
KOMMISSIONSRAT RAUCH, Komplette Folge der Kataloge der numismatischen Sammlung Ampach. Beinhaltend folgende Kataloge in 3 gleichartigen Einbänden: Auktion vom Ende April 1834, Berlin. Numophylacii Ampachiani, Sectio I. d. i. Verzeichniss der von dem verstorbenen Domdechant zu Wurzen und Domkapitular zu Naumburg an der Saale Herrn Stifts-Regierungsrath Christian Leberecht von Ampach hinterlassenen Münz- und Medaillen-Sammlung zu Berlin, Erste Abtheilung [...]. Leipzig (Kommissionär C.H. Reclam) 1833. VI, 592 S. 5100 Nrn. Auktion vom Winter 1834/1835, Berlin. Numophylacii Ampachiani, Sectio II [...] Zweite Abtheilung [...]. Naumburg (Druckerei C. A. Klattenbach) 1834. VI, 714 S. (die letzte Seite irrtümlich mit 614 paginiert). Nrn. 5101-10150. Auktion vom September 1835, Berlin. Numophylacii Ampachiani, Sectio II [...] Zweite Abtheilung [...]. Naumburg 1835 (Druckerei C.A. Klattenbach) VI S., Korrigendablatt, 756 S. Nrn. 19151-16093. Einbände, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, aus Bibliotheksleinen, mit goldgeprägten Rücken. Bei allen 3 Bänden weisen die etwas verschmutzten oder gedunkelten Titelbätter einen 1-2 cm schmalen Auschnitt auf, der wohl zur Entfernung eines handgeschriebenen Besitzereintrags diente. Komplette, einheitlich gebundene Folge der Kataloge dieser insbesondere im Blick auf ihre Medaillenpartien noch heute zu konsultierenden bedeutenden Sammlung. 1212 Gramm. (3) Immanuel Christian Leberecht (oder: Lebrecht) von Ampach (* 1772 auf Zschirla, Artern, Thüringen, † 1831 in Naumburg an der Saale im heutigen Sachsen-Anhalt) hatte von 1786 bis 1791 Rechtswissenschaften an der Universität Wittenberg studiert. 1798 erhielt er ein Domkanonikat in Naumburg, wurde dort zum Kapitular, zählte ab 1820 zu den Residenten und bekleidete steit 1823 das Amt des Domscholasters. Doch bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts verdingte er sich auch in weltlichen Angelegenheiten: 1801 hielt er sich in kursächsischen Diensten in Paris auf, ab 1803 trat er in den Dienst der bis 1818 bestehenden sächsischen Regierung des lutherischen Hochstifts Meißen in Wurzen, wo er bis zum Regierungsrat aufstieg (Matthias Ludwig [Bearb.], Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. Das Bistum Naumburg. 2: Das Domstift Naumburg, S. 1193). Am dortigen Kollegiatstifts wurde er ferner Dechant. Daneben verwaltete er das familieneigene Gut im neumärkischen Hermswalde (heute: Chocicz, Polen), bis er er 1826 dieses und ebenfalls die das Schloss Stechau samt Zubehör und Grundbesitz in Lüptiz erbte. Neben seiner numismatischen Kollektion besaß er eine Kunstsammlung mit Gemälden, Handzeichnungen, Kupferstichen und Weiterem. Während er in seinem Testament das Naumburger Domkapitel neun Nazarener-Gemälde aus seiner privaten Hauskapelle vermachte, wurden seine übrigen Kunstobjekte noch vor der Auktionierung seiner numismatischen Bestände im Auftrag seiner Erben bereits Ende November 1832 unter Leitung des Königlich-Preußischen Kunst-Kommissars Rauch zu Berlin versteigert (Verzeichniss der von dem verstorbenen Herrn Domkapitular aus Naumburg an der Saale und Dechanten zu Wurzen Herrn Stifts-Regierungsrath C. L. von Ampach hinterlassenen Kunstsammlung von Kupferstichen, Radirungen, Original-Handzeichnungen, colorierten Blättern in Wasser- und Deckfarben, seltenen und kostbaren Kunstwerken, bauwissenschhaftlichen und anderen Prachtwerken desgleichen Gemälden [...]. Naumburg 1832).
Der Kaufmann Christian Gottlob Knauth aus Naumburg (* 1780 in Naumburg an der Saale, † 1836, siehe: Neuer Nekrolog der Deutschen, 14, Jahrgang 1836, Weimar 1738, S. 309f) übernahm 1831 die Bearbeitung der Kataloge von Ampachs numismatischen Nachlass. Er hatte wohl um 1801, dem Jahr als er das väterliche Geschäft übernahm, mit dem Münzensammeln begonnen, wobei er sich zunächst vornehmlich sowohl für griechische und römische Münzen der Antike als auch für mittelalterliche Prägungen und Brakteaten interessierte, sich aber aus ökonomischen Gründen sodann auf Kupfermünzen spezialisierte und auch eine numismatische Privatbibliothek unterhielt. Er zählte auch zu den beiden wesentlichen Förderern und Mitarbeitern des vom Probst Johann Christian Reinhart in Lissen erarbeiteten dreiteiligen Katalogs 'Kupfer-Kabinet, oder Beschreibung einer großen Anzahl von Kupfermünzen der neuern Zeiten', der 1827 und 1828 in Eisenberg verausgabt worden ist.
Estimated price | 200 € |
Result |
This lot is not available for purchase anymore.