Brandenburg-Prussia
Selected Coins and Medals from the German States and the Habsburg Empire
Numismatic rarities from around the World
A selection of rare Orders and Decorations
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| Estimated price | 15,000 € |
| Starting price | 12,000 € |
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Halsdekoration der Ordensritter mit Coulant, kleinere Ausgabe, Anfertigung der Firma Rothe & Neffe in Wien von vor 1867, Ausführung mit Muschel über dem Feuerstahl, wohl 750/000 Gold graviert, tlw. ziseliert und tlw. emailliert, 47,6 g und 13,1 g (Coulant), ohne jegliche Punzierung.
Maße des Kleinods:
Gesamthöhe: 93,9 mm;
Breite der "Stahlschlaufen": 31,8 mm;
Breite der Flammen des Feuersteines: 54,1 mm;
Breite des Vlieses: 24,3 mm;
Maße des Coulants: Höhe: 30,4 mm; Breite: 24,9 mm.
Ohne Halsband, im originalen Etui des "K.u.K. KAMMER-JUWELIERE/ ROTHE / & / NEFFE / WIEN“ (von 1855 bis 1868) in Maroquin-Leder, etwas berieben, mit goldfarbenem Wappen. Innen mit handschriftlichem Etikett "Eigenthum SKgl / Erzherz. Leopold". BWK1 449.
R I-II
Mit dem auf dem Etikett genannten Hinweis auf „Erzherzog Leopold“ kann – da das Objekt vor 1867 entstanden ist – nur General der Kavallerie Leopold Erzherzog von Österreich (1823–1898) gemeint sein.
Leopold Ludwig Maria Franz Julius Eustorgius Gerhard Erzherzog von Österreich wurde am 6. Juni 1823 in Mailand als drittes Kind und ältester Sohn von Erzherzog Rainer von Österreich, Vizekönig der Lombardei (1783–1853), und dessen Gemahlin Maria Elisabeth, geb. Prinzessin von Savoyen-Carignan (1800–1856), geboren. Er war somit ein Enkel des römisch-deutschen Kaisers Leopold II. (1747–1792, reg. seit 1790), ein Neffe Kaiser Franz II./I. (1768–1835, reg. von 1792 bis 1806 als römisch-deutscher Kaiser und seit 1804 als Kaiser von Österreich) sowie ein Cousin Kaiser Ferdinands I. von Österreich (1793–1875, reg. 1835–1848).
Wie alle Erzherzöge seiner Zeit schlug er die militärische Laufbahn ein. 1850 wurde er zum Feldmarschalleutnant, 1867 zum General der Kavallerie befördert. Auf dem Gebiet der Militärtechnik trat Leopold besonders durch Erfindungen im Minen-, Seeminen- und Torpedowesen hervor. Zudem reformierte und modernisierte er das Geniewesen nachhaltig. Unter seiner Leitung erarbeiteten die Genietruppen die Stollen für die Wiener Hochquellenwasserleitung. Von 1865 bis 1868 fungierte er als Inspektor der kaiserlichen Marine und Flotte, 1868 wurde er zum Generalinspektor der kaiserlichen Genietruppen berufen.
Nach einem Schlaganfall im Jahr 1868 zog er sich auf sein Schloß Hernstein in Niederösterreich zurück. Weitere Schlaganfälle fesselten ihn schließlich an den Rollstuhl. Er blieb unverheiratet und kinderlos. Am 24. Mai 1898 starb er im Alter von fast 75 Jahren in Hernstein und wurde in der Ferdinandsgruft der Wiener Kapuzinergruft beigesetzt.
Kaiser Ferdinand I. nahm Erzherzog Leopold am 30. Januar 1841 als 930. Ritter in den Orden vom Goldenen Vlies auf. Daneben war er unter anderem auch Großkreuzritter des österreichisch-ungarischen St.-Stephans-Ordens, des russischen St.-Andreas-Ordens (am 09.09.1849 als 644. Ritter), des Alexander-Newski-Ordens, des Ordens vom Weißen Adler sowie der 1. Klasse des St.-Annen-Ordens. Außerdem zählten zu seinen Auszeichnungen der sardinische Annunziaten-Orden (aufgenommen 1843), der preußische Hohe Orden vom Schwarzen Adler (aufgenommen am 05.02.1851) mit der Kette (verliehen am 18.10.1864) und der Rote Adler-Orden 1. Klasse, der bayerische Hausritterorden vom hl. Hubertus (aufgenommen am 15.10.1851), das Großkreuz des hannoverschen Guelphen-Ordens, der hessische Hausorden vom Goldenen Löwen sowie das Großkreuz des großherzoglich-hessischen Ludwigsordens. Hinzu kam auch das Großkreuz des St.-Ludwigs-Ordens des Herzogtums Parma (verliehen am 12.01.1851).
