familie, die ihren Wohlstand als Eigentümerin und Betreiberin des dortigen Arsenik-, Berg- und Hüttenwerkes 'Reicher Trost' erlangt hatte, eine lukrative Liegenschaft, da sie das einzige Arsenbergwerk auf damaligem deutschen Boden beherberte. Sein älterer Bruder Wilhelm [Hermann Paul] Güttler übernahm nach Jurastudium und der im Jahre 1908 erfolgten Promotion sowie dem anschließenden Militärdienst die Leitung dieses Unternehmens (https://www.stolpersteine-hamburg.de/?&MAIN_ID=7&BIO_ID=2701). Ihm trat später Gerhart als Mitinhaber zur Seite (Piotr Romanowski/Elżbieta Szumska, Güttlerowie, Złoty Stok 2016), der ihm schließlich seine Fitrmenanteile verkaufte. 1926 zog Dr. rer. pol. Güttler mit seiner Ehefrau und Töchtern nach Berlin. (https://www.wikiwand.com/en/Barbara_Harrisson).

; NUMISMATISCHE LITERATUR; AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN;
Zuschlag Mein Gebot     Schätzpreis
Los 7647
OTTO HELBING NACHF., Auktion [51] vom 12.4.1927 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 51.] Sammlung † B. in M.: Münzen u. Medaillen von Brandenburg in den Marken. Münzen u. Medaillen vieler Zeiten und Länder, mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten. Sammlung Prof. H.: Griechische und römische Münzen. 6 unpaginierte, 162 S., 64 Tfn. 1973 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Beigefügt: OTTO HELBING NACHF., Auktion [53] vom 20.3.1928 u.f.T., München. [Auktionskatalog 53.] Aus dem Besitz eines bekannten norddeutschen Sammlers: Griechische Münzen u. römische Münzen. Drei emaillierte Goldkleinodien. Münzen u. Medaillen vieler Zeiten und Länder mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten, Ausbeute-Goldmünzen, Brandenburg-Preussen, Schlesien. Russische Gold- u. Platina-Münzen aus dem Besitz eines französischen Sammlers. Schwalbach- und Reichs-Münzen, Sammlung des † Herrn Lehrer J. Beyl, Würzburg. Die numismatische Bibliothek eines rheinischen Sammlers. Mehrfarbiges Frontispiz (mit Abbildung von Gnadenpfennigen und einem Kleinod der Auktion), 6 unpaginierte, 178 S., 58 Tfn. 2457 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 1035 Gramm.

Die Rückenprägung des jetzigen Einbands weist eine 'Slg. Güttler' aus, die sich im hier offerierten Katalog verbergen soll. Unter denen im Titel des Katalogs ausgewiesenen Kollektionen böte sich für eine namentliche Identifizierung lediglich jene anonymisierte, 'aus dem Besitz eines bekannten norddeutschen Sammlers' stammende Zuschreibung an. Aus dem weiten Feld der numismatischen Literatur lässt sich hier freilich keine Sammlung Güttler zitieren. Auf dem Kunstmarkt jenes Auktionsjahres begegnet freilich ein 'Dr. Gerhart Güttler, Berlin', aus dessen Sammlung Kupferstiche, Holzschnitte und Radierungen in Leipzig zur Versteigerung gelangten (C. G. Boerner, Auktion 157 vom 7.-9. Mai 1928, Leipzig). Die finanzielle Abwicklung seiner Bilderkäufe aus der Sammlung Dr. Gerhart Güttler tätigte 1944 der Kunsthändler Dr. Hildebrand Gurlitt (Erwerbungen für die Bestände im geplanten, sogenannten 'Führermuseum', https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/O7ODNTM74UHK37K6AQ2H44XS23RIL53T?isThumbnailFiltered=true&query=Gerhart+G%C3%).BCttler&rows=20&offset=20&viewType=list&hitNumber=206). Dr. Gerhart Güttler (* 1889 in Reichenstein, Schlesien [heute: Zloty Stok, Polen], † 1966 in Berlin) stammte aus einer im schlesischen Reichenberg niedergelassenen Familie, die ihren Wohlstand als Eigentümerin und Betreiberin des dortigen Arsenik-Berg- und Hüttenwerkes 'Reicher Trost' erlangt hatte, eine lukrative Liegenschaft, da sie das einzige Arsenbergwerk auf damaligem deutschen Boden beherberte. Sein älterer Bruder Wilhelm [Hermann Paul] Güttler übernahm nach dem Jurastudium und der im Jahre 1908 erfolgten Promotion sowie dem anschließenden Militärdienst die Leitung dieses Unternehmens (https://www.stolpersteine-hamburg.de/?&MAIN_ID=7&BIO_ID=2701). Ihm trat später Gerhart als Mitinhaber zur Seite (Piotr Romanowski/Elżbieta Szumska, Güttlerowie, Złoty Stok 2016), der ihm schließlich seine Firmenanteile verkaufte. 1926 zog Dr. rer. pol. Güttler mit seiner Ehefrau und Töchtern nach Berlin (https://www.wikiwand.com/en/Barbara_Harrisson).

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Los 7648
OTTO HELBING NACHF., Auktion [54] vom 5.11.1928 u.f.T., München.

[Aktionskatalog 54.] Bedeutende Sammlung von Münzen und Medaillen der gefürsteten Grafschaft Tirol des † Ingenieurs Franz Seif, München. Sammlung Geheimrat von K.: Französische Revolution und Napoleon. Münzen u. Medaillen vieler Zeiten und Länder mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten, darunter Sammlung Oberstleutnant Sch.: Münzen und Medaillen von Baden. .... Im Anschluß an voranstehende Auktion Bedeutende Sammlung von Griechischen Münzen aus ausländischem Privatbesitz. 6 unpaginierte, 215 S., 44 Tfn. 3160 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Innen lose beigefügt ist die Orig.-Schätzpreisliste. Sämtliche Zuschlagspreise sind ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden.

Ein in Innsbruck niedergelassener Ingenieur Franz Seif ist für das Jahr 1896 dokumentiert als Generalvertreter für Tirol und Vorarlberg der Gasmaschinenfabrik GmbH im bayerischen Amberg (Innsbrucker Nachrichten Nr. 276, 3.11.1898, S. 20). Spätestens als er sich in München niedergelassen hatte, war er Mitglied der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft (Mitteilungen der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft 1915, S. VI).

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Los 7649
OTTO HELBING NACHF., Auktion [56] vom 17.6.1929 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 56.] I[.] Münzen von Köln, Sammlung eines deutschen Gelehrten. II[.] Münzen und Medaillen der Pfalz, Sammlung eines pfälzer Münzfreundes. III[.] Bedeutene Sammlung von Gold-Münzen und Gold-Medaillen in hervorragender Erhaltung aus dem Besitz eines süddeutschen Sammlers. IV[.] Münzen und Medaillen vieler Zeiten und Länder, mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten aus verschiedem Besitz. V[.] Neuere Prägungen: Taler, Doppeltaler, Doppelgulden etc. nach Schwalbach, Reichsmünzen. 6 unpaginierte, 212 S., 38 Tfn. 3712 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Innen lose beigefügt ist die Orig.-Schätzpreisliste. 901 Gramm.

Die Sammlung Kölner Münzen stammt aus dem Besitz des rührigen Sammlers und numismatischen Autors Alfred Noss (* 1855 in Köln, † 1947 in Teisendorf, Oberbayern), der neben seinen Monographien zu den Münzen von Köln, zu den Münzen von Jülich, Mörs und Alpen, Kleve und Jülich-Berg sowie zu den Münzen von Pfalz-Veldenz, - Neuburg und -Sulzbach zahlreiche Arbeiten zur rheinischen und pfälzischen Münzkunde erarbeitet hat. 1919 erhielt er seitens der Universität Bonn die Ehrendoktorwürde. Langjährig in München wohnhaft, fungierte er von 1921 bis zu seinem Tode als Vorsitzender der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft. Erst nach seinem Tode gelangten seine Sammlungen von Münzen und Medaillen der kurpfälzischen Linie sowie der pfälzischen Nebenlinien inklusive der Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg in den Jahren 1956 und 1957 durch die Firma Dr. Busso Peus in Frankfurt zur Auflösung (Auktionen 255 vom 8.-9.10.1956 und 256 vom 14.-15.6.1957).

Die 'Sammlung eines Pfälzer Münzfreundes' wurde gemäß Detlef Tietjen von 'M. Schuler' aufgebaut.

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Los 7650
OTTO HELBING NACHF., Auktion [58] vom 5.12.1929 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 58.] I[.] Bedeutende Sammlung von Orden u. Ehrenzeichen des In- und Auslands, darunter auch solche des Weltkrieges. II[.] Münzen und Medaillen vieler Zeiten u. Länder. Große Reihe von Prägungen weltlicher Herren. Umfassende Serie von Venetianer Osellen. Viele Seltenheiten auf allen Gebieten. III[.] Numismatische Bücher. 6 unpaginierte, 140 S., 32 Tfn. 2217 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Lose inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. Sämtliche Zuschlagspreise sind ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. 737 Gramm.

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Los 7651
OTTO HELBING NACHF., Auktion [59] vom 31.1.1930 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 59.] Antike Münzen: Griechen, Römer, Barbaren. Aus ausländischem Besitz. 2 unpaginierte, 45 S., 28 Tfn. 744 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 502 Gramm.

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Los 7652
OTTO HELBING NACHF., Auktion [60] vom 12.6.1930 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 60.] Im Auftrag der Besitzer: I. Sammlung des † Herrn Staatsministers Dr. von Ringelmann: Bistum Würzburg. II. Sammlung eines Pfälzer Münzfreundes und aus ausländischem Besitz: Münzen und Medaillen verschiedener Zeiten u. Länder, darunter bedeutende Reihen von Goldmünzen, Talerabschläge in Gold, mehrfache Dukaten. Reiche Serien von Oesterreich, Ungarn, Siebenbürgen, Päpste, Bayern, Braunschweig etc. etc. III. Goldmünzen des Deutschen Reiches. 6 unpaginierte, 134 S., 34 Tfn. 2092 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 740 Gramm.

Friedrich von Ringelmann (* 1803 in Würzburg, † 1870 in München) machte im Königreich Bayern als Jurist im Staatsdienst und als Politiker eine ungebrochene Karriere. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Würzburg und Heidelberg promovierte er im Jahre 1824 und schloss daran seine Habilitation an. An der Alma Mater seiner Heimatstadt lehrte er von 1825 an zunächst als Privatdozent für französisches Zivilrecht, seit 1828 an der juristischen Fakultät als außerordentlicher Professsor und seit 1832 als ordentlicher öffentlicher Professor für deutsches Recht. 1836 wurde ihm der Titel 'Hofrat' verliehen, 1838 bekleidete er das Amt eines Gerichtsrats am Oberapellationsgericht in München, dem höchsten Rechtssprechungsorgan des Königreichs Bayern, und wurde in den Kreis der Mitglieder der Gesetzgebungskommission aufgenommen. Nach seiner Berufung zum Ministerialrat im Staatsministerium der Justiz im Jahre 1848 bekleidete er von 1848 bis 1852 das Amt des Staatsministers des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten, um dann von 1854 bis zu seinem Rücktritt im Jahre 1859 als Staatsminister der Justiz im Königreich Bayern zu amtieren. Fortan setzte er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1869 seine Tätigkeit als Staatsrat im ordentlichen Dienst weiter fort. Spätestens in seinem Ruhestand dürfte er hinreichend Zeit gehabt haben, sich seiner Sammlung von Münzen und Medaillen des Bistums Würzburg zu widmen, die erst rund zwei Generationen nach seinem Tode zur Versteigerung gelangte.

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Los 7653
OTTO HELBING NACHF., Auktion [61] vom 14.10.1930 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 61.] I. Bedeutende Sammlung eines Aristokraten: Französische Revolution, Napoleon und seine Zeit. II. Sammlung † Willmann: Orden und Ehrenzeichen aller Länder. 4 unpaginierte, 93 S., 32 Tfn. 1577 Nrn. Die Orig.-Schätzpreisliste mit eingebunden. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 635 Gramm.

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Los 7654
OTTO HELBING NACHF., Auktion [62] vom 16.10.1930 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 62.] I[.] Sammlung Fr. Klages, Bad Harzburg. Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg. II[.] Sammlung von Goldgulden des 14.-16. Jahrhunderts. III[.] Münzen und Medaillen aller Zeiten und Länder. 204 S., (anknüpfend an die Auktion vom 14.10.1930:) Tf. 33-55. Nr. 1578-3411. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Das bedruckte vordere Deckblatt der Orig.-Broschur ist vorn, die Orig.-Schätzpreisliste hinten mit eingebunden worden. 623 Gramm.

Bei dem Sammler der braunschweig-lüneburgischen Prägungen dürfte es sich wohl schon allein aus Altersgründen kaum um den Chemiker Friedrich Klages (* 1904 in Bad Harzburg, † 1989) gehandelt haben, der später als außerplanmäßiger Professor in seinem Fach an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrte. Möglicherweise war der hier bezeugte Sammler ein älterer Verwandter dieses Naturwissenschaftlers.

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Los 7655
OTTO HELBING NACHF., Auktion 63 vom 29.4.1931 u.f.T., München.

[Auktions-Katalog 63.] Römische Münzen: Republik, Kaiser, Byzantiner, Sammlung des † Professors Dr. Prix. 2 unpaginierte, 62 S., 36 Tfn. 1403 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Von alter Hand sind die Schätzpreise den jeweiligen Losen beigeschrieben worden. Eine geheftete Kopie der Schätzpreisliste ist inliegend vorhanden. 642 Gramm.

Vermutlich ist der Sammler mit jenem mit seinen Lebensdaten nicht zu fassenden Franz Prix identisch, der bereits seit 1881 als Gymnasialprofessor an der k. k. Theresianischen Akademie in Wien bezeugt ist, wo er die Fächer Latein und Deutsch lehrte. Als Schulrat leitete er von 1909 bis 1910 das Gymnasium dieser Institution, deren Mitgliedschaftsvertretung er auch in der Wiener Numismatischen Gesellschaft übernommen hatte. Als Kustos der Münzensammlung des Theresianums veröffentliche er die römischen Münzen in zwei Ausgaben der Jahresberichte des Gymnasiums der k. k. Theresianischen Akademie (Wien o. J. und 1909). Weitere, teils bereits in den achtziger Jahren publizierte Arbeiten zur antiken Philologie sowie kommentierte Bildbände zu den antiken Stätten Pompeji (1899) und Athen (1905) entstammen ebenfalls seiner Feder.

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Los 7656
OTTO HELBING NACHF., Auktion 64 vom 7.7.1931 u.f.T., München.

[Auktions-Katalog 64.] Im Auftrag der Erben: Münzen und Medaillen der Pfalz und von Baden. Sammlung eines altangesehenen Münzfreundes. Münzen und Medaillen vieler Zeiten und Länder, mit vielen Seltenheiten auf allen Gebieten. Aus Süddeutschem und Berliner Besitz, sowie andere Beiträge. Freimaurer-Medaillen im Auftrag eines Frankfurter Sammlers. 8 unpaginierte, 168 S., 20 Tfn. 2900 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Lose beigefügt ist eine geheftete Fotokopie der Schätzpreisliste. 818 Gramm.

Die Serien von Pfalz und Baden bringt Detlef Tietjen mit einem Sammler 'Landgraf' in Verbindung.

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Los 7657
OTTO HELBING NACHF., Auktion 65 vom 10.12.1931 u.f.T., München.

[Auktionskatalog 65.] Im Auftrag der Erben: Nachlaß † Professor Dr. H. Buchenau, München und aus anderem Besitz. Münzen des Mittelalters, Münzen und Medaillen vieler Zeiten und Länder, numismatische Bibliothek. 8 unpaginierte, 132 S., 20 Tfn. 2422 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 644 Gramm.

Dr. Heinrich Buchenau (* 1862 in Bremen, † 1931 in München) hatte in Leipzig, Jena und Straßburg Philologie und Geschichte studiert. Nachdem er 1887 den Doktortitel erworben hatte, war er zunächst im Schuldienst tätig und beschäftigte sich als Sammler und Autor mit numismatischen Themen. Von 1908 bis 1927 arbeitete er als Kustos an der Staatlichen Münzsammlung in München, wo er die Bestände der mittelalterlichen Münzen betreute.
Bereits im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat Heinrich Buchenau, damals Gymnasialdirektor in Marburg und schon Geheimer Regierungsrat, Teile seiner privaten Münzensammlung versteigern lassen, zunächst in der Auktion Sally Rosenberg, Frankfurt am Main, vom 25.11.1901 u.f.T., die seine Münzen und Medaillen von Hessen-Kassel, Fulda, Hanau und weiterer hessischer Prägestände enthielt. Im Blick auf seine Anstellung am Münzkabinett in München hat er wohl zur Vermeidung von Interessenskonflikten schließlich auch seine Kollektion von Mittelaltermünzen im Rahmen der Auktion Adolph E. Cahn, Frankfurt am Main vom 11.10.1909 u.f.T. zur Auflösung gebracht. Die Einlieferung von Heinrich Buchenaus numismatischen Nachlasses bei Otto Helbing Nachf. könnte darauf hindeuten, dass Buchenau gewisse Bestände nicht in seinen vorherigen Auktionseinlieferungen integriert, sondern zurückbehalten haben könnte. Es erscheint indes wahrscheinlicher, dass er spätestens nach seiner Pensionierung wieder damit begonnen hatte, eine neue private numismatische Sammlung aufzubauen.

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