Los 4615
ALTDEUTSCHE MONTANGEPRÄGE. ANHALT. ANHALT-BERNBURG, FÜRSTENTUM, SEIT 1806 HERZOGTUM. Victor Friedrich, 1721-1765
Silbermedaille 1759, mit Signatur L (vermutlich D. F. Loos, Magdeburg), auf seinen 60. Geburtstag am 20. September. Dicht belaubter Baum, in dessen Laub fünf Schilde mit Monogrammen, am Stamm mit Fürstenhut bedeckter Schild mit Monogramm, unter dem Stamm Wasser mit Muscheln und Schnecken//Geflügelter Genius in Wolken schwebt über Kriegsgeräten und Bergwerksdarstellung, darunter zwei Münzer beim Münzprägen. 36,98 mm; 21,52 g. Mann 695 b; Müseler 1.2/5 b; Preussag Collection, Part II, Auktion London Coin Galleries/Künker 2, London 2016, Nr. 1005.
R Hübsche Patina, vorzüglich
Die Medaille zeigt eine sehr detailreiche Darstellung auf engstem Raum. Der dicht belaubte Baum mit den sechs Monogrammschilden symbolisiert das in vollem Saft stehende Herzogshaus mit Victor Friedrich als Stamm und seinen fünf Kindern, das Meer mit Muscheln symbolisiert Fruchtbarkeit und die Psalm 1 entlehnte verkürzte Umschrift verdeutlicht beides: ET ERIT SICUT ARBOR PROPE FLUMINA (Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wassern, der seine Frucht bringt zur rechten Zeit). Auf der Rückseite ist unter der Bergwerksdarstellung mit dem die Haspel drehenden Bergmann eine Münzwerkstatt zu sehen, mit Amboss und Stempel in der Mitte, dem mit dem Hammer ausholenden Präger rechts und dem die Schrötlinge auflegenden bzw. die fertigen Münzen abnehmenden Arbeiter links. Das Bergwerk und Münzwerkstatt trennende Schriftband trägt die Inschrift QUAM DULCIS SONUS (Welch süßer Ton), womit offenbar der Klang des Prägehammers gemeint ist. Im Abschnitt unter den Münzprägern heißt es: SUB UMBRA SAPIENTIAE / ET ARGENTI ECC (Siehe: unter dem Schatten von Weisheit und Silber), was mit der großen Umschrift PROCUL ABHINC ARMORUM STREPITUS (Fern von hier der Lärm der Waffen) fortgesetzt wird, die ihrerseits mit der feuernden Kanone und den anderen Waffen links im Bild illustriert wird.
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