AV-Aureus, 41/45, Rom; 7,61 g. Kopf l. mit Lorbeerkranz//Triumphbogen, darauf Reiterstatue r. zwischen Trophäen und Gefangenen, auf dem Architrav DE/GERM. BMC 95; Calicó 315; Coh. 1; RIC² 69. RR Attraktives Exemplar, sehr schönAus der Sammlung eines hessischen Pharmazeuten.
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 280, Osnabrück 2016, Nr. 517.
Ex US-Plastikholder mit der Bewertung Ch VF, Strike: 5/5, Surface: 3/5.
Nero Claudius Drusus war der Sohn Livias und damit Stiefsohn von Augustus. Um ihn familiär noch enger an sich zu binden und ihn als potenziellen Nachfolger zu designieren, verheiratete Augustus Drusus mit Antonia minor. Diese war die Tochter Marcus Antonius' und Octavias, der Schwester des Augustus. Aus der Ehe ging u. a. der spätere Kaiser Claudius hervor.
Drusus durchlief bereits in jungen Jahren die ersten Etappen des cursus honorum und wurde 15 v. Chr. mit seinem älteren Bruder Tiberius, dem späteren Kaiser, nach Raetia entsandt, um dort die Strukturen einer römischen Provinz zu etablieren. Außerdem fungierte er ab 13 v. Chr. als Statthalter in den gallischen Provinzen (Cass. Dio 55, 10).
In den Jahren 12 bis 9 v. Chr. war Drusus in die Feldzüge gegen die Germanen verwickelt, in denen er viel militärischen Ruhm erlangte. Darauf begründet sich auch maßgeblich die positive Konnotation seiner Person in den Quellen (Suet. Claud. 2-3). Claudius knüpfte mit der hier vorliegenden Prägung an die positiven Erinnerungen an, die mit dem Namen seines Vaters verbunden waren. Teil dieser fast mythischen Verehrung war sicher auch der frühe Tod des Drusus im Jahr 9 v. Chr. und die daraus resultierenden enttäuschten Hoffnungen des Augustus auf einen Nachfolger. Siehe hierzu auch Momigliano, A./Cadoux, T. J./Levick, B., Claudius Drusus, Nero, in: Oxford Classical Dictionary, abgerufen unter: https://oxfordre.com/classics/display/10.1093/acrefore/9780199381135.001.0001/acrefore-9780199381135-e-1622 (30.01.2025).