eLive Auction literature 2025 - day 3 (Lots 7408 - 8107)
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NUMISMATIC LITERATURE AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN

Lot 7602

Lot 7602

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LEO HAMBURGER, Auktion [74] vom 19.1.1925 u.f.T., Frankfurt/Main.

[Katalog 73.] Sammlung Vogel, Abteilung III: Brandenburg-Preussen, Braunschweig. 4 unpaginierte, 56 S., (anknüpfend an die Zählung des Katalogs der Abteilung II:) Tf. 26-48. Nr. 1342-2406. Steifbroschur, mit leinenbezogener Rückenzone und kaschierten Eckbezügen, die Vorsätze außen bezogen mit marmoriertem Papier. Sämtliche Ergebnisse sind den Losen per Hand in Bleistift beigeschrieben worden. Inliegend 6 Blätter mit Fotokopien der maschinengeschriebenen Ergebnisliste. 572 Gramm.

 

Hermann Wilhelm Vogel (*1841 in Chemnitz, † 1917 ebendort) trat nach einer Lehre in Mittweida und nach Absolvierung der Webschule in Chemnitz als junger Mann in das 1837 von seinem Vater gegründete Unternehmen ein, das eine Möbelstoffweberei samt einer Papierfabrik in Lunzenau und Chemnitz umfasste. Im Zuge diverser Auslandsaufenthalte, so in England, Frankreich, Nordafrika, Spanien und Portugal vertiefte und erweiterte er seine theoretischen und praktischen Kenntnisse und konnte sich so auch ein Netzwerk von Kontakten verschaffen, was auch zur maßgeblichen Entwicklung seines Textilunternehmens beitrug. Bereits 1862 beteiligte er sich als Mitglied des sächsischen Ausstellungskomitees an der Pariser Weltausstellung. Hermann Vogel förderte mit generösen materiellen Zuwendungen den Aufbau der städtischen Sammlungen Chemnitz. Mit hohem finanziellem Engagement schuf er auch seine numismatische Sammlung, die nach seinem Tode in 12 Auktionen aufgelöst wurde durch Leo Hamburger (siehe Kataloge 72-75a, 77, 79 und auch den Katalog 79a einer nicht realisierten Versteigerung) und Adolph Hess Nachf. (siehe deren Kataloge 188, 189, 192, 194).


Auf dem Titelblatt die dreizeilige Stempelung Münzhandlung / A. Riechmann & Co. /HALLE (Saale).


Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das wohl 1958 von Jadwiga Kozlowka gestaltete Exilibris für Roma und Anatol Gupieniec. Anatol Anatoliusz Gupieniec (* 1914 in Brest-Litwosk, russisches Zarenreich, † 1985 in Lodź, Polen) konnte sein Studium der Geschichte an der Stefan-Bathory-Universität in Vilnius (Litauen) nicht abschließen, da er nach Ausbruch des Krieges als Soldat der polnischen Armee sein Heimatland verteidigte und nach der Besetzung Polens durch die Sowjets interniert wurde. Später konnte er sich an der Universität Lodz immatrikulieren und dort ein Studium der Kunstgeschichte absolvieren. Nach Kriegsende erhielt er an seinem Studienort bei der Behörde für Kultur und Kunst eine Stelle im Denkmalschutz. Von 1948 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1980 arbeitete er am Numismatischen Kabinett des Archäologischen und Ethnografischen Museums in Lodź, lange Jahre als Kurator. Zu seinen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zählen etliche Schatzfundberichte. Er rief 1961 in Lodz eine Ortsgruppe der Polnischen Archäologischen und Numismatischen Gesellschaft (aus der 1991 die Polnische Numismatische Gesellschaft hervorging) ins Leben, der zunmächst 15 weitere Mitglieder, vornehmlich Münzensammler, angehörten, und initiierte die vereinseigene Zeitschrift 'Lodzki Numizmatyk'. Neben der Numismatik zählte auch das Sammeln von Büchern und Bücherzeichen zu seinen Leidenschaften. Er war Mitglied der Gesellschaft der Freunde des Buches in Lodz und publizierte diverse Beiträge über Exlibris. Seine Exlibrissammlung, die 1974 ca. 1.500 verschiedene Exemplare zählte, überwiegend Bücherzeichen aus den Themenbereichen Numismatik und Heraldik sowie Bücherzeichen des 17. und 18. Jahrhunderts, soll er gegen Ende seines Lebens vernichtet haben (https://www.katalogmonet.pl/Newsy-numizmatyczne/PTN-o-%C5%81%C3%B3d%C5%BA-Anatol-Gupieniec-1914-1985-kolekcjoner-i-numizmatyk).


Recto auf dem vorderen fliegenden Vorsatzblatt Exlibris der Bibliothek für Tietjen, mit dem handschriftlichen Eintrag 1992-2013. Detlef Tietjen (* 1941) hatte eine Ausbildung zum Werbegrafiker absolviert, bevor er 1967 in den Münzenhandel einstieg und 1969 gemeinsam mit seiner Ehefrau Dagmar in Münster (Westfalen) das Auktionshaus Tietjen & Co. gründete, in das 1971 und 1972  auch Holger Dombrowski eine Teilhaberschaft bis zur Verlegung der Firma nach Hamburg innehatte. Bis heute veranstaltete das Haus Tietjen & Co. 127 Auktionen.