1 DEUTSCHLAND WIDMER, M.J. von [/WIDDER, J.G., hier anonym].
WIDMER, M.J. von [/WIDDER, J.G., hier anonym].
Domus Wittelsbachensis numismatica. Oder Sammlung aller existierenden Münzen und Medaillen des durchlauchtigstem wittelsbachischen Stammhauses der ludovizischen und rudolphinischen Linie: als von Otto dem größeren, bis zur gegenwärtig glorwürdigsten Regierung Karl Theodors, sowohl aus allen alt und neueren Schriftstellern dieses Faches, als auch andern großen Originalsammlungen fleißig zusammengetragen, dann durchgehend fein in Kupfer gestochen, und mit kurzen historischen und kritischen Anmerkungen begleitet. Hier das in einem Einband vereinte vollständige Set, beinhaltend: WIDMER, M.J. [Autor]/ZIMMERMANN, J.A. [Kupferstecher]. Erster Band, erstes Heft, München/Ingolstadt 1784. Frontispiz (Die Personifikation der Zeit im Flug oberhalb von Putten, die vor einem trümmerhaften Säulenbau mit Münzen hantieren im Hintergrund die Stadt Ingolstadt), S.1-48, Tf. I-IV, die Kopfvignette auf S. [3] präsentiert ein Huldigungsdenkmal für Kurfürst Karl Theodor mit Personenstaffage im Vordergrund und gewährt einen Ausblick auf die Stadt München. WIDDER, J. G. (hier anonym). Erster Band, zweites Heft. o. O. (wohl München) 1784. S. Titelblatt, S. 49-94, Tf. V-XIII und Tf. Lit. A. DERS. Domus Wittelsbachensis numismatica. Oder Sammlung aller existierenden Münzen und Medaillen des durchlauchtigstem Wittelsbachischen Stammhauses von der Rudolphinischen Linie oder Pfalzgräflichen Linie ins besondere. Erstes Stuck [sic!]. o. O. (wohl München) 1784. 84 S., 1 gefaltete Stammtafel, Tf. I-X. DERS. Zweytes, besonders pfälzisches Stück. o.O. (wohl München) 1785. 8 unpaginierte S., S. 85-204, 1 gefaltete Stammtafel, Tf. XI-XXIV. DERS. Von der Ludwigschen oder Baierischen Linie insbesonndere. Erstes Stük [sic!]. 156, 2 unpaginierte S, 34 Tfn. Dekesel/Dekesel-De Ruyck W154. Halbledereinband im Oktavformat, wohl um 1800, mit Grünschnitt, Eckbezügen, goldgeprägtem Rücken und goldgeprägtem Titelschild aus rot gefärbtem Leder. Die Deckel bezogen mit einem auf braunen Grund mit schwarzer Holzmaserung gestalteten Papier. Die Buchdecke stärker berieben. 861 Gramm.
Dieses Publikationsvorhaben blieb unvollendet, verausgabt wurden lediglich die oben aufgeführten 5 Lieferungen, die keine systematischen Zählung aufweisen. Ihr Initiator Maximilian Joseph von Widmer, Subbibliothekar der Universität zu Ingolstadt, soll lediglich das 1. Heft des Ersten Bandes vom Jahre 1784 publiziert haben, alle übrigen hat der in kurfürstlich-pfälzischen Diensten stehende Historiker und Münzensammler Johann Goswin Widder (* 1734 in Dürkhein, Pfalz, † 1800 in Mannheim) verfasst. 1790 zum kurpfälzischen Geheimrat und Kammerdirector in Mannheim erhoben, veräußerte Widder 6 Jahre später seine eigene numismatische Kollektion mitsamt des in zwei Bänden eingebundenen Manuskripts zu seinem „Katalog aller existirenden Münzen und Medaillen des Gesammthauses Wittelsbach“ an das königliche Münzkabinett (Ney, Artikel 'Widder, Johann Goswin', in: Allgemeine Deutsche Biographie 42 (1897), S. 338).
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels der handschriftliche zweizeilige Besitzereintrag Edouard W. von Walderdorff / Mannheim 1818. Eduard [Hugo] Wilderich Graf von Walderdorff (* 1801 in Wiesbaden, † 1871 in Klosterburg bei Wilhelmsburg, Niederösterreich), ein Sohn des kaiserlichen und kurtrierischen Geheimrats Franz Philipp Graf von Walderdorff (* 1740; † 1828) und dessen Gemahlin Mauritia Freiin von Fryberg-Hopferau (* 1770; † 1840), trat in den diplomatischen Dienst der Kaiserlich-Königlichen Monarchie als Legationssekretär und betätigte sich auf diesem Felde in Berlin und Russland schließlich als Legationsrat. 1827 wurde er kaiserlicher Kämmerer. 1830 erwarb er die Schlösser Hauzenstein und Kürn, beide nordöstlich von Regensburg. Er war Kommandeur des päpstlichen Gregorius-Ordens (Grazer Zeitung Nr. 225, vom 3. Oktober 1887, unpaginierte S. 3).
Auf der Titelseite die Ovalstempelung mit der dreizeiligen Aufschrift EX / BIBLIOTH: / WALDERDORFF:.
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