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RODOLFO RATTO, Auktion vom 8.2.1928 u.f.T., Lugano.
Monnaies Grecques. Monnaies Romaines: Consulaires, Impériales et Byzantines. Provenent des Collections M. le Colonel R. H. Morcom, de Bromsgrove. feu M. leRev. A. W. Hands, de Londres. M. Julius Wertheim, de Berlin, et de deux autres collectionneurs. Riche Collection, spécialisée dans les villes de la presqu'île italique. 4 unpaginierte, 74 S., 55 lose, in einer bei der Katalogherstellung eigens zu ihrer Aufbewahrung gefertigten Klapptasche Tfn. 828 Nrn. Orig.-Broschur. 924 Gramm.
Eine Sammlungspartie von 'Colonel R.H. Morcom', die u. a. Münzen der griechischen Antike sowie der römischen Provinzen enthielt, war bereits am 2.-3.12.1924 durch Sotheby, Wikinson & Hogde in London versteigert worden, nachdem Glendining schon in Auktion vom 2.-3.12.1922 einen Bestand aus dem Besitz von 'Col. Morcom' unter den Hammer gebracht hatte. Hinter dieser Namensangabe verbarg sich indes der Industrielle und Geschäftsmann Colonel Reginald Keble Morcom (* 1877 in Madron, Cornwall, England, † 1961 in Bromsgrove), testiert im unpaginierten Vorwort des Sylloge Nummorum Graecorum, Band X (The John Morcom Collection of Western Greek Bronze Coins, Oxford/London 1995). Nach seiner schulischen Ausbildung am Marlbrough College in der englischen Grafschaft Wiltshire und dem mit dem Titel Master of Arts 1899 abgeschlossenen Studium an der Universität Cambridge erwarb sich Mocom erste berufliche Kenntnisse im Unternehmen Beliss & Morcom, wo sein Vater Albert einen Direktionsposten innehatte, und bei Siemens Brothers. 1901 kehrte er zu seiner ersten beruflichen Station zurück, wo er bald erste Stufen seiner Laufbahn erklomm, die ihn schließlich bis in oberste Führungsgremien führten. Dieser Firma blieb er bis zu seinem erst 1959 vorgenommenen Rückzug in Private treu, doch übernahm er 1910 parallel zu dieser Tätigkeit auch bei der Lloyds Bank einen Direktionssitz und später auch weitere Posten in den Verwaltungsräten und im Management weiterer Unternehmen, Organisationen und Berufsverbänden https://morcom.one-name.net/pp245.htm). Vor 1911 hatte er ein bei Bromgsgrove gelegenes Renaissanceanwesen namens 'The Clockhouse' erworben, das er fortan mit seiner Familie bewohnte. Im Laufe seines Militärdienstes während des Ersten Weltkriegs wurde er zum Lieutenant-Colonel ernannt, später empfing er die Komturstufe des Oders of the British Empire (C. B. E.). Bei der Pflege seiner numismatischen Sammlung konzentrierte er sich im Laufe der Zeit auf die Zusammenstellung einer Kollektion altgriechischer Prägungen, insbesondere der Bronzemünzen. Im Zuge seiner Spezialisierung trennte er sich in der ersten Hälfte der zwanziger Jahre von diversen Kontingenten aus seinem Bestand, die er im Laufe seiner sammlerischen Entwicklung als obsolet erachtete. Diverse Münzen aus Reginald Keble Morcoms Sammlung, darunter auch solche die Rodolfo Ratto in seiner diesbezüglichen Versteigerung offeriert hatte (Beitrag des Teilnehmers 'Curtis' vom 4.6.2023 auf: https://www.cointalk.com/threads/finding-provenance.403741), gelangten in die Kollektionen seiner Enkel John und Christopher Morcom, die er offenbar für die Numismatik begeistern konnte. John, dessen Bestand von Bronzemünzen der Westgriechen in dem oben zitierten Syllogeband dokumentiert ist, überließ im Jahre 2012 geschenkhalber dem British Museum daraus 190 Exemplare, nachdem er dieser Institution bereits 1984 eine Gruppe von Papiergeld übertragen hatte (https://www.britishmuseum.org/collection/term/BIOG112404). Christophers Sammlung von Prägungen der Magna Graecia wurde am 12.9.2007 im Rahmen der Mail Bid Sale 76/1 der Classical Numismatic Group (CNG) aufgelöst.
Alfred Watson Hands (* 1848, † 1927) hatte eine Ausbildung zum Architekten absolviert, entschied sich aber bald darauf für den Lebensweg eines Geistlichen. Als Pfarrer betreute er nacheinander mehrere Gemeinden in England, bevor er 1880 für einige Jahre in Neuseeland wirkte. 1887 kehrte er nach England zurück, wo er 1888 als Vikar an der Kirche St. Marys in Southtown (Sussex) und zugleich als Associate des King's College in London dokumentiert ist. Reverend Hands gehörte von 1898 bis zu seinem Tode der Royal Numismatic Society an. Er ermöglichte durch seine Übersetzung die Herausgabe der von Francesco Gnecchi ursprünglich auf Italienisch erarbeiteten Einführung 'Roman Coins, elementary Manual', London 1903 und verfasste eigens die numismatischen Einführungen 'Common Greek Coins' und 'Coins of Magna Graecia. The Coinage of the Greek Colonies in Southern Italy', London 1909. (Nekrolog: The Numismatic Circular 35-36, 1927, Sp. 201f.).
Julius Wertheim, Fabrikbesitzer, Berlin, Greifswalderstr. 41/42, war Mitglied der Archäologischen Gesellschaft Berlin (95. Winckelmannsprogramm der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin, Berlin 1935, S. 9) und seit 1919 der Numismatischen Gesellschaft Wien (Numismatische Zeitschrift 51/52, 1919, S. 244). Die Firma Naville und Cie. hatte bereits in ihrer Auktion vom 18.6.1926 und folgende Tage bereits eine Partie seiner Sammlung in Luzern versteigert.
