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GUTAV SALOMON/NUMISMATISCHER VEREIN ZU DRESDEN, Sammelband mit den Teilen 1-4 der Sammlung August Moritz Engelhardt.
ERBSTEIN, J. und A. (Bearb.). Erörterungen auf dem Gebiete der sächsischen Münz- und Medaillen-Geschichte bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt'schen Sammlung. Abteilungen I-IV, Dresden 1888-1903, hier vereint in einem Sammelband. IV separat. 8 unpaginierte S., S. 1- 84, Tf. I-IV; S. 87-196, Tf. V-VII; S. 197-250, Tf. IX-XI; S. 251-301, Tf. XII-XV. Ganzleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit textilbezogenen Deckeln aus Karton, der Rücken goldgeprägt. Die fehlenden Blätter mit den S. 65-84 und den 3 Tfn. sind vor dem Binden durch Fotokopien ersetzt worden. 603 Gramm.
August Moritz Engelhardt (* 1796 in Dresden, † ‚1866) immatrikulierte sich 1814 in Leipzig und wurde dort 1821 mit seiner Dissertation 'De operis novi nunciatione' im Fach Recht promoviert. Danach betätigte er sich als Advokat und Notar in Dresden. Später wurde er zum Chef des Kammerzählamts und der Hofwirtschaft Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Amalie, Herzogin zu Sachsen und zum Königlich-Sächsischen Hofrat ernannt. Neben seiner beruflichen Tätigkeit fand er Gelegenheit zum Sammeln sächsischer Münzen und Medaillen und zur Erarbeitung einiger Werke jenseits der Juristerei, darunter seine Veröffentlichung 'Friedrich Christian Churfürst von Sachsen. Ein biographischer Entwurf, nebst Beschreibung der auf diesen Fürsten Bezug habenden und unter seiner Regierung geprägten Münzen und Medaillen', die 1828 in Dresden verlegt wurde. Engelhardt stand in freundschaftlicher Verbindung mit dem Kriegs-Ministerial-Sekretär, Archivar und Numismatiker Julius Theodor Erbstein (* 1803 in Meißen, ‚† 1882 in Dresden), Vater der numismatischen Experten Julius [Richard] Erbstein (* 1838 in Dresden, † ‚1907 in Blasewitz bei Dresden) und [Heinrich] Albert Erbstein (* 1840 in Dresden, ‚† 1890 in Blasewitz). Das Brüderpaar katalogisierte gemeinsam die erste und zweite Abteilung der Engelhard'schen Kollektion und gab diese Arbeiten auch im Eigenverlag heraus. Sie beschränkten sich dabei nicht allein auf die Erstellung von Beschreibungstexten, sondern statteten die Kataloge auch mit einer großen Zahl von historischen und gehaltvollen numismatitischen Anmerkungen aus, um die bedeutende Kollektion für die Nachwelt angemessen zu dokumentieren. Ihre Kataloge dienten aber zugleich auch als Verzeichnisse für die Auflösung dieser Sammlung im Rahmen mehrerer Auktionen. Nach dem Ableben seines Bruders Albert übernahm Julius allein sowohl die Bearbeitung der dritten und vierten Abteilung der Sammlung als auch und deren Verlag. Da sich die Auflösung der Sammlung Engelhardt über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren erstreckte, konnte auch Julius Erbstein dieses Vorhaben nicht mehr abschließen. Unter Zugrundelegung der Erbstein'schen Verzeichnisse der Abteilungen I-IV dieser Kollektion, fanden in der sächsischen Hauptstadt folgende Versteigerungen statt: Auktion vom 29.-30.10.1888 (siehe: Blätter für Münzfreunde 1888, Sp. 1455f), Auktion vom 3.-4.12.1890 unter Leitung von Gustav Salomon (siehe Blätter für Münzfreunde 1890, Sp. 1589), Auktion vom 29.10.1896 u.f.T. veranstaltet vom Numismatischen Verein zu Dresden (siehe: Blätter für Münzfreunde 1896, Sp. 2083) sowie die Auktion vom 30.4.1903, veranstaltet von der Numismatischen Gesellschaft zu Dresden (siehe den Text recto auf dem vorderen Deckblatt der Orig.- Broschur des Katalogs). Nach Julius Erbsteins Tod wurde die hier in unserem Angebot nicht vertretene fünfte und letzte Abteilung der Sammlung Engelhardt seitens der Münzenhandlung Zschiesche & Köder in Leipzig bearbeitet und von dieser im Jahre 1909 als Festpreis-Verkaufskatalog publiziert, der im Gegensatz zu den genannnten Erbstein'schen Ausgaben jegliche numismatischen Kommentare vermissen lässt.
