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Onlinekatalog (Archiv)

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Auktion 419 (Lose 1 - 638)  -  17.03.2025 11:00
Münzen der antiken Welt

Seite 19 von 32 (638 Ergebnisse total)
Los 361
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Augustus, 30 v.-14 n. Chr.  

AV-Aureus, 16 v. Chr., unbestimmte spanische Münzstätte (Colonia Patricia); 7,92 g. Kopf r.//Mars steht l. mit Vexillum und Parazonium. BMC 437; Calicó 298; Coh. 320; RIC² 149 a.
RR Sehr schön

Exemplar der Auktion Gitta Kastner 4, München 1973, Nr. 218; der Auktion Frühwald 141, Salzburg 2021, Nr. 5 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 365, Osnabrück 2022, Nr. 5211.

Eine Prägung auf das Gelübde für die Gesundheit und glückliche Rückkehr des Kaisers aus Gallien. Denare des L. Mescinius Rufus aus dem Jahr 16 v. Chr. erwähnen dasselbe Gelübde und zeigen ebenfalls Mars auf dem Revers. Hintergrund der Prägung ist die clades Lolliana 16 v. Chr.

Marcus Lollius war einer Koalition germanischer Stämme unterlegen; es war sogar der Legionsadler der 5. Legion in die Hände der Germanen gefallen. Nach der clades Lolliana begab sich Augustus nach Gallien. Der Mars auf dem Revers dürfte die Erwartung eines Rachefeldzuges zum Ausdruck bringen.
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Los 362
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Augustus, 30 v.-14 n. Chr.  

AV-Aureus, 15/13 v. Chr., Lugdunum; 7,85 g. Kopf r.//Apollo steht l. mit Plectrum und Lyra. BMC 459; Calicó 215; Coh. 143; RIC² 170.
Kl. Prüfstellen am Rand, gutes sehr schön

Aus einer vor 1990 abgeschlossenen Sammlung.

Apollo hat Augustus im Jahr 31 v. Chr. den Sieg über Marcus Antonius und Cleopatra in der Schlacht bei Actium geschenkt. An dieses Ereignis erinnert die Münze.
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Los 363
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Augustus, 30 v.-14 n. Chr.  

AR-Denar, 15/13 v. Chr., Lugdunum; 3,73 g. Kopf r.//Stier stößt l. BMC 458; Coh. 141; RIC² 169.
Selten in dieser Erhaltung. Avers min. dezentriert, fast Stempelglanz

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 365, Osnabrück 2022, Nr. 5212.

Konrad Kraft (Zur Münzprägung des Augustus, S. 229 ff.) sieht in dem stoßenden Stier eine Anspielung auf Mars Ultor als den Schlachtenhelfer von Philippi.
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Los 364
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Augustus, 30 v.-14 n. Chr.  

AR-Denar, 13 v. Chr., Rom, C. Marius; 4,02 g. Kopf r., dahinter Lituus//Quadriga r., darin Palmzweig. BMC 101; Coh. 456; RIC² 399.
Gutes Porträt, herrliche Patina, hervorragend zentriert, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Sammlung Dr. Ernst Justus Haeberlin, Auktion Cahn/Hess Nachf., Frankfurt am Main 17. Juli 1933, Nr. 3275 (”Vortrefflich”); der Sammlung Walter Niggeler II, Auktion Leu/Münzen und Medaillen AG, Basel 21./22. October 1966, Nr. 1048 and Sammlung Scipio, Auktion Soler y Llach, Barcelona 26. October 2021, Nr. 620 (verzeichnet als "Adq. J. Fernández - Junio 2000", ohne weitere Provenienz).
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Los 365
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Augustus, 30 v.-14 n. Chr.  

AR-Cistophor, 25/20 v. Chr., Ephesus (Ionia); 11,66 g. Kopf r.//Geschmückter Altar. RPC 2215.
Feine Patina, min. korrodiert, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Lanz 28, München 1984, Nr. 399 und der Auktion Spink 16, Zürich 1985, Nr. 2.
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Los 366
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Augustus, 30 v.-14 n. Chr.  


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- und Tiberius. AV-Aureus, 13/14, Lugdunum; 7,81 g. Kopf des Augustus r. mit Lorbeerkranz//Kopf des Tiberius r. BMC 506; Calicó 310; Coh. 1; RIC² 225.
RR Fassungsspuren, kl. Schürfstelle auf dem Revers, sonst fast vorzüglich

Exemplar der Sammlung Fernand David, Auktion Gadoury, Monaco 12. März 2022, Nr. 24.

Auf dieser außerordentlich seltenen Propagandaprägung stellt Augustus seinen Nachfolger Tiberius vor.
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Los 367
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  

AV-Aureus, Lugdunum; 7,82 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Livia als Pax sitzt r. mit Zweig und Zepter. BMC 30; Calicó 305 d; Coh. 15; RIC² 25.
Winz. Kratzer auf dem Revers, vorzüglich/knapp vorzüglich

Exemplar der Auktion Rauch 106, Wien 2018, Nr. 183 und der Auktion NGSA 13, Genf 2021, Nr. 4.

Münzstempel dieses Typs (mit Livia als Pax auf dem Revers, also dem Typ des berühmten "Tribute Pennys" der Bibel) wurden 2004 im Legionslager Vindonissa (auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Windisch, Kanton Aargau, Schweiz) entdeckt. Nach dem archäologischen Befund ist davon auszugehen, daß in Vindonissa eine offizielle Münzstätte existiert hat. Diese sensationelle Entdeckung stellt viele Münzstättenzuweisungen der frühen Kaiserzeit in Frage, denn es ist davon auszugehen, daß auch in anderen Legionslagern Münzstätten existiert haben.
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Los 368
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  

Æ-Sesterz, 35/36, Rom; 26,62 g. Frontalansicht des Concordiatempels auf dem Forum Romanum: Sechssäuliger Tempel, im Inneren Kultstatue der Concordia, vor dem Tempel Statuen des Hercules und des Mercur, auf dem Pediment Jupiter zwischen Juno und Minerva, flankiert von weiteren Gottheiten//SC. BMC 116; Coh. 69; RIC² 61.
R Herrliche grünbraune Patina, sehr schön

Exemplar der Auktion Lanz 155, München 2012, Nr. 432.

Im Concordiatempel hatten während der Republik zeitweise Senatssitzungen stattgefunden, so hielt hier Cicero seine berühmte vierte Rede gegen Catilina.
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Los 369
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  


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- und Divus Augustus. AV-Aureus, 14/23, Rom; 7,82 g. Kopf des Tiberius r. mit Lorbeerkranz//Kopf des Augustus r. mit Lorbeerkranz, darüber Stern. BMC 29; Calicó 311; Coh. 3; RIC² 24.
Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung.
Attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung, breiter Schrötling, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Sammlung Hyman Montagu (1844-1895), Auktion Rollin & Feuardent, Paris 20. April 1896, Nr. 122; der Sammlung Dr. Ernest Poncet, Auktion Etienne Bourgey, Paris 15./16. März 1926, Nr. 12 (“FDC” - Zuschl. 1750 Franken) und der Auktion Leu Numismatik AG 13, Zürich 1975, Nr. 389.

Der schöne, wohl bald nach dem Tod des Augustus geprägte Aureus feiert dessen Consecration. Der Stern über dem Kopf des Divus Augustus erinnert nicht von ungefähr an das sidus Iulium, denn Cassius Dio (LVI, 29) berichtet, dass beim Tod des Augustus ähnliche Himmelsereignisse stattgefunden haben sollen wie bei den Leichenfeiern für Caesar (Dio XLV, 7).
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Los 370
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  


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- für Livia. Æ-Dupondius, 22/23, Rom; 14,09 g. Drapierte Büste der Livia als Salus r.//SC. BMC 82; Coh. 5; RIC² 47.
Herrliches Porträt, schöne grüne Patina auf breitem Schrötling, etwas geglättet, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Auktion Lanz 158, München 2014, Nr. 478.

Unser Sammler schreibt zu dem Stück: "Von den drei unter Tiberius ausgegebenen Dupondien tragen zwei, (und zwar die mit Salus Augusta bzw. Justitia auf der Vorderseite) den Namen des Kaisers, während der dritte Typ (mit dem Bild der Pietas auf der Vorderseite) den Namen seines Sohnes Drusus zeigt. Während alle drei Typen im RIC der Livia zugeordnet werden, ist es unbestritten der erste Typ (Salus Augusta), der das realistische Porträt von Augustus' Gattin zeigt. Der Typ mit Salus Augusta weist im Gegensatz zu denen mit Justitia und Pietas auch zwei spezielle Bezüge zur Biographie Livias auf. Zum einem bezieht sich die Darstellung der Salus vermutlich auf die Heilung von einer ernsten, lebensbedrohlichen Krankheit Livias im Jahr 22 n.Chr. (Tacitus, Annales, III, 64). Zum anderen wurde ihr in Folge der - im Testament des Augustus bestimmten - Adoption in die julische Kaiserfamilie (Tacitus, ibid., I, 8, 1) als erster Frau der Titel Augusta verliehen. Stilistisch weist W.H. Gross (Iulia Augusta: Untersuchungen zur Grundlegung einer Livia-Ikonographie, Göttingen 1962, S. 19) darauf hin, dass Salus Augusta auf dieser Münze die Züge Livias trägt. In jüngerer Zeit hat S.E.Wood (Imperial Women. A Study in Public Images, 40 BC - 68 AD, Leiden 2001, S. 109) bemerkt, dass die gebogene Nase, der schmale Mund und die weiche Kinnlinie der Salus im Gegensatz zu den idealisierten Zügen von Justitia und Pietas stehen. Daher dürfte das Porträt der Salus Augusta korrekterweise mit der Gemahlin des Augustus identifiziert werden, weil es im Gegensatz zu den abstrakteren Büsten der anderen beiden Dupondii realistische und individuelle physiognomische Details zeigt, die das Gesicht einer lebendigen Figur erkennen lassen. Der Einwand, dass die jugendlich erscheinende Kaiserin zum Zeitpunkt der Prägung bereits 79 Jahre alt war, ist nicht stichhaltig. In der offiziellen Ikonographie dieser Zeit, die von der Reinheit und formalen Eleganz des klassischen Griechenlands beeinflusst war, spielen Alterserscheinungen eine untergeordnete Rolle. Weder Augustus noch Tiberius altern auf ihren Münzen."


"Of the three Tiberian issues of dupondii, two of which in the name of the emperor (bearing on the obverse the personification of  Salus Augusta and Iustitia respectively) and one in the name of his son Drusus (with the image of Pietas), expressly referred to as ”coins of Livia” in the Royal Imperial Coinage of Mattingly and Sydenham, it is arguably the first to provide us with the most realistic portrait of Augustus’ wife.

Indeed, the type of Salus Augusta, differently from those of Iustitia and Pietas, shows two peculiarities being specifically related to the biography of Livia. First, Salus is thought to be an allegory of the recovery from the major illness which had hit her in 22 AD, causing fear for her own life (Tacitus, Annales, III, 64). Furthermore, she was the first woman officially bestowed with the title of Augusta, upon her adoption into the Julian family (September 14 AD), in accordance with Augustus’ will (Tacitus, ibid., I, 8, 1).

From a stylistic point of view, W.H. Gross (Iulia Augusta: Untersuchungen zur Grundlegung einer Livia-Ikono­graphie, Göttingen 1962, p. 19) argues that in the features of Salus Augusta are surely contained those of Livia; more recently, S.E. Wood (Imperial Women. A Study in Public Images, 40 BC - 68 AD, Leiden 2001, p. 109), in comparing the three ”coins of Livia”, remarks that the arched nose, the small mouth and the soft chin-line of Salus are in contrast with the ideal features of  Iustitia and Pietas. Thus, the profile of Salus Augusta may correctly be identified with the real image of Augustus’ wife, since, unlike the impersonal heads of the two other dupondii, it reveals veristic and individualized physiognomic details, to the extent of being recognizable as a portrait of a living figure. The objection that, when this issue was struck, the empress was already 79 years old, an age which the much younger features depicted on it do not suit, would not prove decisive. In fact, in the official iconography of the period, influenced by the purity and formal elegance of the classical Greek art, biographical details cease to matter: neither Augustus nor Tiberius age on their coins."
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Los 371
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  

- für Drusus. Æ-Sesterz, 22/23, Rom; 25,84 g. Büsten zweier Kinder auf Füllhörnern, dazwischen geflügelter Caduceus//SC. BMC 95; Coh. 1 (Drusus); RIC² 42.
Schwarzbraune Patina, etwas geglättet, fast vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Auktion Lanz 165, München 2017, Nr. 191.

Auf dem Füllhorn sind die Büsten der beiden Zwillingssöhne des Drusus aus der Ehe mit der älteren Livilla, Tiberius Gemellus und der nach seinem berühmten Onkel benannte Germanicus dargestellt.
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Los 372
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  

- für Drusus. Æ-As, 22/23, Rom; 11,16 g. Kopf l.//SC. BMC 99; Coh. 2; RIC² 45.
Von feinem Stil, dunkelgrüne Patina, kl. Kratzer, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Sammlung Percy H. Webb, Auktion Adolph Hess Nachf. AG, Luzern 9. Mai 1932, Nr. 1925; der Sammlung "Continental Collector", Auktion Glendining, London 28. Juni 1938, Nr. 72 und der Sammlung Conte Alessandro Magnaguti ("Ex Nummis Historia", 2. Teil), Auktion Santamaria, Rom 14. Oktober 1949, Nr. 486.
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Los 373
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  

- für Drusus und Livia. Æ-Dupondius, 22/23, Rom; 15,69 g. Verschleierte Büste der Livia als Pietas r.//SC. BMC 98; Coh. 1; RIC² 43.
Feines Porträt auf breitem Schrötling, braungrüne Patina, gutes sehr schön

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Auktion Bank Leu 20, Zürich 1978, Nr. 220 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 273, Osnabrück 2016, Nr. 634.

David Vagi sieht auf dem Avers nicht Livia, sondern Livilla als Pietas dargestellt (Coinage and History of the Roman Empire c. 82 B.C. - A.D. 480, Sidney 1999, S. 127). Er sagt, diese seiner Ansicht nach korrekte Zuweisung sei im späten 19. Jahrhundert vorgeschlagen worden (er gibt allerdings keine Quelle an), aber in Vergessenheit geraten, da Henry Cohen ihr nicht gefolgt ist. Er hält diese Zuweisung für richtig, da auf den Dupondii RIC 43 (Pietas), 46 (Iustitia) und 47 (Salus Augusta) nur bei RIC 47 "AVGVSTA" steht. Er schließt daraus, dass - da seiner Ansicht nach "AVGVSTA" hier den Titel der Livia angibt - nur auf RIC 47 Livia dargestellt sein kann und das Fehlen des Titels bei RIC 43 und 46 ein Beweis dafür ist, dass hier andere Damen - nämlich Livilla und Agrippina Senior - dargestellt sein müssen (Vagi, S. 115). David Vagi verkennt allerdings, dass die Aussage der Legende "SALVS AVGUSTA" nicht ist: "Salus, die Kaiserin (Livia)", sondern "die kaiserliche Salus", also eine ganz spezifische Salus. Mit dem Attribut Augusta war keine Namensangleichung an Livia gemeint, siehe Winkler, Lorenz, Salus. Vom Staatskult zur politischen Idee. Eine archäologische Untersuchung, Heidelberg 1995, S. 48. Will man in den Köpfen der Iustitia und (wie bei dem vorliegenden feinen Dupondius) der Pietas den Kopf einer kaiserlichen Dame erkennen (was diskutabel ist), so kann nur Livia gemeint sein, denn in der Provinzialprägung sind entsprechende Darstellungen durch Umschriften klar als Livia benannt und es ergibt inhaltlich Sinn: So schreibt Alexander Mlasowsky, Nomini ac fortunae Caesarum proximi. Die Sukzessionspropaganda der römischen Kaiser von Augustus bis Nero im Spiegel der Reichsprägung und der archäologischen Quellen, Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts III (1996), S. 358: "Die alternde Iulia Augusta verkörperte im Sinne ihres Sohnes Tiberius im gesamten Imperium die Göttin des Herdfeuers, Vesta, und symbolisierte damit die ewigen Tugenden der Iustitia, Salus und Pietas." Einen kaum zu widerlegenden Beweis dafür, dass auf dem vorliegenden Stück Livilla nicht dargestellt sein kann, liefert schließlich der Restitutionsdupondius des Titus (Komnick 17.0), denn die an der Ermordung des Drusus beteiligte Livilla war der Damnatio memoriae verfallen. Titus hätte einen Dupondius mit ihrem Bild also keinesfalls restituiert. Wir folgen David Vagi also nicht und bleiben bei der - wenn auch mit einem kleinen Fragezeichen versehenen (siehe Winkler, S. 47, bes. Anm. 197) - Identifikation der Pietas als Livia.
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Los 374
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Tiberius, 14-37.  

- für Drusus und Livia. Æ-Dupondius, 22/23, Rom; 13,96 g. Verschleierte Büste der Livia als Pietas r.//SC. BMC 98; Coh. 1; RIC² 43.
Dunkle Patina, kl. Verletzung auf dem Revers, sehr schön
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Los 375
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Gaius Caligula, 37-41.  

Æ-Sesterz, 37/38, Rom; 26,20 g. Pietas sitzt l. mit Patera, den l. Ellbogen auf Statue gestützt//Sechssäuliger Tempel des Divus Augustus, davor opfert Caligula einen Stier, unterstützt von zwei Helfern. BMC 41; Coh. 9; RIC² 36.
Herrliche braune Patina, von feinem Stil, gutes sehr schön

Exemplar der Auktion Roma Numismatics 2, London 2011, Nr. 586 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 216, Osnabrück 2012, Nr. 792.
Der Tempel des Divus Augustus wurde erst unter Caligula fertiggestellt.
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Los 376
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Gaius Caligula, 37-41.  

Æ-Sesterz, 40/41, Rom; 28,50 g. Pietas sitzt l. mit Patera, den l. Ellbogen auf Statue gestützt// Sechssäuliger Tempel des Divus Augustus, davor opfert Caligula einen Stier, unterstützt von zwei Helfern. BMC 69; Coh. 11; RIC² 51.
R Grünbraune Patina, gut zentriert auf breitem Schrötling, detailreicher Revers,
etwas geglättet, gutes sehr schön

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Sammlung Conte B. de P. (e di altro distinto collezionista), Auktion Santamaria, Rom 25. Mai 1926, Nr. 105 und der Sammlung Cap. Carlo Gusberti-Cazzani, Auktion Santamaria, Rom 21. November 1932, Nr. 150.
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Los 377
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Gaius Caligula, 37-41.  

Æ-As, 39, Carthago Nova (Hispania), Duumviri Cn. Atel. Flac. und Cn. Pom. Flac.; 10,75 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Saluskopf r. Burgos 613; RPC 185 f.; Villaronga/Benages 3155.
Schön

Der Frauenkopf auf dem Revers wurde von Cohen als Caesonia, die vierte und letzte Frau Caligulas identifiziert. Diese Identifizierung ist jedoch sehr zweifelhaft. Zur Diskussion siehe RPC S. 92.
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Los 378
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Gaius Caligula, 37-41.  


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- und Agrippina mater. AV-Aureus, 37/38, Rom; 7,72 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Drapierte Büste r. BMC 14; Calicó 326; Coh. 1; RIC² 13.
Von großer Seltenheit. Gutes sehr schön

Aus einer vor 1990 abgeschlossenen Sammlung.

Agrippina mater war die Tochter des Agrippa und der Julia, der Tochter des Augustus. Sie heiratete Germanicus. Eines ihrer insgesamt neun Kinder war Caligula, der seine Mutter mit diesem Aureus ehrt. Agrippina selbst wurde nach dem Tod ihres Mannes nach Pandateria verbannt, wo sie am 18. Oktober 33 verhungert sein soll. Die Lokalisierung der Münzstätte für diesen Aureus ist umstritten und wird entweder nach Rom oder nach Lugdunum vorgenommen.
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Los 379
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Gaius Caligula, 37-41.  

- für Agrippa. Æ-As, Rom; 11,77 g. Kopf l. mit Rostralkrone//Neptun steht l. mit Delphin und Dreizack. BMC 161 (Tiberius); Coh. 3 (Agrippa); RIC² 58.
Exzellentes Porträt, gut zentriert, dunkelgrüne Patina, fast vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Auktion Kunst und Münzen 3, Lugano 1969, Nr. 220; der Sammlung Leo Benz, Auktion Lanz 94, München 1999, Nr. 141; der Auktion Tkalec, Zürich 7. Mai 2006, Nr. 132 und der Auktion Jacquier 39, Kehl am Rhein 2014, Nr. 326.

Unser Sammler schreibt zu dem Stück: "Am 2. September im Jahr 31 vor Christus errang Marcus Agrippa für Octavian den Sieg in der Seeschlacht von Actium über die vereinten Flotten Marcus Antonius' und Cleopatras. Durch diesen entscheidenden Sieg war der Weg für den künftigen Augustus zur unbestrittenen Herrschaft über Rom frei. Die Schiffskrone am Haupt Agrippas erinnert gemeinsam mit dem Meeresgott Neptun an diesen ruhmreichen Tag: ".... ventis et dis Agrippa secundis arduus agmen agens; cui, belli insigne superbum, tempora navali fulgent rostrata corona” [beflügelt durch Winde und Götter leitet der hochgewachsene Agrippa seine Flotte, über seinen Brauen glänzt die Schiffskrone, stolzes Abzeichen des Krieges] (Vergil, Aeneid, VIII, 682-84). Stilistisch zählt das vorliegende Exemplar zur Gruppe Jameson (a), in der der Autor die Münzen der besten Kunstfertigkeit und des feinsten Stils einsortiert hat." (S. Jameson, The Date of the Asses of M. Agrippa, in The Numismatic Chronicle, 1966, p. 96)."

"On 2 September 31 BC, Marcus Agrippa won for Octavian the naval battle of Actium over Antony and Cleopatra’s joint fleet, a decisive victory which allowed the future Augustus to become the undisputed master of Rome. The rostral crown with which he is portrayed on this coin, along with the image of Neptune, god of the sea, commemorates the glory of that day: ".... ventis et dis Agrippa secundis arduus agmen agens; cui, belli insigne superbum, tempora navali fulgent rostrata corona" […. favored by winds and gods, high-towering Agrippa leads his squadron; his brows gleam with the naval rostral crown, proud token of war] (Vergil, Aeneid, VIII, 682-84). From a stylistic point of view, the present specimen belongs to Jameson group (a), where the Author places those coins which are ”of the best workmanship and finest style” (S. Jameson, The Date of the Asses of M. Agrippa, in The Numismatic Chronicle, 1966, p. 96)."
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Los 380
MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Gaius Caligula, 37-41.  


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- für Agrippina mater. Æ-Sesterz, Rom; 29,80 g. Drapierte Büste r.//Carpentum l. BMC 85; Coh. 1; RIC² 55.
Selten in dieser Erhaltung. Ausdrucksstarkes Porträt und detailreicher Revers,
grünbraune Patina, hervorragend zentriert, min. korrodiert, vorzüglich

Aus der Sammlung eines Juristen.

Exemplar der Sammlung Prof. Prospero Sarti, Auktion Sangiorgi, Rome 7. Mai 1906, Nr. 37 ("Magnifique", zuvor erworben von Attilio Simonetti für 530,- Lire); der Auktion Bank Leu 25, Zürich 1980, Nr. 246; der Auktion Leu Numismatik AG 71, Zürich 1997, Nr. 303; der Auktion LHS Numismatik 103, Zürich 2009, Nr. 222 und der Auktion Jesus Vico 166, Madrid 2023, Nr. 106.

Erwähnt in: La Direzione, RIN XIX (1906), S. 277.


Agrippina, die Gemahlin des Germanicus, wurde 29 n. Chr. verbannt und machte ihrem Leben 33 n. Chr. im Alter von 46 Jahren ein Ende. Sie hatte neun Kinder zur Welt gebracht. Caligula, einer ihrer Söhne, ließ das Stück zur Erinnerung an seine Mutter prägen und verweist mit dem Revers auf die seltene, vom Senat beschlossene Ehrung, dass sie als Frau per Maultierwagen in Rom fahren durfte.

Unser Sammler schreibt zu diesem Stück: "Attilio Simonetti (geboren 1843 in Rom, gestorben 1925 ebenda) zeigte früh sein Talent als Kunstmaler. Als einziger Schüler des spanischen Meisters Mariano Fortuny y Marsal widmete er sich in den 1860er und 1870er Jahren erfolgreich der Historien- und Kostümmalerei, einem beliebten Genre der Romantik. Parallel dazu startete er 1875 ein fruchtbares Antiquitätengeschäft in seiner gerade zur italienischen Hauptstadt erhobenen Heimatstadt Rom, das einerseits durch die zahlreichen, bei der Stadtmodernisierung zutage getretenen archäologischen Funde, andererseits durch die Auflösung zahlreicher adeliger Sammlungen zu einem weltweiten Zentrum des Kunsthandels wurde. Bei seiner Geschäftstätigkeit wurde er von seiner eigenen wirklich enthusiastischen Sammeltätigkeit stimuliert. Er trug in seinem Geschäft im Palazzo Altemps antike Kleider und Schuhe, Waffen, orientalische und islamische Kunst, Möbel, Gobelins und Teppiche - auch als Modelle für seine Historienbilder - zusammen und eben auch Münzen und Medaillen. Aufgrund der umfangreichen Expansion seines Geschäftes (er nahm nun auch Skulpturen, Marmor, Gemälde und archäologische Funde in sein Sortiment auf) zog Simonetti mit seinem Geschäft und seinen Sammlungen in den geräumigeren Palazzo Odescalchi, via Vittoria Colonna 11, den er 1904 komplett erwerben konnte. In diesen gediegenen Räumlichkeiten konnte die vorher schon solide Reputation der Galleria Simonetti und des Eigentümers sowie seiner ebenfalls im Geschäft tätigen Kinder in der erlesenen europäischen und amerikanischen Kundschaft noch gesteigert werden. Eine erste, jedoch kleine Partie von Simonettis numismatischer Sammlung (19 Bronze- und 5 Silbermünzen der römischen Kaiserzeit) wurde im Rahmen einer Versteigerung eines Teils seiner Kunstsammlung am 16. April 1883 von seinem Kollegen Vincenzo Capobianchi in Rom versteigert (die Münzen unter den Nr. 878-901 des Auktionskatalogs). In den folgenden Jahren pflegte Simonetti jedoch weiterhin seine numismatischen Interessen und ist in der von den Gebrüdern Gnecchi veröffentlichten Guida Numismatica Universale (4. Ausgabe, 1903, Nr. 3548) genauso erwähnt wie im Corpuswerk "I Medaglioni Romani" (Milan 1912, S. LXI). Ein Beleg für das besondere Interesse Simonettis an der Numismatik ist sein Erwerb des hier vorliegenden Sesterzen der Agrippina mater im Jahr 1906. Er nahm persönlich an der von der Galleria Sangiorgi im Mai 1906 in Rom ausgerichteten Versteigerung der Münzsammlung des verstorbenen Professors Prospero Sarti teil und ersteigerte den von ihm ersehnten Sesterzen für den enormen Zuschlagspreis von 530 Lire. Dieser Rekordpreis wurde in der italienischen numismatischen Szene als Sensation empfunden, was eine Auktionsbesprechung der Sarti-Versteigerung in der Rivista Italiana di Numismatica belegt (Bad XIX, fascicolo II, S. 276-277), in der das Spitzenergebnis des vorliegenden Sesterzen ausdrücklich hervorgehoben wird.

Literatur: V. Napoleone, “La galleria Simonetti e la collezione di un grande antiquario romano”, in “Capitale e crocevia. Il mercato dell’arte nella Roma sabauda”, hrsg. von A. Bacchi und G. Campelli, Mailand 2020, S. 95 – 111; “Attilio Simonetti 1843-1925”, Katalog der Ausstellung in der Galleria Goffi Carboni Antiquariato in Rom, 21. März - 4. Mai 2024, Rom 2024; L. D’Orazi, “La collezione numismatica di Prospero Sarti e il mistero del ripostiglio di Bolsena”, in Quaderno di Studi XV dell’Associazione Culturale Italia Numismatica, Cassino 2020, S. 119–168."

"Attilio Simonetti (Rome, 1843 – there, 1925) showed his talent for painting at an early age. As the only protégé of the Spanish master Mariano Fortuny y Marsal, in the Sixties and Seventies of the 19th century he successfully devoted to history and costume painting, a favorite subject of Romantic art. In parallel, since Rome, the newly proclaimed capital of Italy, had rapidly become a crossroads in the international art market, thanks to the abundance of archaeological finds unearthed during the great modernization works in the city, as well as to the dispersal of a number of old aristocratic collections, he started in 1875 a fruitful activity as an antiquarian. His profession was animated by a truly enthusiastic passion for collecting: In his showroom at Palazzo Altemps he gathered antique dresses and shoes, weapons, islamic and oriental artefacts, furniture, tapestries and carpets, which were also used as models for his history and costume paintings, as well as coins and medals. In 1889, due to the increasing expansion of his business abroad (he was now dealing also in sculptures, marbles, paintings and precious archaelogical finds), Simonetti moved his collection to the sumptuous Palazzo Odescalchi, Via Vittoria Colonna 11, of which he became, in 1904, the sole owner. In this prestigious location the ”Galleria Simonetti”, comparable in splendour to a refined private museum, heightened the already solid reputation of the owner and his children, who were actively involved in the family business as well, among their European and American elite customers. A first, albeit limited, portion of Simonetti’s numismatic collection was included in the public sale of his extensive ensemble of art objects, held in Rome by fellow antiquarian Vincenzo Capobianchi on 16 April 1883. It consisted of 24 lots of Roman imperial coins, 19 in bronze and 5 in silver (nn. 878-901 of the sale catalogue). However, in the years that followed Simonetti kept on cultivating his numismatic interest, and he is mentioned as a collector in the Guida Numismatica Universale published by the Gnecchi brothers (4th edition, 1903, no. 3548), as well as in Francesco Gnecchi’s  capital work I Medaglioni Romani (Milan 1912, p. LXI). Evidence of such interest is, needless to say, the purchase of this valuable bronze of Agrippina mother, which he made by participating personally in the sale of the collection of the late Prof. Prospero Sarti, held in Rome by Galleria Sangiorgi in May 1906. In order to get the coin of his desire, Simonetti did not hesitate to pay the huge amount of 530 Lire. Such a purchase caused quite a sensation in the Italian numismatic community, as evident from the comment on the Sarti sale appeared in the Rivista Italiana di Numismatica in that same 1906 (vol. XIX, fascicolo II, pp. 276-277), where the record price set by the present sestertius is explicitly emphasized.

Biblio: V. Napoleone, ”La galleria Simonetti e la collezione di un grande antiquario romano”, in ”Capitale e crocevia. Il mercato dell’arte nella Roma sabauda”, edited by A. Bacchi and G. Campelli, Milan 2020, pp. 95 – 111; ”Attilio Simonetti 1843-1925”, catalogue of the exhibition at the Galleria Goffi Carboni Antiquariato in Rome, 21 March - 4 May 2024, Rome 2024; L. D’Orazi, ”La collezione numismatica di Prospero Sarti e il mistero del ripostiglio di Bolsena”, in Quaderno di Studi XV dell’Associazione Culturale Italia Numismatica, Cassino 2020, pp. 119–168."
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