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NUMISMATIC LITERATURE AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN

Lot 7882

Lot 7882

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Result 300 €

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RODOLFO RATTO, Auktion vom 4.-6.6.1913, Mailand.

Catalogo di monete romane imperiali. Collezioni del Sig. Federico Werth di Milano e di altro amatore. 4 unpaginierte, 130 S., 1 Vakatblatt, 9 Tfn. 1553 Nrn. Tf. IX vorn etwas knapp beschnitten. Beigebunden; Auktion vom 20.4.1914, Mailand. Catalogo della collezione del Conte G. L. Cornaggia-Medici-Castiglioni di Milano; Bronzi Romani di bella conservazione. 4 unpaginierte, 62 S., 1 Vakatblatt, 16 Tfn. Jeder Katalog enthält auch den zugehörigen, mit eingebundenen Vorderdeckel der Orig.-Broschur. Halbleineneinband mit Eckbezügen und altem handbeschriebenem Rückenschild. Die Deckel außen bezogen mit Achatmarmorpapier. 728 Gramm.

 

Federico Werth wurde in Wesel als Friedrich Werth geboren und ging dort auch zur Schule (Gymnasium und höhere Bürgerschule zu Wesel, Jahres-Bericht über das Schuljahr 1877-1878. Wesel 1878, S. 31, Schüler der Klasse VI, i.e. Sexta). Später lebte er in Mailand als Inhaber der am 20. Februar 1909 dort gegründeten 'Industria Galvanica Werth e. C.' (Bolletino Ufficiale delle Società per azioni. Anno XXVII, fasc. V, parte 1, 1909, S. 234-247). Er verfasste diverse Arbeiten zur industriellen Galvanotechnik und weiteren metallveredelnden Verfahren.


Gian Luigi Cornaggia Medici Castiglioni (* 1880 in Mailand, † 1964 in Mendrisio), war ein Abkömmling aus altem Mailänder Adel. Sein Großvater Conte Giovanni Maria Cornaggia Medici (* 1816, † 1874) hatte mit Contessa Luigia Castiglioni (* 1822, † 1907) die Ehe geschlossen, deren gemeinsamer Sohn Carlo Ottavio (* 1851 in Mailand, † 1935 ebendort) die Familiennamen seines Vaters und seiner Mutter miteinander kombinierte und so auch seinen Nachkommen diesen Doppelnamen stiftete. Es bleibt unklar, weshalb Gian Luigi schon im Alter von 34 Jahren die numismatische Sammlung durch Rodolfo Ratto versteigern ließ. möglicherweise war sie nicht von ihm aufgebaut worden, sondern ihm aus familiärem Erbe zugefallen.


Auf dem Spiegel des Vorderdeckels ein Exlibris für Dr. med. Louis (August) Naegeli (* 1858 in Rapperswil, Kanton Sankt Gallen, in Zürich, nach seiner Eheschließung auch den Doppelnamen Naegeli-Schubiger führend). Er erwarb 1880 an der St. Galler Kantonsschule die Matura und studierte sodann Medizin, anfangs in München (Amtliches Verzeichnis des Personals, der Lehrer, Beamten und Studierenden an der königlich-bayerischen Ludwig-Maximilian-Universität zu München, Winter-Semester 1881/82, München 1881, S. 69), sodann in Zürich (Eintrag für das Wintersemester 1882/83, siehe: https://www.matrikel.uzh.ch/active/static/15577.htm) und in Bern (Universität Bern. Lehrer, Beamte & Studierende im Sommer-Semester 1882, Bern 1882, S. 24; Dto., ... im Sommer-Semester 1884, Bern 1884, S. 24). An der Universität der Eidgenössischen Hauptstadt wurde er mit seiner Dissertationsschrift 'Ueber den Einfluss der Pilze auf die Bildung von Riesenzellen mit wandständigen Kernen' 1884 zum Dr. med. promoviert. Wann er sich dem Münzensammeln zugewandt hat, lässt sich nicht klar bestimmen, doch begegnet er als Mitglied der Bayerisch-Numismatischen Gesellschaft. Zudem trat er der Schweizerischen Numismatischen Gesellschaft bei. Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt praktizierte er dort über lange Jahre als Augenarzt, bevor er 1914 nach Zürich zog (Bulletin des Eidgenössischen Gesundheitsamtes 1914, S. 284, S. 287), wo er als städtischer Schulaugenarzt wirkte. In der Stadt an der Limmat initiierte 1914 einen Zirkel münzkundlich Interessierter, den er gemeinsam mit seinen 4 weiteren Mitstreitern (dem Numismatiker Friedrich Imhoof-Blumer, dem Nationalrat Johannes Blumer-Egloff, dem am Schweizerischen Nationalmuseum beschäftigten Emil Hahn und dem damaligen Bibliothekar und späteren Direktor der Stadtbibliothek Zürich, Dr. Felix Burckhard) gründete. Daraus ging die die heute noch bestehende 'Freie Vereinigung der Zürcher Numismatiker' hervor (Dietrich Schwarz, 50 Jahre Freie Vereinigung Zürcher Numismatiker, in: Schweizer Münzblätter, Heft 51/54, Mai 1964, S. 109- 111, hier S. 109). Diese verlieh ihrem Gründer anlässlich seines 90. Geburtstages im Jahre 1948 die Ehrenmitgliedschaft.