Auction catalogs and stock lists
Bid
| Estimated price | 50 € |
| Result |
This lot is not available for purchase anymore.
LEO HAMBURGER, Auktion [48] vom 23.10.1911 u.f.T., Frankfurt/Main.
Catalog [48]. Münzen und Medaillen. Mittelalter und Neuzeit, aus verschiedenem Besitz. Ganz hervorragend reiche Serien von Wallenstein, Breisach, Constanz, Hagenau und Thann, Kunstmedaillen der Pfalz, von Nürnberg etc. Viele Seltenheiten allerersten Ranges. VII, 109 S., 26 Tfn. 1343 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 551 Gramm.
Im Katalog der Bibliothek Alain Poinsignon ist der Verfasser fälschlicherweise 'dem allgemeinen Konsens' gefolgt, dass der Sammler Karl Adolf Bachofen von Echt (* 1830 in Oelde/Westfalen, † 1922 in Wien) zu den Einlieferern dieser Auktion gezählt haben soll (Fritz Rudolf Künker, eLive Premium Auction 357, 7.-9.12.2021, Anmerkung zu Los-Nr. 3620). Diese Deutung konnte der Verfasser später korrigeren (Fritz Rudolf Künker, eLive Premium Auction 399, Osnabrück, 18.11.20, 23, Anmerkung zu Los-Nr. 6746, Position 357). Nicht der oben Genannte, sondern J. J. Wilhelm Bachofen-Burckhardt (*1853, †‚1906) war einer der Einlieferer gewesen. Dies ergibt sich aus dem von Herbert A. Cahn verfassten Vorwort im Katalog der Auktion 2 der Münzen und Medaillen AG vom 10.-11.5.1943, Basel, die ebenfalls eine Partie aus Bachofen-Burckharts Nachlass enthielt. Dieser Sammler aus einer Unternehmerfamilie, die seit dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts in Basel in der Seidenbandherstellung engagiert war. Da er als Inhaber seiner Textilfabrik kinderlos verstarb, war damit auch das Ende dieses Unternehmens, das die Textilherstellung in Basel prägte, besiegelt. Bachofen-Burckhardt hatte nach damaligem Maßstab, wie es Herbert A. Cahn formulierte, 'eine der größten Sammlungen Schweizer Münzen und Medaillen aufgebaut, die je in Privatbesitz zusammenkam'. Der Insider Cahn wusste ferner zu berichten, dass der Hauptteil dieser Kollektion zwischen 1918 und 1921 in vier Partien in Frankfurt am Main versteigert worden ist. Damit lassen sich definitiv die seitens der Firma Leo Hamburger veranstalteten Auktionen vom 18.6.1918 u.f.T., vom 20.5.1919 u.f.T., vom 23.3.1920 (die der hier offerierte Katalog dokumentiert) und vom 18.1.1921 u.f.T. mit J. J. Wilhelm Bachofen-Burckhardt verknüpfen. Die Familie Bachofen-Burckhardt veräußerte 1941 weitere bis dato verbliebene Stücke der Sammlung in den Handel, darunter auch jene Stücke, die am 10./11. Mai 1943 seitens der Münzen und Medaillen A.G. unter den Hammer gelangten.
