Catalog - eLive Auction literature 2025

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eLive Auction literature 2025 - day 3 (Lots 7408 - 8107)
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NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
Lot 7781 1

ADOLPH HESS AG, Auktion vom 28.-29.5.1936, Wien.

Katalog [232] der Münzensammlung Arthur Graf Enzenberg: Tiroler Münzen und Medaillen des XII. bis XX. Jahrhunderts. 2 unpaginierte, 49 S., 9 Tfn. 1228 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 416 Gramm.

 

Diese Versteigerung fand in Zusammenarbeit mit dem Hause Gilhofer & Ranschburg in Wien statt. 


Arthur Graf von Enzenberg (*1841 in Innsbruck, † 1925 ebendort) wurde nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck, Löwen, Graz und Wien im Jahre 1865 zum Dr. jur. promoviert und er durchlief danach eine Laufbahn als Vewaltungsbeamter auf wechselnden Posten, so als Berufsanfänger an der Statthalterei in Innsbruck und anschließend am Innen- und Kultusministerium, 1875 als Bezirkshauptmann von Meran, 1882 als Vizepräsident der Statthalterei Graz, 1885 als Sektionschef im Ministerium für Kultus und Unterricht. 1892 zog er sich in den Ruhestand zurück und konnte sich nun vermehrt seinen numismatischen Interessen widmen. Den Hauptteil seiner Sammlung bildeten die Prägungen aus den Landen der habsburgischen Monarchie, wobei er sich insbesondere auf die Münzen und Medaillen seines Heimatlandes Tirol konzentrierte. Seine Spezialsammlung Tirol vermachte er dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, welche noch heute einen wesentlichen Teil des dortigen Münzkabinetts bildet. Das geplante Publikationsprojekt 'Die Münzen- und Medaillen-Sammlung weiland des Artur Grafen von Enzenberg', das dessen numismatische Gesamtbestände in mehreren Katalogbänden nach seinem Tode zu veröffentlichen gedachte, scheiterte. Lediglich der von Ulrich Freiherr von Berg erarbeitete Band II 'Landesfürstliche Prägungen aus der Zeit von 1519-1665' kam zustande und wurde 1928 in München veröffentlicht. Im Zuge dreier Versteigerungen flossen Teile der Sammlung Enzenberg wieder auf den Markt, beginnend mit der von Gerhard Hirsch durchgeführten Auktion vom 15.11.1934 in Prag sowie der Auktionen vom 19.3.1935 und 28.-29.5.1936 der Firma Adolph Hess AG in Zürich.

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25 €
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120 €

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Lot 7782 1

ADOLPH HESS AG und BANK LEU & Co. AG, Sammelband mit den beiden Auktionskatalogen der Sammlung Dr. Richard Gaettens.

Beinhaltend: Auktion [12] vom 2.-3.7.1959, Luzern. Münzen der Hohenstaufenzeit. Sammlung eines Gelehrten, Teil I: Niedersachsen, Obersachsen, Böhmen, Polen, Thüringen, Hessen, Wetterau. 2 unpaginierte, 170 S., diverse Karten im Text, 27 Tfn. 1085 Nrn. Auktion [14] vom 8.-9.3.1960, Luzern. Münzen der Hohenstaufenzeit. Sammlung eines Gelehrten, Teil II: Das Rheinland, Westfalen, Mittelrheingebiet, Oberlothringen, das Elsass, das Bodenseegebiet, Nordostschweiz, Baden, Ostschwaben, Franken und das Egerland, Herzogtum Bayern, das Salzburger Land, Herzogtum Kärnten. Herzogtum Steiermark, Herzogtum Österreich, Patriarchat Aquileia. V S., (in Forstsetzung der Paginierung und Nummerierung von Teil I:) S. 171-248, diverse Karten im Text, Tfn. 28-39. Nr. 1086-1702. Halbleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit kaschierten Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Schätzpreislisten beider Versteigerungskataloge sind vor ihren Tafelblöcken eingebunden worden. 1239 Gramm.

 

Hinter dem im Titel nicht näher spezifiziertem 'Gelehrten' verbirgt sich Dr. Richard Gaettens, der auch den Katalog beider Teile verfasst und ebenso die darin enthaltenen Karten entworfen hat, die er unter dem Titel 'Die Wirtschaftsgebiete und der Wirtschaftsgebietspfennig der Hohenstaufenzeit' 1963 abermals publizierte. [Hermann Ludwig] Richard Gaettens (* 1886 in Hagenow, Mecklenburg, † 1965 in Heidelberg), Sohn eines Amtsgerichtsrates, studierte von 1904 bis 1907 Chemie, Physik, Geologie und Mineralogie in Rostock und Heidelberg. Im Sommer 1909 an der Universität Rostock zum Dr. phil. promoviert, fand er 1910 eine Anstellung als Assistent am chemischen Institut der Universität in Halle an der Saale. Im selben Jahr gründete sein Studienfreund Albert Riechmann (* 1884 in Bangkok) in dieser Stadt eine aufstrebende Münzenhandlung, die ihre erste Lagerliste noch vor Ablauf des Jahres herausgab und bereits am 14.3.1911 und folgende Tage ihre erste Auktion durchführte, der noch 40 weitere folgen sollten. Riechmann und Gaettens zählten auch zu den Protagonisten der Gründung der Numismatischen Gesellschaft zu Halle an der Saale im Januar 1911. Gaettens, der bereits seit seinem zehnten Lebensjahr Münzen und Medaillen sammelte und sich auch im 1908 fundierten Rostocker numismatischen Verein engagierte, ergriff bald die Chance, seine Arbeit im Chemielabor, die sich für seine Gesundheit schädlich erwies, aufzugeben und seine numismatische Passion zu seinem Beruf zu machen, indem er im April 1912 als Mitinhaber in die Firma A. Riechmann eintrat. Während sich Gaettens von Anbeginn an um die fachlichen numismatischen Belange und den Münzen- und Medaillenhandel sowie um die Auktionen des fortan unter dem Namen A. Riechmann & Co. geführten Unternehmens kümmerte, konzentrierte sich Riechmann auf die Betreuung des 1913 gegründeten numismatischen Verlags und auf Verwaltungsaufgaben in der gemeinsamen Firma. Mit dieser Ausrichtung und ihrer Kompetenz zählte ihre Firma innerhalb weniger Jahre zu den bedeutendsten Münzenhandlungen und numismatischen Auktionshäusern in Deutschland und erwarb sich hier eine führende Rolle in der Vermarktung numismatischer Literatur. Derartig etabliert, konnte auch der Erste Weltkrieg und die schwere Verwundung, die Richard Gaettens als Kriegsfreiwilliger erlitt, überstanden werden. Albert Riechmann nahm auch die Ende 1918 neu gegründete Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlung unter seine Obhut. Spätestens gegen Ende der zwanziger Jahre soll sich dieser aus dem Geschäft zurückgezogen haben. Um den Erhalt der Firma in der Weltwirtschaftskrise zu sichern, sah sich Richard Gaettens in den Jahren von 1929 bis 1933 dazu gezwungen, Notverkäufe zu tätigen, zu dem auch die Veräußerungen des großzügigen Geschäftsgebäudes der Firma und seines Wohnhauses in Halle zählten. In diesem Zusammenhang steht auch die Versteigerung seiner im Laufe von knapp 35 Jahren aufgebauten Privatsammlung von Münzen und Medaillen der mecklenburgischen Herzogtümer sowie der Städte Rostock und Wismar, die damals den umfassendsten numismatischen Bestand dieser Gebiete darstellte. Den für Schlessingers Kundschaft gefertigten Katalog dieser Auktion erarbeitete Gaettens persönlich und brachte diesen im Folgejahr nochmals als monographische Fachpublikation im Verlag der Münzenhandlung A. Riechmann & Co. unter Veränderung der Vorsatztexte nun unter dem Titel 'Beiträge zur Münzgeschichte und Geldgeschichte. Mecklenburg, Rostock Wismar, Band 2' auf den Büchermarkt. Wohl schon bald nach der Veräußerung seiner Spezialsammlung begann Gaettens mit dem Aufbau seiner privaten Kollektion von Münzen des deutschen Mittelalters, bei denen er sich vor allem auf die stauferzeitlichen Prägungen verlegte. Nach Veräußerung der Immobilien musste er kleinere Geschäftsräume beziehen und die 10.000 Bände umfassende Firmenbibliothek auslagern, doch konnte er so in der Saalestadt den Geschäftsbetrieb bis auf Weiteres aufrechterhalten. Die letzte Auktion der Münzenhandlung Seite 23 A. Riechmann & Co. erfolgte hier im Jahre 1934. Gaettens führte in der Stadt die Geschäfte bis 1939 weiter und ließ dann vor Ort nur noch die Buchhandlung A. Riechmann & Co. bestehen, die bis Anfang der fünfziger Jahre dort fassbar ist. Die Münzhandlung verlegte er unter ihrem bisherigen Namen mitsamt der gesamten Bibliothek indes nach Berlin. Doch nach nur rund einem Jahr verließ er die Hauptstadt wieder aufgrund der kriegerischen Bedrohungslage und bezog, einer Einladung des Fürsten von Hohenzollern folgend, seinen Wohnsitz auf dem Schloss Hohlstein bei Löwenberg in Niederschlesien und konnte 1942/1943 mit amtlicher Genehmigung auch die Firmenbibliothek dort ebenfalls unterbringen. Gegen Kriegsende floh er mit seinen wesentlichen Sammlungsbeständen nach Westen unter Zurücklassung der Bücherbestände. Diese fielen an den polnischen Staat und bilden heute einen Bestandteil der Universitätsbibliothek Wroclaw. Richard Gaettens ließ sich im südhessischen Neckarsteinach unweit von Heidelberg nieder, wo er seine Sammeltätigkeiten und Autorentätigkeiten fortsetzte. Bereits 1946 berief ihn die Universität Heidelberg zum Lehrbeauftragten für mittelalterliche Münz- und Geldgeschichte. Seine Sammlung der Münzen der Stauferzeit ließ er 1959 und im Folgejahr in Luzern im Zuge zweier seitens der Bank Leu & Co. AG und der Adolph Hess A.G. gemeinschaftlich durchgeführten Versteigerungen veräußern. Nach seinem Tod versteigerte sein Sohn und Nachfolger Richard Gaettens jun. die von seinem Vater wohl erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gebildete Sammlung von Kunstmedaillen und Plaketten (Auktion vom 1.4.1966, [Katalog XXI ]) sowie dessen Partie vorstauferzeitlicher deutscher Mittelaltermünzen (Auktion vom 18. November 1966, [Katalog XXII]). Siehe auch: Hellmuth Kricheldorf, in: Der Münzen und Medaillensammler, Berichte aus allen Gebieten der Geld-, Münzen- und Medaillenkunde, Band 5, 1965, S. 608f.; Michael Kunzel/Jürgen Gottschalk, in: Numismatische Beiträge 3/1987, S. 116-123; Walter Müller in: Ulf Dräger/Monika Lücke/Walter Müller [Hrsg.], Impulse, Halle und die Numismatik, Wissenschaftlicher Tagungsband zum 8. Deutschen und 19. Mitteldeutschen Münzsammlertreffen, 14.-16. Oktober 2011, Halle [Saale] 2013, S. 108- 119).

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50 €
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50 €

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Lot 7783

ADOLPH HESS AG, Luzern und BANK LEU, Zürich.

Beinahe vollständige Folge aus 48 (der insgesamt 51) Versteigerungskataloge , größtenteils mit Ergebnislisten (es fehlen die Kataloge der Auktionen 1 [5.4.1955], 5 [24.3.1959], und 51 [24.10.1990]). Orig.-Broschuren. (48)

 

Der Verkauf dieses Loses erfolgt ausschließlich an Selbstabholer.

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150 €
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150 €

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Lot 7784 1

GERHARD HIRSCH, Auktion [1] vom 15.11.1934, Prag.

[Katalog 1.] Sammlung des Weiland Arthur Grafen v. Enzenberg. Es gelangen folgende Abteilungen zur Versteigerung: Die Erzgebirgische Prägemedaille des 16. Jahrhunderts nach dem Werk von Dr. Victor Katz, Medaillen des Hans Reinhart. - Prägemedaillen Kremnitzer Künstler. Böhmische Dynasten und Standesherren, Erzbistum Olmütz, Schlesien und Bistum Breslau. 2 unpaginierte, 28 S., 21 Tfn. 468 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag mit kleinem Defekt oben im Bereich des Rückens. Beigefügt: Auktion [4] vom 16.3.1938, Prag. [Katalog 4.] Mince a medaile cech, Rakous a Uher. - Münzen und Medaillen von Böhmen, Oesterreich und Ungarn. 30 S., 2 Tfn. 740 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag oben im Bereich des Rückens etwas defekt. 324 Gramm. (2)

 

Diese Auktion führte Gerhard Hirsch als Teilhaber der Firma Otto Helbing Nachf., München, durch.
Arthur Graf von Enzenberg (*1841 in Innsbruck, † 1925 ebendort) wurde nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck, Löwen, Graz und Wien im Jahre 1865 zum Dr. jur. promoviert und durchlief danach eine Laufbahn als Verwaltungsbeamter auf wechselnden Posten, so als Berufsanfänger an der Statthalterei in Innsbruck und anschließend am Innen- und Kultusministerium, 1875 als Bezirkshauptmann von Meran, 1882 als Vizepräsident der Statthalterei Graz, 1885 als Sektionschef im Ministerium für Kultus und Unterricht. 1892 zog er sich in den Ruhestand zurück und konnte sich nun vermehrt seinen numismatischen Interessen widmen. Den Hauptteil seiner Sammlung bildeten die Prägungen aus den Landen der habsburgischen Monarchie, wobei er sich insbesondere auf die Münzen und Medaillen seines Heimatlandes Tirol konzentrierte. Seine Spezialsammlung Tirol vermachte er dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und bildet noch heute einen wesentlichen Teil des dortigen Münzkabinetts. Das geplante Publikationsprojekt 'Die Münzen- und Medaillen-Sammlung weiland des Artur Grafen von Enzenberg', das dessen numismatische Gesamtbestände in mehreren Katalogbänden nach seinem Tode zu veröffentlichen gedachte, scheiterte. Lediglich der von Ulrich Freiherr von Berg erarbeitete Band II 'Landesfürstliche Prägungen aus der Zeit von 1519-1665' kam zustande und wurde 1928 in München veröffentlicht. Im Zuge dreier Versteigerungen flossen Teile der Sammlung Enzenberg wieder auf den Markt, beginnend mit der von Gerhard Hirsch durchgeführten Auktion vom 15.11.1934 in Prag sowie der Auktionen vom 19.3.1935 und 28.5.1936 der Firma Adolph Hess Nachf. in Zürich.

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50 €
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Lot 7785 1

DR. JACOB HIRSCH, Festpreiskatalog 1, München 1898.

I. Verzeichnis von verkäuflichen Münzen, Medaillen und numismatischen Werken aus dem Nachlaß des Numismatikers Heinrich Hirsch. 2 unpaginierte, 74 S. 2258 Nrn. Eine mitunter verbürgte Tafel ist hier nicht vorhanden. Orig.-Broschur, leichte Läsionen am den Deckblättern. 108 Gramm.

 

Heinrich Hirsch (* 1820, gestorben 1886 in München) entwickelte sich vom Sammler zu einem versierten Münzenhändler. Die Anfänge seiner händlerischen Betätigung werden in die Mitte der Vierziger liegen, als er sich nicht nur wichtige Kontakte in Italien verschaffte, sondern auch Ankaufsquellen erschloss. Um den Kontakt zu seinen auswärtigen Kunden zu pflegen, offerierte er seine Ware auch in gedruckten und unschwer per Post zu versendenden Festpreislisten. Zudem unternahm er Geschäftsreisen, um an Auktionen teilzunehmen oder wichtige Kunden zu betreuen. Einen Teil seines numismatischen Nachlasses versteigerte Giulio Sambon am 27. April 1888 (...monete italiane medioevali e moderne, monete estere, monete romane consolari ed imperiali, monete greche, medaglie, componenti del defunto Enrico Hirsch di Monaco...). Aus dem Übrigen formte sein Neffe Dr. Jacob Hirsch das Angebot seiner beiden ersten Verkaufskataloge.

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50 €
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Lot 7786 1

DR. JACOB HIRSCH, Festpreiskatalog 3, Oktober 1899, München.

Catalog III. Münzen, Medaillen (Antike, Mittelalter, Neuzeit) und numismatische Werke mit beigesetzten Verkaufspreisen. 108 S.108 Nrn. Orig.-Broschur, das vordere Deckblatt lose. 161 Gramm.

 

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40 €
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40 €

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Lot 7787 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 4 vom 24.4.1900 u.f.T., München.

[Catalog ] No. IV. Auctions-Catalog, enthaltend die nachgelassene Gräflich B'sche Sammlung: Medaillen und Münzen von Bayern, Pfalz und zugehörigen Gebieten, sowie reiche Serien Wallfahrtsmedaillen, Pestamulette etc. etc. 4 unpaginierte, 104 S., 4 Tfn. 2283 Nrn. Orig.-Broschur. 169 Gramm. 

 

Detlef Tietjen schlüsselt den abgekürzten gräflichen Familiennamen mit 'Berchen' statt korrekt: Berchem auf. Die Familie von Berchem stammte ursprünglich aus dem rheinisch-westfälischen Raum. Sie etablierte sich im Laufe der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Kurfürstentum Bayern, wo sie im Laufe der Zeit umfangreichen Grundbesitz erwerben konnte. Etliche Familienmitglieder fungierten den bayerischen Herrschern in München als Beamte und Minister oder in der bayerischen Armee. Die gräfliche Linie der Familie gründete sich 1772. Infolge eines ererbten Zugewinns in Böhmen bildete sich 1818 der Zweig Berchem-Haimhausen heraus, die bereits 1896 mit dem Tode von Graf Hans Ernst (* 1823 in Kuttenplan, † 1896 in München) endete. Sein Besitz fiel an den in München residierenden Zweig, dem damals der Diplomat und Ministerialbeamte Maximilian von Berchem (* 1841 in München, † 1910 ebendort) vorstand. Ob dieser oder ein in München lebender Verwandter 'Alterthümer aller Art' sammelte, wie dies für das Jahr 1897 verbürgt ist (R. Forrer/H. Fischer, Adressbuch der Museen, Bibliotheken, Sammler und Antiquare, Straßburg 1897, S. 53), bleibt ungeklärt. So bleibt auch die Identität des Eigentümers der Münzensammlung, der zu einem unbestimmten Zeitpunkt vor 1900 verstorben sein muss, vorerst im Dunklen.

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100 €
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100 €

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Lot 7788 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 11 vom 4.5.1904, München.

No. XI. Auctions-Catalog von Griechischen und Römischen Münzen in vorwiegend schönster Erhaltung aus dem Besitze des Prof. Dr. M... i. N... u. A. 6 unpaginierte, 67 S., 18 Tfn. 1173 Nrn. Orig.-Broschur, der Rücken mittels eines Klebestreifens verstärkt, kleine Läsion am oberen Rand des vorderen Deckblatts. 170 Gramm.

 

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150 €
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150 €

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Lot 7789 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 13 vom 15.5.1905 u.f.T., München.

Hier als gebundene Fotokopie: Auctions-Catalog einer hochbedeutenden Sammlung Griechischer Münzen aus dem Nachlasse eines bekannten Archäologen. 6 unpaginierte, 292, 6 S. 4627 Nrn., die 58 Tfn. hier außergewöhnlich qualitätvoll reproduziert. Halbeineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunders, der Rücken sowie der Deckel goldgeprägt. Beigefügt: Auktion 14 vom 27.11.1905 u.f.T., München. No. XIV. Auctions-Catalog einer bedeutenden Sammlung Griechischer Münzen, dabei bemerkenswerte Serie Gross-Griechenland und Sicilien, und Römischer Münzen nebst numismatischer Bibliothek aus dem Nachlasse des ‚Herrn Franz Merkens in Köln und eines ausländischen Ingenieurs. 6 unpaginierte, 98 S., 19 Tfn. 1666 Nrn. Mit marmoriertem Papier bezogener Pappband, wohl der Zeit, der Papierbezug etwas berieben. 2019 Gramm. (2)

 

Mit dem imposanten und qualitätvollen Bestand seiner Versteigerung vom 15.5.1913 konnte Jacob Hirsch seine bis dato bedeutendste Auktion formen. Der Sammler ist schon früh identifiziert worden als der aus einer wohlhabenden Athener Familie stammende Athanasios Sergios Rhousopoulos (* 1823, † 1898). Sein Studium hatte er in Konstantinopel, Athen, Göttingen und Berlin absolviert, war Mitglied der Archäologischen Gesellschaft zu Athen und einer der Gründer des dortigen Archäologischen Nationalmuseums. Diese weltgewandte Persönlichkeit mit internationalen Kontakten lehrte als Professor für Archäologie an der Universität Athen, war aber zugleich auch ein Sammler und lizensierter Händler von antiken Münzen und anderen archäologischen Objekten. So verfügte er bereits in den Siebziger Jahren u. a. über eine Kollektion von rund 3000 steinernen Geräten, darunter auch polierte neolithische Äxte vom Peloponnes, die er geschlossen dem Anatom und Physiologen Prof. Dr. George Rolleston in Oxford zu verkaufen gedachte (Michael Fotiadis, Aegean Prehistory without Schliemann, in: Hesperia. The Journal of the American School of Classical Studies at Athens 85, 2016, S. 94). Doch gingen auch etliche repräsentative archäolologische Objekte, beispielsweise kretische oder minoische Siegel oder keramische Gefäße aus griechischem Boden, an große europäische Museen (z. B. Berlin, London). Seine große archäologische Privatsammlung präsentierte er in seinem Athener Anwesen seinen zahreichen Gästen, darunter auch illustre internationiale Persönlichkeiten, Staatsoberhäupter und Forscher.


Franz Merkens (* 1823 in Köln, † 1905 ‚ebendort) stammte aus einer wohlhabenden Kölner Unternehmerfamilie, die sich vornehmlich im Banken- und Versicherungsgeschäft betätigte. Er war Teilhaber der Kölner Bank Seydlitz & Merkens, war Mitglied des Verwaltungsrats der 'Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft für Rhein-Dampfschiffahrt' und hielt Anteile an weiteren Unternehmen, wie Bergbaugesellschaften oder Basaltsteinbrüchen. Neben seinem Wohnsitz in Köln verfügte er über reichen Grundbesitz, und auch über ein aus der Familie seiner Ehefrau stammendes Anwesen in Rhöndorf, dessen Herrenhaus er umgestalten ließ und noch heute unter dem Namen 'Villa Merkens' bekannt ist. Seine Liebe zu seiner Vaterstadt und den Rheinlanden spiegelt sich auch in seiner Mitgliedschaft im Verein der Alterthumsfreunde im Rheinlande wider und ebenso in seinen sammlerischen Betätigungen. Er besaß eine umfangreiche Sammlung archäologischer Fundstücke größtenteils Kölner oder rheinischer Provenienzen, überwiegend aus der römischen Epoche, darunter mehr als 300 Glasgefäße, ferner von Antiquitäten, die z. T. aus dem Besitz seines Schwiegervaters stammten und nicht zuletzt eine numismatische Sammlung, zu der neben antiken Münzen auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen zählten. Die archäologischen Objekte und Weiteres aus Merkens'schem Besitz versteigerte das Haus Math. Lempertz in Auktion 87 vom 20.- 23.11.1905 in Köln. Seine neuzeitlichen Prägungen, darunter auch eine Serie Kölner Prägungen, brachte die Firma Adolph Hess Nachf. in ihrer Auktion vom 6.-9.11.1905 in Frankfurt am Main zum Aufruf. Die Auflösung seiner antiken Münzen sowie seiner numismatischen Bibliothek besorgte schließlich die Firma Hugo Helbing in ihrer Auktion vom 28.11.1905 und folgende Tage.

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Lot 7790 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 14 vom 27.11.1905 u.f.T., München.

No. XIV. Auctions-Catalog einer bedeutenden Sammlung Griechischer Münzen, dabei bemerkenswerte Serie Gross-Griechenland und Sicilien, und Römischer Münzen nebst numismatischer Bibliothek aus dem Nachlasse des † Herrn Franz Merkens in Köln und eines ausländischen Ingenieurs. 6 unpaginierte, 98 S., 19 Tfn. 1666 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Das nachträglich auf ein Blatt Karton montierte vordere Deckblatt der Orig.-Broschur sowie das hintere Deckblatt sind an den ihnen gebührenden Positionen mit eingebunden worden. 595 Gramm.

 

Franz Merkens (* 1823 in Köln, † 1905 ebendort) stammte aus einer wohlhabenden Kölner Unternehmerfamilie, die sich vornehmlich im Banken- und Versicherungsgeschäft betätigte. Er war Teilhaber der Kölner Bank Seydlitz & Merkens, war Mitglied des Verwaltungsrats der 'Kölnische und Düsseldorfer Gesellschaft für Rhein-Dampfschiffahrt' und hielt Anteile an weiteren Unternehmen, wie Bergbaugesellschaften oder Basaltsteinbrüchen. Neben seinem Wohnsitz in Köln verfügte er über reichen Grundbesitz, und auch über ein aus der Familie seiner Ehefrau stammendes Anwesen in Rhöndorf, dessen Herrenhaus er umgestalten ließ und noch heute unter dem Namen 'Villa Merkens' bekannt ist. Seine Liebe zu seiner Vaterstadt und den Rheinlanden spiegelt sich auch in seiner Mitgliedschaft im Verein der Alterthumsfreunde im Rheinlande wider und ebenso in seinen sammlerischen Betätigungen. Er besaß eine umfangreiche Sammlung archäologischer Fundstücke größtenteils Kölner oder rheinischer Provenienzen, überwiegend aus der römischen Epoche, darunter mehr als 300 Glasgefäße, ferner von Antiquitäten, die z. T. aus dem Besitz seines Schwiegervaters stammten und nicht zuletzt eine numismatische Sammlung, zu der neben antiken Münzen auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen zählten. Die archäologischen Objekte und Weiteres aus Merkens'schem Besitz versteigerte das Haus Math. Lempertz in Auktion 87 vom 20.-23.11.1905 in Köln. Seine neuzeitlichen Prägungen, darunter auch eine Serie Kölner Prägungen, brachte die Firma Adolph Hess Nachf. in ihrer Auktion vom 6.-9.11.1905 in Frankfurt am Main zum Aufruf. Die Auflösung seiner antiken Münzen sowie seiner numismatischen Bibliothek besorgte schließlich die Firma Hugo Helbing in ihrer Auktion vom 28.11.1905 u.f.T.


Recto auf dem vorderen Deckblatt der handschriftliche Besitzername Av[vocado].Vincenzo Pappalardo. Der in Catania niedergelassene Vinzenzo Pappalardo (* 1895) sammelte sizilianische Münzen von der Antike bis zur Neuzeit. Er erwarb in Paris eine Sammlung von Musikermedaillen, die er 1933 dem Museum Vittorio Bellini in Catania übertrug (Le Ménestrel, Journal du monde musical, Band 95, 1933, S. 357). Durch weitere Spenden an das örtliche städtische Museum trug zum Anwachsen des numismatischen Bestands antiker Münzen bei. Zu seiner in einigen Fällen während des zweiten Drittels des 20. Jahrhunderts anwaltliche Vertretung der Finder von Münzschätzen in den dreißiger Jahren wird von manchen Vertretern der numismatischen Wissenschaft und des Kulturgüterschutzes heute kritisch hervorgehoben (Federico Barello/Angela Mari Magnetti, Ripostiglio' di Scoglitti-Camarina 1938 tutela, esportazione e falsificzioni monetali. In: Notiziario del Portale Numismatico dello Stato', 12, 2018, S. 188, einschließlich Anmerkungen 45-47).



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Lot 7791 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 15 vom 28.5.1906 u.f.T., München.

No. XV. Auctions-Catalog einer bedeutenden Specialsammlung Griechischer Münzen von Hispania, Gallia, Italia, Sicilia, Carthago aus dem Besitze eines bekannten nordischen Sammlers. Anhang: Römische Goldmünzen. Numismatische Bibliothek des Herrn Arthur Löbbecke in Braunschweig. 6 unpaginierte, 123 S., diverse Abb. im Text, 14 Tfn. 1674 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag etwas lichtrandig und oben im Rückenbereich mit einer kleinen Läsur. 406 Gramm.

 

Die Identität des 'bekannten nordischen Sammlers' war schon früh bekannt geworden. So wird z. B. in der Zeitschrift für Numismatik 30, S. 90 in diesem Zusammenhang auf 'Philipsen' verwiesen. Dr. Gustav Philipsen (* 1853, † 1925), Kopenhagener Buchhändler und Stadtrat sowie Abgeordneter im dänischen Reichstag, sammelte archäologische Objekte und griechische Münzen (Nachruf: Numismatic Chronicle 1926, S. 21). Als Käufer ist er bereits für das Jahr 1884 dokumentiert, als er die in Marmor gearbeitete römische Porträtbüste einer Frau aus dem 2. Drittel des 1. Jahrhunderts n. Chr. an einer Auktion erstand. Der Sammler überließ diese Skulptur 1925 als Geschenk der Ny Carlsberg Glyptothek in Kopenhagen. Seine numismatische Sammlung wurde in mehreren Partien durch Dr. Jacob Hirsch versteigert. Während der vorliegende Katalog mit dem ersten Teil den Namen des Besitzers der Münzen noch verschweigt, so erfolgten die Auktionen vom 29.11.1909 und vom 14.11.1912 mit Nennung seines Namens und Wohnorts. Der letzten Partie der Münzensammlung Philips sind auch die numismatischen Werke seiner Bibliothek angefügt worden. Seine Bücher kennzeichnete Gustav Philipsen mit einem Exlibris (Zeitschrift für Bücherzeichen - Bibliothekskunde und Gelehrtengeschichte, Jahrgang 8, 1898, S. 95).

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120 €
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Lot 7792 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 16 vom 6.12.1906 u.f.T., München.

No. XVI. Auctions-Catalog Griechischer Münzen mit bedeutenden Serien von Italia, Sicilia, Thessalia, Elis u. A. aus dem Besitze zweier Amateure und eines bedeutenden ausländischen Münzcabinets. 6 unpaginierte, 64 S., 20 Tfn. 708 Nrn. 'Dedicationsexemplar' (gemäß entsprechender Stempelung auf der Titelseite). Ganzleineneinband, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Sämtlichen Losen sind ihre Zuschlagpreise von alter Hand beigeschrieben worden, bei diversen Losen auch Eintragungen von Zuschlagsresultaten vorheriger und späterer (bis in Jahr 1919) internationaler Versteigerungen. 609 Gramm.

 

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80 €
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85 €

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Lot 7793 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 18 vom 27.5.1907 u.f.T., München.

No. XVIII. Auctions-Catalog der bedeutenden Sammlung Römischer und Byzantinischer Münzen des Herrn Dr. Friedrich Imhoof-Blumer in Winterthur sowie einer ausgewählten Sammlung Griechischer Münzen aus dem Besitze eines auswärtigen Diplomaten u. A. 151 S., 39 Tfn. 2515 Nrn. Ganzleineneinband, mit goldgeprägtem Rücken. Die beiden Deckblätter der Orig.-Broschur sind am Schluss mit eingebunden worden. 988 Gramm.

 

Friedrich Imhoof-Blumer (* 1838 in Winterthur, † 1920 ebendort) zählt zu jenen Sammlern seiner Epoche, die ohne Absolvierung eines universitären Fachstudiums, aber im Rahmen ihrer sammlerischen Beschäftigung eine enorme Expertise entwickelten und durch ihre Forschungen maßgebliche Beiträge zur Entwicklung der Numismatik leisteten. Schon früh hatte er mit dem Münzensammeln begonnen, alle Stücke seiner Kollektion inventarisierte er bereits von 1851 an lebenslang. Sein Vater Friedrich Ludwig Imhoff-Hotze (* 1807, † 1893) hatte ihn als Nachfolger seines Textilhandelsunternehmens vorgesehen, das im Exportgeschäft, insbesondere mit der Levante und dem Orient, mehr und mehr prosperierte. Nach einer kaufmännischen Lehre in Winterthur bereiste der Sohn das Mittelmeergebiet, knüpfte Kontakte und suchte dort die Geschäftspartner seines Vaters auf. Um seine beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen zu vertiefen und zu erweitern, hielt er sich in Marseille, Triest und Smyrna auf, besuchte Syrien und Palästina. Nach Winterthur zurückgekehrt, wurden ihm 1860 Aufgaben im väterlichen Unternehmen übertragen. Friedrich, nach seiner Heirat 1862 den Doppelnamen Imhoof-Blumer führend, erlitt 1864 jedoch eine persönliche Krise, die man heute vielleicht mit dem pauschalen Begriff Burnout fassen könnte, da er sein berufliches Engagement mit seiner sammlerischen Passion und seinem Forscherdrang nicht in Einklang bringen konnte. So reifte in ihm der Entschluss, das Unternehmen mit Einverständnis des Vaters zu veräußern. 1868 setzten beide dieses Vorhaben in die Tat um. Fortan konnte sich Friedrich gänzlich der Numismatik verschreiben, die nötige finanzielle Basis für seine Existenz als Privatier war spätestens nun gegeben. Davon profitierte auch das Münzkabinett der Stadtbibliothek Winterthur, das er von 1861 bis zu seinem Ableben ehrenamtlich als Konservator betreute und durch finanzielle und materielle Schenkungen förderte. Imhoof-Blumers privates sammlerisches Augenmerk hatte seit den fünfziger Jahren vor allem auf den Münzen der schweizerischen Prägestände gelegen. 1866 konnte er die von Carl Friedrich Ludwig Lohner (* 1786, † 1863) hinterlassene Sammlung von rund 7000 schweizerischen Prägungen geschlossen ankaufen und mit seinen eigenen, ca. 2.100 Exemplare umfassenden schweizerischen Bestand vereinen. Doch im selben Jahr tätigte er auch seinen ersten bedeutenden Ankauf antiker Münzen, indem er aus dem Bestand des großen Münzen- und Antiquitätensammlers Christian Fischer, der als Agent des Bankhauses Rothschild in Palermo residierte, dessen umfangreiche Serien griechischer Münzen erwarb. Sein Interesse auf diesem Gebiet wuchs so sehr, dass er sich 1871 von seiner Sammlung Schweiz, die mit 10.578 Exemplaren die umfangreichste und bedeutendste jener Jahre darstellte, trennte und der Stadt Winterthur als Geschenk überließ. Auf dem Gebiet der Numismatik des antiken Griechenlands entwickelte sich Imhoof-Blumer zu einem wissenschaftlichen Forscher und produktiven Autor, der die damals noch wenig beachtete stempelvergleichende Methodik propagierte und mit hervorragenden Resultaten anwendete. Schon bald hatte er sich davon abgewandt, Prägungen aus dem gesamten griechischen Kulturkreis zusammenzutragen, sondern konzentrierte sich mehr und mehr auf Kleinasien. Seit 1889 war er auch als Leiter in das Publikationsprojekt 'Corpus Nummorum' involviert, das durch den Althistoriker Theodor Mommsen (* 1817, Ó 1903) ins Leben gerufen worden war. Zur Vergrößerung seiner Arbeitsbasis für die Anwendung des Stempelvergleichs besorgte er sich im Laufe der Jahre mehr als 80.000 Gipsabgüsse und Siegellackabdrücke griechischer Münzen, die er später dem Münzkabinett der Stadt Winterthur hinterließ. Imhoof-Blumer ließ sich von Mommsen schließlich überzeugen, seine über die Jahre enorm angewachsene Sammlung griechischer Münzen an das Berliner Münzkabinett zu veräußern und so den Erhalt dieses enorm wichtigen Bestandes für die Forschung zu gewährleisten. Daraufhin verkaufte er im Jahre 1900 für 460.000 Goldmark nicht weniger als 22.041 seiner griechischen Münzen nach Berlin. Lediglich von wenigen Stücken trennte er sich nicht, da sie ihm besonders am Herzen lagen. Seine römischen und byzantinischen Münzen ließ er 1907 indes durch Dr. Jacob Hirsch versteigern, was auch der vorliegende Katalog dokumentiert. Schon bald begann er wieder mit der Anlage einer neuen Kollektion griechischer Prägungen, die 1912 bereits rund 3.600 Stücke umfassen sollte. Nach dem Tode von Friedrich Imhoof-Blumer blieb diese Sammlung zunächst geschlossen in der Familie, doch erhielt das Münzkabinett der Stadt Winterthur seinen riesigen Bestand von Münzabformungen und -abdrücken, seine Bibliothek, und seinen schriftlichen Nachlass. 1929 konnte das Münzkabinett Berlin noch 1.900 Bronzen aus seinem hinterlassenen Bestand von den Imhoofschen Erben erwerben. Zumindest ein Teil des verbliebenen Bestands war nach dem Tode in die Münzensammlung seines Schwiegersohnes Dr. Oscar Bernhard (* 1861 in Samedan, † 1939 in St. Moritz) gelangt, dessen Erben im Jahre 1952 dem Münzkabinett Winterthur 800 ausgewählte griechische und 100 römische Münzen geschenkhalber überließen.


 Auf dem Rücken das Supralibros Exibris des Archäologen, Numismatikers, Münzenhändlers und langjährigen Inhabers der Firma 'Münchener Numismatisches Antiquariat', Dr. Efrem Marcel Pegan (* 1932 in Slowenien). Efrem Marcel Pegan (* 1939 in Ljubljana) entwickelte bereits in Kindesjahren, inspiriert von der familieneigenen Münzsammlung und Bibliothek, ein Interesse für die Bibliophilie und Numismatik, die Geschichte, Kultur und materiellen Hinterlassenschaften der Antike. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philologie und wurde später mit seiner 1984 publizierten Dissertation 'Tiberius Claudius Marinus Pacatianus' an der Universität Ljubljana promoviert. Er zählt zu den Mitbegründern der seit 1958 erscheinenden Zeitschrift 'Numizmaticni vestnik', fungierte über etliche Jahre hinweg als Redakteur für dieses Periodikum und publizierte bis in jüngste Zeit nicht nur darin zahlreiche Beiträge, sondern auch in deutschen und österreichischen Fachzeitschriften. Von 1959 bis 1974 arbeitete er in seiner Heimatstadt am Slowenischen Nationalmuseum, anfangs als Restaurator, seit 1964 als Konservator im Münzkabinett. In München, wo er seit 1967 einen Wohnsitz hatte, gründete er gemeinsam mit der langjährigen Buchhändlerin Gertrud Gürsching ein Numismatisches Antiquariat, dessen aus einschlägiger Fachliteratur und bald auch aus Münzen bestehendes Warenangebot in Festpreislisten dem Publikum offerierte. Sein Versandgeschäft betrieb er lange unter Namen 'Münchener Numismatisches Antiquariat GmbH', ab 1990 führte er die Firma schlicht unter seiner Namensform 'Dr. E. M. Pegan'. Er gab insgesamt 52 Festpreislisten heraus und und veranstaltete 1987 seine erste Auktion, der 32 weitere bis ins Jahr 2003 folgen sollten (https://arts.units.it/retrieve/e2913fdc7a48-f688-e053- 3705fe0a67e0/centur_cal_fav_19.pdf). Heute lebt er wieder in seiner slowenischen Heimat. Vom wesentlichen Teil seiner Fachbibliothek trennte er sich erst 2020 und veräußerte sie in die Schweiz.

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120 €
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480 €

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Lot 7794 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 21 vom 16.11.1908 u.f.T., München.

No. XXI. Sammlung Consul Eduard Friedrich Weber †, Hamburg. Erste Abteilung: Griechische Münzen. Version der Originalausgabe, die nicht mit den 61 Tafeln sowie dem Frontispizblatt ausgestatt worden ist. 4 unpaginierte, 340, VII S. 4747 Nrn. Die Zuschlagpreise des Lose Nr. 1-300 sind von alter Hand in Tinte beigeschrieben worden. Orig.-Broschur, der Umschlag im Bereich des Rückens mit Fehlstelle oben sowie Einrissen unten. 692 Gramm.

 

Eduard Friedrich Weber (* 1830 in Hamburg, † ebendort) stammte aus einer einge Jahrzehnte zuvor aus Bielefeld zugewanderten Hamburger Kaufmannsfamilie. Seine schulische Ausbildung erfolgte durch einen Privatlehrer in Hamburg und am Gymnasium in Schwerin. Nach der Unterprima verließ er diese Lehranstalt und absolvierte in seiner Geburtsstadt eine kaufmännische Lehre, die Ausgangspunkt für seine berufliche Entwickung zum Großkaufmann und Großgrundbesitzer werden sollte. 1849 und 1850 sammelte er in England Erfahrungen bei den Firmen 'Paul & Steinberg' und 'Bernh. Leibert'. 1851 reiste er von Hamburg nach Mexiko und weiter nach Chile, wo er rund 10 Jahre verbrachte. Hier gründete er in der Hafenstadt Valparaiso mit Teilhabern die Im- und Exportfirma 'Weber, Münchmeyer & Co.', die er nach Rückzug des Partners Münchmeyer seit 1860 unter dem Namen 'Weber & Cia.' weiterführte: Dieses Unternehmen betrieb hauptsächlich Kommissionsgeschäfte verschiedenster Art, z. B. mit Bodenschätzen, Manufakturwaren, Textilien und finanziellen Dienstleistungen bis hin zu Schiffen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Es entwickelte sich zu einem der größten des westlichen Südamerikas und machte seine umfangreichsten Gewinne mit dem Handel von Salpeter, der zur Produktion von Sprengstoffen und Säure und später auch zur Stickstoffdüngung unerlässlich war. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg im Jahre 1862 gründete Weber das Handelshaus Ed. F. Weber als eine von seinem chilenischen Unternehmen unabhängige Partnerfirma, die durch ihr Südamerikageschäft ebenfalls erheblich prosperierte und ihrem Eigentümer den Scherznamen 'Salpeter-Weber' einbrachte. Von 1877 bis 1902 amtierte er als 'Consul für das Königreich der Hawaii-Inseln' repektive nach der Annektierung dieses Staates durch die U.S.A. anno 1900 als 'Consul für die Hawaii-Inseln', wodurch er lohnende Geschäftsbeziehungen auch mit diesem Pazifikstaat knüpfen konnte. Zusätzlich zu seinen Hamburger Immobilien erwarb Weber seit 1886 mit den landswirtschaftlichen Gütern Radschütz, Irrsingen, Alexanderhof Nistiz und Gurkau einen sich auf ca. 2500 Hektar summierenden Grundbesitz in Schlesien. Darüber hinaus kaufte er 1888 im schlesischen Bolkenhain das Schloss Wilhelmsburg samt des zugehörigen Gutes und der Ruine Nimmersatt.
Aufgewachsen in einem großbürgerlichen Elternhaus, das Bildung und Kunst als hohe Werte erachtete, hatte Eduard Friedrich Weber schon als Kind ein starkes Interesse an historischen Themen und eine sammlerische Passion entzwickelt, die er bis zu seinem zum Lebensende mit Leidenschaft in sich trug. So erwarb er schon als Schüler Münzen 'mit Aufwand seines ganzen Taschengeldes', wie uns Jacob Hirsch in seinem Vorwort im Auktionskatalog der griechischen Münzen berichtet. Auf numismatischem Gebiet konzentrierte er sich nicht allein auf die Antike, sondern legte auch eine von ihm ebenfalls hoch geschätze Spezialsammlung der Hamburger Prägungen an, die seine Witwe Lizzy (* 1845, Ó 1927) im Jahre 1915 dem Hamburgischen Museum für Kunst und Gewerbe per Schenkung überließ. Im Laufe der Jahre brachte Weber rund 12000 Münzen und Medaillen und Münzgewichte zusammen. Jedes Stück wurde von ihm akribisch studiert und und mit einem Bestimmungszettel versehen, bevor er es an dem ihm zugedachten Platz in einem seiner Münzschränke unterbrachte. Selbstverständlich trat er als Mitglied dem Hamburgischen Verein der Münzenfreunde bei. Seiner testamentarischen Verfügung, die griechischen und die römischen Münzen in getrennten Auktionen zu platzieren, kam Jacob Hirsch nach, indem er Webers rund 7000 griechische Prägungen, verteilt aus 4747 Lose, ab dem 16.11.1908 zum Aufruf brachte und ab dem 10.5.1909 die Versteigerung der rund 4650 römischen und byzantinischen Münzen, zusammengefasst in 3457 Losen zuzüglich 76 antiker Münzgewichte und einer 24 Lose umfassenden Gruppe von numismatischen Büchern aus seiner Bibliothek durchführte.
Nach der Rückkehr von seinem mehrjährigen Aufenthalt in Südamerika und Fundierung seiner familiären und geschäftlichen Verhältnisse in Hamburg erschloss sich Eduard Friedrich Weber neben der Numismatik neue sammlerische Felder, indem er sich einerseits auch der Philathelie zuwandte und sich seit den Sechziger Jahren eine Kollektion von Gemälden alter und neuerer Meister zulegte, um seine Wohnräume damit zu dekorieren und sich an diesen Kunstwerken zu erfreuen. Sein Bilderberstand wuchs derart an, dass er 1875 einen neuen Wohnsitz an der Alster errichten ließ, doch auch in diesem Gebäude reichte der Platz nach einigen Jahren dafür nicht mehr aus. Daher erwarb er 1887 ein Haus in direkter Nachbarschaft und ließ es zu einem geeigneten Unterbringungsort für seine Gemälde umbauen, den er auch für Besucher öffnete. Die 'Galerie Weber' wurde so zu einer Sehenswürdigkeit Hamburgs, die auch in Baedecker's Reiseführer von 1902 verzeichnet ist. Auch nach seinem Ableben hielt seine Witwe Lizzy die Weber'sche Kunstsammlung noch zugänglich für die Öffentlichkeit. Eine erste Partie seiner Gemälde wurde 1912 durch die Firma Rudolf Lepke in Berlin am 2. bis 22. Februar versteigert, dasselbe Unternehmen brachte auch nach dem Tode von Webers Ehefrau den verbliebenen Teil der Gemäldesammlung in einer Auktion vom 2. Februar 1928 auf den Markt. Teile der Kunstbibliothek offerierte die Hamburger Firma F. Dörling in ihrer Auktion vom 15.-16.6.1928. Auch seine Briefmarkensammlung soll über eine Versteigerung neue Besitzer gefunden haben. (Carla Schmincke. Sammler in Hamburg. Der Kaufmann und Kunstfreund Konsul Eduard Friedrich Weber [1830.1907], Dissertation zur Erlangung der Würde des Doktors der Philosophie, Universität Hamburg 2004).


Der entsprechend eingebundene Katalog der zweiten Abteilung der Sammlung Weber ist unter unserer Kat.-Nr. 4024 zu finden.

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50 €
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Lot 7795 1

DR. JACOB HIRSCH, Vollständiges Set der Versteigerungskataloge der Sammlung Eduard Friedrich Weber.

Beinhaltend: Auktion 21 vom 16.11.1908 u.f.T., München. No. XXI. Sammlung Consul Eduard Friedrich Weber †, Hamburg. Erste Abteilung: Griechische Münzen. Frontispiz mit Abbild einer Porträtaufnahme des Sammlers, 4, 340, VIII S., 61 Tfn. 4747 Nrn. Orig.-Broschur, in 2 Hälften gebrochen. Beigefügt: DERS., Auktion 24 vom 10.5.1909 u.f.T., München. [Katalog] No XXIV. Sammlung Consul Eduard Friedrich Weber †, Hamburg. Zweite Abteilung: Römische und byzantinische Münzen. Nachtrag Griechische Münzen. Münzgewichte. Numismatische Bibliothek. 4 unpaginierte, 257 S., einige Abb. im Text, 63 Tfn. 3607 Nrn. Orig.-Broschur, das vordere Deckblatt des Umschlags fehlend, kleiner Einriss am Titelblatt. Sehr gesuchtes Set, dessen Erscheinungsbild der neue Eigner mit Hilfe einer Buchbinderei aufwerten und individualisieren könnte. 2569 Gramm. (2)

 

Eduard Friedrich Weber (* 1830 in Hamburg, † 1907 ebendort) stammte aus einer einge Jahrzehnte zuvor aus Bielefeld zugewanderten Hamburger Kaufmannsfamilie. Seine schulische Ausbildung erfolgte durch einen Privatlehrer in Hamburg und am Gymnasium in Schwerin. Nach der Unterprima verließ er diese Lehranstalt und absolvierte in seiner Geburtsstadt eine kaufmännische Lehre, die Ausgangspunkt für seine berufliche Entwicklung zum Großkaufmann und Großgrundbesitzer werden sollte. 1849 und 1850 sammelte er in England Erfahrungen bei den Firmen 'Paul & Steinberg' und 'Bernh. Leibert'. 1851 reiste er von Hamburg nach Mexiko und weiter nach Chile, wo er rund 10 Jahre verbrachte. Hier gründete er in der Hafenstadt Valparaiso mit Teilhabern die Im- und Exportfirma 'Weber, Münchmeyer & Co.', die er nach Rückzug des Partners Münchmeyer seit 1860 unter dem Namen 'Weber & Cia.' weiterführte: Dieses Unternehmen betrieb hauptsächlich Kommissionsgeschäfte verschiedenster Art, z. B. mit Bodenschätzen, Manufakturwaren, Textilien und finanziellen Dienstleistungen bis hin zu Schiffen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Es entwickelte sich zu einem der größten des westlichen Südamerikas und machte seine umfangreichsten Gewinne mit dem Handel von Salpeter, der zur Produktion von Sprengstoffen und Säure und später auch zur Stickstoffdüngung unerlässlich war. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg im Jahre 1862 gründete Weber das Handelshaus Ed. F. Weber als eine von seinem chilenischen Unternehmen unabhängige Partnerfirma, die durch ihr Südamerikageschäft ebenfalls erheblich prosperierte und ihrem Eigentümer den Scherznamen 'Salpeter-Weber' einbrachte. Von 1877 bis 1902 amtierte er als 'Consul für das Königreich der Hawaii-Inseln' respektive nach der Annektierung dieses Staates durch die U.S.A. anno 1900 als 'Consul für die Hawaii-Inseln', wodurch er lohnende Geschäftsbeziehungen auch mit diesem Pazifikstaat knüpfen konnte. Zusätzlich zu seinen Hamburger Immobilien erwarb Weber seit 1886 mit den landswirtschaftlichen Gütern Radschütz, Irrsingen, Alexanderhof Nistiz und Gurkau einen sich auf ca. 2500 Hektar summierenden Grundbesitz in Schlesien. Darüber hinaus kaufte er 1888 im schlesischen Bolkenhain das Schloss Wilhelmsburg samt dem zugehörigen Gut und der Ruine Nimmersatt. Aufgewachsen in einem großbürgerlichen Elternhaus, das Bildung und Kunst als hohe Werte erachtete, hatte Eduard Friedrich Weber schon als Kind ein starkes Interesse an historischen Themen und eine sammlerische Passion entzwickelt, die er bis zu seinem zum Lebensende mit Leidenschaft in sich trug. So erwarb er schon als Schüler Münzen 'mit Aufwand seines ganzen Taschengeldes', wie uns Jacob Hirsch in seinem Vorwort im Auktionskatalog der griechischen Münzen berichtet. Auf numismatischem Gebiet konzentrierte er sich nicht allein auf die Antike, sondern legte auch eine von ihm ebenfalls hoch geschätzte Spezialsammlung der Hamburger Prägungen an, die seine Witwe Lizzy (* 1845, Ó 1927) im Jahre 1915 dem Hamburgischen Museum für Kunst und Gewerbe per Schenkung überließ. Im Laufe der Jahre brachte Weber rund 12000 Münzen und Medaillen und Münzgewichte zusammen. Jedes Stück wurde von ihm akribisch studiert und und mit einem Bestimmungszettel versehen, bevor er es an dem ihm zugedachten Platz in einem seiner Münzschränke unterbrachte. Selbstverständlich trat er als Mitglied dem Hamburgischen Verein der Münzenfreunde bei. Seiner testamentarischen Verfügung, die griechischen und die römischen Münzen in getrennten Auktionen zu platzieren, kam Jacob Hirsch nach, indem er Webers rund 7000 griechische Prägungen, verteilt aus 4747 Lose, ab dem 16.11.1908 zum Aufruf brachte und ab dem 10.5.1909 die Versteigerung der rund 4650 römischen und byzantinischen Münzen, zusammengefasst in 3457 Losen zuzüglich 76 antiker Münzgewichte und einer 24 Lose umfassenden Gruppe von numismatischen Büchern aus seiner Bibliothek durchführte. Nach der Rückkehr von seinem mehrjährigen Aufenthalt in Südamerika und Fundierung seiner familiären und geschäftlichen Verhältnisse in Hamburg erschloss sich Eduard Friedrich Weber neben der Numismatik neue sammlerische Felder, indem er sich einerseits auch der Philatelie zuwandte und sich seit den sechziger Jahren eine Kollektion von Gemälden alter und neuerer Meister zulegte, um seine Wohnräume damit zu dekorieren und sich an diesen Kunstwerken zu erfreuen. Sein Bilderberstand wuchs derart an, dass er 1875 einen neuen Wohnsitz an der Alster errichten ließ, doch auch in diesem Gebäude reichte der Platz nach einigen Jahren dafür nicht mehr aus. Daher erwarb er 1887 ein Haus in direkter Nachbarschaft und ließ es zu einem geeigneten Unterbringungsort für seine Gemälde umbauen, den er auch für Besucher öffnete. Die 'Galerie Weber' wurde so zu einer Sehenswürdigkeit Hamburgs, die auch in Baedecker's Reiseführer von 1902 verzeichnet ist. Auch nach seinem Ableben hielt seine Witwe Lizzy die Weber'sche Kunstsammlung noch zugänglich für die Öffentlichkeit. Eine erste Partie seiner Gemälde wurde 1912 durch die Firma Rudolf Lepke in Berlin am 2. bis 22. Februar versteigert, dasselbe Unternehmen brachte auch nach dem Tode von Webers Ehefrau den verbliebenen Teil der Gemäldesammlung in einer Auktion vom 2. Februar 1928 auf den Markt. Teile der Kunstbibliothek offerierte die Hamburger Firma F. Dörling in ihrer Auktion vom 15.-16.6.1928. Auch seine Briefmarkensammlung soll über eine Versteigerung neue Besitzer gefunden haben. (Carla Schmincke. Sammler in Hamburg. Der Kaufmann und Kunstfreund Konsul Eduard Friedrich Weber [1830.1907], Dissertation zur Erlangung der Würde des Doktors der Philosophie, Universität Hamburg 2004).

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Lot 7796 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 23 vom 26.11.1908 u.f.T., München.

Hier in gebundenen beidseitigen Fotokopien: Sammlung Arthur Löbbecke, Braunschweig. Kunstmedaillen und Plaketten des XV. bis XVII. Jahrhunderts. 6 unpaginierte, 116 S., 37 Tfn.942 Nrn. Eine Kopie der Ergebnisliste ist hinter den Tafeln mit eingebunden worden. Ganzleineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, der Rücken und der Vorderdeckel goldgeprägt. 1164 Gramm.

 

Der Bankier und Kunstsammler Arthur Löbbecke (* 1850 in Braunschweig, † 1932 ‚ebendort) legte den Grundstein seiner Sammlung numismatischer Objekte bereits im Laufe des 19. Jahrhunderts. Sein Interesse an der Kunst und Numismatik war so groß, daß er zu Beginn des 20. Jahrhunderts jenseits seiner beruflichen Arbeit auch ehrenamtlich am Städtischen Museum in Braunschweig tätig war. 1906 stiftete er dem Münzkabinett Berlin ca. 28.000 griechische Münzen seiner Sammlung. Partien seiner römischen Goldmünzen und numismatischen Literatur überließ er in der Versteigerung bei Dr. Jacob Hirsch, München, vom 28.5.1906 neuen Besitzern. Es folgten Teile seiner Sammlung von Kunstmedaillen und Plaketten des 15. bis 17. Jahrhunderts in der vom selben Hause durchgeführten Auktion vom 26.11.1908 sowie antike Münzen der Griechen und Römer in der ebenfalls von J. Hirsch durchgeführten Auktion vom 23.-24.5.1910. Die Versteigerung seiner Brakteaten durch die Firma A. Riechmann & Co. am 3. und 4.2.1924 läutete eine Folge weiterer Versteigerungen von Partien des Löbbecke'schen numismatischen Bestandes ein: bei A. Riechmann & Co. bildeten weitere Kunstmedaillen und Plaketten des 15. bis 17. Jahrhunderts den Inhalt der Auktion 32 vom 5.2.1925. Bald darauf folgten Partien seiner griechischen und römischen Münzen bei Adolph Hess Nachf., Frankfurt am Main, in Auktion 182 vom 6.1.1926. Renaissancemedaillen aus Löbbeckes Kollektion bot J. Schulman, Amsterdam, in seiner Auktion vom 17.6.1929 an. Seine Sammlung von Kunstgegenständen der Antike offerierte Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus in Berlin in der Auktion vom 12.11.1930.

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50 €
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Lot 7797 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 25 vom 29.11.1909 u.f.T., München.

[Catalog] No. XXV. Sammlung Gustav Philipsen in Kopenhagen: Antike Münzen von Griechenland, Asien und Afrika. 4 unpaginierte 277, VI S., 1 Blatt, 38 Tfn. 3355 Nrn. Halbleineneinband, wohl des zweiten bis vierten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts, mit einem von Hand beschriebenem Rückenschild und dem mit eingebundenen, ansprechend gestalteten vorderen Deckblatt der Orig.-Broschur. Die Deckel außen bezogen mit Achatmarmorpapier. Die ersten beiden Blätter vorn Halbleineneinband, wohl des dritten oder vierten  Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts, mit einem von Hand beschriebenem Rückenschild und dem mit eingebundenen ansprechend gestalteten vorderen Deckblatt der Orig.-Broschur. Die Deckel außen bezogen mit Achatmarmorpapier. Die ersten beiden Blätter vorn sowie die letzte Tf. etwas stockfleckig. die Tafel am Schluss sowie der Buchscnitt etwas stockfleckig. Sämtliche Zuschlagpreise sind per Hand den jeweiligen Beschreibungen der Lose beigeschreiben worden. Inliegend: [DR. JACOB HIRSCH, Auktion vom 4.12.1909, München]. Römische Münzen aus dem Besitze eines bekannten russischen Amateurs. Versteigerung am 4. Dezember 1909. (Anknüpfend an die Paginierung und die Losnummern des Auktionskatalogs Nr. XXV:) S. 271-277 samt Tf. 36-38, Nr. 3277-3355. Orig.-umschlaglose Klammerbroschur. 1142 Gramm.

 

Dem Versteigerungskatalog mit den auf 270 Seiten und XXV 3276 Los-Nrn. griechischer Münzen aus Sammlung Philipsen ließ Dr. Jacob Hirsch das hier von uns ebenfalls offerierte Verzeichnis der Versteigerung vom 4. Dezember 1909 hinzufügen, dessen Paginierung, Nummernfolge der Lose und der Zählfolge der Tafeln bezeugen, dass die darin erfasste Partie römischer Münzen aus dem Besitz eines 'bekannten russischen Amateurs' vom Versteigerer als separater Abschluss im Zuge der am 29. November 1909 begonnenen Auktion 25 erachtet worden ist, zumals der Katalog der im Frühjahr des folgenden Jahres nachfolgenden Auktion die Nummer 26 trägt.


Dr. Gustav Philipsen (* 1853, † 1925), Kopenhagener Buchhändler, Stadtrat und Mitglied des dänischen Reichstags, sammelte archäologische Objekte und griechische Münzen (Nachruf: Numismatic Chronicle 1926, S. 21). Als Käufer ist er bereits für das Jahr 1884 dokumentiert, als er die in Marmor gearbeitete römische Porträtbüste einer Frau aus dem 2. Drittel des 1. Jahrhunderts n. Chr. an einer Auktion erstand. Der Sammler überließ diese Skulptur 1925 als Geschenk der Ny Carlsberg Glyptothek in Kopenhagen. Seine numismatische Sammlung wurde in mehreren Partien durch Dr. Jacob Hirsch versteigert (Auktion vom 28.5.1906, diese anonymisiert ausgewiesen mit der Provenienzangabe 'aus dem Besitze eines nordischen Amateurs' [siehe unsere Kat.-Nr. 4016] sowie die mit Nennung des Sammlernamens und -wohnorts durchgeführten Auktionen vom 29.11.1909 und vom 14.11.1912 [siehe unsere Kat.-Nr. 4025, 4032]). Der letzten Partie der Münzensammlung Philipsen sind auch die numismatischen Werke seiner numismatischen Bibliothek angefügt worden. Seine Bücher kennzeichnete Gustav Philipsen mit einem Exlibris (Zeitschrift für Bücherzeichen - Bibliothekskunde und Gelehrtengeschichte, Jahrgang 8, 1898, S. 95).

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150 €
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180 €

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Lot 7798 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 26 vom 23.-24.5.1910, München.

Katalog XXVI. Auctions-Catalog Griechischer und Römischer Münzen. 1. Doubletten des Kgl. Münzcabinetts in Berlin, aus dem Ankaufe der Sammlung Arthur Löbbecke in Braunschweig. (Münzen von Italia, Sicilia, Thracia, Macedonia). 2. Griechische Münzen aus dem Nachlasse eines bedeutenden auswärtigen Sammlers. (Wundervolle Serie von Grossgriechenland). 3. Römische und byzantinische Münzen aus dem Besitze eines bekannten französischen Amateurs. 81 S., 24 Tfn. 981 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag mit einer Läsur unten im Bereich des Rückens. 469 Gramm.

 

Detlef Tietjen belegt den bedeutenden ausländischen Sammler Griechischer Münzen' mit dem Namen 'Virzi'. Gemäß Matthias Barth (Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 60, 2010, S. 297) dürfte es sich um Ignazio Virzi (* 1852, † 1907) handeln, der in Palermo als Antiquar und Sammler von Münzen den antiken Siziliens nachweisbar ist. Eine weitere Charge aus dessen Nachlass versteigerte Jacob Hirsch Auktion 32 am 14. und 15. November 1912.

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150 €
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Lot 7799 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 27 vom 25.5.1910 u.f.T., München.

[Katalog] No. XXVII. Sammlung Kommerzienrat Otto Bally †, Säckingen: Münzen und Medaillen von Baden und den angrenzenden Gebieten. 4 unpaginierte, 89, II S., 11 Tfn. 1765 Nrn. Halbledereinband, wohl der Zeit, mit großen Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Der Einband etwas beriebe, nein Riss am Bezug des Rückens ist geklebt worden. 464 Gramm.

 

Die Auktion erfolgte in Kooperation mit der Kunsthandlung Hugo Helbing, München.


Johann Urban Otto Bally (* 1839 in Säckingen, † 1908 ebendort) stammte aus einer schweizerischen, in Schönenwerd bei Aarau ansässigen kinderreichen Familie, die dort eine Fabrik besaß sowie 1835/36 im badischen Säckingen eine Zweigniederlassung gründete, da sich infolge der Deutschen Zollunion Exporte aus der Schweiz verteuerten. Sein Vater und einer seiner Onkel übernahmen 1839 die Säckinger Seidenbandmanufaktur, während die Schönenwerder Fabrik, aus der der heutige lederverarbeitende Luxuswarenproduzent Bally hervorgegangen ist, unter der Leitung zweier seiner weiteren Onkel stand. Otto Ballys Ausbildung war vornehmlich auf kaufmännisch-unternehmerische Zwecke und eine gute Allgemeinbildung ausgerichtet: Privatschule in Wabern (Kanton Bern), Handelsschule und Akademie in Lausanne, Handelsakademie in Leipzig, Auslandsreisen zur Festigung und Erweiterung seiner Kenntnisse in Französisch, Englisch und Italienisch. 1861 trat er in das Unternehmen ein, um nach einer gewissen Zeitspanne gemeinsam mit seinem Bruder Emil und seinem Cousin Armand Bally die Leitung der prosperierenden Firma zu übernehmen, die durch betriebliche Modernisierungen, Qualitätsbewusstsein und der Erweiterung der Absatzmärkte zu einem gefestigten, zukunftsträchtigen Unternehmen wuchs. In seiner Freizeit widmete er sich u. a. der Laienmalerei sowie dem Sammeln von Kunst und Antiquitäten, Münzen und Medaillen. Otto Ballys Liebe zur badischen Heimat zeigte sich nicht nur in seiner Annahme der badischen Staatsbürgerschaft, sondern auch in seiner numismatischen Kollektion, bei der er sein Hauptaugenmerk auf Baden und die umgrenzenden Gebiete legte. Unter dem Titel 'Beschreibung von Münzen und Medaillen des Fürstenhauses und Landes Baden in chronologischer Folge aus der Sammlung des grossherzoglich badischen Kommerzienraths Otto Bally in Säckingen. Erster Theil' erschien 1896 beim Verlag H. R. Sauerländer & Co. in Aarau ein von Bally verfasstes Katalogwerk, das einen bedeutenden Teil seines zusammengeführten numismatischen Gesamtbestandes erfasst. Dieses Publikationsvorhaben der Sammlung Bally konnte indes nicht abgeschlossen werden, wenngleich noch ein 1905-1911 herausgegebener 2. Teil erschien. Wichtige Stücke aus seiner Kollektion überließ Bally noch zu Lebzeiten dem Großherzoglichen Münzkabinett in Karlsruhe. Die nach seinem Tod durchgeführte Auktion wird durch den vorliegenden Katalog dokumentiert.

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Lot 7800 1

DR. JACOB HIRSCH, Auktion 28 vom 7.11.1910, München.

[Katalog] No. XXVIII. Sammlung Commerzienrat H. G. Gutekunst, Stuttgart: Kunstmedaillen und Plaketten des XV. bis XVIII. Jahrhunderts. 73 S., Register, 12 (Doppel-)Tfn. 512 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhundert, mit goldgeprägtem Rücken. In Kugelschreiber sind den jeweiligen Losbeschreibungen die Zuschlagspreise sowie Namen der im Saal anwesender Käufer beigeschrieben worden. 665 Gramm.

 

Heinrich Gottlieb Gutekunst (* 1833 in Stuttgart, † 1914 ebendort) war ein arrivierter Kunsthändler und -auktionator, der schon in seinen frühen Jahren für eine der führenden Kunsthandlungen ihrer Zeit in ihrem Stammsitz Paris und als Leiter ihrer Niederlassung in London gearbeitet hatte. In den 1860er Jahren gründete er in Stuttgart die 'Kunsthandlung H. G. Gutekunst', deren Arbeitsfelder Arbeiten auf Papier, insbesondere die Graphik, Holz- und Kupferstiche, bildeten. Der erste Lagerkatalog seiner Firma erschien zum 1. Oktober 1864, die erste Auktion veranstaltete er im Oktober 1868. Daneben eröffnete er sich einen weiteren Geschäftszweig, nämlich dem Verlag von qualitätvollen Reproduktionen von Graphikblättern alter Meister in Originalgröße zu Vergleichs- und Dekorationszwecken für eine breitere Kundschaft. Im Laufe weniger Jahre konnte Heinrich Gottlieb Gutekunst sich im internationalen Kunsthandel etablieren, im Hinblick auf den Handel mit Kupferstichen wurde 'Stuttgart der eigentliche Vorort des Kunsthandels in Deutschland' (Albert Lichtwark). Gutekunst pflegte Kontakt mit zahlreichen bekannten, ja hochberühmten Sammlern, so auch mit Baron Adalbert von Lanna, aus dessen Sammlung von Druckgraphik und Zeichnungen er 1909 eine hochqualitative Auswahl versteigern konnte, darunter eine Vorzeichnung Albrecht Dürers zum Kupferstich 'Adam und Eva', die sich der New Yorker Bankier J. Perpont Morgan mit einem Zuschlagpreis von 65.000 Goldmark sichern konnte. Nach seiner 66. Auktion zog sich Heinrich Gottlieb Gutekunst 1910 in den Ruhestand zurück und überließ die Leitung der Kunsthandlung seinem langjährigen Mitarbeiter Richard A. Gaiser, der sie einige Jahre sehr erfolgreich führte, doch bereits 1915 infolge eines Verkehrsunfalls verstarb. Gutekunsts Söhne Otto und Richard hatten sich bereits zuvor, ein jeder für sich, in London als Kunsthändler selbstständig gemacht. Der Erste Weltkrieg machte dieser Tätigkeit in Großbritannien ein Ende, doch 1919 gründete Richard in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunsthistoriker und -händler August Maria Klippstein die Firma 'Gutekunst und Klippstein' in Bern, deren Handel sich auf alte und bald auch auf neue Graphik konzentrierte. Daraus ist die heutige Firma Galerie Kornfeld Auktionen AG hervorgegangen. Heinrich Gottlieb Gutekunst brachte seine numismatische Privatsammlung in mehreren Partien durch diverse Auktionshäuser wieder auf den Markt: bei Adolph Hess am 25.10.1881 und am 21.6.1886 in Frankfurt am Main, bei Leo Hamburger am 9.12.1902 und am 10.12.1902 in Frankfurt am Main und bei Jacob Hirsch am 7.11.1910, am 6.5.1912 und am 5.5.1914 in München.

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