Auction catalogs and stock lists
Bid
Estimated price | 30 € |
Result |
This lot is not available for purchase anymore.
Description
ROBERT BALL NACHF., Auktion 6 vom 9.2.1932, Berlin.
Versteigerungs-Katalog Nr. VI. Antike Münzen. XII, 76 S., 60 Tfn. 2520 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit silbergeprägtem Rücken. Die Orig.-Schätzpreisliste ist hinter dem Titelblatt mit eingebunden worden. 874 Gramm.
Die Bearbeitung dieses Versteigerungskatalogs erfolgte durch Dr. Waldemar Wruck (siehe: Numismatisches Literaturblatt 49. Jahrgang, 1932, S. 2612).
Das Vorwort zu diesem Katalog gibt auf S. V einige Hinweise zur Provenienz des Auktionsguts: 'Die Provinzial- und Städtemünzen sowie die meisten römischen Großbronzen stammen aus der Sammlung des Herrn Pfarrer Eglmeier, Schambach. Den größten Teil des vorliegenden Kataloges füllt eine Sammlung römischer Münzen, die hauptsächlich durch jahrelange Sammlertätigkeit eines ungarischen Amateurs zusammengetragen wurde. .... Diese Sammlung ist durch die besten und seltensten Exemplare des Denarfundes von Osiek, der demnächst pbliziert werden soll, ergänzt worden.'
Der genannte Pfarrer Eglmeier, damals wohnhaft in Schambach bei Riedenburg in der Oberpfalz, lässt sich gleichsetzen mit dem Sammler Johann Baptist Eglmeier (* 1873 in Regensburg, † 1940). Die beruflichen Stationen des 1897 zum Pfarrer geweihten Theologen sind nur lückenhaft bekannt. Um 1910 wirkte er im niederbayerischen Hüttenbach und in den zwanziger Jahren in Schambach bei Riedenburg in der Oberpfalz (Hubert Emmerig, Sammlung J. B. Eglmeier in München - Eines Pfarrers Schatz. In: Antiquitäten-Zeitung 24. Jahrgang, Ausgabe Nr. 23, 1996, S. 806). An letzterem Ort lebte er noch in den frühen dreißiger Jahren, wie dies das Vorwort des Ball'schen Auktionskataloges verbürgt. Gegen Mitte der zwanziger Jahre veröffentlichte er einige Aufsätze zur mittelalterlichen Numismatik der Oberpfalz (in: Die Oberpfalz Band 18, 1924, S. 58 ff; Band 19, 1925, S. 26 ff.; Verhandlungen des historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg 75, 1925, 67 ff). Der Großteil seiner numismatischen Kollektion gelangte wohl erst im November 1996 zur Auflösung (Gerhard Hirsch Nachf., Auktion 192, München, 27.-29.11.1996, Nr. 901-2386). Dieser erst 56 Jahre nach dem Ableben Egelmeiers versteigerte Bestand enthält 1486 Lose aus seinem Nachlass, in denen sich die Vorliebe ihres Besitzers für das Mittelalter, insbesondere für die mittelalterlichen Prägestätten Bayerns, dokumentiert, aber auch dessen Interesse an weiteren Sammelgebieten, so am Geld der Karolinger. Die Antike ist indes an der Münchener Auktion lediglich durch eine Gruppe von römischen Prägungen mit Bezug auf die Germanen vertreten. Johann Baptist Eglmeiers sammlerische Interessen erstreckten sich freilich über das Münzwesen hinaus, so befanden sich in seinem Besitz auch mittelalterliche Manuskripte (E. A. Lowe, A New List of Beneventan Manuscripts, in: Collectanea Vaticana in honorem Anselmi M. Card. Albareda a Bibliotheca Apostolica edita [Studi e Testi 220], Vatikanstadt 1962, S. 235; Virginia Brown, Second New List of Beneventan Manuscripts, in: Medieval Studies [Toronto], Band 40, 1978, S. 287).