Monographs, collected works and essays: General numismatics and antiquity
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BIE, J. de.
Imperatorum romanorum a Julio Caesare ad Heraclium usque numismata aurea, Execelentissimi, dum viveret, Caroli ducis Croii et Archotani, & c. Magno & sumtuoso studio collecta. Nec minore fide, atque industria Jacobi De Bie Ex Archetypis in aes incisa, Brevi & Historico Commentario explicata. Accedit Ludolphi Smids, M. D. Romanorum Imperatorum Pinacotheca. Sigbertus Havercampus Recensuit & auxit. Amsterdam (Martin Schagen) 1738. Dekoratives, reich ausgestattetes Vortitelblatt, Frontispiz, Titelblatt, 14 unpaginierte S., 186, 6 unpaginierte S. 12 Tfn. mit Abb. von Münzen, 12 Tfn. mit einer Folge von mit Versen versehenen Kupferstichdarstellungen der berittenen 'Zwölf Caesaren' (Gaius Iulius Caesar und die nachfolgenden 11 römischen Kaiser von Augustus bis Domitian). Dekesel/Dekesel-De Ruyck B374. Halbledereinband im Lexikon-Oktavformat, wohl der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Rücken goldgeprägt, Lesebändchen aus Textil. Die Deckel bezogen mit Wellenmarmorpapier. Die verstärkten Ecken bestoßen, das Bezugspapier berieben, insbesondere an den Deckelkanten. Die Textseiten etwas gebräunt. 1089 Gramm.
Jacob De Bie (* 1581, † ca. 1640) erlernte das Handwerk des Graveurs und Kupferstechers. 1607 wurde er als Meister in die St. Lucasgilde von Antwerpen aufgenommen. Wenige Jahre später verschaffte ihm sein großes Interesse an der antiken Geschichte und Numismatik einen Posten bei Carles III. von Croy, Herzog von Aarschot. Der Fürst war ein leidenschaftlicher Sammler, der neben einer hochbedeutenden Bibliothek u. a. einen umfangreichen Bestand von antiken Münzen besaß. Er ernannte de Bie zum Betreuer seiner numismatischen Schätze, beauftragte ihn mit deren Bearbeitung und holte ihn zu seinem Wohnsitz in Brüssel. Diese Anstellung endete Anfang 1612 freilich jäh mit dem Tode des Fürsten. Dennoch konnte de Bie seinen Katalog dieser Adelssammlung im Jahre 1615 veröffentlichen (Imperatorum Romanorum numismata aurea a Julio Caesare ad Heraclium continua serie collecta et ex archetypis expressa. Industria et manu Iacobi De Bie Accedit breuis et historica eorundem explicatio, Antwerpen 1615). Eine weitere Ausgabe dieses Werks erschien 1627 am selben Verlagsort. Nach dem Tode des Verfassers wurden weitere Fassungen verlegt: 1705 in Berlin und 1738 in Amsterdam.
Auf der Titelseite die Rundstempelung von MARCHESE ALESSANDRI BRUTTI / Ripatransone. Alessandro Bruti Liberati (* 1844 in Ripatransone, Provinz Ascoli Piceno [in den Marken], † 1914 ebendort) entstammte einer seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert in Ripatransone niedergelassenen Familie. Der Titel eines Marchese war seinem Vater Filippo und sämtlichen Nachgeborenen verliehen worden. Unter Einfluß des Vaters und eines am Priesterseminar seiner Heimatstadt tätigen Lehrers, dem auch die Gründung des noch heute dort bestehenden archäologischen Museums verdankt wird, entwickelte Alessandro ein großes Interesse an der Kultur der Antike. Seine schulische Ausbildung schloß er am Kollegium Nobili in Rom ab und verbrachte die folgenden Jahre in Rom. Hier erfuhr er Förderung durch Papst Pius IX, einem Schulfreund seines Vaters und hatte zugleich die Gelegenheit, auch seiner Leidenschaft für die Altertumskunde und archäologische Forschung nachzugehen, insbesondere im Kontakt zu seinem Cousin Giovanni Battista De Rossi (* 1822 in Rom, † 1894 in Castel Gandolfo), der als Begründer der wissenschaftlichen Christlichen Archäologie und der frühchristlichen Epigraphik gilt. Infolge des Ablebens seines älteren Bruders wurde 1878 Alessandro Bruti das Oberhaupt seiner Familie. Er kehrte in seine Heimatstadt zurück und widmete sich der Verwaltung der familiären Besitztümer und Finanzen. In Ripatransone engagierte er sich auch in der Lokalpolitik und im öffentlichen Leben und beschäftigte sich dort auch intensiv mit der Fotografie. Als Leiter des örtlichen archäologischen Museums übertrug er dieser Einrichtung zahlreiche archäologische Fundstücke aus seiner Sammlung. Sein Fotoarchiv mit ca. 3000 Negativen, ein kulturhistorisch wertvoller Bestand, blieb nach seinem Tode lange im Familienbesitz und wurde erst 2020 an die Banca di Ripatransone e del Fermano Cooperativo Sc übertragen.
Auf dem Spiegel des Vorderdeckel Exlibris für Hasso Schwänke.
