1 MÜNZEN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT. Maxentius, 306-312.
AR-Siliqua, 309, Ostia; 2,47 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Mars mit Zepter und weibliche Figur stehen einander gegenüber und reichen sich die Hand, dazwischen Wölfin mit Romulus und Remus. Drost Serie 2, 14.4 (dies Exemplar); RIC 11 Anm.
Von großer Seltenheit. Feine dunkle Patina, mehrere Randausbrüche,
gelocht, sehr schön
Aus der Sammlung eines Juristen.
Exemplar der Sammlung des venezianischen Dichters Apostolo Zeno (1668-1750), Auktion Dorotheum 975, Wien 1955, Nr. 2210 und der Auktion Kunst und Münzen XXIV, Lugano 1984, Nr. 295.
Unser Sammler schreibt zu dem Stück: "Dieser extrem seltene Argenteus aus der Münzstätte Ostia zeigt auf der Rückseite den Gott Mars, den Maxentius als "Propagator" (Verbreiter) seiner Macht betrachtete, im Handschlag mit einer weiblichen Figur, wohl Rhea Silvia, die ihm die Zwillinge Romulus und Remus geboren hatte, die unten mit der kapitolinischen Wölfin ebenfalls zu sehen sind. Die - vom Stempelschneider mit großer Kunstfertigkeit gestaltete - Darstellung glorifiziert Roms Gründungsmythos und sollte gleichzeitig den ewigen Herrschaftsanspruch Maxentius manifestieren, der seinem Sohn ebenfalls den Namen Romulus gegeben hatte. Die tausendjährige Geschichte der Stadt sollte mit seinem Nachkommen weiterleben. Diese Hoffnung Maxentius' wurden jedoch tragisch zerstört, als Romulus im Jahr 309 im Alter von nur 15 Jahren starb und dann vergöttlicht wurde. Es ist bewegend, die Symbolik der geheiligten Ursprünge Roms und der immerwährenden Größe der ewigen Stadt auf einer Münze des beginnenden vierten Jahrhunderts zu sehen, als sich bereits das Ende der klassischen Welt abzeichnete. Durch die erneute Verehrung der traditionellen Götter, speziell der Göttin Roma, und durch den Bau großer Gebäude in der Stadt Rom erhob Maxentius folgerichtig den Anspruch auf den Titel "Conservator urbis suae"(Erhalter seiner Stadt), der auch vielfach auf seinen Münzen zu finden ist."
"This extremely rare argenteus, issued by the mint of Ostia, shows on the reverse Mars, Maxentius’ tutelary deity (qualified as ”propagator” of his power), clasping the hand of a female figure, possibly Rhea Silvia, the Vestal virgin who bore the god Romulus and Remus (depicted between the parents while being suckled by the she-wolf).
As a whole, the representation, shaped by the engraver with great finesse, glorifies Rome’s mythical past and, at the same time, is an omen of the perpetuity of the rule of Maxentius, whose son bore the name of Romulus: The millenary history of the city would, therefore, have relived in his progeny. But Maxentius’ hopes were tragically dashed, since Romulus died in 309 AD, aged only 15, and was subsequently deified.
It is suggestive to see on a coin struck at the beginning of the fourth century, in the incipient twilight of the classical world, this symbolical reference to the sacred origins, pledge of Rome’s everlasting greatness. Through a renewed respect for the worship of the traditional deities, especially that of the goddess Roma, and the construction of major buildings in the ancient capital, Maxentius rightly claimed the title of conservator urbis suae (i.e. the preserver of his city), widely attested on his coinage."
This lot is not available for purchase anymore.