Johann Friedrich der Großmütige, 1532-1547. Einseitige Vierteltalerklippe 1547, vermutlich Wittenberg,
geprägt während der Belagerung der Stadt Leipzig. 8,42 g. Kurschild, zu den Seiten je ein Dreiblatt, unten die geteilte Jahreszahl 15 - 47, oben HHFK (= Herzog Hans Friedrich Kurfürst).
Brause-Mansfeld Tf. 23, 3; Engel/Fabre/Perret/Wattier 4.1.12.16; Keilitz 257.
Äußerst selten. Hübsche Patina, attraktives Exemplar, sehr schön
Aus der Sammlung Eberhard Link.
Erworben am 15. Oktober 1963 von Douvillé.
Herzog Moritz von Sachsen verließ 1542 den Schmalkaldischen Bund und lavierte über mehrere Jahre hinweg zwischen der protestantischen und der kaiserlichen Seite. 1546 wechselte der protestantische Fürst formell die Fronten und schloß sich Kaiser Karl V. an. Nach Verhängung der Reichsacht über seinen ernestinischen Verwandten, Kurfürst Johann Friedrich, fiel Moritz in Kursachsen ein. Auch Leipzig fiel im Zuge dieser militärischen Operation in seine Hände. Doch schon bald erschien Johann Friedrich mit einer Streitmacht vor der Stadt und begann am 5. Januar 1547 mit der Belagerung. Rasch entstand unter den Verteidigern ein erhöhter Geldbedarf, der durch die Prägung von Notklippen aus Gold und Silber gedeckt werden sollte, da die vom Stadtkommandanten Bastian von Wallwitz befehligten Söldner mit gutem Geld bezahlt werden mußten. Zur Vermünzung gelangte insbesondere das aus dem Besitz des Stiftes Merseburg stammende Silbergeschirr und Kirchengerät, das vor dem Krieg aus Sicherheitsgründen in Leipzig eingelagert worden war. Das verfügbare Edelmetallgerät wurde zu diesem Zweck in der Stadt von Goldschmieden und Handwerkern eingeschmolzen, zu Zainen gegossen, zu klippenförmigen Schrötlingen geschnitten und schließlich zu Notgeld geprägt. Die Klippen tragen in Initialen Namen und Titel des Herzogs Moritz und den herzoglich-sächsischen Rautenschild. Bereits am 27. Januar hob der Gegner die Belagerung wieder auf, da sich ein kaiserliches Entsatzheer der Stadt näherte.
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