AR-Drachme, 370/350 v. Chr.; 5,55 g. Herakopf l. mit Stephane//Diomedes geht r. mit Dolch und Palladion, dahinter Schwan r.
BMC 46; Hoover 658; Slg. BCD 1059 (dies Exemplar). RR Min. Prägeschwäche, sehr schönExemplar der Sammlung BCD, Auktion LHS Numismatik 96, Zürich 2006, Nr. 1059.
Argos war eine Hochburg des Diomedeskultes. In der Stadt gab es eine Statuengruppe, die den Raub des Palladions durch Odysseus und Diomedes zeigte. Der Raub des Palladions aus Troja war aus griechischer Sicht für den Ausgang des Trojanischen Krieges entscheidend, da mit der Statue die Stadt auch des göttlichen Schutzes beraubt wurde. Zwar ist die Statuengruppe aus Argos nicht erhalten, es gibt aber erhaltene Kopien, die darauf hinweisen, daß auf der vorliegenden argivischen Drachme der Held wie in der Statuengruppe dargestellt ist.
Zum Raub des Palladions durch Odysseus und Diomedes gab es auch alternative Darstellungen. Eine weitere Version schreibt allein Odysseus den Diebstahl zu. Der römische Mythenkreis wiederum lokalisiert den Verbleib des Palladion vor allem bei Aeneas, der es aus dem brennenden Troja nach Italien gebracht haben soll (s. Roscher, W. H.: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Sp. 1301-1312).