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SALLY ROSENBERG, Auktion 80 vom 14.11.1934 u.f.T., Frankfurt/Main.
Versteigerungs-Katalog Nr. 80. Sammlung Franz Heerdt, Mainz II. Teil u. A.: I. Münzen und Medaillen verschiedener Länder. II. Medaillen auf Privatpersonen. 2 unpaginierte, 42 S., 4 Tfn. 1297 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Lose inliegend die originale hektographierte Schätzpreisliste. Beigefügt: SALLY ROSENBERG, Verzeichnis XXVII verkäuflicher Münzen und Medaillen. Frankfurt/Main 1935. Titelblatt, 142, 2 unpaginierte S. 4571 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 850 Gramm. (2)
Franz [Christoph] Heerdt (* 1830 in Mainz, † 1887) betrieb über mehrere Jahrzehnte einen Kolonialwarenhandel in Mainz und besaß darüber hinaus ein Weingut in Hochheim am Main. Vermögend und mit einem ausgeprägten Interesse an der Mainzer Geschichte sammelte er jegliche historische Dokumente und Gegenstände mit Mainzer Bezug, denen er habhaft werden konnte, wie z. B. Archivalien, archäologische Objekte, Gemälde, graphische Blätter, Bücher oder eben Münzen und Medaillen. Gemäß des Vorworts des Versteigerers im dem hier offerierten Katalog hatte Franz Heerdt seine numismatische Sammlung seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts angelegt. Noch zu Lebzeiten ließ Heerdt 1883 eine Gruppe archäologischer Objekte versteigern (Westdeutsche Zeitschrift 6, 1889, S. 273; Günter Grimm Die Zeugnisse ägyptischer Religion und Kunstelemente im römischen Deutschland, Leiden 1969, S. 17, Anmerkung 3). Nach Heerdts Tod ließ sein Schwiegersohn August Rössler die hinterlassenen Sammlungsbestände seines Schwiegervaters auf das in seinem Besitz befindliche Schloss Neuweiher unweit von Baden-Baden bringen Dort blieben sie über Jahrzehnte unangetastet im Familienbesitz blieben, mit Ausnahme einiger hervorragender Kunstgegenstände, die das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg erwerben konnte. Ein Teil seiner Münzensammlung wurde von seinen Erben, vertreten durch eine Enkelin, einer Stuttgarter Bank verpfändet, die sie in einer äußerst ungünstigen Zeit zur Versteigerung brachte (Sally Rosenberg, Auktion 77, Frankfurt/M., 10.10.1933 u.f.T.). Die Erlöse blieben durchweg, teilweise erheblich unter den Schätzungen. Eine zweite Partie (wohl der Rest) fand im November 1934 durch denselben Versteigerer neue Besitzer (siehe den hier offerierten Auktionskatalog). Heute befinden sich nur noch „geringe Reste“ der Sammlung Heerdt auf Schloss Neuweiher, da spätere Generationen die jeweiligen nichtnumismatischen Sachgruppen (die Gemälde erst im Jahre 2014) nach und nach veräußert haben (Franz Stephan Pelgen, Die Mainz-Sammlungen des „Rentners“ Franz Heerdt, in: Wolfgang Dobras [Hrsg.], Eine Zeitreise in 175 Geschichten. Der Mainzer Altertumsverin 1844-2019. Mainzer Zeitschrift. Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte 114, Mainz 2019, S. 110f).
