RETHMEIER, P.J.
Braunschweig-Lüneburgische Chronica, Oder: Historische Beschreibung Der Durchlauchtigsten Herzogen zu Braunschweig und Lüneburg: Wie dieselben anfänglich aus den Fürstlichen Häusern Este und Sachsen ihren Ursprung genommen, Was Sie in diesen Landen für Helden-Thaten verrichtet, [...]; benebst denen denckwürdigsten Geschichten, sonderlich was sich im Lande selbst begeben. Aus vielen gedruckten alten und neuen Chronicken, brieflichen Urkunden und Verzeichnissen vormals zusammen getragen und beschrieben durch die beyde gelehrte Theologo-Historicos, M. Henricum Bünting, und Johannem Letzner, Nunmehro aber mit unermüdetem Fleisse untersuchet und in richtige Ordnung gebracht, [...] zum Erstenmal in dreyen Theilen ans Licht gestellet. Braunschweig (Detleff Dethleffsen) 1722. Frontispiz, 12 unpaginierte, 32, 10 unpaginierte S., 6 Tfn., S. Vorrede, 1878 S. ( S. 25-28, 516/17, 1623/24 doppelt paginiert, Druckfehler nach S. 365) Register 17 Bll., 60 Kupfertfn., 1 Holzschnittdoppeltf., ca. 157 Textholzschnitte. Dekesel/Dekesel-De Ruyck R47 (Cat. 11); Lipsius S. 329 (verzeichnet unter dem Namen Rechtmeier). Alle 3 Teile vereint in einem Sammelband. Ganzledereinband der Zeit mit 6 Bünden und goldgeprägtem Rücken. Einband berieben, insbesondere an den Rändern, kleine Fehlstellen jeweils am unteren Rand des Vorsatz-, Fontispiz- und Titelblatts. Verlorene Partien des ledernen Bezugs sind restauratorisch oben und unten im Rückenbereich ersetzt worden durch Anbringen von geeigneten Stücken des Rückenbezugs eines fremden alten Einbands, die Reparaturen sind mit Lack gefestigt worden. 5537 Gramm.
Beträchtlich erweiterte und mit Abbildungen auch zahlreicher Münzen Münzen ausgestattete Neuauflage der erstmals 1584 unter demselben Haupttitel erschienenen Städtechronik und landesgeschichtlichen Veröffentlichung des evangische Theologen und Chronisten Bünting (* 1545 in Hannover, † 1606 ebendort). Der Theologe Philipp Julius Rehtmeyer (* 1648 in Schliestedt, † 1742 in Braunschweig) erweiterte jenes Werk unter Heranziehung weiterer Arbeiten, so von Johannes Letzner und von Gottfried Wilhelm Leibnitz und schuf damit eine allgemeine Historie des Welfenhauses in seiner Zeit. Die üppig mit Abbildung von Münzen, Siegeln und heraldischen Motiven ausgestattete „Braunschweig-Lüneburgische Chronica“ des hat über Generationen hinweg einen gewissen Rang als Quelle zur braunschweigisch-lüneburgischen Landesgeschichte und zur Numismatik der herzoglich-baunschweigischen Lande eingenommen.
Verso auf dem vorderen fliegenden Vorsatzblatt der wohl im 18. Jahrhundert in Galltinte und Schnörkelschrift notierte Besitzname J P Manecke.