Minted history of the Thirty Years' War and the Peace of Westphalia | Numismatic Rarities from over the World
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Description
DAS KÖNIGREICH POLEN. Sigismund III., 1587-1632
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Goldener, teilemaillierter Gnadenpfennig 1594. Goldschmiedearbeit eines unbekannten Künstlers, auf die Position Sigismunds als König von Polen und Schweden. » SIGISMVNDVS » III » ET » ANNA » D [2 „x“ übereinander] G » POLO » SVETI » REX » ET » REGINA Brustbilder Sigismunds und seiner Gemahlin Anna, Tochter des Erzherzogs Karl II. von Österreich, nebeneinander r.//* NON SINE PACE SALVS - NON SINE REGE FIDES Das vierfeldige, polnische Wappen, darüber Krone, zu den Seiten stehen Justitia mit Schwert und dem gekrönten Schild der Wasa sowie Pax mit Olivenzweig und dem gekrönten, österreichischen Schild. Die fein ziselierte Gußmedaille ist in einen goldenen, weiß emaillierten Kordelring mit angebrachter, teilemaillierter Trageöse eingelassen. 54,12 mm; 62,97 g. H.-Cz. 901 (R6); Hildebrand I, S. 53, 6.
GOLD. Von größter Seltenheit und besonderer kunstgeschichtlicher Bedeutung.
Vorzügliche Goldschmiedearbeit mit feinen Emaille-Auflagen
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 155, Osnabrück 2009, Nr. 3380. Die Entstehung und Verleihung des vorliegenden Kleinods gibt zu zahlreichen Spekulationen Anlaß:
Sigismund III. war ein äußerst begabter Goldschmied. Aus seiner Werkstatt stammt der größte Teil des berühmten silbernen Sarges des heiligen Adalbert in der Kathedrale zu Gnesen. Trägt man diesem Talent Rechnung, liegt die Vermutung nahe, daß der König selbst der Hersteller dieses prachtvollen Gnadenpfennigs ist.
Hutten-Czapski vermutet als Empfängerin eine Mätresse Sigismunds III. am polnischen Hof, die durch die Verleihung einen halboffiziellen Status errang. Tatsächlich war ein solches Vorgehen keine Seltenheit. In der höfischen Gesellschaft war die Stellung der Mätressen durchaus anerkannt. Um ihnen dauerhaft Zugang bei Hof zu erlauben, wurden viele Kurtisanen sogar geadelt.
Sigismund kam am 20. Juni 1566 auf Schloß Gripsholm als Sohn des späteren schwedischen Königs Johann III. und der Katharina Jagellonica von Polen zur Welt. Nach dem unerwarteten Tod von König Stephan Bathory am 12. Dezember 1586 wurde er am 19. August 1587 gegen den Habsburger Erzherzog Maximilian zum polnischen König gewählt. Mit dem Tod seines Vaters wurde Sigismund am 17. November 1592 auch König von Schweden. Die Aufrechterhaltung der schwedisch-polnischen Personalunion erwies sich jedoch bald als unhaltbar.
Sigismund interessierte sich kaum für Schweden und handelte ausschließlich in polnischem Interesse. Der Streit mit seinem Onkel, Herzog Karl (IX.), entwickelte sich rasch zum bewaffneten Konflikt, und Sigismund wurde von seinem Onkel 1598 bei Stångebro in Östergötland besiegt. Der schwedische Reichstag erklärte Sigismund am 24. Juni 1599 für abgesetzt. Sigismund akzeptierte seine Absetzung in Schweden nicht, seine Münzen zeigen – wie die Münzen seiner Söhne, der polnischen Könige Wladislaw IV. und Johann Kasimir – neben dem schwedischen Königstitel auch das schwedische Wappen.
Am 1. Januar 1594 wurde die schwedische Münzordnung König Sigismunds ausgegeben, die erste mit Abbildungen der vorgesehenen Nominale. Kurz darauf wurden die ersten Münzen in Sigismunds Namen emittiert; alle sind selten, insbesondere die Daler. In Reval wurde der schwedische Münzfuß eingeführt.
Sigismund heiratete zwei Schwestern aus dem Haus Habsburg, 1. am 31. Mai 1592 in Krakau Anna (1573-1598), die 1594 mit ihrem Gemahl zur schwedischen Königin gekrönt wurde und 1598 in Warschau starb, und 2. Konstantia (1588-1631). Sigismund ist mit beiden Königinnen im Krakauer Wawel beigesetzt.
In der ersten Ehe wurden fünf Kinder geboren, von denen nur der spätere polnische König Wladislaw (1595-1648) erwachsen wurde. Die zweite Ehe Sigismunds brachte sieben Kinder hervor, darunter der letzte polnische Vasa-König Johan Kasimir (1609-1672), der 1668 abdankte und sich in ein Kloster in Paris zurückzog. Beide Söhne Sigismunds behielten den schwedischen Königstitel bei, besuchten aber niemals das Land. Auch sie sind im Wawel beigesetzt.
Wahlsprüche: Pro iure et populo = Für das Recht und das Volk; Cor regis in manu Domini =
Das Herz des Königs ist in der Hand des Herren (Sprüche 21, 2); Caelitus sublimia dantur = Aus dem Himmel wird das Erhabene gegeben (zur Krönung 1594 in Uppsala).