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Description
SALLY ROSENBERG, Sammelband mit sämtlichen Katalogen der Sammlung Dr. Ludwig Belli.
Beinhaltend: Auktion vom 21.11.1904 u.f.T. Auctions-Catalog [Nr. 9 von S. Rosenberg bzw. Nr. 2 von S. Schott-Wallerstein] des Dr. Ludwig Belli'schen Münzcabinets. I. Abteilung. Inhalt: Römisch-deutsche Kaiser. Schweden. England. Frankreich. Westfalen. Geistliche Herren etc. Münzen und Medaillen der Reformationszeit etc. 8 unpaginierte, 168 S., 19 Tfn. 2233 Nrn. Auktion vom 1.5.1905 u.f.T. Auctions-Catalog [Nr. 11 von S. Rosenberg bzw. Nr. 3 von S. Schott-Wallerstein] des Dr. Ludwig Belli'schen Münzcabinets. II. Abteilung. Inhalt: Alt- und Neufürstliche Häuser. (Anknüpfend an die Zählung im Katalog der I. Abteilung:) S. 169-347, 15 Tfn. Nr. 2234-4575. Auktion vom 2.10.1905 u.f.T. Auctions-Catalog [Nr. 12 von S. Rosenberg bzw. Nr. 4 von S. Schott-Wallerstein] des Dr. Ludwig Belli'schen Münzcabinets. III. Abteilung. Inhalt: Münzen und Medaillen von Frankfurt am Main. (Anknüpfend an die Zählung im Katalog der II. Abteilung:) S. 349-418. Nr. 4576-6232. Auktion vom 4.10.1905. Auctions-Catalog [Nr. 13 von S. Rosenberg bzw. Nr. 5 von S. Schott-Wallerstein] des Dr. Ludwig Belli'schen Münzcabinets. IV. Abteilung. Inhalt: Kunst-Medaillen. (Anknüpfend an die Zählung im Katalog der III. Abteilung:) S. 421-476, 12 (Doppel-)Tfn. Nr. 6233-6475. Auktion vom 28.2.1906 u.f.T. Auctions-Catalog [Nr. 15 von S. Rosenberg bzw. Nr. 6 von S. Schott-Wallerstein] des Dr. Ludwig Belli'schen Münzcabinets. V. Abteilung. Inhalt: Italien. Städte. Personen. (Anknüpfend an die Zählung im Katalog der IV. Abteilung:) S. 479-532. Nr. 6476-7135. Halbleineneinband, wohl des ersten Fünftels des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen bezogen mit bräunlichem Gustavmarmorpapier, Einband etwas berieben und leicht bestoßen. Die Orig.-Ergebnislisten sind jeweils am Schluss der Kataloge mit eingebunden worden. 1860 Gramm.
Die Auktionen erfolgten in Kooperation mit der Firma S. Schott-Wallerstein.
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris für Otto Kozinowski (* 1939 in Elbing, ‚1994 in München). Der Genannte absolvierte an der TU/TH München ein Mathematik- und Ingenieurstudium und war anschließend dort im Fachbereich Mathematik als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Später ging er in den Schuldienst und unterrichtete am Nymphenburger Gymnasium der bayerischen Hauptstadt. Bereits damals war es ihm möglich, seine numismatische Praxis und Kenntnisse nicht nur durch Beschäftigung mit der eigenen Sammlung und deren Ausbau zu schulen, sondern auch durch seine freie Mitarbeit in der in Münchener Münzenhandlung von Gerhard Hirsch (* 1903 in München, gestorben 1982). Seine Leidenschaft für die Numismatik bewog ihn schließlich, seinen bisherigen Beruf aufzugeben, um Berufsnumismatiker zu werden. Von 1979 an bis zu seinem unerwarteten Ableben leitete er die Numismatische Abteilung des Bankhauses Aufhäuser. Die Zulassung zum öffentlich bestellten Sachverständigen für Münzen des Mittelalters und der Neuzeit sowie Medaillen im Jahre unterstreicht seine fachliche Expertise ebenso wie seine diversen numismatischen Veröffentlichungen (Nekrologe: Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte 42/43, 1994, S. 399f; money trend 26. Jahrgang, 1994, Heft 6, S. 45; Numismatisches Nachrichtenblatt 43. Jahrgang, 1994, S. 125). Seine gepflegte Bibliothek löste die Firma Tietjen & Co auf (Auktion 73, Hamburg, 16.3.1995).
Diese Versteigerungen erfolgten in Kooperation mit der Firma S. Schott-Wallerstein, Frankfurt am Main.
Ludwig [Franz Alexander] Belli (* 1852 in Frankfurt am Main, † 1904 ebendort) war der Sohn des wohlhabenden Frankfurter Kaufmanns und Politikers Georg Friedrich Bernhard Belli. Er studierte Chemie bei Prof. [Richarl Carl August] Emil Erlenmeyer an der Polytechnischen Schule (ab 1877: Technische Hochschule) zu München. Da diese bis 1901 kein Promotionsrecht hatte, wurde Belli 1877 mit seiner Dissertation 'Studien über die Beziehungen des Amylens zum Diamylen' an der philosophischen Fakultät der Universität Freiburg im Breisgau zum Dr. phil. promoviert. Er gründete in seiner Heimatstadt Frankfurt ein chemisches Forschungslaboratorium, das sich insbesondere in den Dienst der chemischen Industrie stellte. Belli konnte 1884 für seine Firma seinen mittlerweile emeritierten akademischen Lehrer Erlenmeyer als Mitarbeiter und Berater gewinnen, der ein Jahr zuvor die Präsidentschaft der Deutschen Chemischen Gesellschaft angetreten hatte. Der zeitlebens unverheiratete Ludwig Belli fand neben seiner beruflichen Tätigkeit hinreichend Zeit, sich dem Sammeln zu widmen. Neben der Pflege seiner numismatischen und historischen Interessen widmete er sich in seiner Freizeit naturkundlichen Themen, legte sich eine 'wertvolle' Kollektion von Mineralien an, die 1905 der Senckenbergischen Gesellschaft übertragen wurde (Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main 1906, S. 11 und 37) und unterhielt eine umfangreiche Bibliothek, die sich heute als Stiftung seiner Erben im Historischen Museum in Frankfurt am Main befindet.