Auktion 418
Beendet

Geprägte Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens | Numismatische Raritäten aus aller Welt

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Schätzpreis 25.000 €
Zuschlag 20.000 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Beschreibung

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN AUS DER ERSTEN HÄLFTE DES 17. JAHRHUNDERTS. DAS HERZOGTUM BAYERN, SEIT 1623 KURFÜRSTENTUM. Maximilian I., 1598-1651  
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Goldener Gnadenpfennig o. J. (1623), auf die Erlangung der Kurwürde. Stempel von A. Stadler (?) nach A. Abondio. Goldschmiedearbeit von Christoph Ulrich Eberl. 35,18 g. MAX : D : G : CO : PA : RH : VT : BA : D : S : R : I : ELECTOR : Geharnischtes Brustbild r. mit umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies//Zweifach behelmtes, vierfeldiges Wappen mit Mittelschild Reichsapfel, umher die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies, oben zwischen den Helmen der Kurhut und zu den Seiten je ein Löwe als Schildhalter. Die Medaille ist von weiß-blau-grün-rot emailliertem goldenen Schnitzwerk umgeben und durch drei goldene Ketten mit der Agraffe verbunden, an deren Öse das Kleinod getragen wurde. Die Zierfassung besteht aus in sich gedrehten und geschwungenen Schweifwerkranken, in die oberen und seitlichen Abschlüsse und in die Agraffe sind Rubine eingefaßt. Am unteren Ende des Ensembles hängt eine Barockperle. Börner - (vergl. S. 55 und S. 145 f., Nr. 26 f.); Goldmedaille: Cahn, Münzgeschichte des Herzogtums und Kurfürstentums Bayern, 1968, S. 108; Witt. 791 und S. XXXII.
Herrliches Beispiel barocker Goldschmiede- und Stempelschneidekunst, von größter Seltenheit,
geschichtlicher Bedeutung und hervorragender Erhaltung
Lore Börner war dieser Gnadenpfennig nicht bekannt, die Goldmedaille allein ist von J. Beierlein, Die Münzen und Medaillen des Gesamthauses Wittelsbach, unter der Nr. 791 verzeichnet und in der Dissertation von Erich B. Cahn auf S. 108 sowie im Katalog Münzen und Medaillen AG Basel, Auktion 74, Oktober 1988, unter der Nr. 211 abgebildet.
Die Verleihung der pfälzischen Kurwürde an Maximilian I. in Regensburg Ende Februar 1623 stellte den Höhepunkt der Macht des bayerischen Regenten dar. Der Münchener Goldschmied Christoph Ulrich Eberl wurde beauftragt, zu diesem Anlaß 60 Gnadenpfennige anzufertigen, die als Belohnung in Regensburg verteilt wurden. Die Gnadenpfennige - von emaillierten, mit Perlen und Edelsteinen verzierten Zierrändern umgebene Porträtmedaillen - wurden von den Empfängern an Ketten sichtbar getragen und sind daher als Vorläufer der späteren Orden und Ehrenzeichen anzusehen. Die Stempel zur Medaille schnitt der Augsburger Meister Anton Stadler in Anlehnung an ein Vorbild des kaiserlichen Medailleurs Alessandro Abondio (Witt. 795), der während eines Aufenthalts in München 1622/1623 und seit Anfang der 1630er Jahre als bayerischer Hofmedailleur Medaillen mit den Porträts des ersten bayerischen Kurfürsten schuf.
Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 78, Osnabrück 2002, Nr. 4586.