eLive Auction literature 2025 - day 3 (Lots 7408 - 8107)
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NUMISMATIC LITERATURE AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN

Lot 7935

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H.S. ROSENBERG, Auktion [16] vom 11.-12.11.1912, Hannover.

Auctions-Catalog [16]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Geheimrath Carl Bode in Braunschweig: Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 32 S., 4 Tfn. 634 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des vierten Fünftels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Beigebunden: H. S. ROSENBERG, Auktion [17] vom 13.5.1913 u.f.T., Hannover. Auctions-Catalog [17]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Dr. H. Baesecke in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 58 S., 3 Tfn. 1198 Nrn. Sämtliche Zuschlagspreise der Sammlung Bode (Los-Nrn. 1-386) sind in Bleistift ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 286 Gramm.

 

Ein Carl Bode ist für das Jahr 1855 als Inhaber einer Herzoglichen Hof-Wagen-Fabrik in Braunschweig bezeugt (Quellen-Nachweisung über Bezug und Absatz der Handelsartikel mit besonderer Berücksichtigung der vaterländischen Industrie als Handbuch und Rathgeber für Kaufleute, Fabricanten und Gewerbetreibende, Leipzig 1855, 3. Abt. S. 12). Ein Sparherdfabrikant namens Carl Bode in Braunschweig erhielt 1879 das Patent für einen Konditorei-Backofen (Patentblatt 1879, S. 291, Patent-Nr. 17428). Ob mit einer dieser Angaben der gleichnamige Münzensammler in Verbindung steht, muss derzeit offen bleiben.


Der promovierte Apotheker Hermann Baesecke (* 1881, † 1923) stammte aus einer Gelehrten- und Pastorenfamilie. Er erwarb 1882 zusammen mit seinem Kollegen Emil Beese die Martini-Apotheke in Braunschweig. Nach dem frühen, nur rund zwei Jahre später erfolgten Tod seines Kompagnons führte er das Geschäft erfolgreich weiter und machte es in der Stadt zu einer Institution. Als Mitglied diverser Vereine, z. B. des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Braunschweig und des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, widmete er sich in seiner Freizeit nicht allein dem Münzensammeln. So erwarb er einen Teil der umfangreichen Schmetterlingssammlung des 1886 verstorbenen Zuckerfabrikdirektors Adolf Forst (Wilhelm Blasius, Lebensbeschreibungen Braunschweiger Naturforscher und Naturfreunde, verstorbener ehemaliger Mitglieder des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig, Braunschweig 1887, S. 23). In der Numismatik war er recht gut vernetzt, so zitiert z. B. Max [von] Bahrfeldt die Sammlung Dr. Baesecke mehrfach in seiner Arbeit 'Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts', und P. J. Meier veröffentlichte seltene Probeabschläge auf Birkenrinde aus Baeseckes Besitz (Numismatisch-sphragistischer 25. Jg. 1894, S. 56). Bereits für das Jahr 1903 soll seine Sammlung mittelalterlicher und neuzeitlicher numismatischer Objekte aus ungefähr 20.000 Exemplaren bestanden haben (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, Mailand 1903, S. 188, Nr. 2030). Ein Teil seiner Sammlung gelangte am 14.5.1906 und folgende Tage durch Leo Hamburger in Frankfurt am Main zur Auktion, einige Jahre später vertraute Dr. Baesecke der Münzenhandlung H. S. Rosenberg welfische Prägungen zur Verwertung an, die im Mai 1913 versteigert wurden (siehe den hier offierten Katalog). Die Stadt Braunschweig erwarb im Jahre 1924 aus dem Nachlass des Sammlers 218 Silber- und 3025 Kupfermünzen (Die Stadt Braunschweig in der Zeit vom 1. April 1921 bis zum 31. März 1926. Verwaltungsbericht im Auftrage des Rates der Stadt, bearbeitet vom Statistischen Amt. Braunschweig 1929).