AR-Tetradrachme, 2. Jahrhundert v. Chr.; 15,76 g. Apollokopf r. mit Lorbeerkranz//In Lorbeerkranz: Apollo von Gryneion steht r. mit Patera und Lorbeerzweig mit herabhängenden Taenien, davor Omphalos und Kantharos.
Sacks 39. Feine Tönung, breiter Schrötling, gutes sehr schönDer Apollo von Gryneion spielt im vierten Buch der Aeneis von Vergil eine entscheidene Rolle: Aeneas begründet seine Abreise aus Karthago und die Weiterfahrt nach Italien gegenüber der Königin Dido damit, daß eben dieser Gott ihm den Befehl dazu erteilt habe:
sed nunc Italiam magnam Gryneus Apollo / Italiam Lyciae iussere capessere sortes; / hic amor, hic patria est. [...] .
Aber jetzt befehlen mir der gryneische Apollo und die lykischen Orakelsprüche, zum großen Italien zu eilen. Dort ist meine Liebe, dort ist meine Heimat.
Mit diesen Worten beendet er seine Liebesbeziehung zu Dido und begibt sich auf den für ihn von Jupiter prophezeiten Weg zurück: die Gründung eines neuen Reiches auf italischem Boden, aus dem später Rom erwachsen soll. Die anschließende Abreise von Aeneas trifft Dido allerdings so maßgeblich, daß sie sich am Ende der Karthago-Episode in der Aeneis das Leben nimmt.