Auction catalogs and stock lists
Bid
| Estimated price | 40 € |
| Result |
This lot is not available for purchase anymore.
SALLY ROSENBERG, Sammelband mit den Auktionskatalogen 72-74.
Beinhaltend: Auktion 72 vom 11.7.1932, Frankfurt/Main. Versteigerungs-Katalog Nr. 72. Griechische und römische Münzen. 80 S., 28 Tfn. 1677 Nrn. Auktion 73 vom 13.7.1932, Frankfurt/Main. Versteigerungs-Katalog Nr. 73. Sammlung von Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. 2 unpaginierte, 22 S., 1 Tf. 606 Nrn. Auktion 74 vom 5.12.1932, Frankfurt/Main. Versteigerungs-Katalog Nr. 74. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit. Deutsche und ausländische Ehrenzeichen. 4 unpaginierte, 61 S., 4 Tfn. 1811 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Lose inliegend die Orig.-Schätzpreislisten der Auktionen 72 und 73. 876 Gramm.
Nach vorherrschender Auffassung stammt der im Katalog 72 erfasste Bestand aus der Sammlung von [Emil] Ernst [Alfred] Lejeune (* 1870 in Frankfurt am Main, † 1944 ebendort). Gisela Förschner, die frühere Kustodin des Münzkabinetts des Historischen Museums der Stadt Frankfurt, erachtete Lejeune, was die Numismatik betrifft, als die wohl bedeutendste Frankfurter Sammlerpersönlichkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (siehe: 75 Jahre Frankfurter Numismatische Gesellschaft, Frankfurt am Main 1981, S. 5). Er war Teilhaber der von seinem Vater gegründeten und nach diesem benannten Firma Eduard Lejeune, einer Bauholz- und Kohlenhandlung (Frankfurter Biographie 1, 1994, S. 451). In den dreißiger Jahren betrieb Ernst Lejeune auch eine Staatliche Lotterie-Einnahmestelle. Im Jahre 1906 initiierte er gemeinsam mit Sally Rosenberg die Konstituierung der Frankfurter Numismatischen Gesellschaft, zu deren Gründungsvorsitzendem er gewählt wurde, in dieser Funktion er mehr als 20 Jahre diente und später zu deren Ehrenmitglied erhoben wurde. Einen Großteil der deutschen Münzen seiner Sammlung veräußerte er 1939 dem Historischen Museum Frankfurt, wodurch das Münzkabinett dieser Einrichtung den Rang eines der bedeutendsten in Deutschland erlangte. Bereits 1905 hatte er sich von einer Serie von Reichsmünzen getrennt, die Sally Rosenberg ohne Nennung des Namens ihres Besitzers im Rahmen seiner Auktion vom 5.10.1905 in den Markt einfließen ließ. Auch die übrigen, zu Lebzeiten von Ernst Lejeune versteigerten Sammlungspartien erfolgten ohne Preisgabe des Sammlernamens. Wenige Jahre nach der Versteigerung der in dem hier offerierten Katalog verzeichneten antiken Münzen der Sammlung Lejeune, gelangte in der Auktion vom 30.1.1934 und folgende Tage durch Sally Rosenberg eine Partie von deutschen Prägungen aus den Lejeune'schen Beständen, vornehmlich süddeutsche, einschließlich Doppeltaler, Doppelgulden und Taler des 19. Jahrhunderts, unter den Hammer. Nach dem Ableben des Sammlers löste Dr. Busso Peus dessen numismatischen Nachlass im Zuge von vier Versteigerungen auf: Auktionen vom 9.11.1950 (numismatische Bibliothek), vom 15.3.1954 (Münzen des antiken Griechenland, Rom, Byzanz und der Merowinger), vom 14.6.1956 (Frankfurter Münzen und Medaillen) und vom 19.6.1961 (u. a. Westfalen, insbesondere Grafschaft Mark; Grafschaft Stolberg).
