Auktion 437
Startet in 1 Monat(en) 5 Tag(en)

Brandenburg-Preußen

Ausgewählte Münzen und Medaillen der deutschen Staaten und des Habsburgerreiches

Numismatische Raritäten aus aller Welt

Eine Auswahl seltener Orden und Ehrenzeichen

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN RÖMISCH-DEUTSCHES REICH

Bieten


Schätzpreis 20.000 €
Startpreis 16.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Dicker 1 1/2facher Reichstaler o. J. (um 1565-1580), Hall. Dreikaiserprägung. 44,29 g. Unbekannter Stempelschneider. ¼ MAXI : CARO : ET(ligiert) • FERD : D : G : RO : CÆS : REG : HISP Ü Die gekrönten und geharnischten Brustbilder der Kaiser Maximilian I., Karl V. und Ferdinand I. nebeneinander r., alle mit umgelegten Orden vom Goldenen Vlies//¼ DVX • BVRGVNDIAE : COMES • TIROLIS : In Rollwerk verziertes, vierfeldiges Wappen (Alt-Ungarn, Böhmen / Kastilien- Leon, Österreich-Burgund), mit Mittelschild (Tirol Adler). Dav. - (zu 8103, dort als einfacher Taler); Halacka - (zu Abb. 3, dort als einfacher Taler); M./T. - (zu 165 a, dort als einfacher Taler).
Von allergrößter Seltenheit. Sehr attraktives Exemplar mit herrlicher Patina,
winz. Sammlerpunze im Rand, winz. Kratzer, vorzüglich

Aus der Sammlung Kommerzialrat Dr. Herbert Wenzel, Wien.
Erworben im November 1951.
Da auf dem größten Teil der Dreikaiserprägungen weder Datum noch verantwortlicher Münzherr genannt sind, gehört diese attraktive Serie zu den großen Rätseln der Habsburger Numismatik der frühen Neuzeit. Bereits Moser-Tursky gelang es, die frühen Emissionen, zu denen unser Stück gehört, auf Grund einer Stempelkopplung dem österreichischen Erzherzog Ferdinand II. von Österreich-Tirol zuzuordnen. Dieser Herrscher ist in populären Medien vor allem wegen seiner heimlichen Ehe mit der Augsburger Patriziertochter Philippine Welser bekannt. Für Numismatiker ist sein großes Interesse an der Münzprägung wichtiger. Ferdinand II. trug auf Schloß Ambras bei Innsbruck eine der umfassendsten Münzsammlungen seiner Epoche zusammen. Sie regte ihn wahrscheinlich zu dieser ungewöhnlichen Bildfindung an, die die drei wichtigsten Kaiser der Habsburger zusammenfasst. Ferdinand II. war der zweitälteste Sohn von Ferdinand I., der auf dieser Münze abgebildet ist. Sein Vater war erst der vierte Kaiser aus dem Geschlecht der Habsburger. Die Habsburger übernahmen erstmals mit Friedrich III. im Jahr 1452 das Kaiseramt, es folgten Maximilian I., Karl V. und Friedrich I. Indem die Habsburger Kaiser ihre Söhne bei Lebzeiten vom Kurfürstenkollegium zu Königen wählen ließen und so ihre Nachfolge sicherten, hielten sie sich mit marginalen Ausnahmen bis 1806 an der Spitze des Heiligen Römischen Reichs. Dass die Schaumünze in diese Richtung gedeutet werden sollte, zeigt die Tatsache, daß es im Wiener Münzkabinett eine seltene Prägung gibt, die den Stempel der Dreikaiserprägung mit einem Stempel kombiniert, der das Porträt Friedrichs III. zeigt.