ETIENNE BOURGEY, Auktion vom 2.-6.3.1925, Paris [Maurice Carpentier].
Collection Récamier. Monnaies romaines. Monnaies françaises. Jetons - Médailles - Sceaux. Antiquités. Séries lyonnaises. Vorwort, 87 S., 24 Tfn. 1546 Nrn. Unaufgeschnittene Orig.-Broschur, der Umschlag mit Defekten, insbesondere im Bereich des Rückens, der Buchblock gelockert. Beigefügt: ETIENNE BOURGEY, Auktion vom 20.-21.12.1929, Paris [Maurice Carpentier]. Collection André J...: Monnaies antiques: grecques et romaines, monnaies françaises et papales. 29 S. 8 Tfn. 652 Nrn. Unaufgeschnittene Orig.-Broschur, der Umschlag mit einem größeren Einriss am Vordergelenk. ETIENNE BOURGEY, Auktion vom 7.-12.5.1930, Paris [Maurice Carpentier]. Collection de M. Paul Dissard: Monnaies antiques: grecques, romaines, gauloises, monnaies françaises et étrangères, médailles et jetons, livres de numismatique. 78 S., 10 Tfn. 1617 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag mit Defekten, insbesondere im Bereich des Rückens. 657 Gramm. (3)
Etienne Récamier (* 1834 in , † 1893 in Jerusalem; sein Todesjahr ist im Vorwort des Auktionskatalogs falsch notiert , siehe: https://comitehistoire.bnf.fr/dictionnaire-fonds/r%C3%A9camier-%C3%A9tienne), Sohn eines ausgewiesenen Gynäkologen, beschritt den beruflichen Weg zum Juristen, doch aufgrund eines gesundheitlichen Problems zog er sich ins Private zurück und begann 1870 mit dem Münzensammeln. Den Kern seiner Kollektion bildeten die Prägungen der Römischen Kaiserzeit, doch legte er daneben auch sein besonderes Augenmerk auf die numismatischen Relikte des Mittelalters und der Neuzeit aus Lyon. Über seine Ehefrau war er mit dieser Stadt sehr verbunden und beschäftigte sich intensiv mit deren Geschichte. Seine Bibliothek war auch dementsprechend ausgerichtet, wie auch sein Exlibris bezeugt, dass außer ihrem Besitzernamen die Beischrift 'Bibliotheque lyonnais' aufweist. Zahlreiche seiner antiken Münzen dürften als Fundstücke aus dem Lyonnais in die Sammlung eingefügt worden sein. 1880 erfasste der Historiker und Numismatiker Alexandre Boutkowski-Glinka eine handschriftliche Aufstellung der bereits damals aus 76.000 Exemplaren bestehenden Kollektion (darunter allein 40.000 Stück aus den Regierungsjahren der Kaiser Gallienus bis Probus). Dieser Katalog gelangte freilich nicht zur Veröffentlichung (gemäß der oben zitierten Quelle). Eine besondere Gattung innerhalb Etienne Récamiers Kollektion bildeten die antiken Prägungen aus Blei, die er in Lyon insbesondere bei Kontrolle des Aushubs von Sedimenten der Saône entdeckt hatte und Paul Dissard, dem Konservator der Museen zu Lyon, zur Bearbeitung überlassen hatte (siehe: Paul Dissard, Collection Récamier. Catalogue des plombs antiques [sceaux, tesserères, monnaies et objets divers]. Paris/London 1905). Etienne Recamier hinterließ seine numismatischen Bestände seinem Sohn Joseph Recamier (* 1861 in Paris, † 1935 ebendort), einem promovierten Mediziner, der wohl die besten Stücke dem Hause Bourgey zur Versteigerung überließ. Er zog im vorliegenden Auktionskatalog als Los Nr. 1363 summarisch erfasste Gruppe der antiken Bleiprägungen zurück, um sie sodann dem Cabinet des Médailles der Bibliothèque nationale zu übereignen.
In dem 1930 verausgabten Katalog ist die numsimatische Privatsammlung des Historikers, Archäologen Paul Dissard (* 1852 in Lyon, † 1926 ebendort) dokumentiert, der in Lyon am Musée des Beaux-Arts als Kustos tätig gewesen ist.