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Auktion 418  -  29.01.2025 10:00
Geprägte Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens | Numismatische Raritäten aus aller Welt

Seite 1 von 35 (700 Ergebnisse total)
Los 1
DAS BALTIKUM. Christina, 1632-1654  


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Rose Ryal (4 Dukaten) o. J. (nach 1648), auf den Westfälischen Frieden. 13,70 g. Münzmeister Heinrich Jäger. CHRISTINA • D : G : SUEC : - GOTH : VAND : Q : REGINA : Die gekrönte Königin in vollem Ornat sitzt v. v. auf einem gotischen Thron mit Zepter in der Rechten und Reichsapfel in der Linken, umher verzierte Borte, unten Kartusche mit den Stadtschlüsseln von Riga// * PAX IN CHRISTINÆ PRO CHRISTO GERMINAT ARMIS : • Vierfeldiges Wappen: Drei Kronen (Tre kronor) / Folkunger-Löwe (Folkungar) mit Mittelschild Korngarbe (Vasa), darüber Lorbeerkranz, umher Palmenzweige von Lorbeer umwunden. Ahlström 31 (dieses Exemplar, XR); Deth./Ord. 83; Fb. 14 a ("Very rare", dieses Exemplar); Hagander -; Neumann -.
GOLD. Prachtexemplar. Von allergrößter Seltenheit.
Einziges bekanntes Exemplar in Privatbesitz.
Sehr attraktives Exemplar, min. gewellt, vorzüglich

Exemplar der Auktion L. & L. Hamburger 8, Frankfurt/Main 1895, Nr. 1289; der Auktion L. & L. Hamburger 21, Frankfurt/Main 1900, Nr. 235; der Slg. Hermann Vogel, Chemnitz, Auktion Adolph Hess Nachfolger 188, Frankfurt 1927, Nr. 920; der Slg. Sven Svensson, Auktion Hirsch Myntauktioner 1, Stockholm 1966, Nr. 309 und der Slg. C. O. Segerdahl. Erworben 1998 von Bjarne Ahlström, Stockholm.
Exemplar der Slg. Julius Hagander, Teil 2, Auktion Fritz Rudolf Künker/Ulf Nordlind 196, Osnabrück 2011, Nr. 5051.
In der älteren Literatur wurde diese bemerkenswerte Goldmünze irrtümlich unter Bremen-Verden geführt, auf der Vorderseite ist jedoch deutlich das Stadtwappen von Riga zu sehen. Zur Entstehungszeit dieser Münze arbeiteten in Riga sowohl die städtische Münzstätte als auch die Münzstätte der schwedischen Regierung. Da das Stadtwappen im Vergleich zu anderen Stücken eher unauffällig positioniert ist, erscheint es wahrscheinlich, dass es sich um eine Prägung der Regierung handelt. Die Münze hat keine Jahreszahl, jedoch weist die Rückseitenumschrift ("Durch den Willen Christi und die Waffengewalt Christinas sprießen die Blumen des Friedens") auf den Westfälischen Frieden von 1648 hin. Das Stück ist also kurz nach 1648 geprägt worden.
Darstellung und Gewicht des Stückes lehnen sich an den sogenannten "rose royal" des englischen Königs James I. an, und zwar an die zweite Emission (1604 - 1619). Anstelle der charakteristischen Rose sind auf der schwedischen Prägung zwei von Lorbeer umschlungene Palmzweige zu sehen, die von einem Lorbeerkranz zusammengehalten werden. Die kleine Figur auf der Rückseite wurde als Stempelschneidersignatur gedeutet. A.W. Stiernstedt hielt sie für das Wappen von Simon Mårtensson Lejonspira, ein halber Löwe mit einem Zepter in der rechten Tatze. Lejonspira war seit 1645 Inspektor an der Münzstätte der schwedischen Regierung in Riga und wurde 1652 in den Adel erhoben.
Außer diesem Stück ist keine weitere schwedische Münze bekannt, die nach englischem Münzfuß ausgebracht ist. Eine mögliche Erklärung könnte die diplomatische Annäherung Schwedens an England vor der Abdankung der Königin Christina sein. In diesem Kontext wurde Peter Spiring, der Chef der schwedischen Gesandtschaft in den Niederlanden, im Dezember 1651 nach London geschickt. Er wurde als Spitzendiplomat und enger Vertrauter des schwedischen Reichskanzlers Axel Oxenstierna gebührend in der englischen Hauptstadt empfangen. Für unseren Zusammenhang ist interessant, dass Spiring zuvor bereits Kammerherr und Finanzrat der Königin Christina war. 1642 war er auch Generalverwalter des Zollwesens in Livland, Pommern und Mecklenburg geworden. Er war also einer der bedeutendsten und einflussreichsten Finanzfachleute Schwedens mit Basis im Baltikum und Norddeutschland. Außerdem war er Kunstsammler und erwarb auch für die Königin Kunstgegenstände. Möglicherweise hat Peter Spiring die Initiative zu der vorliegenden Repräsentationsmünze gegeben, um sie bei seiner diplomatischen Mission zu verwenden. Weitere Archivforschung wäre notwendig, um diese Theorie untermauern zu können.

Christina, geboren am 7. Dezember 1626 im Stockholmer Schloß als Tochter von Gustav II. Adolf und Maria Eleonora von Brandenburg, wurde aufgrund der geltenden Sukzessionsordnung am 6. November 1632 im Alter von 6 Jahren Königin. Sie wurde am 8. Dezember 1644 für volljährig erklärt und am 20. Oktober 1650 im Stockholmer Dom (storkyrka) gekrönt.
Während der Vormundschaftsregierung für Christina und danach bis 1648 wurde die Münzprägung in den schwedischen Besitzungen im Baltikum und in Deutschland in großem Umfang fortgesetzt. Im Westfälischen Frieden 1648 wurden die Besitzungen Pommern, Bremen-Verden und Wismar formell der schwedischen Krone zugesprochen. Nun hatte die schwedische Königin und ihre Nachfolger Sitz auf dem deutschen Reichstag, den allerdings kein schwedischer Monarch tatsächlich eingenommen hat. Wismar blieb bis 1803 schwedisch und die Hälfte Pommerns mit Stralsund sogar bis 1814.
Christina dankte in einem spektakulären Schritt am 6. Juni 1654 zugunsten ihres Cousins Karl Gustav ab, der noch am selben Tag in Uppsala gekrönt wurde und die Regierung antrat. Dadurch kam das Haus Pfalz-Zweibrücken auf den schwedischen Thron. Das Geschlecht der Vasa starb im Mannesstamm mit dem polnischen Zweig 1672 aus. Christina konvertierte zum katholischen Glauben – ein für die Schweden unglaublicher Vorgang – und lebte danach meist in Rom, wo sie am 9. April 1689 starb und im Petersdom beigesetzt wurde. Ihre bedeutenden numismatischen Sammlungen wurden aufgelöst.
Wahlspruch: Columna regni sapientia = Weisheit ist der Grundpfeiler für das Regieren. Diese Devise entspricht nicht zufällig Christinas Initialen: C(hristina) R(egina) S(veciae).
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Los 2
BELGIEN. DAS HERZOGTUM BRABANT. Philipp IV. von Spanien, 1621-1665  


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Vierfacher Dukaton 1636, Antwerpen. 129,76 g. . PHIL . IIII . D . G . HISP . ET . INDIAR . REX . Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel, Löwenkopfschulter und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, oben Münzzeichen Hand zwischen der geteilten Jahreszahl 16 - 36//ARCHID • AVST • DV - X • BVRG • BRAB . Zc . Zwei Löwen halten Krone über mehrfeldigem Wappen, darunter angehängter Orden vom Goldenen Vlies. Dav. - (zu 4451); Delm. - (zu 284 c, R3); Vanhoudt - (zu 642 AN P4, R3).
Von allergrößter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit hübscher Patina,
winz. Kratzer, fast vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 337, Osnabrück 2020, Nr. 1890.
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Los 3
DAS KÖNIGREICH FRANKREICH. Louis XIII, 1610-1643  


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Dix louis d'or à la tête laurée 1640 A, Paris. 67,46 g. LVD • XIII • D • G • - FR • ET • NAV • REX Büste r. mit Lorbeerkranz, darunter die Jahreszahl • I640 •//CHRISTVS • REGNAT • VINCIT • ET • IMPERAT • Vier gekrönte Doppelmonogramme ins Kreuz gestellt, in den Winkeln je eine Lilie, in der Mitte Kreis mit Münzstättensignatur A. Duplessy 1294; Fb. 406; Gadoury 62 (R5).
GOLD. Von größter Seltenheit. Attraktives Exemplar mit schöner Goldpatina,
kl. Zainende, sehr schön

ERRATA: Winz. Randfehler

Erworben im November 2022 von der Firma Fritz Rudolf Künker, Osnabrück.

Exemplar der Auktion Leu 80, Zürich 2001, Nr. 554.
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Los 4
DAS KÖNIGREICH FRANKREICH. DIE STADT STRASSBURG.   


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3 Dukaten o. J. (1650). 10,36 g. DVCATUS / REIPUBLICÆ / ARGENTO / RATENSIS, umher Palm- und Lorbeerkranz, oben Lilie//GLORIA IN EXCELSIS DEO Behelmtes Stadtwappen von zwei Löwen gehalten, beide Köpfe nach außen gewandt. Engel/Lehr 492 (dort als 6facher Dukat); Fb. 236 a.
GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Goldtönung, fast vorzüglich

Erworben am 27. Dezember 1945 von der Firma Rodolfo Ratto, Mailand. Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 346, Berlin 2021, Nr. 523.
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Los 5
ITALIEN. DIE PÄPSTE. Urban VIII., 1623-1644  


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Quadrupla 1643, Avignon. 13,06 g. Brustbild r. in geistlichem Ornat, darunter Wappenschild (Federico Sforza) und Biene//Kardinalswappen auf Malteserkreuz, darüber Kardinalshut. Fb. 59 (dort unter Frankreich); Muntoni 208 b; Toffanin 1749/16 (RRRR).
GOLD. Winz. Kratzer im Feld der Vorderseite, attraktives, fast vorzügliches Exemplar

Exemplar der Spezialsammlung Päpste, Auktion Fritz Rudolf Künker 233, Osnabrück 2013, Nr. 1374.
Papst Urban VIII. neigte im Dreißigjährigen Krieg aus Furcht vor der Übermacht des Hauses Habsburg, dessen Selbstbewußtsein durch die Erfolge Kaiser Ferdinands II. stark gestiegen war und die Unabhängigkeit des Kirchenstaats bedrohte, mehr Frankreich zu und unterstützte es gegen Österreich und Spanien. Hierdurch war er mitverantwortlich für den nachteiligen Ausgang des Krieges für die katholische Kirche. Urban VIII. ließ außer in Avignon und Rom auch in Bologna und Ferrara prägen.
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Los 6
ITALIEN. DAS HERZOGTUM SAVOYEN. Carlo Emanuele II., 1638-1675, unter Vormundschaft seiner Mutter Maria Cristina, 1639-1648  


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4 Scudi 1642, Chambéry. 13,11 g. * CARO(lus) * EMANVEL * CHRIS(tina) * FRAN(ciae) * 1642 * P (Münzmeistersignatur des Pietro Perrinet) * (= Karl Emanuel, Christina von Frankreich) Die Brustbilder Maria Cristinas und Carlo Emanueles II. nebeneinander r., auf der Brust der Mutter ein Kreuz//DVCE(s) * SAB(audiae) * PP(rincipes) * PEDE(montii) * RR(eges) * CYPRY * (= Herzöge von Savoyen, Fürsten von Piemont, Könige von Cypern) Gekröntes, mehrfeldiges Wappen mit Mittelschild (Savoyen) in verzierter Kartusche. Cudazzo 742 b (R9); Fb. 1071; Simonetti 8/2.
GOLD. Von größter Seltenheit. Feine Goldtönung, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 279, Osnabrück 2016, Nr. 3545.
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Los 7
DAS KÖNIGREICH POLEN. Sigismund III., 1587-1632  


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Goldener, teilemaillierter Gnadenpfennig 1594. Goldschmiedearbeit eines unbekannten Künstlers, auf die Position Sigismunds als König von Polen und Schweden. » SIGISMVNDVS » III » ET » ANNA » D [2 „x“ übereinander] G » POLO » SVETI » REX » ET » REGINA Brustbilder Sigismunds und seiner Gemahlin Anna, Tochter des Erzherzogs Karl II. von Österreich, nebeneinander r.//* NON SINE PACE SALVS - NON SINE REGE FIDES Das vierfeldige, polnische Wappen, darüber Krone, zu den Seiten stehen Justitia mit Schwert und dem gekrönten Schild der Wasa sowie Pax mit Olivenzweig und dem gekrönten, österreichischen Schild. Die fein ziselierte Gußmedaille ist in einen goldenen, weiß emaillierten Kordelring mit angebrachter, teilemaillierter Trageöse eingelassen. 54,12 mm; 62,97 g. H.-Cz. 901 (R6); Hildebrand I, S. 53, 6.
GOLD. Von größter Seltenheit und besonderer kunstgeschichtlicher Bedeutung.
Vorzügliche Goldschmiedearbeit mit feinen Emaille-Auflagen

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 155, Osnabrück 2009, Nr. 3380. Die Entstehung und Verleihung des vorliegenden Kleinods gibt zu zahlreichen Spekulationen Anlaß:
Sigismund III. war ein äußerst begabter Goldschmied. Aus seiner Werkstatt stammt der größte Teil des berühmten silbernen Sarges des heiligen Adalbert in der Kathedrale zu Gnesen. Trägt man diesem Talent Rechnung, liegt die Vermutung nahe, daß der König selbst der Hersteller dieses prachtvollen Gnadenpfennigs ist.
Hutten-Czapski vermutet als Empfängerin eine Mätresse Sigismunds III. am polnischen Hof, die durch die Verleihung einen halboffiziellen Status errang. Tatsächlich war ein solches Vorgehen keine Seltenheit. In der höfischen Gesellschaft war die Stellung der Mätressen durchaus anerkannt. Um ihnen dauerhaft Zugang bei Hof zu erlauben, wurden viele Kurtisanen sogar geadelt.
Sigismund kam am 20. Juni 1566 auf Schloß Gripsholm als Sohn des späteren schwedischen Königs Johann III. und der Katharina Jagellonica von Polen zur Welt. Nach dem unerwarteten Tod von König Stephan Bathory am 12. Dezember 1586 wurde er am 19. August 1587 gegen den Habsburger Erzherzog Maximilian zum polnischen König gewählt. Mit dem Tod seines Vaters wurde Sigismund am 17. November 1592 auch König von Schweden. Die Aufrechterhaltung der schwedisch-polnischen Personalunion erwies sich jedoch bald als unhaltbar.
Sigismund interessierte sich kaum für Schweden und handelte ausschließlich in polnischem Interesse. Der Streit mit seinem Onkel, Herzog Karl (IX.), entwickelte sich rasch zum bewaffneten Konflikt, und Sigismund wurde von seinem Onkel 1598 bei Stångebro in Östergötland besiegt. Der schwedische Reichstag erklärte Sigismund am 24. Juni 1599 für abgesetzt. Sigismund akzeptierte seine Absetzung in Schweden nicht, seine Münzen zeigen – wie die Münzen seiner Söhne, der polnischen Könige Wladislaw IV. und Johann Kasimir – neben dem schwedischen Königstitel auch das schwedische Wappen.
Am 1. Januar 1594 wurde die schwedische Münzordnung König Sigismunds ausgegeben, die erste mit Abbildungen der vorgesehenen Nominale. Kurz darauf wurden die ersten Münzen in Sigismunds Namen emittiert; alle sind selten, insbesondere die Daler. In Reval wurde der schwedische Münzfuß eingeführt.
Sigismund heiratete zwei Schwestern aus dem Haus Habsburg, 1. am 31. Mai 1592 in Krakau Anna (1573-1598), die 1594 mit ihrem Gemahl zur schwedischen Königin gekrönt wurde und 1598 in Warschau starb, und 2. Konstantia (1588-1631). Sigismund ist mit beiden Königinnen im Krakauer Wawel beigesetzt.
In der ersten Ehe wurden fünf Kinder geboren, von denen nur der spätere polnische König Wladislaw (1595-1648) erwachsen wurde. Die zweite Ehe Sigismunds brachte sieben Kinder hervor, darunter der letzte polnische Vasa-König Johan Kasimir (1609-1672), der 1668 abdankte und sich in ein Kloster in Paris zurückzog. Beide Söhne Sigismunds behielten den schwedischen Königstitel bei, besuchten aber niemals das Land. Auch sie sind im Wawel beigesetzt.
Wahlsprüche: Pro iure et populo = Für das Recht und das Volk; Cor regis in manu Domini =
Das Herz des Königs ist in der Hand des Herren (Sprüche 21, 2); Caelitus sublimia dantur = Aus dem Himmel wird das Erhabene gegeben (zur Krönung 1594 in Uppsala).
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Los 8
DAS KÖNIGREICH POLEN. Sigismund III., 1587-1632  


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10 Dukaten 1629, Bromberg. 35,19 g. Das gekrönte Monogramm Sigismunds III "STR" (= Sigismundus Tertius Rex), unten zu den Seiten klein die geteilte Jahreszahl 16 - 29, umher Lorbeerkranz//Der gekrönte Vasa-Schild (Korngarbe), umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, außen umher vier gekrönte Wappen (Polen, Folkunger-Löwe (Folkungar), Litauen, Drei Kronen (Schweden). Dutkowski 84 (R8); Fb. -; H.-Cz. 1595 (R7); Kopicki 1340 (R8).
GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Scharf ausgeprägtes Exemplar mit herrlicher Goldpatina,
vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 346, Osnabrück 2021, Nr. 577.
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Los 9
DAS KÖNIGREICH POLEN. Wladislaw IV., 1632-1648  


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Dukat 1633, Bromberg, auf seine Krönung am 6. Februar. 3,49 g. Krönungsinsignien über verzierter Tafel, darin fünf Zeilen Schrift: VLADISLAVS / IV . CORONATVS / IN REGEM POL / ET M ° D ° L ° ANNO / 1633 DIE • 6 FEB//HONOR • VIRTV - TIS • PRÆMIVM Gekrönter und geharnischter König mit Husarenflügeln sowie Zweigen in der Rechten steht v. v. und deutet mit der Linken auf einen neben ihm stehenden Obelisken, oben strahlender Gottesname IHS. Dutkowski 126 (R7); Fb. 83 b; Kopicki -.
GOLD. Äußerst selten, besonders in dieser Erhaltung.
Winz. Schrötlingsfehler, vorzüglich-Stempelglanz

Exemplar der Auktion Gießener Münzhandlung 9, Gießen 1976, Nr. 1109 und der Slg. Phoibos, Auktion Fritz Rudolf Künker 323, Osnabrück 2019, Nr. 2863.
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Los 10
DAS KÖNIGREICH POLEN. DIE STADT DANZIG.   


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8 Dukaten 1644, mit Titel Wladislaws IV. (1632-1648). 28,10 g. REGIA CIVITAS GEDANENSIS FIERI FECIT Stadtansicht von Danzig, oben strahlender Name Jehovas in Wolken, aus denen zwei Arme mit Zweigen, Schwert und Waage kommen, im Abschnitt halten zwei Löwen das Danziger Stadtwappen, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 16 - 44 und die geteilte Signatur G - R (Gerhard Rogge, Münzpächter in Danzig 1639-1656), unten die Stempelschneidersignatur I - H (Johann Höhn)//VLADISLAUS IIII D : G : REX POL : & SUEC : M : DUX LITV : RUS : PRUS : Gekröntes und geharnischtes Hüftbild r., mit der Rechten das Zepter schulternd, in der Linken Reichsapfel. Dutkowski/Suchanek 264; Fb. 15 b ("Very rare", dieses Exemplar); Kopicki -.
GOLD. Von größter Seltenheit. Kabinettstück. Scharf ausgeprägtes Exemplar
mit herrlichem Prägeglanz, winz. Randfehler, fast Stempelglanz

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 275, Osnabrück 2016, Nr. 4386.
Wladislaw IV., der älteste Sohn von Sigismund III. Vasa, wurde am 6. November 1633 im Alter von 38 Jahren in Krakau zum König von Polen gekrönt. Bereits 1599 war er zum König von Schweden und 1611 zum Zaren von Rußland gewählt worden. Beide Kronen erlangte Wladislaw jedoch nicht. Der König eroberte zunächst die 1619 Polen zugesprochenen Gebiete zurück, die von Rußland während des kurzen Interregnums nach dem Tod Sigismunds III. eingenommen worden waren. Am 20. September 1635 schloß Wladislaw IV. mit Christina von Schweden den auf 26 Jahre befristeten Vertrag von Stuhmsdorf, der den schwedisch-polnischen Krieg beendete und durch den Polen die von Gustav II. Adolf eroberten Gebiete zurückerhielt. Schweden, das Livland behielt, erreichte durch den Vertrag von Stuhmsdorf die Absicherung seiner Ostflanke und konnte dadurch Kräfte für die Kämpfe in Deutschland freimachen. Zur Prägezeit dieses Achtdukatenstücks mit der repräsentativen Danziger Stadtansicht waren Polen und Danzig von der Teilnahme am Dreißigjährigen Krieg verschont.
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Los 11
DAS KÖNIGREICH POLEN. DIE STADT DANZIG.   


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Goldmedaille zu 16 Dukaten 1646, unsigniert, von J. Höhn dem Älteren. Donativ der Stadt Danzig auf die Vermählung von Wladislaus IV. mit Ludovica Maria Gonzaga, Herzogin von Mantua, Rethel und Nevers, kunstvoll gearbeitet als prächtiges in Saphirblau und Rubinrot emailliertes Kleinod. SISTE GRADU BELLONA IUBET NUNC IUNO QUIETEM . ENFACIA TIBI SIT DULCIS AMORE QUIES . Unter einem reich geschmückten Baldachin sitzen in Lehnsesseln einander gegenüber der König im Ornat, mit Krone und Zepter und seine in eine prachtvolle Robe gewandete Gemahlin und reichen sich die Rechte. Der rechte Fuß des Königs ruht auf diversen Waffenstücken, die auf dem schachbrettartig parkettierten Boden angehäuft liegen. Hinter dem Baldachin eine architektonische Brüstung. Die Darstellung wird von einer ringförmigen Gliederkette umschlossen//* VLADISLAO IV . POLONIÆ AC SVECIÆ REGI . ET LUDOVICÆ MARIÆ MANTUANÆ . SPONSIS Zwei Löwen halten das Stadtwappen, oben strahlender Name Jehovas in Wolken über gekröntem Adler, unten 11 Zeilen Schrift: FATA POLO VENIUNT ; HOMI / NUM SUNT VOTA : IEHOVA / TU DEVOTA IUVA ; TU / SACRA PACTA FOVE . / SINTEA FAUSTA NOVIS / CONSORTIB9 HIS9 SUBALIS / PAX REGNUM POPULUS / FLOREAT ET / GEDANUM . / . M . DC . XLVI ., darunter eine schmale, mit Rollwerk geschmückte Kartusche. Der Binnenreif in Form eines feinen Blätterkranzes. 56,99 mm; 55,12 g. Dutkowski/Suchanek 571; H.-Cz. 7585.
GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Prachtvolle Arbeit, min. restauriert am Ansatz der
vormaligen Tragöse. Vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 279, Osnabrück 2016, Nr. 3640.
Nach Ablösung von der Herrschaft des Deutschen Ordens wurde Danzig als autonome Städterepublik unter der Schutzherrschaft des polnischen Königs in das polnisch-litauische Reich eingebunden. Von den polnischen Königen wurde sie mit zahlreichen Privilegien bedacht. Das stark befestigte Danzig war eine der bedeutendsten Städte und der Haupthafenort des polnisch-litauischen Reiches. Die gewöhnlich von April bis in den Dezember eisfreie Weichsel bot eine schiffbare Verbindung bis Krakau, Kleinpolen und Oberschlesien. Ihre Blütezeit erlebte die Hansestadt vom letzten Viertel des 16. bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Danzig, das gegen 1650 ca. 68000 Einwohner zählte, prosperierte durch Handel, Handwerk und Gewerbe. Doch nicht nur in ökonomischer, sondern auch in kultureller Hinsicht war Danzig ein maßgebliches Bindeglied zwischen den verschiedenen Nationen im Ostseeraum. Auf den Sektoren der Kunst und des Kunsthandwerks wurden in Danzig bemerkenswerte Leistungen vollbracht, die durch Aufträge der städtischen Regierung, der örtlichen Bruderschaften, Zünfte und Gilden, aber auch des auswärtigen weltlichen und geistlichen Adels gefördert wurden. Neben Krakau war Danzig das mächtigste Zentrum eines Mäzenatentums, das zahlreiche ausländische Künstler anzog und Kunstschaffende zu großartigen Schöpfungen anspornte. Auch das Danziger Silber- und Goldschmiedehandwerk hatte einen hohen Stellenwert. Die qualitätvollen Arbeiten der Mitglieder dieser Gilde fanden Absatz weit über die Stadtgrenzen hinaus. Nach dem Tod seines Vaters Sigismund III. Wasa und einem darauf folgenden halbjährlichen Interregnum trat Wladislaus IV. 1632 im Alter von 37 Jahren als gewählter König von Polen und Großfürst von Litauen die Herrschaft über das polnisch-litauische Doppelreich an. Mit Ausnahme des für Polen mit Landgewinn ausgehenden Russisch-Polnischen Krieges von 1632 bis 1634 und des in seinem Todesjahr 1648 ausbrechenden Kosaken- und Bauernaufstandes verlief seine Regierungsepoche für Polen und Litauen friedlich. Sie gilt als letzte Glanzzeit dieses Doppelreichs, wenngleich der König zeitlebens Ansprüche auf den Schwedischen Thron erhob und eine umfangreiche militärische Unternehmung gegen die Türken plante, die er freilich aufgrund innenpolitischer Widerstände nicht durchführen konnte. Wladislaus war keineswegs ein allein von Machtinteressen und militärischem Eifer geprägter Herrscher, sondern auch ein kunstsinniger Mensch. Wohl aufbauend auf die Kunstsammlung seines Vaters Sigismund III. zeigte er gemäß der üblichen fürstlichen Gepflogenheiten seiner Zeit ein stetes Interesse an der Erweiterung seiner vielfältigen Kunstsammlung, bestehend u. a. aus Gemälden, Skulpturen, aber auch kleineren kunsthandwerklichen Objekten, wie z. B. Goldschmiedearbeiten. Über die genaue Zusammensetzung dieser Kollektionen sind wir indes nicht informiert, da dieser Bestand nicht im Detail dokumentiert und im Laufe der Zeit in alle Winde zerstreut worden ist.
Wladislaus IV. war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe schloß er 1637 mit seiner Cousine Cäcilia Renata von Habsburg, Erzherzogin von Österreich, einer Tochter von Kaiser Ferdinand II. Diese politische, weniger aus Liebe geknüpfte Verbindung führte zwar zu einer engeren Bindung an das Haus Habsburg und eine proösterreichische Politik des Königs, sie bescherte ihm jedoch keine Nachkommen, die ihn überlebten. Nach weniger als sieben Jahren starb 1644 auch die königliche Gemahlin im Kindbett. Nach ihrem Tode bemühte sich Frankreich intensiv darum, Polen in die antiösterreichische Koalition einzubeziehen. Wladislaus hatte bereits 1634, also rund drei Jahre vor seiner ersten Heirat, um die Hand der aus sehr begütertem Hause stammenden Prinzessin Marie Louise von Gonzaga-Nevers (*18. August 1611 in Paris, † 20. Mai 1667 in Warschau) geworben. Kardinal Jules Raymond Mazarin und dem jungen König Louis XIV. gelang es mit einigem Druck und Überzeugungskraft, die Prinzessin zu einer Vermählung mit der polnischen Majestät zu bewegen. Am 5. November 1645 erfolgte die Vermählung des Paares per procuram in der Kathedrale zu Notre Dame in Paris, wobei sich der Bräutigam von seinem jüngeren Bruder Prinz Johann Kasimir vertreten ließ, eine damals durchaus nicht unübliche Praxis. Für die Eheschließung mußte sie ihren Namen in Ludovica (polnisch: Ludwika) Maria ändern, da zur damaligen Zeit der Vorname Maria als Rufname in Polen untersagt war und ausnahmslos der Muttergottes zukommen sollte. In Ergänzung zu dieser Zeremonie wurde ein zweiter kirchlicher Hochzeitstermin mit dem König in personam in Polen angesetzt, der im folgenden Jahr in Warschau bald nach Ankunft der Braut begangen und gebührlich gefeiert werden sollte. Mit umfangreichem Troß und Geleit brach Ludovica Maria am 28. November von Paris aus in Richtung ihres künftigen Reiches auf. Ihr Reiseweg führte sie über Land durch Burgund und die Niederlande in Richtung Elbe, danach nach Hamburg und Lübeck. Danzig, die erste auf ihrem Wege liegende bedeutende Stadt unter der polnischen Krone, erreichte sie am 11. Februar 1646. Hier bereiteten ihr Bürgermeister und Rat, die Bruderschaften, Gilden, Zünfte sowie die gesamte Bürgerschaft einen ehrenvollen Einzug in das, für die Zeit ihres Aufenthalts mit durch barocker Gelegenheitsarchitektur und zahlreichen symbolträchtigen Bildnissen und Standbildern ausgeschmückte Zentrum und hießen sie willkommen zu einem mehrtägigen prunkvollen Fest in Anwesenheit einer Vielzahl zuvor angereister internationaler, hochgestellter Persönlichkeiten. Die durch zahlreiche Bankette, Ansprachen, Aufführungen und andere Lustbarkeiten gekennzeichneten Festtage, die die Pracht der späteren Hochszeitsfeierlichkeiten in Warschau deutlich übertrafen, währten bis zum 20. Februar. Erst danach setzte Ludovica Maria mit ihrem Gefolge den Weg zu ihrem königlichen Gemahl fort über Marienburg, Elbing, durch das Herzogtum Preußen nach Kron-Polen. Gemäß den strengen protokollarischen Vorgaben schlug der Zug eine viertel Meile vor den Warschauer Stadtmauern ein Lager auf, um hier am 10. März vom König in Empfang genommen zu werden. Nach dem feierlichen Einzug und der anschließenden abermaligen Trauungszeremonie in der Pfarrkirche zu St. Johannis unter Beteiligung des Vraner Bischofs und des Posener Bischofs sowie des apostolischen Nuntius beging das nun endgültig vereinte Paar ein mehrtägiges Hochzeitsfest im Kreise einer zahlreichen Gästeschar. Die wenigen bekannten Exemplare der vorliegenden Goldmedaille sind allesamt im Gewicht zu 16 Dukaten ausgebracht worden. Daneben ist eine weitere, etwas häufigere Zeichnungs- respektive Schriftvariante dieses Typs bekannt (Dutkowski/Suchanek 572 und 573), die auf ihrem Avers die Signatur I · H· des Stempelschneiders Johann Höhn d. Ä. trägt und zudem auf beiden Seiten weitere Unterschiede aufweist, so in der Zeichnung (z. B. mit Blumen bestreuter glatter Boden auf dem Avers anstelle des freien schachbrettartig mit Platten belegten Bodens und die Monatsangabe M. MARTIS anstelle der kleinen Kartusche auf dem Revers), ferner in der Fassung der Reversumschrift (FACIAM statt FACIA). Im Gegensatz zu der hier vorliegenden ist die zweite Variante in Gold in drei Gewichtsversionen zu 10, 16 und 18 Dukaten bezeugt (Dutkowski/Suchanek 572, 573), zudem ist sie auch in Silber (Dutkowski/Suchanek 572a, b) geprägt worden und kommt mitunter in vergoldetem Silber vor (Dutkowski/Suchanek 572c).
Der Typ der vorliegenden Medaille ist seitens der Stadt Danzig nicht allein als Gedenkstück auf die Vermählung des königlich-polnischen Paares, sondern insbesondere als Geschenk an die Königin anläßlich der Warschauer Hochzeitsfeierlichkeiten vom 10. bis 12. März konzipiert worden. Dort überreichte eine Abordnung der Stadt der Braut neben einer kostbaren Silberschmiedearbeit in Form eines tafelkrönenden silbernen Tischbrunnens mehrere goldene Exemplare des vorliegenden Medaillentyps, wie dies uns eine zeitgenössische Quelle so eindrucksvoll und detailgenau beschreibt, daß es wert ist, die betreffende Passage ungekürzt zu zitieren:

… von der Stadt Dantzigk an die Königin geschencket worden / eine silberne fonteine von grosser Kunst / darin der Vulcanus mit seiner Geselschafft / und noch etlichen andern Bildern anmuthig zusehen gewesen / auch seind noch etliche Goldstücke dessnewen Schlages / dabey gefüget worden die am geprege folgender gestalt beschaffen gewesen. Das eine stück und zwar das grössere / hat am rande rund herumb gehabt beyder Königlichen Majesteten Nahmen: Nemlich VLADISLAO IV. POLONIÆ AC SVECIÆ REGI: ET LVDOVICÆ MARIÆ MANTVANÆ. Darnach ist oben gestanden der Nahme Gotes / mit Hebraischen Buchstaben / in schönen stralen / und hart darunter ein gekrönter Adler / mit der Stadt Danzigk Wapen / von zimlich kleiner form / folgendes seind noch darauff gar leserlich geschnitten gewesen / diese anmuthige Verslein: Fata Polo veniunt= hominum sunt Vota: Jehova. Tu devota juva, tu sacra Pacta fove. Sint ea fausta novis consortibus: Hisq; sub alis Pax, Regnum= populus, floreat & Gedanum. M. DC XLVI. Das ist auf Deutsch: Was hier geschehen sol / im Himmel ist beschlossen. Was man gern haben will / das wünscht man allezeit Hilff Gott zum gutten Wunsch: alles was ist geflossen Zu gut dem Eheband / wolst sein lassen bereit. Und fest bestendiglich / zu nutz den Ehegatten / Damit durch ihre Schutz / der Fried un auch das Reich Nun blühe überall / wie auch das Volck zugleich Zusambt Dantzig der Stadt / sich nicht mehr mög’ abmatten. Auf der andern seite desselben stückes sassen beyde Königl. Persohnen auff ihren Thronen / in voller Majestet mit Kron / und Zepter gezieret / zum Füssen des Königs lagen allerley Kriegs instrumenta, und oben über ihren Häuptern schwebeten zwey Adler / die Schrifft aber an der runde des Randes lautet also: Siste gradum Bellona : jubet nunc Juno quietem: En faciam, tibi sit, dulcis amore quies. Das ist: Halt nun Bellona still / und leg’ die Waffen nider / Denn Juno hat ein Werck zum Frieden angefangen: Darzu solte gar bald mit lust und lieb gelangen / Ihr wille ist gericht die ruh zu stifften wider.“ (Abraham Jacob Martini, Kurtze Beschreibung und Entwurff alles dessen was bey der Durchleuchtigsten / Hochgeborenen Princessin und Frewlein/ Frewlein Ludovicae Mariae Gonzagae / Hertzogin zu Mantua und Nivers etc. etc. etc. Königliche Myst: zu Polen und Schweden etc. unsers Allergnädigsten Königs un Hn. Gespons / geschehenen Einzuge in die Königl. Stadt Dantzig / sich denckwürdiges begeben / und zugetragen / auch was ferner auff der reise biß Warschawo vorgelauffen / wie alda die Königl: Gespons eingeholet worden /… Danzig o. J. [1646], unpag. S. 127-128).
Beim vorliegenden Goldstück dürfte es sich somit um ein offizielles kostbares Ehrengeschenk handeln, das die Stadt Danzig einer unbekannten hochgestellten verdienstvollen Persönlichkeit verehrt hat. Ein Goldschmied hat diese Medaille einst meisterhaft emailliert und sie in einem wohl daran anschließenden Arbeitsgang mit einer Trageöse ausgestattet. So ließ sich dieses Kleinod wie ein fürstlicher Ehren- oder Gnadenpfennig oder zum Gedenken an die königliche Eheschließung an einer goldenen Kette vor der Brust tragen. Es bleibt nach derzeitiger Quellenlage ungewiß, ob jener kundige und geschickte Handwerksmeister die Goldmedaille bereits im Auftrag der Stadt Danzig zum Kleinod veredelt hat oder ob erst die mit diesem Donativ beschenkte Person ihn mit dieser Aufgabe betraut hat. Die Emaillierung ist kunstvoll ausgeführt und bedurfte kenntnisreicher Vorbereitung. In die flachen, nicht reliefierten Partien der Medaille wurde ein flächendeckendes Schuppenmuster graviert und das Innere der Baldachindarstellung auf dem Avers mit gravierten Ornamenten aus Lilienranken geschmückt. Erst danach erfolgte die Emaillierung unter Aussparung sämtlicher reliefierter Partien auf beiden Seiten der Medaille. Der Goldschmied wählte lichtdurchlässige, translucide Glasmassen in Saphirblau und Rubinrot für die Beschichtung, unter der seine in die Medaillenoberfläche gravierten Ornamente, also das flächige Schuppenmuster und die Lilienrankenornamente, je nach Lichteinfall, prächtig hervorfunkeln können. Die entsprechende Fertigungstechnik war nicht neu, sie wurde bereits einige Generationen zuvor praktiziert. Auf dem Avers sind das Innere des Baldachins und die Rückenlehnen beider Sessel mit rotem Glasschmelz überzogen, sämtliche anderen ebenen Flächen sind mit blauem Glasfluß ausgefüllt. Auch für die Felder des Revers wurde blaue Emaille gewählt. Diese Farbwahl dürfte keineswegs primär aus ästhetisch-dekorativen Gründen erfolgt sein, vielmehr liegt hier wohl in der Kombination von rotem und blauem Emaille mit dem unbeschichteten Goldgelb der reliefierten Medaillenpartien eine heraldische Farbsymbolik vor. Rot und Gold bilden neben Weiß sowohl die Tingierung der Stadt Danzig als auch des königlich-polnischen Wappens. Im komplementären Blau und Goldgelb ist das Familienwappen der Wasa-Dynastie gehalten. Rot, Blau und Gold erscheinen auch im Wappen des Großfürstentums Litauen. Blau, Rot und Gold dominieren nicht zuletzt auch das Familienwappen der königlichen Gemahlin Ludovica Maria aus dem Hause Gonzaga-Nevers.

Das vorliegende Kleinod ist aufgrund der sorgfältigen Ausführung seines Emaille-Schmucks in der raffinierten Kombination mit der angewandten Gravurtechnik im Vergleich zur Masse der bekannten goldenen und Gnadenpfennige und weiterer numismatischer Zeugnisse des 17. Jahrhunderts mit (meist deutlich sparsamerer) Emaille-Zier ein extraordinäres Beispiel. Aufgrund seiner Thematik dürfte dieses prächtige goldene Medaillenpräsent der Stadt Danzig unmittelbar mit der königlichen Eheschließung in Verbindung stehen. Infolge des bisherigen Fehlens weiterer beredter Schrift- und Bildquellen bleibt es vorerst ungeklärt, ob dieses Exemplar eines jener goldenen Geschenke war, die die Danziger Gesandten der Braut Ludovica Maria zu ihrer Hochzeit überbrachten. Ebensogut könnte es einer unbekannten Person aus dem Umfeld des königlichen Hofes verehrt worden sein. Ferner ist nicht auszuschließen, daß die Stadt Danzig jemandem dieses Goldstück ehrenhalber verliehen hat, der sich z. B. um die Organisation und Ausstattung des prunkvollen Einzuges der Braut in die Stadt Danzig verdient gemacht hatte.
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Los 12
DAS KÖNIGREICH POLEN. DIE STADT THORN.   


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Reichstaler 1629, auf die Verteidigung der Stadt Thorn gegen die schwedische Belagerung am 6. Februar. Mit kleiner Rosette am Anfang der Rückseitenumschrift. 28,75 g. THORVNIA / HOSTILITER * OPPVGNA / TA • ET • DEI • O(mnipotentis) • AVXILIO • FOR / TITER • A • CIVIBVS • DE / FENSA • DIE • XVI • FEBR / * ANNO • MDCXXIX (= Thorn, das feindlich belagert wurde und durch die Hilfe des allmächtigen Gottes tapfer von den Bürgern verteidigt worden ist am 16. Februar, im Jahre 1629), darunter Blumenverzierungen mit der geteilten Signatur ° H ° - L ° (Hans Lippe, Münzmeister in Thorn ca. 1629-1650), oben Engel mit Stadtwappen von Thorn zwischen Blumenverzierungen, umher Blätterkranz mit vier Rosetten belegt//* FIDES * ET * CONSTANTIA * PER * IGNEM * PROBATA (= Treue und Standhaftigkeit wurden durch das Feuer geläutert/erprobt) Ansicht der belagerten und brennenden Stadt, im Vordergrund die Weichsel mit verschiedenen Booten, oben Rauchschwaden und Wolken. Dav. 4368; Dutkowski/Suchanek 1334 (R7); Engel/Fabre/Perret/ Wattier 4.18.3.8; Kopicki 8251 (R8).
Von großer Seltenheit. Kl. Randpunze (Stiftsloch), vorzüglich

Exemplar der Auktion Dr. Busso Peus Nachf. 427, Frankfurt/Main 2020, Nr. 1246. Erworben am 18.2.2021 von der Firma Fritz Rudolf Künker, Osnabrück.
Anfang Februar 1629 zog der schwedische Feldmarschall Herman Wrangel vor die stark befestigte Stadt Thorn und versuchte, die Stadttore zu sprengen. Einige schwedische Soldaten konnten am 6. Februar 1629 in die Stadt eindringen, mußten sich jedoch vor einem heftigen Feuer zurückziehen. Da die schwedischen Vorräte nicht für eine längere Belagerung ausreichten und sich das polnische Heer der Stadt näherte, beschloß Wrangel den Rückzug und ließ die Thorner Vorstadt mit dem schwedischen Quartier in Brand setzen. Der Taler feiert die Verteidigung der Weichselstadt gegen die schwedischen Belagerer und zeigt den von den Schweden gelegten Brand. Als Datum ist hier der 16. Februar 1629 angegeben, da die katholischen Polen bereits den gregorianischen Kalender verwendeten. Diese Taler wurden den Bürgern überreicht, die sich bei der Verteidigung besonders hervorgetan hatten.
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Los 13
DAS KÖNIGREICH SCHWEDEN. Gustav II. Adolf, 1611-1632  


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Ovales, goldenes Kleinod 1631, mit Signatur K - S, auf seinen Sieg über die kaiserlichen Truppen unter Tilly bei Breitenfeld (heute Stadtteil von Leipzig). 50,01 g. GVST • ADOLP . D G • SVEC • GOT • WAND • REX • M • P . F D E • ET • C • I • DO Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz, Spitzenkragen und umgelegtem Mantel (teilweise emailliert)//DEO • ET • VICTRICIBVS • ARMIS Aufrecht stehender Löwe nach l. mit Schwert und Schild auf zahlreichen Armaturen, in der Mitte die geteilte Signatur K - S. Der Gnadenpfennig ist von einem überaus kunstvollen Rahmen umgeben, der aus sieben Blüten und einer Barockperle besteht. Die Blüten und Blätter sind in vielen Farben sehr ansprechend emailliert. Das Ensemble ist an drei Goldketten befestigt, die an einem großen, kunstvoll eingefaßten Amethysten enden. Hildebrand vgl. I, S. 151, 94.
GOLD. Unikum. Prachtvolles, vorzügliches Kleinod

Exemplar der Sammlung des Großherzogs von Oldenburg. Noch vor dem Ersten Weltkrieg gelangte das Stück in die USA und in die Kunstsammlung von Melvin Gutman. Es war ausgestellt: 1) 1948 in der Walters Art Gallery Baltimore; 2) 1968 im Norfolk Museum of Art and Sciences (Ausstellungskatalog Nr. 49, Tf. X). Exemplar der Slg. Melvin Gutman, Auktion Parke Bernet Galleries, New York, 24. April 1969, Nr. 67; der Auktion Münzen und Medaillen AG 44, Basel 1971, Nr. 1241 (dort mit einer Taxe von 30.000,-- CHF und einem Zuschlag von 70.000,-- CHF das teuerste Objekt der gesamten Auktion); der Auktion Tietjen + Co. 97, Hamburg 2006, Nr. 693 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 201, Berlin 2012, Nr. 62. Es handelt sich um eines der prachtvollsten Kleinode, die jemals im Markt angeboten wurden.
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Los 14
DAS KÖNIGREICH SCHWEDEN. Gustav II. Adolf, 1611-1632  


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Goldmedaille zu 10 Dukaten 1632, von S. Dadler, auf seinen Tod in der Schlacht bei Lützen am 6. November. GUST : ADOLPH9 D . G . SUEC : GOT : VAD : R . M : PRIC : FIN : DUX ETHO : ET CAREL : IGRIÆ D9 Geharnischtes Brustbild mit Lorbeerkranz fast v. v. in Kartusche, die mit einem Engelskopf, Putten, Früchten und einem Totenkopf verziert ist, unten die geteilte Stempelschneidersignatur S - D//STANS ACIE PUGNANS VINCENS MORIENSQUE TRIUMPHAT [Kleeblatt] / NATUS 9 DEC : ANNO 1594 GLORIOSE MORTUUS 6 NOU : ANO 1632 Hand hält Schwert mit Lorbeerkranz zwischen Lorbeer- und Palmzweig, oben der strahlende Name Jehovas. 44,23 mm; 36,41 g. Hildebrand I, S. 185, 176 (dort in Silber); Maué 33.
GOLD. Wahrscheinlich eines von zwei Exemplaren in Privatbesitz. Vorzügliches Exemplar

Exemplar der Sammlung Douglas, Auktion Hess/Leu 34, "Aus altem Adelsbesitz", Luzern 1967, Nr. 91 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 96, Osnabrück 2004, Nr. 4170.
Die Stempel dieser prachtvollen und repräsentativen Goldmedaille auf den Tod des großen Schwedenkönigs wurden von Sebastian Dadler geschnitten, der zu den begabtesten Medailleuren seiner Zeit zählte. Nach dem Studium der Kunst in Frankreich wurde Dadler Goldschmied in Augsburg und Wien und war seit 1622 "Künstler und Goldschmied am Hofe Johann Georgs I. von Sachsen" in Dresden. Die seltene Goldmedaille ist ein historisches Dokument der wichtigen Schlacht bei Lützen und ein Beleg für Dadlers einzigartigen Stempelschneidestil.
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Los 15
DAS KÖNIGREICH SCHWEDEN. Gustav II. Adolf, 1611-1632  


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Vierfacher Reichstaler 1633, Stockholm oder Augsburg. 114,03 g. GVSTAUS • ADOLPH • D • G • SUE ° - ° GO . W . Q • RE • M • P • FI • D • E • E • C • IN • Q • D Der geharnischte König reitet l. mit Kommandostab in der Rechten, im Hintergrund die Stadtansicht von Augsburg//Gekröntes und verziertes, vierfeldiges Wappen: Drei Kronen (Tre kronor) / Folkunger-Löwe (Folkungar) mit Mittelschild Korngarbe (Vasa), zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 16 - 33, umher 30 gekrönte Wappen der schwedischen Provinzen. Dav. 584; SM (2022) 25 (R).
RR Attraktives, sehr schönes Exemplar

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 131, Osnabrück 2007, Nr. 4722.
Wie schon im Katalog der bedeutenden Sammlung schwedischer Münzen von Karl-Erik Schmitz (Auktion Schweizerischer Bankverein und Spink & Son, Zürich 1989, Nr. 579) bemerkt wurde, handelt es sich bei der hinter dem reitenden Schwedenkönig dargestellten Stadt um Augsburg. Während Bjarne Ahlström und auch die Autoren der Neuauflage von Sveriges Mynt, die Münze den schwedischen Reichsprägungen und der Münzstätte Stockholm zugeordnet haben, ist es möglich, daß es sich um eine Augsburger Prägung handelt.
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Los 16
SCHWEIZ. DIE STADT BASEL.   


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10 Dukaten o. J. (erste Hälfte des 17. Jahrhunderts). 34,48 g. Schaumünze. Stadtansicht mit auf­gehender Sonne im Norden, im Abschnitt ovales Stadtwappen mit Palm- und Lorbeerzweig geschmückt, zu den Seiten die Signatur F - F (Stempelschneider Friedrich Fescher)//Henne mit vier Küken nach l. vor Stadtansicht mit Rhein von Nordosten, darüber strahlender Name Jehovas, rechts die Signatur F . F ., im Abschnitt • ALIT • ET • PRO = / TEGIT [Geweih] (Sie nährt und beschützt). D./T. -; Fb. 79 ("Very rare"); HMZ -; Winterstein 121 a.
GOLD. Von allergrößter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Goldpatina, vorzüglich +

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 316, Berlin 2019, Nr. 831 (Titelstück).
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Los 17
DAS KÖNIGREICH SPANIEN. Felipe III., 1598-1621  


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Cincuentín (50 Reales) 1618 (Jahreszahl im Stempel aus 1617 geändert), Segovia. 169,46 g. Münzmeister Andrés de Pedrera. • PHILIPPVS • III • D • G • Gekröntes, mehrfeldiges Wappen, zu den Seiten Aquädukt über A mit Kreuz und Wertangabe 50//HISPANIARVM • REX • I6I8 • Vierfeldiges Wappen (Kastilien/Leon), umher Vierpaß. Calicó 80; Dav. 566.
Von großer Seltenheit. Nur 19 Exemplare bekannt. Min. berieben, sehr schön +

ERRATUM: K./M. 65.

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 281, Osnabrück 2016, Nr. 2143.
Der Cincuentín zu 50 Reales ist die größte spanische Silbermünze und wurde nur zu Beginn des 17. Jahrhunderts, unter Felipe III. (1598-1621) und Felipe IV. (1621-1665), vor allem in Segovia geprägt. Im Gegensatz zu den anderen spanischen Münzstätten unterstanden die "Ingenio de Segovia" und ihre Handwerker direkt dem König. Eine erste Prägung von 50-Reales-Stücken im Auftrag des Königs ist für das Jahr 1609 belegt. Die Vorderseite zeigt als Münzstättensignatur links neben dem Wappen das römische Aquädukt, welches noch heute ein beeindruckendes Wahrzeichen der Stadt Segovia darstellt.
Für die vorliegende Prägung verwendete man den von Diego de Astor (um 1585/90-1650) gefertigen Stempel von 1617 ein zweites Mal und ließ die Jahreszahl von Juan Gueisel umschneiden. Zwischen dem 2. Januar und dem 8. Juli 1618 sollen 18.277 kg Silber vermünzt worden sein. Wieviel davon jedoch für die Prägung des Cincuentín verwendet wurde, ist nicht bekannt.
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Los 18
UNGARN. DIE FÜRSTEN VON SIEBENBÜRGEN. Gabriel Bethlen, 1613-1629  


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Dukat 1624 NB, Nagybánya. 3,45 g. Fb. 367; Resch 259.
GOLD. RR Min. gewellt, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 244, Berlin 2014, Nr. 585.
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Los 19
UNGARN. DIE FÜRSTEN VON SIEBENBÜRGEN. Gabriel Bethlen, 1613-1629  


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Vierfache Reichstalerklippe 1626 CC, Kaschau. 115,98 g. : GABR • D : G • SA ° R • IMP • ET • TRANS ° PRINCEPS : * Geharnischtes Hüftbild r., mit der Rechten das Zepter schulternd//* PAR • RE ° HVN • DNS ° SI ° CO ° OP : RATIB • DVX 16 • 26 * Gekröntes und verziertes, vierfeldiges Wappen (Ungarn-Siebenbürgen) mit dem Familienwappen Bethlen als Mittelschild, unten zu den Seiten die geteilte Münzstättensignatur C - C (Camera Cassoviensis). Dav. 4716; Resch 323.
Von größter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 271, Berlin 2016, Nr. 624.
Gabriel (Gabor) Bethlen von Iktár wurde nach seinem mit türkischer Unterstützung errungenen Sieg über Gabriel Báthory im Jahr 1613 Fürst von Siebenbürgen. Er war mit dem aufständischen protestantischen Adel in Böhmen verbündet und eroberte das kaiserliche Ungarn nördlich der Donau. Im Frieden von Nikolsburg 1621 überließ ihm Kaiser Ferdinand II. die Regentschaft über die besetzten sieben oberungarischen Gespannschaften mit den bedeutenden Bergwerksrevieren. Die vorliegende, extrem seltene vierfache Reichstalerklippe des erfolgreichen Siebenbürger Fürsten Gabriel Bethlen ist in der oberungarischen Münzstätte Kaschau geprägt worden.
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Los 20
HABSBURGISCHE ERBLANDE. DAS RÖMISCH-DEUTSCHE REICH. Matthias, 1608-1612-1619  


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10 Dukaten 1619, Wien. 34,78 g. Geprägt mit den Stempeln des Talers. * MATTHIAS • D : G • R • I • S • A • - GER • HVNG • BOHE • REX Geharnischtes Brustbild r. mit Lorbeerkranz, Halskrause, umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, unten in der Umschrift Münzmeisterzeichen Baum (Isaias Jessensky, Münzmeister in Wien 1617-1619)//ARCHID ° AVS • DVX • - BVR • CO • TYR • I6I9 • Gekrönter Doppeladler mit Schwert und Zepter in den Fängen, zwischen den Köpfen Reichsapfel, auf der Brust mehrfeldiges Wappen, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, unten in der Umschrift gekröntes, zweifeldiges Wappen (Österreich/Burgund). Fb. 99; M. z. A. S. 107.
GOLD. Von großer Seltenheit. Attraktives Exemplar mit hübscher Goldpatina, sehr schön +

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 324, Osnabrück 2019, Nr. 3564.
Dieses 10 Dukaten-Stück befindet sich nachweislich seit dem Jahre 1814 in Familienbesitz. Die Familie selbst lässt sich bis ins 15. Jahrhundert als Fischhändler am Starnberger See zurückverfolgen. Im 18. Jahrhundert war sie zunächst als Fischgroßhändler tätig und verschiffte den, von den Fischern abgekauften Fang mit dem Kahn von Seeshaupt nach Starnberg und von dort mit dem Pferdefuhrwerk nach München zur Versorgung des kurfürstlichen Hofes. Bald war die Familie auch als Fuhrunternehmer zwischen München und Seeshaupt tätig.
Matthias, *1557 Wien, †1619 Wien, drängte nach 1600, als sich bei seinem Bruder, dem kinderlosen Kaiser Rudolf II., die Zeichen einer Geisteskrankheit mehrten und der mögliche Nachfolger Erzherzog Ernst gestorben war, auf die Regelung der Sukzessionsfrage, wodurch er sich die Feindschaft seines kranken Bruders zuzog. 1606 wurde Matthias in einem Geheimvertrag von den Erzherzögen als Familienoberhaupt anerkannt, im selben Jahr wurde er Statthalter in Ungarn. Er fiel zwei Jahre später in Böhmen ein, um seinen Bruder zur Abdankung zu zwingen. Im Vertrag von Lieben 1608 trat der Kaiser seinem Bruder die Herrschaft in Ungarn, Mähren und Österreich ab. Erst nach dem Tod Rudolfs II. wurde Matthias am 13. Juni 1612 zum deutschen Kaiser gewählt.
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