ANONYM (LANGERMANN, J.P./HARTMANN, C.)
Numotheca. Abbildung und Beschreibung Hamburgischer Münzen und Medaillen. Nebßt einem Verzeichniß gedruckter Hamburgischer Urkunden, Documente und anderer Brieffschaften. Neuausgabe des Hamburgischen Münz- und Medaillenvergnügens 1753, Hamburg (Meyn & Mahncke) 1802. 97 unpaginierte, 640 S., 24 unpaginierte S. (letztere bilden die Register), 80 Kupferstiche. Beigebunden: SIEVERT, J.J. (hier ohne Verfasserangabe). Verzeichniß derjenigen sowohl alten als neuen Hamburgischen Münzen und Medaillen, welche in dem Langermannschen, im Jahre 1753 herausgegebenen, Hamburgischen Münz- und Medaillen-Vergnügen, theils nicht mit verzeichnet, theils nachher erst zum Vorschein gekommen sind. Nebst derselben Erklärung und einigen Bemerkungen. Hamburg (August Friedrich Ruprecht) 1799. 40 S. Dekesel/Dekesel-De Ruyck S358. Halbleineneinband, wohl um 1900 im Groß-Oktavformat, mit Eckbezügen, die Deckel außen bezogen mit Steinmarmorpapier. Die lederne, mit einem dreizeiligen Quertitel goldgeprägte Rückenpartie eines älteren Einbands in die entsprechende Stelle des Einbands montiert. Die Buchdecke berieben und insbesondere an den Ecken und Kanten der Deckel beschabt und bestoßen, das entfernte Titelblatt des Werks Langermann/Hartmann ist durch eine eingeklebte Xerokopie ersetzt worden. 1353 Gramm.
Das vorliegende Werk ist von Dr. Christian Hartmann (1719-1766) herausgegebenen worden. Diese Veröffentlichung stellt eine Neuausgabe des vom Hamburger Juristen und Münzensammler Dr. Johann Paul Langermann (1716-1752) verfassten Periodikums 'Hamburgisches Münz- und Medaillen-Vergnügen' dar, das der Autor seit 1747, durch seinen Tod aus seiner Arbeit gerissen, in 80 Stücken nicht abschließend veröffentlichen konnte. Hartmann ergänzte das Werk seines Freundes mit einer Auflistung von Schriftquellen zur Hamburger Geschichte und fügte außerdem ein Register hinzu. Jene Ausgabe wurde 1802 in Hamburg abermals verlegt, ohne Änderung des textlichen Inhalts und der Tafeln, doch mit dem modifizierten Titel 'Numotheca. Abbildung und Beschreibung Hamburgischer Münzen und Medaillen. Nebst einem Verzeichniß gedruckter Hamburgischer Urkunden, Documente und anderer Brieffschaften.'
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels eine in blauer Tinte geschriebene Notiz sowie ein im Jahre 1913 von dem damals in Berlin ansässigen Graphiker, Illustrator und Maler Willi Geiger (* 1878 in Schönbrunn, † 1971 in München) geschaffenes Exlibris für den promovierten Dr. jur. Ascan W. Lutteroth. Ascan Wilhelm Lutteroth (* 1874 in Hamburg, † 1960 ebendort) beschritt seine berufliche Laufbahn von 1905 bis 1939/1942 in der Hamburger Justizbehörde, mit Unterbrechungen während des Ersten und Zweiten Weltkriegs, wo er im Militärjustizwesen seinen Dienst im Status eines Kriegsgerichtsrats absolvierte. 1921 beförderte ihn der Hamburger Senat zum Landgerichtsdirektor. In dieser Position war er im Laufe der Jahre hinweg verschiedenen Kammern bis Anfang des Krieges im Jahre 1939 zugeordnet, um danach bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1942 wieder seinen Dienst in der Militärgerichtsbarkeit abzuleisten. In seinem Ruhestand konnte er sich intensiver seinen Interessengebieten, der Genealogie und Heraldik, widmen, die er bereits früher als Gründungsmitglied im 1909 fundierten „Hamburgischen Verein für Familiengeschichte, Siegel- und Wappenkunde“ gepflegt hatte und verschiedentlich zu diesen Themen publiziert hatte. Bereits für den ersten Band des ab 1910 in zahlreichen Bänden veröffentlichten Hamburger Geschlechterbuchs, das später als Hamburgisches Geschlechterbuch fortgesetzt wurde, hatte er sich als Bearbeiter engagiert und setzte auch später seine Mitarbeit an diesem Publikationsprojekt fort.