AR-Argenteus, 294, Treveri, 1. Emission; 2,68 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Vier Kaiser opfern vor Mauerring. Gautier 5 h (dies Exemplar); RIC 103 b. Feine Patina, gutes sehr schönExemplar der Auktion Münz Zentrum 62, Köln 1987, Nr. 1219.
Datierung und Emissionzuweisung nach Gautier. Nach Schulten ist der Typus ohne Offizinzeichen der zweiten Emission der Münzstätte Trier zuzuweisen, die noch keine Münzstättensigle trägt.
Der Argenteus wurde im Zuge der Währungsreform Diocletians im Jahr 294 eingeführt und erst unter Constantin I. 320 (möglicherweise aber auch erst in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts) durch die Siliqua ersetzt. Das innovative Motiv der vier gemeinsam opfernden Herrscher vermittelte auf den ersten Argentei die einträchtige Regentschaft im neu eingerichteten System der Tetrarchie. Gautier (Le monnayage en argent de la réforme de Dioclétien (294-312 p.C.), 2021, S. 36) bemerkt, dass die Tetrarchen dabei wie bei der Porphyrgruppe am Markusdom in einer hierarchischen Ordnung aufgestellt sind: die höherrangigen Augusti im Vordergrund und dahinter ihre Caesares. Das Motiv steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem militärischen Erfolg Diocletians und Galerius' über die Sarmaten. Die Architektur im Bildhintergrund könnte daher auf ein Kastel verweisen (Stoll, R., Die Münzstätte der römischen Kaiser von Trier, 2000, S. 22).