eLive Auction literature 2025 - day 2 (Lots 6707 - 7407)
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Monographs, collected works and essays: Germany and the world, Orders and decorations

NUMISMATIC LITERATURE MONOGRAPHIEN, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE

Lot 6889

Lot 6889

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DEUTSCHLAND KENNEPOHL, K.

KENNEPOHL, K.

Die Münzen der Grafschaften Bentheim und Tecklenburg sowie der Herrschaft Rheda. Frankfurt (Main) 1927. 77, 3 unpaginierte S., 5 Tfn., 1 Karte. Orig.-Ganzleineneinband. 420 Gramm.

 

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels des Standardwerks von Karl Kennepohl das vom Maler und Graphiker Friedrich Meumann (* 1869 in Langenberg, Kreis Mettmann, † nach 1920) gestaltete Exlibris [19]12 für 'K. Hebbeler'. Die Bildmotive dieses Bücherzeichens lassen eine eindeutige Identifikation seines Besitzers zu. In einem mit einem Bücherregal und verschiedenem Wandschmuck, darunter das Emblem einer schlagenden studentischen Verbindung, ausstaffierten Zimmer sitzt an einem Tisch ein älterer bärtiger Mann im Habit der Spätrenaissance und betrachtet mittels einer Lupe einen Teil seines sammlerischen Münzbestandes, den er vor sich auf der Tischplatte, teils einzeln verstreut, in einem Stapel und auf einem Sammlungsschuber, ausgebreitet hat, wie ebenso diverse Folianten, Urkunden und Schriftrollen. Ein geöffnetes Fenster gibt den Blick auf die Fassade eines mehrstöckigen Renaissancegebäudes frei, das sich unschwer als das alte Rathaus der Stadt Celle identifizieren lässt. Am unteren Rand des durch eine Schriftzone zweigeteilten Bildfeldes des Bücherzeichens befindet sich eine schmale Zone, die den Anblick auf die Silhouette des Londoner Towers sowie der sich über die Themse spannenden Tower Bridge eröffnet. Die Gesamtheit all dieser ikonographischen Elemente verweist unzweifelhaft auf den Celler Pharmazeuten und Unternehmer Senator Karl Hebbeler (* 1858, † 1933 in Celle), der eine numismatische Sammlung besaß, die vornehmlich Prägungen von Braunschweig-Lüneburg umfasste (Paul Neff Verlag [Hrsg.], Pantheon, internationales Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker, 2. Auflage Esslingen am Neckar 1926, S. 81). Nach seinem Studium führte ihn sein beruflicher Weg nach London, wo er von 1883-1886 eine Anstellung als Verwalter der Apotheke des dortigen deutschen Hospitals innehatte. Später war er in der britischen Hauptstadt Mitinhaber einer Deutschen Apotheke. Im frühen 20. Jahrhundert zählte er zu den Senatoren des Magistrats der niedersächsischen Stadt Celle, wo er eine Apotheke besaß, sich aber auch unternehmerisch in der Filterindustrie betätigte.


Unterhalb dieses Bücherzeichens der handschriftliche Namenszug von Karl Kennepohl (* 1895 in Osnabrück, † 1958 ebendort) auf dem Ausschnitt eines maschinengeschriebenen Briefes.