MEDAILLEN, PLAKETTEN, JETONS LOON, G. VAN.
LOON, G. VAN.
Inleding tot de hedendaagsche Penningkunde, Ofte Verhandeluing van't Oorspronk van ‘t Geld, Opkomst en onderscheid der Gedenkpenningen; De wyze van't Cyfferen der Ouden, den oorspronk der Cyfferletteren, Toverpenningen en Noodmunten. Mitsgaders van de vaste Grondregelen, die in't ontwerpen, vergaderen, schikken en behandeln der Penningen; moeten worden inachtgenomen. Amsterdam (Pieter de Coup) 1717. 1 Blatt (verso mit Erläuterung des Frontispizes), 1 Frontispizblatt, Titelblatt recto in rot und schwarz gedruckt, mit Vignette, 18 unpaginierte, 185, 10 unpaginierte S., einige Schlussvignetten, 9 Tfn., davon 6 gefaltet. Ganzpergamenteinband der Zeit im Oktavformat, mit handbeschriebenem Rücktitel. Dekesel/Dekesel-De Ruyck L246. 325 Gramm.
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels ein von Albert Hahn dem Jüngeren im Jahre 1919 geschaffenes Exlibris für Salomon ('Sam') De Wolff (* 1878 in Sneek, Provinz Friesland, Niederlande, gestorben 1960 in Amsterdam). Er stammte aus einem betuchten jüdisch-orthodoxen Elternhaus, sein Vater war ein erfolgreicher Textilgroßhändler. Salomon fühlte sich hingegen von früher Jugend an weniger dem Unternehmertum zugewandt, sondern setzte sich bereits als Schüler mit der marxistischen Lehre auseinander. Aber auch das in der jüdischen Lehre entworfene Bild vom Land der Verheißung prägte ihn und ließ ihn zu einem Anhänger der zionistischen Bewegung werden. Nach Abbruch seines ihm väterlicherseits aufgezwungenen Medizinstudiums an der Universität Amsterdam engagierte er sich seit 1898 im sozialdemokratisch-sozialistisch orientierten Parteienspektrum des Königreichs der Niederlande und verschaffte sich jenseits des universitären Lehrbetriebs ein umfangreiches Wissen im Fach Ökonomie. Seine wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisse ließ er auch in seinen zahlreichen, seit 1904 publizierten Zeitungsartikeln und Büchern einfließen und betätigte sich auch als Redakteur entsprechender Pressemedien. Von 1930 bis zur Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht im Jahre 1940, lehrte er an der Universität Amsterdam als Privatdozent für Konjunkturtheorie. 1933 zählte er zu den Gründern der sozialistisch-zionistischen Bewegung 'Poalei-Zion' und gehörte über mehrere Jahre dem Führungskreis dieser Organisation an. Nach der Besetzung der Niederlande betätigte er sich im Untergrund und wurde 1943 nach seiner Festnahme ins berüchtigte Durchgangslager Westerbork verbracht. Da er eine Einreiseerlaubnis nach Palästina vorweisen konnte, verlegte man ihn zunächst nach Bergen-Belsen, von wo aus er im Tausch gegen deutsche Kriegsgefangene 1944 in das im Nahen Osten gelegene britische Mandatsgebiet gelangte. In Tel Aviv lehrte er sodann an der High School for Law and Economics, kehrte jedoch nach Einstellung der Kriegshandlungen 1945 in sein Heimatland zurück, um sich dort auch weiterhin politisch zu engagieren. Erst 1958 zog er sich von allen Posten und Ämtern zurück (Charité, J. [Red.], Biografisch Woordenboek van Nederland Band 2, Den Haag 1985, S. 628-630; Biografisch Woordenboek van het Socialisme en de Arbeidersbeweging in Nederland, siehe: https://socialhistory.org/bwsa/biografie/wolff).
Sein Exlibris zeigt einen mit einer Brille ausgestatteten, in einem Buch lesenden Wolf innerhalb einer Rahmung, die in Form eines Davidsterns angelegt ist und den Wahlspruch STRUDENS KRACHT DOOR WETENSMACHT trägt (d. h. Kampfkraft durch Wissensmacht).
Unterhalb dieses Bücherzeichens das Exlibris für Hasso Schwänke.