Spezialsammlung Dr. Björn-Gunnar Haustein Altdeutsche Münzen und Medaillen und Deutsche Münzen ab 1871
Antike: Keltische, Griechische und Römische Münzen
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TARSOS. Mazaios, 361-334 v. Chr., Satrap.
AR-Stater; 10,7 g.
Baaltars sitzt l. mit Adler, Ähre, Weintraube und Zepter//Löwe l. schlägt Stier l.
SNG France 2, -; SNG Levante Suppl. 20. Feine Tönung, winz. Doppelschlag auf dem Avers, vorzüglichErworben am 9. Januar 1997 bei Zeno Pop, Frankfurt am Main, und Exemplar der Sammlung Dr. Eike Druckrey, Auktion Fritz Rudolf Künker 416, Osnabrück 2024, Nr. 1272.
Das Bild des Kampfes zwischen Löwe und Stier war im alten Orient sehr verbreitet und symbolisierte ursprünglich den heliakischen Untergang des Sternbilds Taurus, der zunächst mit dem Termin der Frühlingsaussaat, aufgrund der Präzession zur Zeit der Assyrer und der frühen Achämeniden jedoch etwa mit dem Frühlingspunkt zusammenfiel. David Ulansey läßt die Frage offen, ob das Symbol des Löwe-Stier-Kampfes auf den tarsischen Münzen in diesem Sinne eine astronomische Bedeutung hatte oder zu einem heraldischen Emblem ohne besonderen Bezug geworden war, geht jedoch davon aus, dass dieses Stiertötungsbild ein Element in dem Prozess gewesen ist, in dessen Verlauf die Mithrasverehrer die Tauroktonieszene als Symbol für die Präzession auswählten (siehe hierzu und zur umstrittenen Deutung des Mithraskultbildes als Symbol der von Hipparch entdeckten Präzession der Äquinoktien: Ulansey, Die Ursprünge des Mithraskultes. Kosmologie und Erlösung in der Antike, Stuttgart 1998).
