Catalog - eLive Auction literature 2025

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eLive Auction literature 2025 - day 3 (Lots 7408 - 8107)
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NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
Lot 7848 1

HANS MEUSS, Auktion 15 vom 27.-29.11.1940, Hamburg.

[Versteigerungskatalog Nr. 15.] Universalsammlung. Goldmünzen, Taler, Medaillen usw. 6 unpaginierte 56 S., 10 Tfn. 1570 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Die Orig.-Schätzpreisliste ist hinter dem Titelblatt mit eingebunden worden. Etliche Preiseinträge von alter Hand. Beigefügt: HANS MEUSS, Auktion 16 vom 15.-17.9.1941, Hamburg. [Versteigerungskatalog Nr. 16.] Universalsammlung: Goldmünzen, Taler, Antike, Medaillen usw. 4 unpaginierte, 48 S., 13 Tfn. 1722 Nrn. Orig.-Broschur. Lose inliegend die Orig.-Schätzpreisliste sowie eine Fotokopie der Ergebnisliste. 734 Gramm. (2)

 

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30 €
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30 €

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Lot 7849 1

HANS MEUSS, Auktion 16 vom 15.-17.9.1941, Hamburg.

[Versteigerungskatalog Nr. 16.] Universalsammlung: Goldmünzen, Taler, Antike, Medaillen usw. 4 unpaginierte, 48 S., 13 Tfn. 1722 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Die Orig.-Schätzpreisliste ist hinter dem Titelblatt mit eingebunden worden. Etliche Preiseinträge von alter Hand. 463 Gramm.

 

Der Text des recto bedruckten vorderen Umschlagsblatts bezeugt, dass die Versteigerung im 'Auftrage einer Reichsbehörde' erfolgt ist. Aus archivalischen Quellen geht hervor, dass sich hinter diesem schwammigen Begriff die Reichsbank respepektive die Reichsbankhauptkasse verbarg (Emanuele Sbardella, Zwischen Munitionen und Musikalien. Das Geldmuseum der Deutschen Reichsbank und die Umstrukturierung des numismatischen Lebens während der NS-Diktatur, Dissertation, Technische Universität Berlin, Berlin 2021, S. 419, 451). Für die Erforschung der Provenienzen der Auktionsware jener Jahre ist dieser mit Abbildungstafeln ausgestattete Auktionskatalog daher von besonderer Bedeutung

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10 €
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10 €

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Lot 7850 1

HANS MEUSS, Auktion 18 vom 17.4.1942, Hamburg.

[Versteigerungskatalog Nr. 18.] Universalsammlung. Goldmünzen, Taler, Medaillen usw. 4 unpaginierte, 18 S., 1 Tf. 536 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Die Textblätter etwas stockfleckig. Der Umschlag mit einem Fleck im oberen Kopfbereich des Rückens. 274 Gramm.

 

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20 €
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20 €

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Lot 7851 1

HANS MEUSS, Auktion 19 vom 30.11.-2.12.1942, Hamburg.

[Versteigerungskatalog Nr. 19.] Goldmünzen, Doppeltaler / Taler, Medaillen usw. Besitzerverzeichnis der zur Versteigerung kommenden Münzen und Medaillen: A: A. in B Nr. 1-1452, B: Dr. W. in A. Nr. 1452, C: L. in T. Nr. 1454-1476. 4 unpaginierte, 48 S. 1476 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken.

 

Die Gesamtauflage dieses Versteigerungskatalogs ist ohne Tafeln produziert worden.

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20 €
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20 €

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Lot 7852 1

TH. MÜLLER [Auktionator], Auktion vom 15.6.1863 u.f.T., Berlin.

Verzeichniss der Münzen und Medaillen in Gold, Silber, Kupfer u. s. w. Doubletten des Königlichen Münzkabinets zu Berlin. Münzen und Medaillen. 4 unpaginierte, 238 S., 1 Blatt. 2076 Nrn. [Mittelalter und Neuzeit] und 259 Nrn. [Antike]. Halbledereinband, wohl gegen Mitte der sechziger oder siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts, der Rücken goldgeprägt und mit 4 Bünden. Den Losen Nr. 1-998 mit den Prägungen Brandenburgs und Preussens sowie der königlicher und kaiserlicher Staaten (Nr. 1-998) sind die Zuschlagspreise handschriftlich beigeschrieben worden, am Schluss des Katalogs mit eingebunden die Orig.-Ergebnisliste dieser Auktion. 290 Gramm.

 

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels Exlibris für P. Henckel, Besitzerzeichen des aus einer vermögenden Kaufmannsfamilie stammenden Münzensammlers Paul Henckel (* 1843 in Berlin, † 1875 ebendort). In seiner beruflichen Orientierung hatte dieser sich dem Vorbild seines Vaters folgend, dem Handel zugewandt, doch musste er schon bald wegen einer ernsthaften Krankheit diese Tätigkeit aufgeben und sich ins Privatleben zurückziehen. Aufgrund seiner instabilen gesundheitlichen Verfassung hielt er sich zwecks Verbesserung seiner körperlichen Befindlichkeit vornehmlich in südlichen Gegenden Europas mit ihrem milderen Klima auf. Schon im Knabenalter interessierte er sich für numismatische Objekte und legte den Grundstein für eine Universalsammlung. Eine Gruppe von Goldmünzen der Herrscher Brandenburg-Preußens, die Henckel im Jahre 1868 erwerben konnte, gab ihm den Anstoß, sich fortan auf diesen Münzstand zu spezialisieren und sich von den übrigen Stücken seiner Generalsammlung zu trennen. Dank seiner finanziellen Möglichkeiten und seines hohen sammlerischen Engagements konnte Paul Henckel innerhalb weniger Jahre die in seiner Zeit und weit darüber hinaus bedeutendste Spezialsammlung von Münzen und Medaillen der brandenburgischen Kurfürsten und Könige von Preußen aufbauen, 'die ein Zweiter trotz fortgesetzten Sammelns während eines Menschenalters nicht zu erreichen im Stande wäre', wie es der mit ihm freundschaftlich verbundene Sammler und numismatische Autor Adolph Meyer [-Gedanensis] dazu ergänzend anmerkte: 'In Bezug auf Jahrgänge und Stempelvarianten, sowohl von Münzen und Medaillen, übertrifft sie selbst viele preussische Staatssammlungen' (Nachruf, in: Numismatische Zeitschrift 6/7. Jahrgang, 1874-1875, S. 3879-382, hier S. 380). Sein sammlerisches Feld erweiterte Henckel durch den geschlossenen Ankauf der Spezialsammlung des Archäologen und Numismatikers Anthony Durand (* 1804 in London, † 1874 in Genf), Verfasser des 1865 in Genf verlegten Werks 'Médailles et jetons des numismates', das wohl überwiegend auf dessen eigenen Sammlungsstücken basierte. Diese Kollektion vereinte Prägungen auf Numismatiker sowie auf Münzbeamte und Medailleure, Gepräge mit Darstellungen von Gerät sowie Szenen der Münzen- und Medaillenherstellung und Verwandtes. Henckel erweiterte auch diesen Bestand durch umfangreiche Käufe zu einem der bedeutendsten Bestände dieser Ausrichtung.
Bald nach Paul Henckels Ableben wurde seine Kollektion Brandenburg-Preußen durch Carl Fieweger in Berlin versteigert (Auktion vom 4.10.1876 und folgende Tage). Seine hinterlassene numismatische Bibliothek, 'von solcher Reichhaltigkeit, wie sie in Betreff der Numismatik des Mittelalters und der Neuzeit keine zweite Privatbibliothek aufweisen kann' (Adolph Meier a. a. O. S. 381), gelangte ebenfalls bereits 1876 zur Auflösung, nachdem der in Frankfurt am Main niedergelassene Antiquar Joseph Baer die in diesem Bücherbestand befindlichen Veröffentlichungen katalogisiert und zu Festpreisen seiner Kundschaft und in einem Verkaufsverzeichnis offeriert hatte.

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50 €
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440 €

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Lot 7853 1

FREDERIK MULLER & CO., Auktion vom 21.-22.6.1888. Amsterdam.

Catalogue d'une belle collection de médailles et de monnaies [gemäß des Deckeltitels: provenant du cabinet Van der Niepoort et d'autres successions Néerlandaises]. 27 S., 1 Vakatseite. 652 Nrn. Orig.-Broschur. 78 Gramm.

 

Die Gesamtauflage dieses Katalogs ist ohne Tafeln produziert worden.


Der auf dem vorderen Deckblatt ausgewiesene Sammler könnte identisch sein mit dem Franciscus Marius Van der Niepoort (* 1813 in Hilversum, † 1887 in Porto), insbesondere in Anbetracht von der zeitlichen Nähe seines Ablebens und des Datums der Versteigerung. Der aus einer Kaufmannsfamilie stammende van der Niepoort wurde 1847 Teilhaber eines Handelshauses für Weine und Portweine, das der niederländische Geschäftsmann Eduard Kebe in Vila Nova de Gaia, unweit von Porto, gegründet hatte. Nach Kebes Ableben gelangte diese Firma in den Besitz seines Geschäftspartners. Dieses reine Handelsunternehmen entwickelte sich in den folgenden Generationen zu einem bedeutenden portugiesischen Port- und Weinproduzenten mit eigenem Weinanbau im Douro-Tal, der auch den Vertrieb seiner Erzeugnisse in Eigenregie verwaltet.


 

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20 €
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70 €

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Lot 7854 1

FREDERIK MULLER & CIE, Auktion vom 15.-19.6.1903, Amsterdam.

Catalogue des monnaies et médailles formant les collections Jhr. van den Bogaerde de Heeswijk, Jhr. J.H.F.K. van Swinderen, J.N. Bastert, collection D***. 6 unpaginierte, 91 S., 1 Vakatseite, 16 Tfn. inklusive Tf. 1 als Frontispiz, die übrigen in 2 intakten fadengehefteten Lagen lose inliegend. 1686 Nrn. Orig.-Broschur. 398 Gramm.

 

Während Tafel I als Frontispiz in den broschierten Buchblock integriert ist, sind die übrigen als 2 sauber fadengeheftete Lagen am Schluss des Katalogs lose hinzugefügt worden.


Baron André Jean Louis (respektive Andreas Johannes Ludovicus ) van den Bogaerde van Terbrugge (* 1787 in Gent, Belgien, † 1855 in Heeswijk, Dinther, Provinz Noord-Brabant, Niederlande) stammte aus dem Adelsgeschlecht van de Bogaerde (zu dieser Familie siehe: Jaarboek van den Nederlandschen Adel, 4. Jahrgang, 1891, S. 36-40;  biographische Daten zum Genannten und seinen Nachkommen siehe: https://www.geni.com/people/Andre-Francois-Eugene-Baron-van-den-Bogaerde/6000000040413244044 und die dort angegebenen Links). Er erwarb im Jahre 1834 das Wasserschloss Heeswijk und machte es zum Wohnsitz seiner Familie. In diesem Anwesen brachte er auch seine Kunst- und Antiquitätensammlung unter, die er dort zu einem umfangreichen und thematisch weit gestreuten Bestand ausbaute, der auch nach seinem Ableben Erweiterungen durch die Erben erfuhr. Spätestens nachdem Donatus, der letzte seiner drei Söhne, 1895 und auch sein Enkel im folgenden Jahr verstorben waren, dürfte der Entschluss gefallen sein, die Sammlungsbestände sukzessive abzubauen. Nicht nur die Kollektionen im Schloss Heeswijk, sondern auch im Schloss Nemelaar in Haaren, das 1852 Donatus, der jüngte Sohn von André Jean Louis van den Bogaerde van Terbrugge erworben hatte, gelangten zur Versteigerung. Mit der der Auflösung des Sammlungsfundus wurde das Haus Frederik Muller und Co. beauftragt. Die Auktionen enthielten stets geschlossene Objektgattungen, die ausschließlich aus dem Besitz van den Bogaerde van Terbrugge bestehen konnten, oder aber von Fall zu Fall mit entsprechenden Gegenständen aus fremden Einlieferungen zusammengeführt wurden. Von 1899 bis 1903 fanden so im Zuge von 8 Auktionen u. a. Waffen, Gemälde, Möbel, kunstgewerbliche Arbeiten, aber auch die hinterlassene Bibliothek, Manuskripte, Autographen, und schließlich auch die numismatische Sammlung neue Käufer, weitere Versteigerungen mit graphischen Drucken und Zeugnissen zur Landeskunde der Niederlande folgten bis 1912.


Jan Hendrik Karel Frans van Swinderen (* 1837 in Balk, † 1902 ebendort) übernahm 1863 nach einem Studium der Rechte und seiner Promotion an der Universität Leiden das Amt des Bürgermeisters in der Gemeinde Gaasterland (Provinz Friesland, Niederlande), das zuvor sein Vater innegehabt hatte. Neben dieser Aufgabe, die er bis zu seinem Lebensende erfüllte, übernahm er verschiedene Funktionen im Deichschutz und in einigen Wasserverbänden. Überdies betätigte er sich ab 1865 auch in der Regional- und Landespolitik (bis 1879 Mitglied im Provinzialrat von Friesland, 1878 bis 1879 Mitglied des Repräsentantenhauses der Generalstaaten, 1879 bis zu seinem Ableben Mitglied des Senats). Seine hinterlassene numismatische Sammlung ist im Versteigerungskatalog unter den Nrn. 979-1180 beschrieben.


Der Kaufmann Jacob Nicolaas Bastert (* 1826 in Breukelen, Provinz Utrecht, † 1902 in Maarsseveen, Provinz Utrecht) erhielt eine kaufmännische Ausbildung, die ihm ab 1843 als Teilhaber eines Ziegeleibetriebs und von 1868 bis 1892 als Mitinhaber der Amsterdamer Handelsfirma Brons & Co. Erträge einbrachte. Mit der Aufnahme in den Rat der Gemeinde Maarssen 1851 begann seine langjährige Laufbahn als konservativ-liberaler und antiklerikaler Politiker, die ihn bis zu einem Regierungsamt führte (von Juli 1853 bis Juli 1887 und von Juli 1889 bis zu seinem Lebensende Mitglied des Provinzrats von Utrecht; von September 1875 bis September 1879, von April 1880 bis Oktober 1884 und von Mai 1894 bis September 1901 Mitglied des Repräsentantenhauses der Generalstaaten; von Juli 1887 bis April 1888 Minister für Wasserwirtschaft, Handel und Industrie im königlich-niederländischen Kabinett; von Juli 1901 bis zu seinem Tode Mitglied des Provinzialvorstands von Utrecht). Der Nachlass seiner Münzen und Medaillen ist im Katalog unter den Nrn. 1181-1391 erfasst.

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25 €
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30 €

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Lot 7855

MÜNZEN UND MEDAILLEN AG, Basel.

Konvolut aus 71 verschiedenen numismatischen Auktionskatalogen der Folge fast sämtlicher numismatischen Auktionen von 1942-1995 (die Kataloge der Versteigerungen antiker Kunst sind hier nicht berücksichtigt). Orig.-Broschuren und Orig.-Pappbände. Oft mit den inliegenden Ergebnislisten. Dazu 66 Festpreislisten. )

 

Der Verkauf dieses Loses erfolgt ausschließlich an Selbstabholer.

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100 €
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110 €

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Lot 7856

MÜNZEN UND MEDAILLEN A.G. UND MÜNZENHANDLUNG J. DREIFUSS, Auktion vom 6.-7.11.1944, Zürich.

Auktion vom 6.-7.11.1944, Zürich. Schweizer Münzen und Medaillen einer alten Schweizer Sammlung und anderem Besitz, ausländische Goldmünzen und -medaillen - Monnaies et médailles suisses provenant d'une ancienne collection suisse et d'autres colletions, monnaies et médailles en or ´étrangères. 48 S., 26 Tfn. 786 Nrn Orig.-Broschur. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste.

 

Der ohne Zählnummer verausgabte Katalog der in Gemeinschaft mit der Münzenhandlung Jacques Dreifuss angesetzten Versteigerung wird im Allgemeinen als Verzeichnis der dritten Auktion der Münzen und Medaillen A.G. geführt.
Jacques Dreifuß (* 1890, siehe https://www.geni.com/people/Jacques-Dreifuss/6000000036946947171), gestorben 1966)  war der ältere Sohn von Hermann Dreifuß (* 1856 in Ober-Endingen, Kanton Aargau, gestorben 1939 in St. Gallen, siehe https://www.geni.com/people/Hermann-Dreifuss/6000000028448342040), eines in St. Gallen niedergelassenen Antiquars und Münzenhändlers (Nachruf: Schweizerische Numismatische Rundschau Band 27, 1939, S. 153f), Gründungsmitglied der 1879 fundierten Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft und seit 1929 deren Ehrenmitglied, von 1882 bis zu seinem Ableben ebenfalls Mitglied der Numismatischen Gesellschaft in Wien (Mitteilungen der Numismatischen Gesellschaft in Wien, 18. Band [= Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft, 2. Band], 1939/1940, S. 170. Nachdem sich der Vater aus dem Berufsleben zurückgezogen hatte, übernahm Jaques die Firma. In den Dreißiger Jahren verlegte er das Geschäft nach nach Zürich und gründete dort in der Höschgasse 57 die Münzenhandlung J. Dreifuss, die er später an den Rennweg 12 verlegte und dort bis zu seinem Tode tätig war.
Die Auktion war ursprünglich auf den 30. und 31. Oktober 1944 in Basel angesetzt worden. Der Druck des Katalogs erfolgte mit den den dementsprechenden Daten auf dem (hier nicht mit eingebunden) vorderen Umschlagblatt, der Titelseite sowie auf der als lose Einlage beigefügten Schätzpreisliste, doch machte eine Terminverschiebung auf den 6. und 7. November jenes Jahres sowie die Verlegung der Örtlichkeit der Versteigerung nach Zürich Korrekturen erforderlich, die auch die auf S. 3 des Katalogs befindliche Auflistung der Besichtigungsorte des Auktionsguts in 5 Schweizer Städten mit einbezog. Kundgetan wurden diese Änderungen mittels Korrekturzetteln aus rosa Papier kundgetan, die auf die entsprechenden textlichen Bereiche des Katalogs montiert wurden.

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15 €
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20 €

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Lot 7857 1

MÜNZHANDLUNG BASEL, Auktion 3 vom 4.-5.3.1935, Basel.

No. 3. Collection de monnaies et médaillons romains formée en majeure partie par le Prince W. vers la fin du XVIIIe siècle. 4 unpaginierte, 82 S., 52 Tfn. 1071 Nrn. Orig.-Broschur. Die Schätzpreisliste ist lose beigefügt, ebenso ein vom Münzensammler Dr. Trassagnac an 'Monsieur Couturier' gerichtetes Schreiben vom 29. September 1935.

 

Der im Katalogtitel lediglich durch seine Namensinitiale gekennzeichnete Prinz ist schon bald seitens der numismatischen Szene dem Adelshause Waldeck zugeordnet worden (Eine unumstößliche Bestätigung dieser Zuweisungsthese findet sich in einem auf den 8.10.1935 datierten Brief von Herbert A. Cahn, beigefügt dem entsprechenden Katalog der Bibliothek Alain Poisnignon, Nr. 4204). Römische Münzen bildeten neben antiken griechischen sowie Prägungen des Mittelalters und der Neuzeit einst einen Bestandteil des heute in seiner Substanz nicht mehr bestehenden fürstlich-waldeckischen Antikenkabinetts im Schloss zu Arolsen. Die numismatische Sammlung gründet sich auf die Antikenbegeisterung der Söhne des regierenden Fürsten Carl August Friedrich (* 1704, † 1763) und der Fürstin Christiane Henriette (* 1725 in Rappoltsweiler, † 1816 in Arolsen). Schon die Eltern pflegten ihr großes Interesse an der Antike, an Kunst und Literatur und gaben dieses an ihre Kinder weiter. Insbesondere der drittgeborene Prinz Christian August (* 1744 in Arolsen, † 1798 in Sintra, Portugal) entwickelte eine große Leidenschaft für die Antike, die sich auch in seiner großen Sammelleidenschaft kundtat. Doch auch sein jüngerer Bruder Georg (* 1747 in Arolsen, † 1813 in Pyrmont) und der ältere Bruder Friedrich Carl August (* 1743 in Arolsen, † 1812 ebendort), der 1763 nach dem Tode des Vaters das Zepter im Fürstentum Waldeck-Pyrmont übernahm, bereicherten die Antikensammlung des Hauses Waldeck, und schließlich auch einige Nachgeborene mit einigen weiteren Erwerbungen. Folgt man Rudolph Gaedechens (Die Antiken des Fürstlich Waldeckischen Museums zu Arolsen, Arolsen 1862, S. 5 und 6, Anm. 1), so ging der numismatische Sammlungsbestand des Hauses Waldeck und Pyrmont aber in seinem wesentlichen Kern auf Prinz Christian August zurück, während Prinz Georg hingegen den Grundstein für diese Kollektion gelegt haben soll (Ebd., S. 6, Anm. 1). Die Masse der Arolser Münzen- und Antikensammlung ist heute längst verkauft und weit verstreut worden. Antike Münzen aus dieser Adelssammlung, die (wie das Titelblatt des vorliegenden Katalogs uns verkündet) hauptsächlich von einem Prinzen (bei dem es sich wahrscheinlich um Christian August gehandelt hat und nicht um seinen Bruder Georg) gegen Ende des 18. Jahrhunderts dem fürstlichen Bestand zugeführt worden sind, hat die Münzhandlung Basel im Rahmen von vier Versteigerungen auf den Markt gebracht (Auktionen vom 4.-5.3.1935, vom 1.10.1935 und folgende Tage, vom 18.3.1936 und folgende Tage und vom 22.-23.3.1937.
Prinz Christian August kam als drittem Sohn nicht die Rolle als Thronerbe und Landesherr zu. Vielmehr hatte man für ihn eine militärische Karriere vorgesehen. 1723 trat er als Obristwachtmeister in die österreichische Armee ein und stieg hier im Laufe seiner langen Laufbahn bis zum General der Kavallerie auf. Nach Ausbruch des Russisch-Türkischen Krieges (1768-1774) diente er mit Genehmigung des Kaisers als Freiwilliger in der Zarenarmee, um danach wieder seine Aufgaben im österreichischen Dragonerregiment Nr. 39 aufzunehmen. Diese Truppeneinheit erhielt 1781 den offiziellen Beinamen 'Prinz Waldeck', nachdem Prinz Christian August über sie das Oberkommando erhalten hatte. In dem gegen Frankreich geführten ersten Koalitionskrieg (1791-1797) verlor er 1792 als Feldmarschallleutnant auf dem Schlachtfeld seinen linken Arm, was ihn aber schon im Folgejahr nicht daran hinderte, sich an den Kämpfen rechts des Rheins wieder zu beteiligen. Für seine Verdienste empfing er noch im selben Jahr das Kommandeurkreuz des Maria-Theresienordens und erhielt 1794 die Ernennung zum General. Nach einer kurzen Tätigkeit als Generalquartiermeister der österreichischen Armee in den Niederlanden wurde er bald Mitglied des Hofkriegsrates in Wien und 1796 kommandierender General in Böhmen. Nach Einholung der kaiserlichen Erlaubnis begab er sich im August 1796 nach Portugal, wo er auf Wunsch des Königs als Feldmarschall das Kommando über dessen Landarmee erhielt, ein Auftrag, den er bis zu seinem Tode erfüllte.
Neben seiner dienstlichen Tätigkeit unternahm Prinz Christian August zahlreiche Reisen nach Italien, wo er im Kreise gleichgesinnter Freunde die hier vorhandenen Kunstwerke studierte, Ausgrabungsstätten besuchte und auch seiner Sammelleidenschaft nachgehen konnte, indem er im Land eine Vielzahl von Münzen und weiteren antiken Gegenständen erwarb. So baute er im Laufe seines Lebens beachtliche Sammlungen von Münzen und weiteren Objekten der Antike auf, darunter auch mehr als 700 antike Bronzegegenstände und diverse Marmorarbeiten sowie einen umfangreichen einschlägigen Bücherbestand. Da Prinz Christian August unverheiratet und kinderlos starb, ist davon auszugehen, daß spätestens in Folge seines Ablebens seine numismatische und archäologische Kollektionen Eingang in das fürstlich waldeckische Antikenkabinett gefunden haben.
Auch Prinz Georg stand in der Herrschaftsfolge nicht an erster Stelle. Als Georg I. wurde er 1805 Graf von Pyrmont und 1812 nach dem Ableben seines regierenden fürstlichen Bruders souveräner Fürst von Waldeck, Pyrmont und Rappoltstein. Ein tödlicher Reitunfall setzte seiner kurzen Regierungszeit ein jähes Ende.


Bei dem Schreiber des beigefügten Briefes handelte es sich um Jean Emmanuel Paul Trassagnac (* 1872 in Cherveix-Cubas, Département Dordogne, † 1944 in  Azerat, Département Dordogne). Er absolvierte an der Universität Lyon ein Studium der Medizin und wurde dort 1895 auch promoviert. Bald darauf trat er in die französische Armee ein und beschritt dort dort eine langjährige Laufbahn als Militärarzt. Bereits im ersten Jahresdrittel des Ersten Weltkriegs wurde er zum Ritter in die Ehrenlegion ernannt, 1926 zum Offizier. Im Jahre 1931 trat er im Generalsrang eines Arztes des französischen Militärs in den Ruhestand. Seine zivilen Interessen galten u. a. der Numismatik (Mitglied der Société française de numismatique) und der Archäologie (Mitglied der Société Préhistorique Française). Während des Zweiten Weltkriegs trat er der Résistance bei und diente in den Forces françaises de l'intérieur als Chefarzt des 1. Regiments, Dordogne-Nord. Nachdem er in den Fokus der deutschen Besatzungskräfte geraten war, wurde er von Wehrmachtssoldaten verhaftet und am selben Tage in seinem Wohnort erschossen.
Bei dem Empfänger des Schreibens dürfte es sich wohl um Etienne Couturier gehandelt haben. Dieser wurde von 1921-1923 in Marseille unter der Adresse 11 rue Montgrand geführt, von 1924-1938 führte er seinen numismatischen Handel in dieser Stadt in der 88 rue Chape. Partien seiner Sammlung finden sich in der von Jules Florange & Louis Ciani organisierten Auktion vom 23.-24.4.1926 sowie in der von Alfred Page und Louis Ciani organisierten Versteigerung vom 7.-10.4.1930. Ein Antiquar mit demselben Namen ist bereits fassbar für das Jahr 1919 in Tunis, 7 Bab Ménara. Münzen aus dem Besitz eines weder namentlich noch ortsmäßig näher bezeichneten Herrn 'Couturier' versteigerte Jacob Schulman schon am 19.12.1910 in Amsterdam. (Zu den hier genannten Standort- und Aufenthaltsdaten von E. Couturier siehe Jean Guillemain, Un cas particulier d'archives privées: les papiers des numismates. Diplomarbeit an der école nationale supérieure des sciences de l'information et des bibliothèques [enssib], mémoire d'étude, janvier 2003, S. XXIII).

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20 €
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Lot 7858 1

MÜNZHANDLUNG BASEL, Auktion 7 vom 29.-30.10.1936, Basel.

No. 7. Monnaies et médailles suisses, françaises (monnaies gauloises, mérovingiennes, carolingiennes, royales, féodales, lorraines et alsaciennes), des Pays-Bas et des autres pays européens - Münzen und Medaillen der Schweiz, von Frankreich (Kelten, Merovinger, Karolinger, königliche, feudale, lothringische und elsässische Münzen), der Niederlande und der übrigen europäischen Staaten. 2 unpaginierte, 46 S., 15 Tfn. 1081 Nrn. Orig.-Broschur. 193 Gramm.

 

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25 €
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25 €

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Lot 7859 1

NAVILLE & CIE., Auktion vom 4.4.1921 u.f.T., Luzern.

Catalogue de monnaies grecques antiques provenant de la collection de feu le Prof. S. Pozzi. 6 unpaginierte, 194 S., 101 Tfn., 1 Blatt, 8 unpaginierte S. (letztere enthalten den Nachdruck der Orig.-Ergebnisliste). 3334 Nrn. Hier als Nachdruck Zürich/Amsterdam 1966 der Originalausgabe des Katalogs, hrsg. von Bank Leu & Cie und Jacques Schulman, N.V. Orig.-Ganzleineneinband. Beigefügt: Gebundene Fotokopie in einseitigen Abzügen des Katalogs des Hauses Rollin & Feuardent, Auktion vom 25.-30.4.1887. Collection de M. le Vicomte de Ponton d'Amécourt. Monnaies d'or romaines et byzantines. 1, unpaginierte, II, 164 S.37 Tfn. 1009 Nrn. Ganzleineneinband, wohl der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rückenschild. 2565 Gramm. (2) 

 

Der Mediziner Samuel Jean Pozzi (* 1846 in Bergerac, † 1918 in Paris) übte seinen Beruf als Chirurg, Gynäkologe, Neurologe und Universitätslehrer aus. In der Medizin gilt er als einer der Pioniere der modernen Gynäkologie. Er pflegte Kontakte zu etlichen Schriftstellern und Künstlern. In numismatischen Kreisen ist er insbesondere wegen seiner substanziellen Sammlung antiker Münzen weithin bekannt, auch seine in Paris versteigerten Kollektionen antiker Kunst sowie der Medaillen und Plaketten beinhalteten qualitätvolle Stücke (Feuardent frères und A. Sambon [Commissaire-priseur: Ambroise Fernand Lair Dubreuil], Auktionen vom 25.-27.6.1919 und vom  28.6.1919).


Gustave Vicomte de Ponton d'Amécourt (* 1825 in Paris, † 1888 in Trilport, Ile de France) stammte aus einer Familie der alten französischen Bourgeoisie. In der Reihe seiner Vorfahren befanden sich diverse Offiziere und höhere Staatsbeamte. Bereits in seinen jungen Jahren entwickelte er vielfältige Interessen. Er beschäftigte sich mit der Mathematik, erlernte Griechisch, Latein und Sanskrit und erwarb für seine Befähigungen in diesen alten Sprachen mehrere Preise im Rahmen von Wettbewerben. Sein Interesse für Geschichte und Archäologie spiegelt sich auch in seiner Münzensammlung wider, die breit angelegt war. Neben Münzen der griechischen und römischen Antike beinhaltete diese Kollektion vor allem Prägungen aus seinem Heimatland Frankreich, angefangen von denen der keltischen Gallier über jene der Völkerwanderungszeit und des Frühmittelalters bis hin zu den königlichen, geistlichen und feodalen Münzen aus dem französischen Herrschaftsbereich. Seine Beschäftigung mit dem postantiken, frühmittelalterlichen Geschichtsschreiber Gregor von Tours soll ihn zu seinem Spezialgebiet, der merowingischen Numismatik geführt haben, auch die karolingischen Münzen reizten ihn sehr. So bilden auch die Prägungen der Merowingerzeit das Hauptthema etlicher seiner numismatischen Veröffentlichungen, die er seit den sechziger Jahren vermehrt erstellte. Sein Engagement in der Société française de Numismatique führte 1865 zu seiner Präsidentschaft in dieser Gesellschaft, die bis zu seinem Tode im Jahre 1888 andauerte. Doch schon 1881 begann er, seine Münzensammlung aufzulösen, indem er zunächst 1131 seiner Merowingerprägungen dem Cabinet des médailles der Bibliothèque nationale de France für 180.000 Francs verkaufte (Revue numismatique, 1889; Revue belge de numismatique, 1890, S. 142). Seine übrigen Bestände wurden zwischen 1886 und 1890 in vier Auktionen aufgelöst. Die erste dieser Verkaufsveranstaltungen organisierte Henri Hoffmann als Experte am 28.5. und am folgenden Tag. Das übrige Material überließen Ponton d'Amécourt bzw. seine Erben dem Hause Rollin & Feuardent zur Versteigerung: Auktionen vom 7.-8.6.1886 (siehe den vorliegenden Sammelband), vom 25.-30.4.1887 und vom 9.-12.6.1890. Gustave Ponton d'Amécourt verschrieb sich indes nicht allein der Numismatik, sondern amtierte H. Hoffmann auch auch als Bürgermeister der Stadt Trilport (1855-1876) und machte sich um die Luftfahrt verdient, indem er durch Versuche und seine Modelle die Möglichkeiten zur Entwicklung des Hubschraubers aufzeigte. In der 1863 gegründeten 'Société d'encouragement de la locomotion aérienne au moyen du plus lourd que l'air' entwickelte er zusammen mit bekannten Luftfahrtpionieren, wie dem Pionier der Luftbildfotografie Félix Tournachon (genannt Nadar) oder auch dem Schriftsteller Jules Verne die Erkenntnis, dass für eine kontrollierte Luftfahrt ein Flugobjekt notwendig ist, das schwerer als Luft ist. Bereits im Gründungsjahr dieses Kreises von Enthusiasten veröffentlichte er dazu seine Vorstellungen und Erkenntnisse (La Conquête de l'air par l'hélice, exposé d'un nouveau système d'aviation, Paris 1863). Für seine funktionstüchtigen Flugmodelle kreierte Ponton d'Amécourt den Begriff 'Helikopter', den er aus den griechischen Worten 'helix'(Spirale) und 'pteron' (Luft) bildete. Auch an der Schöpfung des Begriffs 'Aeronautik' war er beteiligt. Die Umsetzung seiner Visionen erlebte er indes nicht mehr. Erst 1907 stieg ein Fluggerät in die Luft, das auf seinen Prinzipien beruhte.


 

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Lot 7860 1

EMIL NEUSTÄTTER & CO., Festpreiskatalog Dezember 1898, München.

Verzeichnis Nr. 1. Münzen und Medaillen. 160 S. 5700 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Die beiden Deckblätter der Orig.-Broschur sind an den ihnen gebührenden Positionen mit eingebunden worden. 295 Gramm.

 

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Lot 7861 1

EMIL NEUSTÄTTER & CO., Festpreiskatalog 2, März 1900, München.

Verzeichnis Nr. 2. Münzen und Medaillen. 122 S., 4290 Nrn. Beigebunden: Dto. Festpreiskatalog 3, November 1901. Münzen und Medaillen. 148 S. 5419 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Die Deckblätter der Orig.-Broschur sind an den ihnen gebührenden Positionen mit eingebunden worden. 403 Gramm.

 

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Lot 7862 1

NOMISMA S.A., Auktion vom 14.7.1924 u.f.T., Thun.

Catalogue 353. Collection Fürstenberg: Monnaies et médailles du Moyen-Age et des temps modernes. Série intéressante carolingienne et des Pays-Bas. 44 S., 4 Tfn. 845 Nrn. Orig.-Broschur. Der Umschlag mit Läsionen im Bereich des Rückens. Beigefügt: DR. HANS NUSSBAUM, Auktion vom 26.2.1934, Zürich. Vente Nomisma. Spezialsammlung von Münzen der Südlichen Niederlande und von Historischen Niederländischen Medaillen sowie solchen des Hauses Habsburg. Numismatische Bibliothek. 4 unpaginierte, 99 S., 43 Tfn. 2647 Nrn. Orig.-Broschur. 759 Gramm. (2)

 

Über die Firma Nomisma S.A. im schweizerischen Thun, Kanton Bern, konnte nur wenig in Erfahrung gebracht werden. Der hier offerierte Katalog Nr. 353 zur Auktion im Juli 1924 assoziiert aufgrund seiner hohen Nummerierung eine bereits längere Existenz dieses Unternehmens zum damaligen Zeitpunkt, was aber täuscht. Die folgenden Zeilen erläutern diesen Umstand und gehen auch auf die Zusammenhänge der Nomisma S.A. mit der von Hans Nußbaum veranstalteten Auktion ein. Wenngleich die damaligen Umstände und Vorgänge wohlmöglich einigen Zeitzeugen bekannt gewesen sein dürften, sind sie heute längst in Vergessenheit geraten (siehe auch unsere Anmerkungen in: Fritz Rudolf Künker eLive Premium Auction 399, Nr. 6746, Positionen 70, 223 und 224)Der juristische Vertreter der Nomisma S.A. war Charles Walter Fürstenberg, der im Jahre 1920 in die Schweizerische Numismatische Gesellschaft aufgenommen worden war (Schweizerische numismatische Rundschau Band 22, 1920, S. 352). Im Mitgliederverzeichnis der SNG ist er sodann als Privatier ('rentier') mit Wohnsitz in der Fusterie 4 zu Genf ausgewiesen. Über sein Vorleben lassen sich derzeit keinerlei Informationen ermitteln. Wenig später begegnet er als Inhaber der Münzenhandlung 'C. W. Fürstenberg' in Thun-Ried. Diese Firma hat nur wenige Spuren hinterlassen, bekannt sind ihre anno 1921 herausgegebenen Festpreiskataloge: Nr. 350 aus dem ersten Quartal, Nr. 351 vom März und Nr. 352 vom Mai jenes Jahres. Die hohe Zählung dieser Kataloge lässt darauf schließen, dass die Münzenhandlung 'C. W. Fürstenberg' entweder aus einer älteren, traditionsreichen Firma unbestimmter Lokalität hervorgegangen war oder aber deren Mantel übernommen hatte. Jedenfalls hat Fürstenberg mit der Numeratur seiner Festpreiskataloge an die Editionsfolge der 349 früheren Druckschriften eines anderen Unternehmens angeknüpft. Der Betrieb der Münzenhandlung 'C. W. Fürstenberg' währte offensichtlich nur kurz, spätestens seit der ersten Jahreshälfte 1924 dürfte er wohl geruht haben.
Stattdessen trat nun die 'Nomisma S.A.' auf den Plan, ebenfalls mit Sitz in Thun-Ried. Als juristischer Vertreter dieser Anonymen Gesellschaft  ist Charles Walter Fürstenberg ausgewiesen, wie dies die Adressbuchausgaben für der Stadt Thun aus den Jahren 1925 und 1927 bezeugen (Offizielles Adress-Buch der Stadt Thun und Umgebung, Ausgabe 1925, Zug 1925, S. 15; dto., Ausgabe 1927, Zug 1927, S. 19). In den zitierten Adressbüchern befand sich Fürstenbergs damalige Thuner Wohnadresse in der 'Wart 31' (a.a.O. [1925], S. 37; a.a.O. [1927], S. 45), zudem wird er in der Ausgabe 1927 mit der Berufsangabe 'Numismatiker' aufgeführt. Die Nomisma S.A. trat mit ihrer Auktion vom 14. Juli 1924 und folgende Tage erstmals öffentlich in Erscheinung. Versteigert wurden mittelalterliche und neuzeitliche Münzen und Medaillen der 'Collectio Fürstenberg'. Der Auktionskatalog knüpft nicht allein in seiner Nummerierung nahtlos die Zählung der Angebotslisten der Münzenhandlung 'C. W. Fürstenberg' an, sondern erfasst auch einen Teil der zuvor in den Festpreislisten der C. W. Fürstenberg offerierten Ware. Ein Vergleich der Tafeln aller betreffender Publikationen lässt dies unschwer erkennen. Der Versteigerungskatalog war nicht nur die erste einschlägige Publikation der Nomisma S.A., sondern zugleich wohl auch die letzte, was bereits Theodore Vern Buttrey jr. in in seiner unpaginiereten Veröffentlichung der kommerziellen numismatischen Katalogbestände der Bibliothek des Fitzwilliam Museums vermutete (List of Numismatic Auction Catalogues and Fixed Price List, [part] M-Z, o. O., o. J., siehe dort unter Stichwort 'Nomisma S.A.').
Eine weitere aussagekräftige Quelle zur die Nomisma S.A. stammt aus dem Jahre 1935, als das Unternehmen bereits Sitz in Genf genommen hatte. Am 1. Oktober jenes Jahres wurde der Eigentümerschuldbrief vom 6. Juli 1921 ... im Betrage von Fr. 30.000, lastend auf der Besitzung der Firma Nomisma S.A. in Genf, Thun-Grundstück Nr. 2256, vom Thuner Gerichtspräsidenten für kraftlos erklärt (Monatsbeilage zu: Schweizerisches Handelsamtsblatt, 53. Jahrgang, Bern 1935, Nr. 231 vom 3.10.1935, S. 2451). Der Warenbestand sowie die numismatische Bibliothek der wohl bis zuletzt von Charles Walter Fürstenberg geführten Nomisma S.A. war zuvor im Februar 1934 im Zuge der von Hans Nussbaum in Zürich organisierten Auktion 'Vente Nomisma' liquidiert worden. Dieser Schluss ergibt sich nicht allein aus der Analogie des Namens des Fürstenberg'schen Unternehmenskontrukts mit der Bezeichnung der Nussbaum'schen Versteigerung, sondern auch aus der Tatsache der übereinstimmenden Identität bestimmter Münzen und Medaillen, die sowohl in den Katalogen 350-352 der C. W. Fürstenberg, dem Auktionskatalog 353 der Nomisma als auch im Zürcher Auktionskatalog auftauchen. Gemäß dem Titelblatt stammt das gesamte Auktionsgut aus einer Quelle ('Versteigerung im Auftrag des Besitzers').


Hans [Baruch] Nussbaum (* 1902 in Frankfurt am Main, gestorben 1939 in Frankreich) war ein Enkel des Frankfurter Münzenhändlers Leo Hamburger. Er war 1924 an der Universität in Frankfurt am Main mit seiner 1925 im Druck veröffentlichten Dissertation 'Fürstenporträts auf italienischen Münzen des Quattrocento' promoviert worden und war spätestens seitdem Mitarbeiter der Firma Leo Hamburger, zu deren Teilhaber auch sein Vater David Nussbaum (* 1879, gestorben 1944) zählte. Nachdem der Großvater 1929 verstorben war, führten David und Dr. Hans Nussbaum die Firma Leo Hamburger weiter. Der Herrschaftsantritt Hitlers bewog Hans bereits 1933 aus Deutschland in die Schweiz zu emigrieren. In Zürich fand er Aufnahme und eröffnete in angemieteten Räumen im ersten Stock der Bank Leu an der Bahnhofstraße 32 eine Münzenhandlung. Im folgenden Jahr veranstaltete er seine einzige Auktion in Alleinregie. 1939 kam er auf einer Reise nach Paris bei einem Flugzeugunglück zu Tode. Seinem Vater David, der noch für das Jahr 1936 als Inhaber der Firma Hamburger in Frankfurt ansässig verbürgt war (Schweizerische numismatische Rundschau 26 [Heft 3, 1936], S. 339),  nun aber als Exilant ebenfalls in Zürich lebte, wollte die Verantwortung für die Firma seines Sohnes nicht übernehmen, einerseits aus Altersgründen, andererseits wegen seines Vorhabens, in die Nähe seiner in Los Angeles (U.S.A.) wohnenden Tochter zu ziehen. Auf Vermittlung seines ebenfalls in die Schweiz emigrierten Freundes, des Archäologen und Numismatikers Dr. Philipp Lederer überließ er die ca. 2000 Einzelexemplare umfassenden Bestände seines verstorbenen Sohnes auf Kommissionsbasis dem in die Vereinigten Staaten emigrierten vormaligen Berliner Bankier Edward Gans (* 1887, gestorben 1990), der bald nach seiner Ankunft in der Neuen Welt eine eigene Münzenhandlung in New York gegründet hatte und seinen numismatischen Handel später nach Berkeley, Kalifornien verlegte (Edward Gans, Berlin Banker to California Numismatist, 1887-1987. With an Introduction of Wofgang J. Heimpel. An Interview Conducted by Ora Huth, 1983-1987. Maschinengeschriebenes Manuskript, bewahrt vom Regional Oral History Office, The Bancroft Library, University of California, Berkeley, California, S. 65.; online veröffentlicht unter: https://digitalassets.lib.berkeley.edu/rohoia/ucb/text/berlinbankercali00gansrich.pdf).

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Lot 7863 1

NOMISMA S.A., Auktion vom 14.7.1924 u.f.T., Thun.

Catalogue 353. Collection Fürstenberg: Monnaies et médailles du Moyen-Age et des temps modernes. Série intéressante carolingienne et des Pays-Bas. 44 S., 4 Tfn. 845 Nrn. Orig.-Broschur.

 

Über die Firma Nomisma S.A. im schweizerischen Thun, Kanton Bern, konnte nur wenig in Erfahrung gebracht werden. Der hier offerierte Katalog Nr. 353 zur Auktion im Juli 1924 assoziiert aufgrund seiner hohen Nummerierung eine bereits längere Existenz dieses Unternehmens zum damaligen Zeitpunkt, was aber täuscht. Vielmehr knüpfte er an den im Mai 1921 herausgegebenen Katalog Nr. 352 der dato in Thun-Ried ansässigen Firma von Charles Walter Fürstenberg, dessen Sammlung das Versteigerungsgut bildete, welches im betreffenden Katalog der Nomisma S.A. erfasst ist (auf Tf. I dieses Katalogs sind unter Nr. 19 und Nr. 20 auch Medaillen abgebildet, die bereits im Katalog Nr. 350 aus dem Jahre 1921 der Firma Charles Walter Fürstenberg begegnen auf Tf. I unter Nr. 2 und 3). Fürstenberg fungierte als Vertreter der Nomisma S.A., wie die Adressbücher der Stadt Thun von 1925 und 1927 bezeugen (Offizielles Adress-Buch der Stadt Thun und Umgebung, Ausgabe 1925, Zug 1925, S. 15; Dto., Ausgabe 1927, Zug 1927, S. 19). Der Genannte war im Jahre 1920 in die Schweizerische Numismatische Gesellschaft aufgenommen worden und ist in ihrem Mitgliederverzeichnis jenes Jahres Jahres als Privatier ('rentier') mit Wohnsitz in der Fusterie 4 zu Genf geführt aufgeführt (Schweizerische numismatische Rundschau Band 22, 1920, S. 352). Katalog 353 dürfte indes nicht nur die erste einschlägige Publikation der Nomisma S.A. gewesen sein, sondern vermutlich zugleich auch die letzte, da weitere Auktionskataloge oder Festpreislisten dieser Firma bisher nicht bekannt geworden zu sein scheinen (was auch Theodore Vern Buttrey jr. in seinem unpaginierten Verzeichnis der kommerziellen numismatischen Katalogbestände der Bibliothek des Fitzwilliam Museums vermutete [List of Numismatic Auction Catalogues and Fixed Price List, [part] M-Z, o. O., o. J.]. Eine weitere aussagekräftige Quelle zur Nomisma S.A. stammt aus dem Jahre 1935, als das Unternehmen bereits Sitz in Genf genommen hatte. Am 1. Oktober jenes Jahres wurde der Eigentümerschuldbrief vom 6. Juli 1921 ... im Betrage von Fr. 30.000, lastend auf der Besitzung der Firma Nomisma S.A. in Genf., Thun Grundstück Nr. 2256, vom Thuner Gerichtspräsidenten für kraftlos erklärt (Monatsbeilage zu: Schweizerisches Handelsamtsblatt, 53. Jahrgang, Bern 1935, Nr. 231 vom 3.10.1935, S. 2451).

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25 €
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Lot 7864 1

A.G. OEHLSCHLÄGEL, Auktion vom 1.9.1863 u.f.T., Dresden.

Die numismatischen Sammlungen an Medaillen und Münzen nebst numismatischer Bibliothek, nachgelassen durch weiland Freiherr Carl Rolas du Rosey, Kön. Preuss. General-Major, Ritter des eisernen Kreuzes und anderer hoher Orden. Leipzig (Verlag Rudolph Weigel) 1863. X, 594 S., 3886 Nrn. Halbleineneinband, wohl der Zeit, mit kaschierten Eckbezügen und goldgeprägtem Titel. Die Deckel außen mit Achatmarmorpapier bezogen. Die Buchdecke etwas berieben, der Buchblock durchgehend stockfleckig. Die Orig.-Ergebnisliste ist am Schluss mit eingebunden worden.

 

Carl Rolas du Rosey (* 1784 in Neuruppin, † 1862 in Dresden) war ein Abkömmling des gleichnamigen schweizerischen, ursprünglich aus Savoyen stammenden Adelsgeschlechts, das den Familiennamen in mehreren Varianten führte und nach Erwerb der Herrschaft Rosey durch Heirat im 17. Jahrhundert den Beinamen de respektive du Rosey annahm (Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz, 5. Band, Neuenburg 1929, S. 685 [s. u. Rolaz], a. a. O. S. 703 [s. u. Rosey, du]). Carls Großvater Imbert Rollaz de Rosey (* 1657 wohl in Rolle, † 1704 in Berlin) begab sich im späten 17. Jahrhundert in den Dienst des Kurfürsten von Brandenburg, stieg bis zum General-Wachtmeister auf und gründete den brandenburgischen Zweig seiner Familie. Seine Nachkommen, darunter diverse Söhne, die den Königen von Preußen ebenfalls als Offiziere dienten, besaßen in den Provinzen Brandenburg und Ostpreußen Güter und Besitztümer (Genealogisches Handbuch des Adels, Band 12 der Gesamtreihe: Adelige Häuser B Band II, Limburg/Lahn 1956, S. 343–350; Leopold von Ledebur, Adelslexikon der preussischen Monarchie, 2. Band, Berlin 1854, S.112). Nach seiner schulischen Ausbildung diente Carl zunächst am Hofe König Friedrich Wilhelms II. als Page, bevor er 1795 eine Laufbahn in der preußischen Infanterie beschritt. Er bekam im Laufe seines militärischen Dienstes diverse hohe Auszeichnungen verliehen und schied 1841 mit Pensionsanspruch im Range eines Generalmajors aus dem aktiven Dienst. Seine sammlerischen Aktivitäten beschränkten sich keineswegs ausschließlich auf numismatische Objekte, so umgab er sich auch mit zahlreichen Antiquitäten, Kunstgegenständen, Gemälden und Kuriositäten (diese versteigert durch A. G. Oehlschlägel, Dresden am 8.4.1863 und folgende Tage), Kupferstichen und Handzeichnungen (versteigert durch den Genannten, ebenda ab dem 13.6.1864 sowie am 5.9.1864 und folgende Tage (die letzte Auktion enthielt auch die Kunstbibliothek des Verstorbenen).


Verso auf dem fliegenden Vorsatzblatt von alter Hand der Besitzername Hammer sowie eine dreizeilige Notiz.

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Lot 7865 1

ALFRED PAGE und LOUIS CIANI, Auktion vom 7.-10.4.1930, Paris [André Desvouges].

Collection Couturier: Monnaies antiques grecques et romaines. Monnaies françaises, gauloises, mérovingiennes et capétiennes. Monnaies féodales et étrangères. Médailles & jetons. 2 unpaginierte, 94 S., 16 Tfn. 1279 und 19 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag lose und fleckig, der Buchblock intakt. Beigefügt: ALFRED PAGE, Auktion vom 19.-22.6.1933, Paris [André Desvouges].  Collection d’un amateur parisien. Première partie: Monnaies antiques. Grecques, romaines et byzantines. 53 S., 8 Tfn. 1166 Nrn. Orig.-Broschur. 616 Gramm. (2)

 

Etienne Couturier wurde von 1921 bis 1923 in Marseille unter der Adresse 11 rue Montgrand geführt, von 1924 bis 1938 führte er seinen numismatischen Handel in dieser Stadt in 88 rue Chape. Partien seiner Sammlung finden sich in der von Jules Florange & Louis Ciani arrangierten Auktion vom 23.-24.4.1926 sowie der von Alfred Page und Louis Ciani organisierten Versteigerung vom 7.-10.4.1930, deren Katalog hier vorliegt. Ein Antiquar selben Namens ist bereits fassbar für das Jahr 1919 in Tunis, 7 Bab Ménara. Münzen aus dem Besitz eines weder namentlich noch ortsmäßig näher bezeichneten Herrn 'Couturier' versteigerte Jacques Schulman schon am 19.12.1910 in Amsterdam. Zu den hier genannten Standort- und Aufenthaltsdaten von E. Couturier siehe Jean Guillemain, Un cas particulier d'archives privées: les papiers des numismates. Diplomarbeit an der ecole nationale supérieure des sciences de l'information et des bibliothèques (enssib), mémoire d'étude, janvier 2003, S. XXIII.

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Lot 7866 1

JOHAN PAPE/JOHAN GERHARD SCHIPHORST. Auktion vom 7.5.1764, Bremen.

Numophylacium Hollianum. Verzeichniß einer ansehnlichen Sammlung auserlesener Münzen und Medaillen, besonders einer grossen Anzahl seltener Thaler. Bremen (J. C. Jani Witwe und Didrich Meier) 1764. XII, 385 S. Halbleineneinband im Klein-Oktavformat, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit marmoriertem Papier bezogen. Das staubfleckige und in einigen Randbereichen etwas lädierte Titelblatt ist mit einem mit eingebundenen Blankoblatt aufgezogen worden. 238 Gramm.

 

Der Bremer Kaufmann Dethard Holle, †‚im Februar ['im Hornung'] 1763 in Bremen, hatte eine schulische Ausbildung am Bremer Gymnasium absolviert und später das Handelsgeschäft seiner Eltern übernommen. Bereits rund 30 Jahre vor seinem Tod war der zeitlebens Kinderlose in der glücklichen finanziellen Lage, seine berufliche Tätigkeit einzustellen, um sich ein Leben als Privatier einzurichten. Dies eröffnete ihm auch die Möglichkeit, seine Passionen, denen er schon früher nachgegangen war, intensiver zu pflegen. So konnte er sich nun verstärkt dem Lesen widmen, insbesondere auf den Gebieten der Geschichte und Münzkunde. Des Weiteren verfügte er nun über hinreichend mehr Zeit zur Erweiterung seiner numismatischen Kollektion sowie seiner Bibliothek. Im Laufe der Zeit hatte er sich vor allem auf das Sammeln von Talern verlegt, die durch Spezialkataloge seit dem zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts mehr und mehr den Interessierten erschlossen wurden. Dank seiner guten Vernetzung mit den Maklern, Kauf- und Handelsleuten in der Hansestadt Bremen verfügte Holle über eine ungebrochen sprudelnde Quelle zum Erwerb von Münzen, vergrößerte aber auch seine Kollektion überdies durch Käufe an den in Deutschland zunehmend stattfindenden Münzauktionen. Er pflegte auch seine Verbindungen zu örtlichen und auswärtigen Sammlern und Forschenden, wie z. B. zum Pädagogen, Theologen, Historiker und späteren numismatischen Autor Johann Philipp Cassel (* 1707 in Bremen, ‚† 1783 ebendort), zum Historiker Prof. Dr. Johann David Köhler (* 1684 in Colditz, ‚† 1755 in Göttingen) und zum 1766 nobilitierten Hofrat Dr. med. David Samuel von Madai (* 1709 in Schemnitz, Niederungarn [in der heutigen Slowakei], ‚† 1780 in Benkendorf [im heutigen Saalekreis, Sachsen-Anhalt]). Holle präsentierte seinen Sammlungsbestand auch Besuchern: 'Fremde Gelehrte und vornehme Reisende, die nach Bremen kamen, besichtigten sein Cabinet nicht allein, sondern bewunderten zugleich die Geschicklichkeit, mit welcher er die historischen Erkläuterungen darüber mittheilte' (Johann Gottlieb Krause [Hrsg.], Neue Zeitungen von gelehrten Sachen auf das Jahr MDCCLXIV, 1. Teil, Leipzig 1764, S. 163). Die Fülle und einzelne Spezialitäten der Sammlung beeindruckte auch den Rechtsgelehrten und späteren numismatischen Autor Dr. Johann Carl Conrad Oelrichs (* 1722 in Berlin, ‚ † 1799 ebendort), als er die Holle'sche Kollektion bei einem Besuch vor Ort in Augenschein nehmen durfte (D. J. C. C. O. Tagebuch einer gelehrten Reise durch einen Theil von Ober- und Nieder-Sachsen, Berlin 1782, S. 159). Die Erstellung des Versteigerungskatalogs der Sammlung Holle oblag dem oben bereits erwähnten Johann Philipp Cassel. Aus seinem jenem Druckwerk vorangestellten Vorwort geht auch hervor, dass der Sammler neben dem zur Auktion gelangten Münzbestand auch eine umfangreichere Gruppe Bremer Münzen und Medaillen hinterlassen hatte, die nicht dem Versteigerungsgut beigefügt worden sind, da sie nach dem letzten Willen bei den Erben verbleiben sollten. Cassel griff auf diesen Bestand zurück bei der Erstellung seines Werkes 'Vollständiges Bremisches Münz Cabinet der Erzbischöfe, der Herzöge von Bremen und Verden wie auch der Bischöfe von Verden der Städte Bremen und Stade mit historischen Erklärungen', das erst 1772 in Bremen publiziert wurde.

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120 €
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Lot 7867

PARTIN & Co., Bad Mergentheim.

Vollständige Reihe der Auktionskataloge 1-52 aus den Jahren 1974-1997, zuzüglich des Katalogs der Sammlung Fallot-Burckhardt (Gemeinschaftsauktion des Bankhauses Partin und der Gießener Münzhandlung). Orig.-Broschuren und Orig.-Pappbände. Mit den Ergebnislisten der Auktionen 1-52. Dazu: 7 Festpreiskataloge 1976-1997 in Orig.-Broschur. (60)

 

Der Verkauf dieses Loses erfolgt ausschließlich an Selbstabholer.

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