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ADOLPH HESS NACHF., Auktion 193 vom 18.3.1929 u.f.T., Frankfurt/Main.
Versteigerungskatalog 193. Sammlung Hans Schwalbe, Werdau u. A.: Münzen und Medaillen aus älterer und neuerer Zeit. 6 unpaginierte, 202 S., 32 Tfn. 4233 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend die Orig.-Schätzpreisliste. 800 Gramm.
Hans Schwalbe lässt sich im Schuljahr 1875/76 an der Realschule I. Ordnung in Zwickau als Untersekundaner und Sohn eines Maschinenfabrikanten im sächsischen Werdau nachweisen (Achter Jahresbericht über die Realschule I. Ordnung zu Zwickau auf das Schuljahr 1875-76, Zwickau 1876, S. 50). Soweit er nicht denselben Vornamen seines Vaters trägt, ist er für das Jahr 1899 als Fabrikbesitzer dokumentiert und dürfte die väterliche Fabrik bereits übernommen haben (Der Arbeiterfreund 37, 1899, S. 122). Schwalbe wurde 1907 in die Numismatische Gesellschaft in Wien aufgenommen. Damals wird er als Rentner (Numismatische Zeitschrift N. F., Band II, S. 302), 1914 als 'Privatus' respektive Privatier geführt (Pantheon: Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und -Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker; ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt — Esslingen am Neckar. N. Neff, 1914, S. 476). Schwalbe besaß auch eine numismatische Bibliothek, deren Bände er mit einem kleinen etikettenförmigen Exlibris kennzeichnete (siehe z. B. Künker eLive Auction 58 vom 11.-12.12.2019, Nr. 4383, 5099).
Recto auf dem vorderen Umschlagblatt die handschriftliche Herkunftsnotiz Gära av Herr E. Kieler. Ernst Julius Kieler (* 1880 in Libau, im damaligen russischen Gouvernement Kurland, heute: Lettland, † 1950) war ein Sohn von Onse Marie Kieler (geborene Pontoppidan, * 1850 in Hamburg, † 1918 in Hellerup, Dänemark) und Alfred Villiam Kieler, * 1844 in Nakskov, Dänemark, † 1926 in Hellerup). Seine Jugendzeit verbrachte er in der Hafenstadt Libau (Liepaja) im heutigen Lettland, in der sein Vater gemeinsam mit seinem Onkel Karl Gerädener die Ölfabrik A. Kieler leitete(https://www.geni.com/people/Alfred-Villiam-Kieler/1960374), die von seinem Großvater, dem in Hamburg ansässigen dänischen Generalkonsul Hendrik Pontoppidan gegründet worden war (Rudolf Agstner, Von Kaisern, Konsuln und Kaufleuten, Band 2, Wien 2012, S. 80). Nachdem sein Vater 1905 die Fabrik seinem Geschäftspartner abgetreten hatte, ließ sich die Familie wieder in Dänemark nieder. Später erwarb Ernst Julius in Ostjütland die Landgüter Kjellerup bei Mariager und Frøvardsholm unweit der Hafenstadt Randers, wo er seinen Wohnsitz nahm. Er besaß er eine der bedeutendsten Sammlungen schwedisch-baltischer Münzen, die er 1937 durch das Haus 'Sagførernes Auktioner' auflösen ließ.
