MARKL, M.
Die Münzen, Medaillen und Prägungen mit Namen und Titel Ferdinand I. Vollständiges, einheitlich gebundenes zweiteiliges Set, bestehend aus dem Textband im Groß-Oktavformat und dem Tafelband, Prag 1896. VI, 338 S.; 63 Tfn. Orig.-Halbleinenbände, wohl um 1900, mit Eckbezügen, die Rücken mit 4 Bünden und Goldprägung. Die Deckel außen mit Wellenmarmorpapier bezogen, die Vorsätze aus Kammstreichmarmorpapier. Die Buchdecken etwas bestoßen und berieben. 1704 Gramm. (2)
Recto auf dem fliegenden Vorsatzblatt sowohl des Text- als auch des Tafelteils die dreizeilige Stempelung der Bibliothek der ADOLPH HESS AG. / HALDENSTRASSE 5 / LUZERN.
Im Herbst 1933 wurde die vormalige, 1931 gegründete schweizerische Filiale der Frankfurter Firma Adolph Hess Nachf. verselbstständigt und zur Adolph Hess AG umfirmiert. Die Geschäftsführung der neuen Firma oblag Hermann Rosenberg (* 1896 in Frankfurt am Main, gestorben 1970 in Luzern), der zuletzt bei der Frankfurter Mutterfirma eine führende Rolle gepielt hatte. Die erste Auktion der Adolph Hess AG fand bereits im November 1933 statt. Bis September 1943 konnten bereits insgesamt 19 Versteigerungen konzipert und mit Ausnahme der Auflösung der kriegsbedingt zurückgezogenen Partie der Sammlung Michailovitsch auch realisiert werden, darunter sechs dieser Veranstaltungen, die zwischen Mai 1935 und November 1937 in Kooperation mit der Firma Gilhofer & Ranschburg erfolgten sowie eine weitere, die in Zusammenarbeit mit der Galerie Fischer umgesetzt wurde. Während 14 Auktionen in Luzern stattfanden, erfolgten fünf der Gemeinschaftsauktionen 1936 und 1937 in der Hauptstadt der Republik Österreich. Ab Oktober 1943 musste die Adolph Hess AG infolge der Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges vorläufig ihren Auktionsbetrieb einstellen und konnte diesen erst im Mai 1951 wiederaufnehmen. Danach nahm Hermann Rosenberg eine Änderung des Auktionskonzepts seines Hauses vor, indem er mit der 1949 gegründeten Numismatischen Abteilung der Zürcher Bank Leu AG eine Zusammenarbeit vereinbarte, wobei beide Seiten ansonsten unabhängig weiterhin voneinander operierten. Daraus resultierte eine Folge von 50 hochkarätigen Versteigerungen dieser geschäftlichen Partnerschaft, die von April 1954 bis April 1971 durchgeführt worden sind (siehe unsere Kat.-Nr. 3997). Dem Ende dieser Kooperation war der Tod von Hermann Rosenberg im Jahre 1970 vorausgegangen. Im Laufe des Jahres 1971 verließ auch Dr. Roland Maly (* 1927 in Österreich, † 2006 in Kriens, Kanton Luzern, Schweiz), der 1966 zur Adolph Hess AG gestoßen war, die Firma und gründete nach einer kurzen Tätigkeit in Luzern (Roland Maly, Wey Antiquitäten und Numismatik) 1972 die Nomos AG in Kriens, die den Handel mit Objekten des Altertums und numismatischer Ware betrieb. Der Geschäftsbetrieb der Adolph Hess AG wurde indes fortgeführt, seit 1974 erfolgten auch wieder Auktionen, die in dieser Interimsphase bis 1987 (Auktion vom 1.1.1987) fortgesetzt wurden. Nach einer Interimsphase, in der schließlich der Zürcher Münzenhändler Heiner Stuker Inhaber der Hess AG gewesen war, erwarb der deutsche Münzenhändler Hans Joachim Schramm die Adolph Hess AG und verlegte den Geschäftssitz des Unternehmens nach Zürich. Einhergehend mit dem Antritt des versierten Münzenhändlers Jean Paul Divo (* 1937 in Luxemburg, † 2014 in Zürich) als Teilhaber und Geschäftsführer wurde 1995 die Adolph Hess AG in die Hess-Divo AG umfirmiert. Dieser konnte damals schon auf eine lange berufliche Laufbahn zurückblicken, die ihn zu einem profunden numismatischen Händler hat werden lassen, dem wir etliche monographische Arbeiten, Aufsätze und kommerzielle Kataloge verdanken. Seit 1958 hatte er in ausgewiesenen Firmen der Branche gearbeitet, zunächst bei Seaby in London, anschließend in der Numismatischen Abteilung der Bank Leu in Zürich und schließlich als Geschäftsführer der Zürcher Niederlassung der Firma Spink-Taisei. 2002 übernahm kurzzeitig Dr. Ursula Kampman die Geschäftsführung. Danach trat Ulf Maria Künker die geschäftliche Leitung der Hess-Divo AG an.
Exemplar Dr. Busso Peus Nachf. Auktion 331, Frankfurt/Main 28.-30.4.1991, Nr. 2872.