eLive Auction literature 2025 - day 3 (Lots 7408 - 8107)
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NUMISMATIC LITERATURE AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN

Lot 8006

Lot 8006

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P. & P. SANTAMARIA, Auktion vom 15.1.1953, Rom.

Conte Alessandro Magnaguti. Ex nummis historia V: Monete dell'Impero d'Oriente da Arcadio (383-408) ad Isacco II Angelo (1185-1195), monete dell Medio-Evo (V-XIV sec.), i Comuni e le Repubbliche Italiane, Venezia. VI, 110 S., 25 Tfn. 599 Nrn.  Die Tfn. sind innen lose aufbewahrt in einer dreigliedrigen Klapptaschenkonstruktion des Rückdeckels. Orig.-Broschur, der Rückkenbezug weitgehend verloren, die Deckel lose, doch der Buchblock mit intakter Fadenheftung. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 699 Gramm. 

 

Aus der Bibliothek des US-amerikanischen Münzenhändlers Herbert Kreindler, Exemplar Kolbe & Fanning, Auktion 133, vom 13.2. 2014, Nr.  4764.


Graf Alessandro [Matteo Giacomo Maria Gaspare Raffaele] Magnaguti (* 1887 im Schloss Cerlongo bei Goito, Provinz Mantua, † 1966 in Sermide, Provinz Mantua) war ein Spross der mantuanischen Adelfamilie Gonzaga. Nach seiner schulischen Ausbildung am Liceo classico di Verona und dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahre 1913 trat er noch zu Friedenszeiten seine militärische Dienstzeit an, die nahtlos in seine Zeit als Kavallerie-Offizier im Ersten Weltkrieg überging. Nach seinem Abschied aus der Armee widmete er sich der Verwaltung seiner umfangreichen Liegenschaften und seinen Hobbies. Er beschäftigte sich mit der Erforschung der mantuanischen Geschichte und mit der Numismatik, schätzte aber auch Literatur und Poesie und war auch auf diesen Gebieten schöpferisch schreibend tätig. Bereits im 18. Lebensjahr hatte er mit der Anlage seiner Münzen- und Medaillensammlung begonnen und diese über Jahrzehnte mit großer Leidenschaft und mit hohem finanziellem Einsatz weiter ausgebaut. Er sammelte sowohl Münzen des antiken Griechenlands und Roms als auch mittelalterliche und neuzeitliche Prägungen, wobei er sich bei diesen nicht allein auf Italien beschränkte, sondern auch solche der großen Herrscherfamilien Europas einbezog. Auf seine erste numismatische Veröffentlichung im Jahre 1907 folgten eine stolze Reihe weiterer, die ihren Höhepunkt fanden mit der von ihm selbst unter dem Titel 'Ex nummis historia' erarbeiteten zwölfteiligen Reihe der Kataloge von jenen seiner Münzen und Medaillen, die er aus seiner Sammlung ausschied und der Firma P. & P. Santamaria zur Versteigerung übergab. Diese Partien wurden zwischen 1949 und 1959 in zwölf Auktionen aufgelöst. Magnagutis Kataloge enthielten nicht die in regulären Auktionsverzeichnissen enthaltenen obligatorischen Angaben zur Versteigerung (zeitliche und örtliche Daten zur Veranstaltung, Name und Briefadresse des Versteigerers, Auktionsbedingungen und Schätzpreise) und unterstreichen dadurch auch ihren vorrangigen Charakter als wissenschaftliche Nachschlagewerke. Durch ein den jeweiligen Katalogen lose hinzugefügtes Blatt mit den Versteigerungskonditionen sowie der Schätzpreisliste wurde die Kundschaft mit den für die Versteigerung rechtlich und organisatorisch grundlegenden Daten versorgt. Ein umfangreicher Teil der Sammlung Magnaguti mit einer herausragenden Partie der Prägungen der Markgrafen und Herzöge von Gonzaga blieb von den Verkäufen unberührt und blieb noch weit über Alessandro Magnagutis Tod im Besitz seiner Familie. Dieser bereits 1972 staatlicherseits zum unteilbaren Kulturerbe erklärte Bestand wurde von den Erben erst 1995 en bloc an die damaligen Banca Agricola Mantovana veräußert. Das Kreditinstitut ließ zu dieser numismatischen Erwerbung einen achtbändigen Katalog produzieren und präsentierte den Bestand der Öffentlichkeit in einer sorgfältig erarbeiteten Dauerausstellung. Seitdem die Bank 2008 unter einer neuen Führung steht, sind die Schauräume nicht mehr für Einzelbesucher, sondern nur nach Voranmeldung für Gruppen zugänglich.