1 MEDAILLEN, PLAKETTEN, JETONS JUNCKER, C.
JUNCKER, C.
Exemplar aus der Bibliothek des Christian Juncker, mit seinem persönlichen Exlibris: Das Guldene und Silberne Ehren-Gedächtniß Des Theuren Gottes-Lehrers D. Martini Lutheri. In welchem dessen Leben / Tod / Familie und Reliquien / Benebst Den vornehmsten Geschichten der Evangelischen Reformation / Wie auch der Evangelischen Jubel-Feyern / umständlich beschrieben und auf eine sonderbar anmuthige Art / aus mehr als Zwey hundert Medaillen oder Schau-Müntzen und Bildnissen von rarer Curiosität / mit Auserlesenen Anmerckungen erkläret werden. Schleusingen (Drucker: Georg Wilhelm Göbel) Frankfurt/Leipzig (Verlag: Andreä Endters sel. Sohn und Erben) 1706. Doppelseitiges Frontispiz, 56 unpaginierte, 562 S., 11 unpaginierte S. (letztere bilden das Register), zahlreiche gestochene Abb. im Text, 2 gefaltete Kupferstich-Tfn. mit Porträts von Martin Luther bzw. seiner Ehefrau Katharina von Bora, 1 gefaltete Stammtafel der Familie Luther. Dekesel/Dekesel De Ruyck J63. Ganzpergamenteinband der Zeit, im Oktavformat, mit dreiseitigem Rotschnitt und von alter Hand beschriebenem Rückentitel, 801 Gramm.
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels ein gestochenes Exlibris für CHRISTIANU9 IUNCKER. Christian Juncker (* 1668 in Dresden, † 1714 in Altenburg, Thüringen) absolvierte von 1687 bis 1691 ein Studium an der Universität Leipzig. Nachdem er beim Kirchenhistoriker Prof. Dr. theol. Adam Rechenberg den Magistergrad und damit seine wissenschaftliche Qualifikation erworben hatte, kam ihm 1695 die Ehre zuteil, am Reformationstag in der Universitätskirche über Luthers Leben auf Medaillen vorzutragen, ein Thema, das er mit seiner 1699 in den Druck gebrachte Arbeit „Vita Lutheri nummis atque iconibus illustrata“ wieder aufgriff und sodann 1706 in einer erweiterten Fassung in deutscher Sprache abermals dem Publikum vorlegte. Sein beruflicher Weg führte ihn Ende 1695 ans Gymnasium zu Schleusingen, wo er die Stelle des Konrektors übernahm. Seit 1705 Historiograph beider Linien der Ernestinischen Herzöge, ergriff er 1708 die Gelegenheit, nach Eisenach zu wechseln, um dort den Posten des Rektors am Gymnasium sowie des Verwalters der fürstlichen Bibliothek zu übernehmen. Seit 1711 Mitglied der preussischen Societät der Wissenschaften, erhielt er 1713 die Rektorenstelle in Altenburg, die er bis zu seinem frühen Ableben innehatte. Sein ansehnliches und breit gestreutes Oevre an Schriften, das mit einer 1692 herausgebrachten Publikation einsetzt, enthält keineswegs ausschließlich Texte zur Geschichte und Numismatik, sondern umfasst auch Arbeiten aus anderen Gebieten, so zur Geographie, aber auch von ihm ins Deutsche gebrachte Übersetzungen fremdsprachlicher Werke, wie z. B. das in verschiedenen Auflagen und Sprachen ab 1692 verlegte Werk 'La science des médailles' des Jesuiten Louis Jobert (Heinrich Kämmel, Artikel: 'Juncker, Christian' in: Allgemeine Deutsche Biographie Band 14, 1881, S. 690-692; Jürgen Voss, Artikel: 'Juncker, Christian' in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 660-661 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121754170.html#ndbcontent).
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