geprägt während der Belagerung durch die österreichischen Truppen. 2,90 g.
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 143, Osnabrück 2008, Nr. 1716.
Die bereits seit 1672 stark befestigte Stadt Braunau am Inn wurde im Zuge des Österreichischen Erbfolgekrieges vom 9. Mai 1743 an durch österreichische Truppen belagert. Der bayerische General Ludwig Friedrich von Sachsen-Hildburghausen ließ für die Verteidiger Notklippen prägen. Zunächst wurde für diese Notmünzen, die das sächsische Wappen zeigen, Tafel- und Kirchensilber verwendet. Als die Edelmetallvorräte erschöpft waren, wurden in einer zweiten Phase Klippen aus Blei und Zinn geprägt, die mit einer Wertangabe (1 Gulden bis 1 Kreuzer) versehen waren.
Löwe schreitet l.
auf seinen Tod. 28,79 g.
Exemplar der Auktion Gerhard Hirsch 76, München 1972, Nr. 291.
Variante mit Beizeichen.
Den hier vorliegenden Reichstaler prägte Münzmeister Heinrich Depsern, den am 10. März 1588 Herzog Julius zu Wolfenbüttel zum Münzmeister in Wolfenbüttel (Heinrichstadt) bestallte. Nach Julius' Tod verpflichtete ihn dessen Sohn und Nachfolger, Herzog Heinrich Julius, am 19. November 1589 erneut. Herzog Julius hatte im Jahr 1582 eine Ersatzwährung von Commiss-, Lohn- und Zahlzeichen für seine Residenzsiedlung geschaffen, die vierteljährlich abgerechnet wurde. Davon wurden insgesamt 24.000 Stück in 24 verschiedenen Varianten auf quadratischen Silberschrötlingen als Commisstaler geprägt (vgl. J. König: Beiträge zur Geschichte der Stadt Wolfenbüttel, Wolfenbüttel 1970, S. 29f). Sie hatten nur den halben Taler Silberwert und konnten nur zum Zahlwert in der Kommisse eingelöst werden. Vierteljährlich wurden sie eingewechselt. Laut Kammerrechnung wurden zuletzt 1172 Kommisszeichen im Jahre 1590 in der Münze eingeliefert. Daraus konnte Depsern die halbe Anzahl Reichstaler prägen, also 586. Davon ist das hier vorliegende Stück wohl das heute einzige verbliebene Stück. Für weiterführende Informationen siehe auch Heiko Donau, Typische Taler von 1531 bis 1624 aus Münzstätten der Braunschweig-Lüneburger Herzöge, 2022.
auf den Tod von Rudolf August am 26. Januar.