eLive Auction literature 2025 - day 1 (Lots 6001 - 6706)
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Monographs, collected works and essays: General numismatics and antiquity

NUMISMATIC LITERATURE MONOGRAPHIEN, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE

Lot 6088

Lot 6088

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Estimated price 40 €
Result 70 €

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Description

IMHOOF-BLUMER, F.

Porträtköpfe auf antiken Münzen hellenischer und hellenisierter Völker. Mit Zeittafeln der Dynastien des Altertums nach ihren Münzen. Leipzig 1885. IV, 95 S., 8 Tfn. Orig.-Halbleineneinband mit aufmontiertem Deckelschild, die Deckel an den Kanten etwas berieben und bestoßen. Beigefügt: DERS. Porträtköpfe auf römischen Münzen. Unveränderter Nachdruck Leipzig/Berlin 1922 der 2. verbesserten Ausgabe Leipzig 1892. Orig.-Pappband. Kleine Defekte des papiernen Bezugs im Bereich des Rückens. 1106 Gramm. (2)

 

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels der Veröffentlichung aus dem Jahre 1885 das von der Landschaftsmalerin Martha Koepp-Susemihl 1894 für ihren Ehemann Friedrich Koepp entworfenes Exlibris. Recto auf dem fliegenden Vorsatzblatt handschriftlich sein zweizeiliger Namens- und Erwerbungseintrag Koepp / 1892. Friedrich Koepp (* 1860 in Biebrich, unweit von Wiesbaden, † 1944 in Münster) studierte Archäologie und Philologie an den Universitäten Bonn und Göttingen und wurde 1883 in Bonn mit seiner Dissertation 'De gigantomachiae in poesos artisque monumentis usu' promoviert. 1884 erwarb er das Staatsexamen im Fache Alte Sprachen und Geschichte. Von 1887 bis 1896 arbeitete er als Assistent am Kaiserlich-Deutschen Archäologischen Institut in Berlin, wo er auch 1892 an der Universität habilitiert wurde noch im selben Jahr als Privatdozent Studenten in Archäologie und Alte Geschichte unterwies. 1896 erhielt er für diese Fächer einen Lehrauftrag an der Universität Münster, wo er 1907 zum Ordentlichen Professor ernannt wurde. 1916 ernannte ihn die Römisch-Germanische Kommision des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt am Main zum Direktor. Diese Stelle hatte er bis 1924 inne, als er ehrenvoll in den Ruhestand verabschiedet wurde, zudem lehrte er an der Goethe-Universität als Dozent.


Unterhalb des Exlibris dieses bekannten Archäologen ein Exlibris für Josef Erkeling, bergmännischer Vermessungsfahrsteiger, numismatischer Sammler und Bergbau-Fachautor, der im Laufe von mehreren Jahrzehnten eine Sammlung von Münzen und Medaillen mit bergbaulicher Thematik aufgebaut hatte, aus der nach seinem Ableben das Bergbau-Museum Bochum 240 Exemplare erwerben konnte (Slotta, R. [Hrsg.], 75 Jahre Deutsches Bergbau-Museum Bochum [1930 bis 2005]. Vom Wachsen und Werden eines Museums Band 2, Bochum 2005, S. 691). Nach Erkelings handschriftlichen Eintrag auf dem Exlibris dürfte er das hier offerierte Buch bereits im September 1941 erworben haben, also noch vor dem Tod von Prof. Koepp.


Auf dem Spiegel des Vorderdeckels der Veröffentlichung von 1922 ein Exlibris für Hermann Wintz. Prof. Dr. med. Dr. phil Hermann Ludwig Wintz (* 1887 in Speyer, † 1947 in Zusmarshausen, Landkreis Augsburg) hatte in Erlangen, Freiburg im Breisgau und Heidelberg Medizin, Philosophie, Physik und Chemie studiert. In Erlangen wurde er 1914 zum Dr. med. promoviert und 1920 dort auch habilitiert, Hier verbrachte er sein ganzes Berufleben an verschiedenen medizinischen Kliniken, so als langjähriger Direktor der Universitäts-Frauenklinik. Ferner lehrte er von 1921 bis 1945 als ordentlicher Professor von für Geburtshilfe und Gynäkologe an der Universität, als deren Rektot er von 1938 bis 1944 ebenfalls amtierte. Seine Mitgliedschaft in der NSDAP und die unter seinem medizinischen Direktoriat an der Frauenklinik durchgeführten Zwangssterilisationen und -abtreibungen führten nach Kriegsende zu seiner Festnahme und Einweisung in ein Internierungslager, wo er erkrankte und nach seiner Entlassung an den Folgeleiden verstarb. Gemeinsam mit dem Erlanger Lokalhistoriker Ernst Georg Deuerlein erarbeitete er das ursprünglich auf mehrere Teile konzipierte Buchprojekt 'Erlangen im Spiegel der Münze', das indes über die Veröffentlichung des 1. Teils im Jahre 1936 nicht hinauskam.