Katalog - eLive Auction Literatur 2025

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eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
Beendet
NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
Los 7921 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 41 vom 11.12.1934, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXXI. Der Fund von Ludwiszcze. Ein Schatz deutscher und skandinavischer Denare des XI. Jahrhunderts und Münzen des Mittelalters. 4 unpaginierte, 52 S., 6 Tfn. 581 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 384 Gramm.

Während Richard Gaettens die Niederlegungszeit des bedeutenden Münzschatzes aus der Gegend von Ludwiszcze im damaligen Polen und in der heutigen Ukraine in die Zeit um 1030 ansetzte, wird er heute nach 1059 datiert.

Die Versteigerung dieses Fundes erfolgte wegen des Umbaus der Geschäftsräume in Richard Gaettens' Privatwohnung, Franzring 15, Halle.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

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Los 7922 1

A. RIECHMANN & CO., Konvolut mit diversen Auktionskatalogen.

Beinhaltend: Auktion 21 vom 21.-23.9.1922. Münzen u. Medaillen des XV. bis XX. Jahrhunderts, darunter hervorragende Reihen von Anhalt, Braunschweig, Sachsen, Italien, Niederlande u. westfälischen Kupfermünzen. 4 unpaginierte, 101 S. 1742 Nrn. Orig.-Ausgabe ohne die 29 Tfn. Auktion 27 vom 25.-27.9.1924. Hervorragende Spezialsammlung Sächsischer Münzen und Medaillen [= Sammlung Dr. med. Julius Leopold Schieck]. 8 unpaginierte, 88 S., 50 Tfn. 1380 Nrn. Auktion 29 vom 25.-29.11.1924. Die mittelalterlichen Münzen des Hessischen Landesmuseums in Kassel und solche aus anderem Besitz. 6 unpaginierte, 142 S., 41 Tfn. 2337 Nrn. Substanzverluste an den Rändern der Deckblätter. Auktion 37 vom 14.9.1926 u.f.T. Münzen und Medaillen aus verschiedenem Besitz, darunter eine umfangreiche Sammlung von Brandenburg-Preußen. 4 unpaginierte, 50 S., 28 Tfn. 1389 Nrn. Auktion 39 vom 19.4.1928. Münzen des Mittelalters, darunter: Der Brakteatenfund von Nordhausen, auch einige Siegelstempel und Siegel. 8 unpaginierte, 48 S., 17 Tfn. 674 Nrn. Auktion 40 vom 11.12.1928. Münzen der Abtei Corvey. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit, darunter viele Seltenheiten. 4 unpaginierte, 39 S., 22 Tfn. 472 Nrn. Buchblock der Orig.-Broschur, das vorhandene hintere Deckblatt lose. Auktion 41 vom 11.12.1934. Der Fund von Ludwiszcze. Ein Schatz deutscher und skandinavischer Denare des XI. Jahrhunderts und Münzen des Mittelalters. 4 unpaginierte, 52 S., 6 Tfn. 581 Nrn. Soweit nicht anders vermerkt, Orig.-Broschuren, teils mit leichten Defekten. 2636 Gramm. (7)

Schätzpreis
50 €
Zuschlag
50 €

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Los 7923 1

A. RIECHMANN & CO., Konvolut mit diversen Auktionskatalogen.

Beinhaltend: Auktion 28 vom 28.-29.10.1924, Halle/Saale. Die Münzen- und Medaillen-Sammlung von Oldenburg, Jever, Schleswig-Holstein, Bistum Lübeck und Niedersachsen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich August von Oldenburg. 52 S., 16 Tfn. 952 Nrn. Orig.-Broschur, das vordere Deckblatt lose und mit Läsionen an den Rändern. Auktion 39 vom 19.4.1928, Halle/Saale. Münzen des Mittelalters, darunter Der Brakteatenfund von Nordhausen, auch einige Siegelstempel und Siegel. 8 unpaginierte, 48 S., 17 Tfn. 674 Nrn. Intakter Buchblock der Orig.- Broschur, der Umschlag fehlend. Auktion 40 vom 11.12.1928, Halle/Saale. Münzen der Abtei Corvey. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit, darunter viele Seltenheiten. 4 unpaginierte, 39 S., 22 Tfn. 472 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag mit je einem Einriss am vorderen Gelenk. 896 Gramm. (3)

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

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Los 7924 1

ROLLIN & FEUARDENT, Auktion vom 7.-8.6.1886, Paris [Maurice Delestre].

Collection de M. le Vicomte de Ponton d’Amécourt: Monnaies gauloises, mérovingiennes, carlovingiennes et capétiennes. 2 unpaginierte, 51 S., 3 Tfn. mit den Nummern XI-XIII. 341 Nrn. (Münzen von den gallischen Kelten bis zu Louis XIII) und 32 Nrn. (Spezialsammlung von Münzen im Wert von 1/4-Franc respektive 5 Soldi). Orig.-Broschur, Der Umschlag im Bereich des Rückens mit Fehlstellen und Einrissen. 130 Gramm.

Schätzpreis
60 €
Zuschlag
60 €

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Los 7925 1

ROLLIN & FEUARDENT, Auktion vom 25.-30.4.1887, Paris [Maurice Delestre].

Collection de M. le Vicomte de Ponton d’Amécourt. Monnaies d’or romaines et byzantines. 2 unpaginierte, II, 164 S., 37 Tfn. 1009 Nrn. Nachdruck Bologna 1973 der Originalausgabe sowie der hier am Schluss des Katalogs integrierten Ergebnisliste. Orig.-Ganzleineneinband. 1086 Gramm.

Gustave Vicomte de Ponton d'Amécourt (* 1825 in Paris, † 1888 in Trilport, Île de France) stammte aus einer Familie der alten französischen Bourgeoisie. In der Reihe seiner Vorfahren befanden sich diverse Offiziere und höhere Staatsbeamte. Bereits in seinen jungen Jahren entwickelte er vielfältige Interessen. Er beschäftigte sich mit der Mathematik, erlernte Griechisch, Latein und Sanskrit und erwarb im Rahmen von Wettbewerben für seine Befähigungen in diesen alten Sprachen mehrere Preise. Sein Interesse für Geschichte und Archäologie spiegelt sich auch in seiner Münzensammlung wider, die breit angelegt war. Neben Münzen der griechischen und römischen Antike beinhaltete diese Kollektion vor allem Prägungen aus seinem Heimatland Frankreich, angefangen von denen der keltischen Gallier über jene der Völkerwanderungszeit und des Frühmittelalters bis hin zu den königlichen, geistlichen und feodalen Münzen aus dem französischen Herrschaftsbereich. Seine Beschäftigung mit dem postantiken, frühmittelalterlichen Geschichtsschreiber Gregor von Tours soll ihn zu seinem Spezialgebiet, der merowingischen Numismatik geführt haben, auch die karolingischen Münzen reizten ihn sehr. So bilden auch die Prägungen der Merowingerzeit das Hauptthema etlicher seiner numismatischen Veröffentlichungen, die er seit den sechziger Jahren vermehrt erstellte. Sein Engagement in der Société française de Numismatique führte 1865 zu seiner Präsidentschaft in dieser Gesellschaft, die bis zu seinem Tode im Jahre 1888 andauerte. Doch schon 1881 begann er, seine Münzensammlung aufzulösen, indem er zunächst 1131 seiner Merowingerprägungen dem Cabinet des médailles der Bibliothèque nationale de France für 180.000 Francs verkaufte (Revue numismatique, 1889; Revue belge de numismatique, 1890, S. 142). Seine übrigen Bestände wurden zwischen 1886 und 1890 in vier Auktionen aufgelöst. Die erste dieser Verkaufsveranstaltungen organisierte Henri Hoffmann als Experte am 28.5. und am folgenden Tag. Das übrige Material überließen Ponton d'Amécourt bzw. seine Erben dem Hause Rollin & Feuardent zur Versteigerung: Auktionen vom 7.-8.6.1886 (siehe den vorliegenden Katalog), vom 25.-30.4.1887 und vom 9.-12.6.1890. Gustave Ponton d'Amécourt verschrieb sich indes nicht allein der Numismatik, sondern amtierte auch als Bürgermeister der Stadt Trilport (1855-1876) und machte sich um die Luftfahrt verdient, indem er durch Versuche und seine Modelle die Möglichkeiten zur Entwicklung des Hubschraubers aufzeigte. In der 1863 gegründeten 'Société d'encouragement de la locomotion aérienne au moyen du plus lourd que l'air' entwickelte er zusammen mit bekannten Luftfahrtpionieren, wie dem Pionier der Luftbildfotografie Félix Tournachon (genannt Nadar) oder auch dem Schriftsteller Jules Verne die Erkenntnis, dass für eine kontrollierte Luftfahrt ein Flugobjekt notwendig ist, das schwerer als Luft ist. Bereits im Gründungsjahr dieses Kreises von Enthusiasten veröffentlichte er dazu seine Vorstellungen und Erkenntnisse (La Conquête de l'air par l'hélice, exposé d'un nouveau système d'aviation, Paris 1863). Für seine funktionstüchtigen Flugmodelle kreierte Ponton d'Amécourt den Begriff 'Helikopter', den er aus den griechischen Worten 'helix'(Spirale) und 'pteron' (Luft) bildete. Auch an der Schöpfung des Begriffs 'Aeronautik' war er beteiligt. Die Umsetzung seiner Visionen erlebte er indes nicht mehr. Erst 1907 stieg ein Fluggerät in die Luft, das auf seinen Prinzipien beruhte.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7926 1

ROLLIN & FEUARDENT, Auktion vom 20.-28.4.1896, Paris [Maurice Delestre].

Mit einem Vorwort von Rivo Apparuti, des Nachdrucks der Ergebnisliste sowie einer Liste späterer ausgewählter Auktionsergebnisse versehener Nachdruck Mailand 1976 der Originalausgabe: Collection de feu M. H. Montagu, F. S. A., Vice-président de la Société numismatique de Londres. Monnaies d’or romaines & byzantines. 2 unpaginierte, VIII, 180 S., 8 S., 1 Blatt, 41 Tfn. 1291 Nrn. Orig.-Kunstledereinband, der Bezug weist im Bereich des Vorderdeckelgelenks Einrisse und einen kleinen Substanzverlust auf. 1358 Gramm.

Exemplar Nr. 64 des Reprints dieses Auktionskatalogs.

Hyman Montagu (* 1844, gestorben 1895 in London) stammte aus einer jüdischen Familie. Sein Vater trug ursprünglich den Nachnamen Moses, übernahm aber später die Namensform Montagu. Hyman absolvierte eine Ausbildung an der privaten City of London School, die einerseits Schüler auch nichtchristlicher Religionen ein Umfeld zum problemlosen Lernen bot, andererseits sowohl wissenschaftliche als auch praktische Themen in ihren breit angelegten Lehrplan integrierte. Seinen beruflichen Lebensweg schlug er als Auszubildender in einer Anwaltskanzlei ein und praktizierte dort nach seinem ausgezeichneten Studienabschluss eine Stellung als Jurist. Als Anwalt spezialisierte er sich auf das Insolvenzrecht. In frühen Jahren beschäftigte er sich mit naturkundlichen Themen und legte eine Kollektion von Kerbtierpräparaten an. Erst als er beruflich und wirtschaftlich auf festen Füßen stand, begann er um 1878 mit dem Aufbau einer numismatischen Sammlung. Zunächst konzentrierte er sich auf die englischen Münzen und Medaillen, ewarb aber auch solche der übrigen Münzstände Großbritannniens. 1882 wurde er in die Royal Numismatic Society aufgenommen, in der er von 1886 bis zu seinem Tode die Vizepräsidentschaft innehatte. Seit der Mitte der achtziger Jahre veröffentlichte er auch einige Arbeiten zur englischen Münzkunde (The Copper, Tin, and Bronze Coinage, and Patterns for Coins of England from the Reign of Elizabeth to that of Queen Victoria, London 1885 [wiederaufgelegt London 1893]; Catalogue, with Illustrations, of a Collection of Milled English Coins Dating from the Reign of George I. to that of Queen Victoria, London 1890 sowie diverse kleinere Aufsätze zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Numismatik Englands). Im Katalog der 1887 in der Royal Albert Hall präsentierten anglo-jüdischen geschichtlichen Ausstellung verfasste er eine Passage betreffs jüdischer Münzen und Medaillen (Catalogue of the Anglo-Jewish Historical Exhibition, London, 1887, S. 207-214). Er wurde 1887 Fellow Society of Antiquaries und vor dem Jahre 1890 begann er seine sammlerischen Aktivitäten auf die griechische und römische Numismatik zu konzentrieren. Seit 1883 trennte er sich hauptsächlich über das Auktionshaus Sotheby, Wilkinson & Hodge von den Dubletten seiner umfangreichen Sammlungsteile (siehe Harrington F. Manville/Terence Robertson, British Nunmismatic Auction Catalogues, London 1986, [Index of owners and other consignors] S. 405), allmählich aber auch von seinen britischen Prägungen, um sich noch mehr auf die Antike zu verlegen. 1890 veräußerte er der Firma Spink und Son die Reihen seiner britischen Münzen aus der Regierungszeit von König George I. bis Königin Victoria. Nachdem er am 18.2.1895 einen frühen Tod erlitten hatte, wurden seine hinterlassenen angelsächsischen und englischen Serien sowie seine antiken griechischen Münzen ab November desselben Jahres über eine Zeitspanne von gut zweieinhalb Jahren durch Sotheby, Wilkinson & Hodge versteigert. Lediglich die prächtigen römischen und byzantinischen Prägungen bekam die Firma Rollin et Feuardent zur Auktion in Paris eingeliefert. Eine verbliebene kleine Gruppe von Münzen aus dem Nachlass ihres Mannes lieferte Montagus Witwe bei Sotheby, Wilkinson & Hodge ein, deren Versteigerung am 27.7.1917 erfolgte.

Recto auf dem vorderen fliegenden Vorsatzblatt die Besitzstempelung Paolo del Bello. Dieser Sammler baute einen Bestand von 112 päpstlicher Goldmedaillen auf, die das Versteigerungsgut der seitens der Numismatica Ars Classica NAC AG durchgeführten Auktion 121 vom 24.10.2021 in Mailand.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7927 1

ROLLIN & FEUARDENT, Auktion vom 22.-23.5.1908, Paris [André Desvouges].

Monnaies grecques antiques. 42 S., 8 Tfn. 362 Nrn. Orig.-Broschur. Inliegend ein einseitig bedrucktes Blatt mit Auflistung der jener Münzen aus Sammlung Woodward, die in dieser Versteigerung enthalten sind. 224 Gramm.

Da weder im Titel noch in den Beschreibungstexten des Katalogs dieser Versteigerung ansonsten jegliche Hinweise auf die einstigen Besitzer des Auktionsguts ausgewiesen sind, stellt das separat hinzugefügte Blatt eine außerordentliche Bereicherung dar. 'Monsieur Woodward' dürfte gleichzusetzen sein mit dem Didaktiker und Historiker William Harrison Woodward (* 1855, † 1941). Dieser war 1920 in die Royal Numismatic Society aufgenommen worden (Hugh Pagan/R. A. G. Carson, A History of the Royal Numismatic Society 1836-1986, London 1986, S. 111). Seine Kollektion antiker griechischer Münzen ist insbesondere durch die 1928 in Oxford erschienene Veröffentlichung 'Ancient Greek Coins in the Possession of William Harrison Woodward' bekannt geworden, die Edward Stanley Gotch Robinson, damals Mitarbeiter im Department of Coins and Medals des British Museum, erstellt hatte. Mittelalterliche und neuzeitliche Münzen aus Woodwards Sammlung versteigerte Rodolfo Ratto am 20. November 1924 und folgende Tage, eine Auswahl aus seiner Kollektion antike griechischen Prägungen überließ der Sammler dem Münzenhändler Jacob Hirsch und dessen Ars Classica S. A. in Genf, die jenen Bestand am 2. Juli 1930 und folgende Tage in Luzern versteigerte. Von seinen Erben erwarb die Firma Spink 1944 weitere Prägungen (Harrington Manville/Terence J. Robinson, British Numismatic Auction Catalogues 1710-1984, London 1986, S. S. 379). Eine weitere Partie hatte der Sammler er seinem Sohn, dem Archäologen und Althistoriker Arthur Maurice Woodward (* 1883, ‚-† 1973) zu Lebzeiten übertragen oder hinterlassen. Dieser trat erst im Folgejahr des Todes seines Vaters der Royal Numismatic Society bei und gehörte jener Gesellschaft bis zu seinem eigenen Ableben an (Pagan/Carson, ebd.). 1962 ließ dieser seine Kollektion von antiken griechischen und römischen Prägungen am 27. September 1962 durch Glendining & Co. in London versteigern. Zahlreiche der im Katalog jener späteren Versteigung verzeichneten Einzelstücke sind mit Provenienzangaben versehen, diverse mit dem Herkunftsverweis 'Formerly in the W. H. Woodward Collection'. Jene Exemplare waren bereits in dem von E. S. G. Robinson erstellten Woodward'schen Sammlungsverzeichnis aus dem Jahre 1928 publiziert worden. Auch andere Münzen der Londoner Versteigerung aus dem Jahre 1962 mit Provenienzen aus Auktionen vor dem Todesjahr von William Harrison Woodward ließen die Annahme stützen, dass dieser mit der Versteigerung seiner der Ars Classica S. A. anvertrauten Münzen seine Sammeltätigkeit über das Jahr 1930 fortgesetzt haben könnte. Ob sein Sohn Arthur Maurice erst vor oder nach Erhalt der väterlichen Münzen mit dem Sammeln begonnen hatte, sei dahingestellt. Auf jeden Fall aber vermehrte er das auf ihn über seinen seinem Vater gekommene Material über dessen Tod hinaus, was sich aus den im Glendining'schen Auktionskatalog aufgeführten Münzen ergibt, die Provenienzen aus den Jahren nach 1941 aufweisen.

Schätzpreis
50 €
Zuschlag
160 €

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Los 7928 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [3] vom 5.11.1900 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [3]. Inhalt: I. Die Sammlung des Herrn Robert Bohlmann, Braunschweig: Münzen und Medaillen von Braunschweig-Lüneburg, Hannover etc. II. Der Thalerfund von Minden i. W. III. Münzen u. Medaillen verschiedener Länder aus anderem Besitz. IV. Numismatische Bücher. 4 unpaginierte, 113 S., 12 Abb. im Text, 2 Tfn. 2378 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 383 Gramm.

Robert Bohlmann (* 1854 in Gandersheim, † 1944 in Braunschweig) hatte in seiner Geburtsstadt von 1869 bis 1873 eine Lehre bei einem Apotheker absolviert und arbeitete in den folgenden Jahren in Eisleben, Bielefeld, Freiburg im Breisgau und auch nach seiner Rückehr nach Gandersheim als Apothekergehilfe (Georg Edmund Dann [Bearb.], Die Schelenz-Stiftung. Festschrift zum 80. Geburtstage von Josef Anton Häfliger am 29. Mai 1953. Eutin 1953, S. 70). Von 1876 bis 1878 studierte er Pharmazie an der Polytechnischen Schule in Braunschweig. 1889 erwarb er die in seinem Studienort befindliche Hagenmarkt Apotheke und übernahm 1894 selbst die Leitung dieser Arzneimittelhandlung. Seine im Auktionskatalog in 1430 Positionen erfasste, umfangreiche numismatische Sammlung, deren Grundstock er gemäß des von H. S. Rosenberg erstellten Vorworts 'schon vor langen Jahren ... gelegt' hatte, beinhaltete ausschließlich Münzen der braunschweig-lüneburgischen Herzogtümer, der Königreiche Hannover und Westfalen sowie Medaillen, die Bezug zu diesen Herrschaftsbereichen aufweisen. Seit etwa 1900 kreierte er zudem eine Kollektion von historischen Objekten aus der Arbeitswelt des Apothekers, die er schließlich dem braunschweigischen Vaterländischen Museum (heute: Braunschweigisches Landesmuseum) übergab. Bohlman gehörte zeitweise dem Stiftungsrat dieser Einrichtung an und übernahm während des Ersten Weltkrieges deren Leitung (Jens Hoppe, Jüdische Geschichte und Kultur in Museen. Zur nichtjüdischen Museologie des Jüdischen in Deutschland, Münster/New York/Berlin/München 2002, S. 92). Er betreute auch die historische Waffensammlung des Museums und erstellte diverse geschichtlich orientierte waffenkundliche Artikel, überwiegend im Organ des Vereins für Historische Waffenkunde, der 'Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde'.

Der Mindener Schatzfund (Kat.-Nr. 1431-1707) wurde 1898 bei Ausschachtungsarbeiten zu einem Neubau in der Ritterstraße in 1 Meter Tiefe entdeckt. Wenngleich das nach 1632 verborgene Depot 923 Sibermünzen (größtenteils Taler, aber auch deren Teilstücke und kleinere Nominale) im Gesamtgewicht von 12,96 kg beinhaltete, so konnten unter Einbeziehung der Auflistung des Rosenberg'schen Auktionskatalogs und anderer Belege lediglich 317 Stücke ermittelt werden (Peter Ilisch [Hrsg.], Münzfunde in Ostwestfalen: Mittelalter und Neuzeit, Münster 1992, S 77-80, dort auch Angaben der früheren Literatur).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

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Los 7929 1

H. S. ROSENBERG, Auktion [5] vom 3.11.1902 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [5]. Inhalt: I. Die nachgelassene Sammlung des Herrn Rentner Theodor Koenig, Berlin: Brandenburg-preussische Münzen und Medaillen, neuere Thaler, Doppelthaler etc., aussereuropäische Münzen etc. II. Die nachgelassene Sammlung des Herrn Buchdruckereibesitzer Hermann Schlüter, Hannover: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg, Münzen von Westphalen, Hohnstein, Stolberg, Bremen-Verden etc., niedersächsische Städtemünzen etc. III. Münzen und Medaillen verschiedener Länder aus anderem Besitz. IV. Numismatische Bücher. 4 unpaginierte [hier versehentlich doppelt eingebunden], 170 S., 5 Tfn. 3911 Nrn. Orig.-Broschur, der Rücken mit einer originalen Verstärkung aus braunem Leinen. 334 Gramm.

Gemäß der (in diesem Los nicht enthaltenen) Ergebnisliste fand diese Versteigerung vom 3.-10.11.1902 statt.

Hermann [Wilhelm Adolph Karl] Schlüter (* 1846 in Hannover, † 1900 ebendort) war seit 1868 Geschäftsführer und späterer Inhaber der Schlüterschen Buchdruckerei und der seit 1863 bestehenden zugehörigen Zeitung 'Hannoversches Tageblatt' (Dirk Böttcher/Klaus Mlynek/Waldemar R. Röhrbein/Hugo Thielen, Hannoversches biographisches Lexikon, Hannover 2002, S. 316f.). Er vermachte dem Kestner-Museum seine Sammlungen von Fürstenberger Porzellan, Gemälden und Graphiken, u. a. des hannoverschen und königlich-großbritannischen Hofmalers Johann Heinrich Ramberg (* 1763, † 1840), woraus die Gründung der 'Städtischen Galerie' (später: Moderne Galerie der Stadt Hannover) resultierte (Ulrich Gehrig u. a., 100 Jahre Kestner-Museum Hannover 1889-1989, Hannover 1989, S. 37; Christian E. Loeben, Kestner-Museum: 125 Jahre Museum August Kestner, Hannover 2014, S. 30 und 67).

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7930 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [8] vom 6.11.1905 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn A. Mestwarb, Hannover u. A.; Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 65 S. 1663 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Die Rückenprägung weist inkorrekt den Katalog mit der Zählungsnummer 13 aus statt mit der tatsächlichen [Nummer] 8.

Gemäß der (hier nicht vorhandenen) Ergebnisliste fand die Auktion vom 6.-9.11.1905 statt.

Ein in Hannover niedergelassener M[aurer].-Meister A. Mestwarb schrieb 1889 als Arbeitgeber offene Stellen aus (Deutsche Bauzeitung 23, 1889, S. 356 und 450). Es ist nicht auszuschließen, dass dieser in Zusammenhang mit der damals in Hannover ansässigen Baufirma Mestwarb & Greiner stand, die mit der Errichtung des Ilmtalviadukts auf der Bahnstrecke Arnstadt-Stadtilm-Saalfeld beauftragt worden war und im Jahre 1891 dazu den Grundstein für diese in Mauerwerkstechnik erbaute Eisenbahnbrücke legte. Das Verzeichnis der Mitglieder der Naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover weist für Oktober 1904 einen 'Mestwarb, Rentner' aus (S. 13).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

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Los 7931 1

H.S. ROSENBERG, Sammelband mit den Auktionskatalogen 11 und 13.

Beinhaltend: Auktion [11] vom 25.11.1907 u.f.T., Hannover. Auctions-Catalog. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn R. Kaselowsky, Bielefeld. Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 4 unpaginierte, 178 S., 10 Tfn. 2738 Nrn. Auktion [13] vom 29.11.-3.12.1909, Hannover. Auctions-Catalog [13]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Generalleutnants Peter v. Lehmann, Wiesbaden: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover, sowie der angrenzenden Gebiete. 143 S., 10 Tfn. 2598 Nrn. Halbleineneinband, wohl des 2. Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und goldgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit Gustavmarmorpapier bezogen. In beiden Katalogen sind sämtliche Zuschlagspreise von alter Hand ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. 1062 Gramm.

Richard Kaselowsky (* 1852 in Berlin, † 1921 Bielefeld) war einer der reichsten Bielefelder Unternehmer seiner Zeit. Er erhielt eine Beschäftigung in der Ravensberger Spinnerei in Bielefeld, die sein Onkel Ferdinand, ein erfahrener Ingenieur der Textilindustrie, aufgebaut hatte und folgte diesem als Direktor dieses Unternehmens. Onkel Ferdinand engagierte sich während seines Ruhestands in der ostwestfälischen Stadt auch als maßgeblicher Finanzier der von Nicolaus Dürrkopp gegründeteten Nähmaschinenfabrik und positionierte seinen Neffen in dieser Firma als kaufmännischen Direktor. Dieser steuerte die Erweiterung der Produktionspalette auf Fahrräder, Registrierkassen, Automobile und weitere Güter mit und wechselte später in den Ausichtsrat der Firma Dürkopp & Co. Richard erhielt zudem 1894 auch einen Aufsichtsratsposten der Spinnerei Vorwärts und war im Jahre 1900 an der Umwandlung des Bielefelder Verlagshauses E. Gundlach in eine Aktiengesellschaft beteiligt, wo er ebenfalls in den Aufsichtsrat aufgenommen wurde. Als Mitglied der nationalliberalen Partei war er von 1899 bis 1903 Abgeordneter im preußischen Landtag. Seit 1887 war er mit der aus einer wohlhabenden Bielefelder Textilhändlerfamilie stammenden Elise Pauline Delius verheiratet. Unter den drei aus dieser Ehe hervorgegangenen Kindern befand sich auch sein gleichnamiger Sohn Richard (* 1888 in Bielefeld, † 1944 ebendort), der 1920 die Führung des Unternehmens Dr. Oetker übernahm. Detlef Tietjen ist bei seiner Auflistung dieser Versteigerung ein Fehler respektive eine Verwechslung unterlaufen, da er dem Katalog zuzüglich zur Sammlung Kaselowsky die russische und baltische Prägungen enthaltende Sammlung 'G[eog]. von Gloy' zuschlägt. Diese wurde indes im Rahmen der Auktion vom 21.10.1907 u.f.T. durch Sally Rosenberg in Frankfurt am Main versteigert.

Peter [von] Lehmann (* 1814 in Eystrup, † 1904 in Wiesbaden; 1871 nobilitiert) schlug nach seinem Abitur am Gymnasium in Oldenburg eine militärische Laufbahn ein, die ihn zu einem hochdekorierten Infanterieoffizier in der großherzoglich-oldenburgischen und der preußischen Armee führte. Von 1843 bis 1861 leistete er seinen Dienst im Fürstentum Birkenfeld, das seit 1817 eine linksrheinische oldenburgische Exklave war. 1861 wieder nach Nordwestdeutschland versetzt, diente er als Major und Stabschef der Hanseatischen Brigade. Als Oberst und Regimentskommandeur erfuhr er 1866 diverse Kampfeinsätze im Deutschen Krieg. Nach der Übernahme des Oldenburger Infanterie-Regiments in die preußische Armee anno 1867 bekam er im Deutsch-Französischen Krieg die Verantwortung als Brigadekommandeur übertragen und erhielt 1871 für seine Verdienste die Beförderung zum Generalmajor sowie mehrere hohe Auszeichnungen, u. a. den Orden Pour le Mérite, wenig später im selben Jahr die Erhebung in den erblichen Adelsstand. Von 1876 an fungierte er als Kommandant der Garnisonsstadt Mainz und erhielt hier die Beförderung zum Generalmajor. Im Folgejahr ging er in Pension und lebte fortan im benachbarten Wiesbaden, wo er sich, zeitlebens unverheiratet und kinderlos, mit Eifer seiner numismatischen Sammlung widmete, deren Grundstein er bereits 1826 als Elf- oder Zwölfjähriger mit dem Zusammenbringen seiner ersten Stücke gelegt hatte. 1837 begann er mit der Inventarsierung seines Bestandes, die er wohl bis zum Abschluss seiner Sammeltätigkeit weiterführte. Seine Inventarbücher lassen erkennen, dass er sich einhergehend mit seiner beruflichen Soldatenlaufbahn auch hochwertige, seltenere Stücke erwerben konnte und sein Interesse mehr und mehr allein den Prägungen des Herzogtums Oldenburg, der Herrschaft Jever, der welfischen und ostfriesischen Lande und niedersächsischen Städte galt, während er sich von anderem im Zuge dieser Entwicklung trennte. Im hohen Alter überließ er seinem Landesherrn Großherzog Friedrich August von Oldenburg die bedeutende Gruppe der oldenburgischen und jeverschen Münzen aus seiner Kollektion, wofür der Fürst ihn mit der Verleihung der Brillanten zum Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienst- Ordens mit Schwertern am Ring und einem persönlichken Dankesschreiben belohnte. Das erklärt, weshalb der nach seinem Tode durch die Firma H. S. Rosenberg versteigerte Bestand mit seinen zahlreichen Seltenheiten nur recht wenige und eher bedeutungslose numismatische Zeugnisse von Oldenburg und Jever enthielt (Hartmut Trippler/Detlev Hölscher, Peter von Lehmann [1814-1904], Offizier und Münzensammler aus Oldenburg, in: Hanseatische Münzenhandlung Bremen GmbH. Detlev Hölscher [Hrsg.] Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur. Nr. 4. Bremen/Enger 2006, unpaginierte S. 4–15).

Schätzpreis
60 €
Zuschlag
60 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7932 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [13] vom 29.11.-3.12.1909, Hannover.

Auctions-Catalog [13]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Generalleutnants Peter v. Lehmann, Wiesbaden: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover, sowie der angrenzenden Gebiete. 143 S., 10 Tfn. 2598 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 540 Gramm.

Peter Lehmann (1871 nobilitiert, * 1814 in Eystrup, † 1904 in Wiesbaden) schlug nach seinem Abitur am Gymnasium in Oldenburg eine militärische Laufbahn ein, die ihn zu einem hochdekorierten Infanterieoffizier in der großherzoglich-oldenburgischen und der preußischen Armee führte. Von 1843 bis 1861 leistete er seinen Dienst im Fürstentum Birkenfeld, das seit 1817 eine linksrheinische oldenburgische Exklave war. 1861 wieder nach Nordwestdeutschland versetzt, diente er als Major und Stabschef der Hanseatischen Brigade. Als Oberst und Regimentskommandeur erfuhr er 1866 diverse Kampfeinsätze im Deutschen Krieg. Nach der Übernahme des Oldenburger Infanterie-Regiments in die preußische Armee anno 1867 bekam er im Deutsch-Französischen Krieg die Verantwortung als Brigadekommandeur übertragen und erhielt 1871 für seine Verdienste die Beförderung zum Generalmajor sowie mehrere hohe Auszeichnungen, u. a. den Orden Pour le Mérite, wenig später im selben Jahr die Erhebung in den erblichen Adelsstand. Von 1876 an fungierte er als Kommandant der Garnisonsstadt Mainz und erhielt hier die Beförderung zum Generalmajor. Im Folgejahr ging er in Pension und lebte fortan im benachbarten Wiesbaden, wo er sich, zeitlebens unverheiratet und kinderlos, mit Eifer seiner numismatischen Sammlung widmete, deren Grundstein er bereits 1826 als Elf- oder Zwölfjähriger mit dem Zusammenbringen seiner ersten Stücke gelegt hatte. 1837 begann er mit der Inventarsierung seines Bestandes, die er wohl bis zum Abschluss seiner Sammeltätigkeit weiterführte. Seine Inventarbücher lassen erkennen, dass er sich einhergehend mit seiner beruflichen Soldatenlaufbahn auch hochwertige, seltenere Stücke erwerben konnte und sein Interesse mehr und mehr allein den Prägungen des Herzogtums Oldenburg, der Herrschaft Jever, der welfischen und ostfriesischen Lande und niedersächsischen Städte galt, während er sich von Anderem im Zuge dieser Entwicklung trennte. Im hohen Alter überließ er seinem Landesherrn Großherzog Friedrich August von Oldenburg die bedeutenden Gruppen der oldenburgischen und jeverschen Münzen aus seiner Kollektion, wofür der Fürst ihn mit der Verleihung der Brillanten zum Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Ordens mit Schwertern am Ring und einem persönlichen Dankesschreiben belohnte. Das erklärt, weshalb der nach seinem Tode durch die Firma H. S. Rosenberg versteigerte Bestand mit seinen zahlreichen Seltenheiten nur recht wenige und eher bedeutungslose numismatische Zeugnisse von Oldenburg und Jever enthielt (Hartmut Trippler/Detlev Hölscher: Peter von Lehmann [1814-1904], Offizier und Münzensammler aus Oldenburg, in: Hanseatische Münzenhandlung Bremen GmbH/Detlev Hölscher [Hrsg:], Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur, Nr. 4, Bremen/Enger 2006, unpaginierte S. 4–15).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7933 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [14] vom 12.-17.12.1910, Hannover.

Auctions-Catalog [14]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Professor Dr. A. Düning in Quedlinburg: Münzen des Mittelalters und der neueren Zeit. X, 149 S., 2 Tfn. 3738 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 513 Gramm.

[Hermann Heinrich] Adalbert Düning (* 1843 in Bielefeld, † 1909 in Kassel) studierte in Halle und Berlin Theologie bis zum Erwerb des ersten Examens im Jahre 1865, wechselte aber schließlich zur Philosophie. In diesem Fach wurde er auch promoviert. Von 1872 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1908 lehrte er am Gymnasium in Quedlinburg und seit 1893 mit der Amtsbezeichnung Professor. Nach Eintritt in den Ruhestand verlegte er seinen Wohnsitz ins hessische Kassel, verstarb dort aber bereits innerhalb weniger Monate. Über mehrere Jahrzehnte hinweg legte er seine numismatische Sammlung mittelalterlicher und neuzeitlicher Prägungen an, die vornehmlich die deutschen Territorien, insbesondere die westfälischen und niedersächsischen Gebiete sowie die Regionen rund um den Harz beinhaltete. Seine bedeutende Kollektion von Einbecker Münzen gelangte nicht zur Versteigerung, sondern konnte bereits 1909 aufgrund testamentarischer Verfügung vom Verein für Geschichte und Altertümer der Stadt Einbeck für 2500 Mark geschlossen erworben werden (U. E. G. Schrock, Von der Kunst gutes Geld zu machen. Die Münzprägung der Stadt Einbeck, Oldenburg 1995, S. 11). Während seiner sammlerischen Tätigkeit war Düning gut vernetzt und pflegte fachliche Kontakte mit den Numismatikern Theodor Stenzel, den Brüdern Erbstein und dem Münzenhändler C. G. Thieme und anderen. Er veröffentlichte seit den siebziger Jahren diverse Arbeiten zur Münzgeschichte der Harzregion und deren Umlands, darunter auch seine 1886 erschienene 'Übersicht über die Münzgeschichte des Stifts Quedlinburg', die bis zur Herausgabe der von Manfred Mehl erstellten Monographie im Jahre 2006 für dieses Gebiet als unverzichtbares Werk heranzuziehen war. Ergänzend zur Münzenkunde beschäftigte sich Adalbert Düning auch mit mittelalterlichen Handschriften und trug dazu ebenfalls einige Veröffentlichungen bei (Nachruf: Heinrich Buchenau, in: Blätter für Münzfreunde 1909, Sp. 4161).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7934 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [15] vom 20.5.1912 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [15]. Inhalt: Münzen u. Medaillen verschiedener Länder aus dem Besitze eines alten westphälischen Sammlers u. A. 2 unpaginierte, 77 S., 2 Tfn. 2055 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, mit goldgeprägtem Rücken. Die Deckblätter der Orig.-Broschur sind an den ihnen gebührenden Positionen mit eingebunden worden, die Orig.-Ergebnisliste vor den Tfn. 409 Gramm.

Gemäß der Ergebnisliste fand die Auktion vom 20.-23.5.1912 statt.

Recto auf dem vorderen Deckblatt der handschriftliche Besitzername Welter. Gerhard Welter (* 1907, † 1989 in Hannover) ergriff einen kaufmännischen Beruf und wurde später Prokurist einer Büromaschinenfirma. Bereits in seinen jungen Jahren hatte er sich der Münzkunde und dem numismatischen Sammeln zugewandt, wobei er sich dabei auf die Münzen der Welfen konzentrierte und zu diesem Gebiet ein großes Fachwissen erwarb. Dank dieses soliden Hintergrunds konnte er neben verschiedenen kleineren numismatischen Arbeiten seinen dreibändigen Katalog 'Die Münzen der Welfen seit Heinrich dem Löwen' erstellen, und von 1971 bis 1978 schrittweise zur Veröffentlichung bringen, das sich rasch zu einem Standard- und Zitierwerk etablierte (Herbert Rittmann, in: Geldgeschichtliche Nachrichten 24. Jahrgang, 1989, Heft 134, S. 312; I.P.-Wt., in: Numismatisches Nachrichtenblatt 38. Jahrgang, 1989, Heft 11, S. 272).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7935 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [16] vom 11.-12.11.1912, Hannover.

Auctions-Catalog [16]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Geheimrath Carl Bode in Braunschweig: Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Münzen und Medaillen verschiedener Länder. 2 unpaginierte, 32 S., 4 Tfn. 634 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des vierten Fünftels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Beigebunden: H. S. ROSENBERG, Auktion [17] vom 13.5.1913 u.f.T., Hannover. Auctions-Catalog [17]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Dr. H. Baesecke in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 58 S., 3 Tfn. 1198 Nrn. Sämtliche Zuschlagspreise der Sammlung Bode (Los-Nrn. 1-386) sind in Bleistift ihren jeweiligen Positionen beigeschrieben worden. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 286 Gramm.

Ein Carl Bode ist für das Jahr 1855 als Inhaber einer Herzoglichen Hof-Wagen-Fabrik in Braunschweig bezeugt (Quellen-Nachweisung über Bezug und Absatz der Handelsartikel mit besonderer Berücksichtigung der vaterländischen Industrie als Handbuch und Rathgeber für Kaufleute, Fabricanten und Gewerbetreibende, Leipzig 1855, 3. Abt. S. 12). Ein Sparherdfabrikant namens Carl Bode in Braunschweig erhielt 1879 das Patent für einen Konditorei-Backofen (Patentblatt 1879, S. 291, Patent-Nr. 17428). Ob mit einer dieser Angaben der gleichnamige Münzensammler in Verbindung steht, muss derzeit offen bleiben.

Der promovierte Apotheker Hermann Baesecke (* 1881, † 1923) stammte aus einer Gelehrten- und Pastorenfamilie. Er erwarb 1882 zusammen mit seinem Kollegen Emil Beese die Martini-Apotheke in Braunschweig. Nach dem frühen, nur rund zwei Jahre später erfolgten Tod seines Kompagnons führte er das Geschäft erfolgreich weiter und machte es in der Stadt zu einer Institution. Als Mitglied diverser Vereine, z. B. des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Braunschweig und des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, widmete er sich in seiner Freizeit nicht allein dem Münzensammeln. So erwarb er einen Teil der umfangreichen Schmetterlingssammlung des 1886 verstorbenen Zuckerfabrikdirektors Adolf Forst (Wilhelm Blasius, Lebensbeschreibungen Braunschweiger Naturforscher und Naturfreunde, verstorbener ehemaliger Mitglieder des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig, Braunschweig 1887, S. 23). In der Numismatik war er recht gut vernetzt, so zitiert z. B. Max [von] Bahrfeldt die Sammlung Dr. Baesecke mehrfach in seiner Arbeit 'Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts', und P. J. Meier veröffentlichte seltene Probeabschläge auf Birkenrinde aus Baeseckes Besitz (Numismatisch-sphragistischer 25. Jg. 1894, S. 56). Bereits für das Jahr 1903 soll seine Sammlung mittelalterlicher und neuzeitlicher numismatischer Objekte aus ungefähr 20.000 Exemplaren bestanden haben (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, Mailand 1903, S. 188, Nr. 2030). Ein Teil seiner Sammlung gelangte am 14.5.1906 und folgende Tage durch Leo Hamburger in Frankfurt am Main zur Auktion, einige Jahre später vertraute Dr. Baesecke der Münzenhandlung H. S. Rosenberg welfische Prägungen zur Verwertung an, die im Mai 1913 versteigert wurden (siehe den hier offierten Katalog). Die Stadt Braunschweig erwarb im Jahre 1924 aus dem Nachlass des Sammlers 218 Silber- und 3025 Kupfermünzen (Die Stadt Braunschweig in der Zeit vom 1. April 1921 bis zum 31. März 1926. Verwaltungsbericht im Auftrage des Rates der Stadt, bearbeitet vom Statistischen Amt. Braunschweig 1929).

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7936 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [17] vom 19.5.1913 u.f.T., Hannover.

Auctions-Catalog [17]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Dr. H. Baesecke in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 58 S., 3 Tfn. 1198 Nrn. Das bedruckte vordere Umschlagblatt der Orig.-Broschur mit eingebunden. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 355 Gramm.

Der promovierte Apotheker Hermann Baesecke (* 1881, † 1923) stammte aus einer Gelehrten- und Pastorenfamilie. Er erwarb 1882 zusammen mit seinem Kollegen Emil Beese die Martini-Apotheke in Braunschweig. Nach dem frühen, nur rund zwei Jahre später erfolgten Tod seines Kompagnons führte er das Geschäft erfolgreich weiter und machte es in der Stadt zu einer Institution. Als Mitglied diverser Vereine, z. B. des Naturwissenschaftlichen Vereins zu Braunschweig und des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins, widmete er sich in seiner Freizeit nicht allein dem Münzensammeln. So erwarb er einen Teil der umfangreichen Schmetterlingssammlung des 1886 verstorbenen Zuckerfabrikdirektors Adolf Forst (Wilhelm Blasius, Lebensbeschreibungen Braunschweiger Naturforscher und Naturfreunde, verstorbener ehemaliger Mitglieder des Vereins für Naturwissenschaft zu Braunschweig, Braunschweig 1887, S. 23). In der Numismatik war er recht gut vernetzt, so zitiert z. B. Max [von] Bahrfeldt die Sammlung Dr. Baesecke mehrfach in seiner Arbeit 'Beiträge zur Münzgeschichte der Lüneburgischen Lande im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts', und P. J. Meier veröffentlichte seltene Probeabschläge auf Birkenrinde aus Baeseckes Besitz (Numismatisch-sphragistischer 25. Jg. 1894, S. 56). Bereits für das Jahr 1903 soll seine Sammlung mittelalterlicher und neuzeitlicher numismatischer Objekte aus ungefähr 20.000 Exemplaren bestanden haben (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, Mailand 1903, S. 188, Nr. 2030). Ein Teil seiner Sammlung gelangte am 14.5.1906 und folgende Tage durch Leo Hamburger in Frankfurt am Main zur Auktion, einige Jahre später vertraute Dr. Baesecke der Münzenhandlung H. S. Rosenberg welfische Prägungen zur Verwertung an, die im Mai 1913 versteigert wurden (siehe den hier offierten Katalog). Die Stadt Braunschweig erwarb im Jahre 1924 aus dem Nachlass des Sammlers 218 Silber- und 3025 Kupfermünzen (Die Stadt Braunschweig in der Zeit vom 1. April 1921 bis zum 31. März 1926. Verwaltungsbericht im Auftrage des Rates der Stadt, bearbeitet vom Statistischen Amt. Braunschweig 1929).

Auf dem Spiegel des Rückdeckels ein kleines, handschriftlich auf das Jahr 1991 datiertes Werbeetikett der Buchbinderei Müller. Kirchstr 49, 6740 Landau-Nußdorf.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
25 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7937 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [18] vom 25.-28.11.1913, Hannover.

Auctions-Catalog [18]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Carl Schwalbach in Leipzig. Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Medaillen auf Aerzte und Naturforscher etc. Kriegsmedaillen, Orden und Ehrenzeichen. Münzen und Medaillen von Paderborn und Mühlhausen i. Th. 2 unpaginierte, 88 S., 9 Tfn. 1778 Nrn. Ganzleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts. Die Deckblätter der Orig.-Broschur sind auf die Buchdeckel aufgezogen worden, handschriftliche Notizen auf dem vorderen Deckblatt. Sämtlichen Losen sind die Zuschlagspreise von alter Hand in Tinte beigeschrieben worden. 515 Gramm.

Der Kaufmann Carl [respektive Karl Rudolf] Schwalbach (* 1856), wohnhaft in Leipzig, sammelte Münzen der deutschen Prägestände, vornehmlich unter Talergröße (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, 2. Auflage, Mailand 1889, S. 299f, Nr. 1691. Dto., 4. Auflage, Mailand 1903, S. 220, Nr. 2422). 1889 wohnte Schwalbach in der Reichsstraße 16, 1903 in der Hauptmannstraße 2. Der Gesamtbestand seiner Sammlung wird von den Brüdern Gnecchi 1889 mit ca. 7000 Stücken angegeben, 1903 mit etwa 9000 Exemplaren. Die bedeutenden Serien von Anhalt, Brandenburg-Franken, Lauenburg sowie der neufürstlichen Häusern versteigerte die Firma Sally Rosenberg im Rahmen ihrer Auktion vom 7.10.1913 und folgende Tage in Frankfurt am Main, das herzogliche Münzkabinett in Gotha erwarb schon vor der Versteigerung seiner braunschweig-lüneburgischen Prägungen jene der sächsischen Albertiner aus seinem Besitz im Direktverkauf. Carl Schwalbach verfasste mit seinen beiden Veröffentlichungen 'Die neuesten deutschen Münzen unter Thalergröße vor Einführung des Reichsgeldes' (1. Auflage: Leipzig 1879) und 'Die neuesten deutschen Thaler, Doppelthaler und Doppelgulden' (1. Auflage: Leipzig 1883) zwei Kataloge zur Münzkunde der deutschen Einzelstaaten im 19. Jahrhundert, die mehreren Sammlergenerationen als Nachschlage- und Zitierwerke dienten und diverse Auflagen und Nachdrucke erfuhren.

Detlef Tietjen weist die im Auktionskatalog enthaltenen Partien Paderborn und Mühlhausen in Thüringen Sammlung 'Wewer' zu. J. Wewer stammte aus dem Dorf Neuenbeken (heute Ortsteil von Paderborn) und war an der dortigen Marienkirche als Küster beschäftigt (Arnold Schwede, Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803, Paderborn 2004, S. 17, Anm. 1). 1938 ließ er seine Spezialsammlung Paderborn und Corvey durch Ludwig Grabow in Rostock versteigern, nachdem er vergebens versucht haben soll, diese Partien in ihrer Gesamtheit dem Paderborner Rechtsanwalt und Notar Carl Auffenberg (* 1873, † 1945) zu verkaufen (Schwede a.a.O., Anm. 2). Wewer war seit 1897 Mitglied der Paderborner Abteilung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens und hat diesem vermutlich bald nach seinem Eintritt eine Gruppe preußischer Kupfer- und Silbermünzen seit Beginn des 19. Jahrhunderts zum Geschenk gemacht (Arnold Schwede, Münzen und Medaillen. Zur 175jährigen Münzgeschichte im Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn 1999. https://altertumsverein-paderborn.de/muenzen-und-medaillen/). 1940/41 schenkte er, nun ansässig in Paderborn und die Berufsbezeichnung 'Rendant' tragend, der Paderborner Abteilung des Vereins eine augusteische Bronzemünze, die um 1900 in Neuenbeken gefunden worden war (Westfälische Zeitschrift 96, 1940, S. 98).

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7938 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [18] vom 25.-28.11.1913, Hannover.

Auctions-Catalog [18]. Enthaltend: Die Sammlung des Herrn Carl Schwalbach in Leipzig. Münzen von Braunschweig-Lüneburg. Ferner aus anderem Besitz: Medaillen auf Aerzte und Naturforscher etc. Kriegsmedaillen, Orden und Ehrenzeichen. Münzen und Medaillen von Paderborn und Mühlhausen i. Th. 2 unpaginierte, 88 S., 9 Tfn. 1778 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Sämtliche Lose der Sammlung Schwalbach (Nrn. 1-985), die Lose 1154-1417 (der überwiegende Teil der im Katalog enthaltenen Serie der Kriegsmedaillen, Orden und Ehrenzeichen) sowie die Lose 1733-1778 zuzüglich der nicht im Katalog aufgenommenen, jedoch an der Auktion verkauften Nrn. 1779-1782, sind die Zuschlagspreise handschriftlich beigeschrieben worden. 441 Gramm.

Der Kaufmann Carl [respektive Karl Rudolf] Schwalbach (* 1856), wohnhaft in Leipzig, sammelte Münzen der deutschen Prägestände, vornehmlich unter Talergröße (Francesco und Ercole Gnecchi, Guida numismatica universale, 2. Auflage, Mailand 1889, S. 299f, Nr. 1691. Dto., 4. Auflage, Mailand 1903, S. 220, Nr. 2422). 1889 wohnte Schwalbach in der Reichsstraße 16, 1903 in der Hauptmannstraße 2. Der Gesamtbestand seiner Sammlung wird von den Brüdern Gnecchi 1889 mit ca. 7.000 Stücken angegeben, 1903 mit etwa 9.000 Exemplaren. Die bedeutenden Serien von Anhalt, Brandenburg-Franken, Lauenburg sowie der neufürstlichen Häuser versteigerte die Firma Sally Rosenberg im Rahmen ihrer Auktion vom 7.10.1913 und folgende Tage in Frankfurt am Main, das Herzogliche Münzkabinett in Gotha erwarb schon vor der Versteigerung seiner braunschweig-lüneburgischen Prägungen jene der sächsischen Albertiner aus seinem Besitz im Direktverkauf. Carl Schwalbach verfasste mit seinen beiden Veröffentlichungen 'Die neuesten deutschen Münzen unter Thalergröße vor Einführung des Reichsgeldes' (1. Auflage: Leipzig 1879) und 'Die neuesten deutschen Thaler, Doppelthaler und Doppelgulden' (1. Auflage: Leipzig 1883) zwei Kataloge zur Münzkunde der deutschen Einzelstaaten im 19. Jahrhundert, die mehreren Sammlergenerationen als Nachschlage- und Zitierwerke dienten und diverse Auflagen und Nachdrucke erfuhren.

Detlef Tietjen weist die im Auktionskatalog enthaltenen Partien Paderborn und Mühlhausen in Thüringen Sammlung 'Wewer' zu. J. Wewer stammte aus dem Dorf Neuenbeken (heute Ortsteil von Paderborn) und war an der dortigen Marienkirche als Küster beschäftigt (Arnold Schwede, Das Münzwesen im Hochstift Paderborn 1566-1803, Paderborn 2004, S. 17, Anm. 1). 1938 ließ er seine Spezialsammlung Paderborn und Corvey durch Ludwig Grabow in Rostock versteigern, nachdem er vergebens versucht haben soll, diese Partien in ihrer Gesamtheit dem Paderborner Rechtsanwalt und Notar Carl Auffenberg (* 1873, † 1945) zu verkaufen (A. Schwede a. a. O., Anm. 2). Wewer war seit 1897 Mitglied der Paderborner Abteilung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens und hat diesem vermutlich bald nach seinem Eintritt eine Gruppe preußischer Kupfer- und Silbermünzen seit Beginn des 19. Jahrhunderts zum Geschenk gemacht (Arnold Schwede, Münzen und Medaillen. Zur 175jährigen Münzgeschichte im Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abteilung Paderborn 1999. https://altertumsverein-paderborn.de/muenzen-und-medaillen/). 1940/1941 schenkte er, nun ansässig in Paderborn und die Berufsbezeichnung 'Rendant' tragend, der Paderborner Abteilung des Vereins eine augusteische Bronzemünze, die um 1900 in Neuenbeken gefunden worden war (Westfälische Zeitschrift 96, 1940, S. 98).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7939 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [19] vom 25.5.1914 u.f.T.,, Hannover.

Auctions-Catalog [19]. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Oscar Engeler in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. 2 unpaginierte, 94 S., 5 Tfn. 1748 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag an den Außenrändern fleckig. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Lose inliegend eine Fotokopie der Ergebnisliste. 600 Gramm.

Gemäß der Ergebnisliste fand die Auktion vom 25.-28.5.1914 statt.

Das Supralibros auf dem Rücken des Einbands kennzeichnet den Katalog als Bestandteil der Bibliothek von Dr. Efrem Marcel Pegan (* 1939 in Ljubljana). Dieser Bucheigner entwickelte bereits in Kindesjahren, inspiriert von der familieneigenen Münzsammlung und Bibliothek, ein Interesse für die Bibliophilie und Numismatik, die Geschichte, Kultur und materiellen Hinterlassenschaften der Antike. Er studierte Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Philologie und wurde später mit seiner 1984 publizierten Dissertation 'Tiberius Claudius Marinus Pacatianus' an der Universität Ljubljana promoviert. Er zählt zu den Mitbegründern der seit 1958 erscheinenden Zeitschrift Numizmaticni vestnik, fungierte über etliche Jahre hinweg als Redakteur für dieses Periodikum und publizierte bis in jüngste Zeit nicht nur darin zahlreiche Beiträge, sondern auch in deutschen und österreichischen Fachzeitschriften. Von 1959 bis 1974 arbeitete er in seiner Heimatstadt am Slowenischen Nationalmuseum, anfangs als Restaurator, seit 1964 als Konservator im Münzkabinett. In München, wo er seit 1967 einen Wohnsitz hatte, gründete er gemeinsam mit der langjährigen Buchhändlerin Gertrud Gürsching ein Numismatisches Antiquariat, dessen aus einschlägiger Fachliteratur und bald auch aus Münzen bestehendes Warenangebot in Festpreislisten dem Publikum offerierte. Sein Versandgeschäft betrieb er lange unter dem Namen 'Münchener Numismatisches Antiquariat GmbH', ab 1990 betrieb er die Firma schlicht unter seiner Namensform 'Dr. E. M. Pegan'. Er gab insgesamt 52 Festpreislisten heraus und veranstaltete 1987 seine erste Auktion, der 32 weitere bis ins Jahr 2003 folgen sollten (https://arts.units.it/retrieve/e2913fdc7a48-f688-e053- 3705fe0a67e0/centur_cal_fav_19.pdf). Heute lebt er wieder in seiner slowenischen Heimat. Vom wesentlichen Teil seiner Fachbibliothek trennte er sich erst 2020 und veräußerte sie in die Schweiz.

Oscar (respektive Oskar) Engeler wohnte 1913 in dr ist nachweisbar in der Leonardstraße 3 in Braunschweig (Braunschweigisches Adtreßbuch für das Jahr 1913, Braunschweig 1913. S. 103).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

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Los 7940 1

H.S. ROSENBERG, Auktion [20] vom 3.3.1919 u.f.T., Hannover.

Auktions-Katalog. Enthaltend: Die nachgelassene Sammlung des Herrn Otto Büschhoff in Braunschweig: Münzen und Medaillen der Lande Braunschweig-Lüneburg und Hannover. Deutsche Reichsmünzen. 2 unpaginierte, 107 S., 5 Tfn. 2102 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Handschriftliche Einträge der Zuschlagspreise durchgehend von Nr. 1-786, die nachfolgenden Lose lediglich singulär oder über kurze Passagen mit Einträgen von Zuschlagspreisen. 443 Gramm.

Ein Otto Büschhoff wurde 1895 als Hauptmann außer Dienst aus dem Landwehr-Bataillon Infanterie, 1. Aufgebot (I. Braunschweig) verabschiedet (Militär-Wochenblatt Band 99, Teil 2, 1914. S. 2641). Da weitere Hinweise nicht erschlossen werden konnten, ist es fraglich, ob der Münzensammler Otto Büschhoff mit der traditionsreichen Braunschweiger Weinhandlung Pappée & Büschhoff in Verbindung stand, die bereits 1849 am Hagenmarkt in Brauschweig bestand, damals schon mit dem Titel 'Hof-Weinhändler' (Braunschweigisches Adreß-Buch 1849, S. 74), später ihre Geschäftsräume in die Liegenschaften An der Katharinenkirche 14 und 15 verlegte und zumindest in den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts hier noch existierte (Jürgen Hodemacher, Braunschweigs Straßen - ihre Namen und ihre Geschichte. Band 1: Innenstadt, Cremlingen 1995). Zumindest in jüngeren Jahren erweiterte diese Firma ihre Geschäftsfelder auf die Bereiche Weingroßkellerei, Weinimport, Spirituosengroßhandel und Likörfabrik.

Das auf dem Rücken eingeprägte Supralibros beinhaltet das Monogramm des Archäologen, Numismatikers, Münzenhändlers und langjährigen Inhabers der Firma 'Münchener Numismatisches Antiquariat', Dr. Efrem Pegan (* 1932 in Slowenien ).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

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eLive Auction Literatur 2025, Tag 1 (Lose 6001 - 6706), Tag 2 (Lose 6707 - 7407), Tag 3 (Lose 7408 - 8107), April 2025
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