Brandenburg-Prussia
Selected Coins and Medals from the German States and the Habsburg Empire
Numismatic rarities from around the World
A selection of rare Orders and Decorations
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| Estimated price | 10,000 € |
| Starting price | 8,000 € |
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Serie von 60 Silberjetons 1711, von Jérôme Roussel, aufgeteilt in drei Serien, die Szenen aus den Metamorphosen von Ovid (Bücher I-III) zeigen.
Buch 1: Serie mit 23 Silberjetons. Der erste zeigt das geharnischte Brustbild Ludwigs XIV. mit umgelegtem Mantel auf der Vorderseite und auf Französisch "DAS ERSTE BUCH DER METAMORPHOSEN OVIDS, DEM KÖNIG GEWIDMET (LE PREMIER LIVRE DES METAMORPHOSES D'OVIDE DEDIE' AU ROI)" sowie dem Medailleur und der Jahreszahl auf der Rückseite. Die nachfolgenden Jetons haben die Nummern I, II, III, IIII, V, VI, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII, XIV, XV, XVI, XVII, XVIII, XIX, XX, XXI und XXII.
Buch 2: Serie mit 21 Silberjetons. Der erste zeigt das geharnischte Brustbild des Dauphin Louis auf der Vorderseite und auf Französisch "DAS ZWEITE BUCH DER METAMORPHOSEN VON OVIDE, GEWIDMET SEINER EXZELLENZ DEM DAUPHIN (LE SECOND LIVRE DES METAMORPHOSES D'OVIDE DEDIE' A MONSEIGNEUR LE DAUPHIN)" sowie dem Medailleur und der Jahreszahl auf der Rückseite. Die nachfolgenden Jetons haben die Nummern I, II, III, IIII, V, VI, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII, XIV, XV, XVI, XVII, XVIII, XIX und XX.
Buch 3: Serie mit 16 Silberjetons. Der erste mit den Brustbildern von Louis, Herzog von Burgund, und Marie-Adelheid von Savoyen nebeneinander auf der Vorderseite und auf Französisch "DAS DRITTE BUCH DER METAMORPHOSEN VON OVID, GEWIDMET SEINER EXZELLENZ DEM HERZOG VON BURGUND UND SEINER FRAU DER HERZOGIN VON BURGUND (LE TROISIEME LIVRE DES METAMORPHOSES D'OVIDE DEDIE' A MONSEIGNEUR LE DUC DE BOURGOGNE ET A MADAME LA DUCHESSE DE BOURGOGNE)" sowie dem Medailleur und der Jahreszahl auf der Rückseite. Die nachfolgenden Jetons haben die Nummern I, II, III, IIII, V, VI, VII, VIII, IX, X, XI, XII, XIII, XIV und XV.
60 Stück.
In dieser Vollständigkeit von großer Seltenheit und von besonders schöner Erhaltung.
Komplette Serie in repräsentativem Originaletui. Vorzüglich
Die Metamorphosen wurden vom römischen Dichter Publius Ovidius Naso (Ovid) um das Jahr 8 n. Chr. verfasst. Das Werk besteht aus 15 Büchern in Hexametern und gehört zu den bedeutendsten Dichtungen der Antike. Ovid verbindet darin über 250 Mythen aus der griechisch-römischen Welt zu einem großen Erzählbogen, der von der Erschaffung der Welt bis zur Vergöttlichung Julius Caesars reicht – immer im Zeichen der Verwandlung.
Die ersten drei Bücher bilden den Anfang dieses Epos.
Buch I schildert die Schöpfung, das Goldene Zeitalter, die Sintflut und Mythen wie jene von Apollo und Daphne. Buch II erzählt unter anderem von Phaethon, dem Sohn des Sonnengottes, und von Kallisto, die in eine Bärin verwandelt wird.
Buch III behandelt die Geschichten von Cadmus, Actaeon und Narziss.
Diese frühen Bücher zeigen Ovids poetische Kunst, mit der er menschliche Leidenschaften, göttliche Eingriffe und den ständigen Wandel der Natur zu einem harmonischen Ganzen verbindet. Die von Jérôme Roussel im Jahr 1711 geschaffene Medaillenserie zu den ersten drei Büchern macht diese mythischen Szenen in feinem Relief sichtbar und überträgt die antike Dichtung in die Bildsprache des frühen 18. Jahrhunderts.
Die vorliegenden Jetons fanden auch für das Kartenspiel „Hombre“ Verwendung. Im frühen 18. Jahrhundert war es in Europa üblich, kunstvoll gestaltete Marken oder Zählmünzen (sogenannte Jetons) bei Gesellschaftsspielen zu nutzen – ähnlich wie heutige Spielchips. Das Kartenspiel „Hombre“ (auch Ombre genannt) stammt ursprünglich aus Spanien und wurde im 17. Jahrhundert besonders an den europäischen Höfen populär, vor allem in Frankreich und Deutschland. Es war ein strategisches Spiel für gewöhnlich drei Spieler, bei dem Einsätze mit Jetons angezeigt oder verrechnet wurden. Da in der höfischen Gesellschaft großer Wert auf Stil und Repräsentation gelegt wurde, ließ man für solche Spiele künstlerisch gestaltete Jeton-Sätze anfertigen – häufig mit mythologischen oder allegorischen Motiven. Die Serie zu Ovids Metamorphosen von 1711 gehört genau in diesen Kontext: Sie verband gebildeten Spielgeist, klassische Bildung und luxuriöses Kunsthandwerk.
