Katalog - eLive Auction Literatur 2025

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eLive Auction Literatur 2025 - Tag 3 (Lose 7408 - 8107)
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NUMISMATISCHE LITERATUR AUKTIONSKATALOGE UND LAGERLISTEN
Los 7901 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 19 vom 17.-18.1.1922, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XIX, enthaltend: Münzen und Medaillen aus verschiedenem Besitz, darunter viele Seltenheiten ersten Ranges. 2 unpaginierte, 74 S., 20 Tfn. 899 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 439 Gramm.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

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Los 7902 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 20 vom 18.-20.9.1922, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XX, enthaltend: Römische Münzen der Republik u. des West-Kaiserreiches. Sammlung des Fabrikdirektors G. in G... 8 unpaginierte, 128 S., 33 Tfn. 1482 Nrn. Der ursprünglich separate Textteil und die urprünglich in einer separaten Mappe verausgabten Tafeln hier vereint in einem Ganzleineneinband, wohl des zweiten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken. Die Buchdecke etwas berieben. 800 Gramm.

Mit einem Vorwort des Numismatikers Max von Bahrfeldt, der auch die Beschreibungstexte dieses Katalogs erstellt hat.

Mit leichten Modifikationen, so ausgestattet mit einem veränderten Titelblatt, wurden der Katalog und die Tafeln auch als eigenständige Monographie verausgabt: M. v. Bahrfeldt. Sammlung römischer Münzen der Republik und des West-Kaiserreichs. 8 unpaginierte, 128 S. die 33 Tafeln in separater Mappe. Halle 1922. Dieser Titel wurde 1972 in Aalen als Nachdruck abermals herausgegeben.

Auf der Titelseite die längsovale Besitzstempelung von Otto Kramer / * WIEN * / 18., Gentzg[gasse]. 25. Otto Kramer wurde 1923 als Ordentliches Mitglied in die in die Wiener Numismatische Gesellschaft aufgenommen (Numismatische Zeitschrift, Neue Folge 17. Band [57. der ganzen Reihe], S. 149).

Exemplar der Bibliothek Alexander Wild, Bern. Hess-Divo AG, Auktion 312, Zürich 23.10.2008, Nr. 3433.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
50 €

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Los 7903 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 21 vom 21.-23.9.1922, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXI, enthaltend: Münzen u. Medaillen des XV. bis XX. Jahrhunderts, darunter hervorragende Reihen von Anhalt, Braunschweig, Sachsen, Italien, Niederlande u. westfälischen Kupfermünzen. 4 unpaginierte, 101 S., 29 Tfn. 1742 Nrn. Halbleineneinband, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit von Hand akkurat beschriebenem Rückenschild, die Deckel mit marmoriertem Papier bezogen. Sämtliche Zuschlagspreise sind ihren jeweiligen Positionen von alter Hand beigeschrieben worden. Auf der Titelseite ein Eintrag zum Stand des Dollars [gegenüber der Mark]. Beigefügt: A. RIECHMANN & CO., Auktion 22 vom 25.-26.9.1922, Halle/Saale. Auktions-Katalog XXII, enthaltend: Eine numismatische Bibliothek, Altertum, Mittelalter und Neuzeit sowie Kataloge und Zeitschriften. 4 unpaginierte, 42 S. 657 Nrn. Orig.-Broschur. Lose inliegend die am unteren Rand etwas und außerhalb des Satzspiegels lädierte Orig.-Schätzpreisliste 612 Gramm. (2)

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
25 €

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Los 7904 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 23 vom 24.-25.5.1923, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXIII, enthaltend: I. Abteilung der Neuzeitlichen Münzsammlung des Hessischen Landesmuseums in Cassel: die Münzen der Kaiser- und Königreiche, der Geistlichen Fürsten u. der altfürstlichen Häuser (mit Ausnahme der Münzen von Hessen-Cassel) und Münzen und Medaillen aus dem Herzoglich-anhaltischen Münzkabinett in Dessau. 44 S., 40 Tfn. 1065 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 520 Gramm.

Richard Gaettens kommentierte die Veräußerung der neuzeitlichen Münzsammlung des Hessischen Landesmuseums mit den folgenden Worten: 'Als Grund für den Verkauf der mittelalterlichen und neuzeitlichen Münzsammlung des Hessischen Landesmuseums in Kassel war maßgebend, daß die Leitung des Museums sich gezwungen sah, Mittel zu schaffen, um den eigentlichen Aufgaben des Landesmuseums gerecht werden zu können. Die Verschiebung der Vermögensverhältnisse in Deutschland bringt eine Fülle von landesgeschichtlichen Kunstwerken auf den Markt, die wichtiger für das Museum sind als die Sammlung nichthessischer Münzen, die mit der Geschichte und Kulturgeschichte des Hessenlandes in keinem Zusammenhange steht.'

Seit den zwanziger Jahren wurde das herzogliche Münzkabinett in Dessau in mehreren Auktionen aufgelöst. Zwei Chargen kamen bei Albert Riechmann & Co. in Halle an der Saale unter den Hammer (Auktionen 23 vom 24.5.1923 und 24 vom 4.12.1923), die Firma Adolph E. Cahn vermarktete drei umfangreiche weitere Partien (Auktionen vom 15.7.1931, vom 14.10.1931 und vom 30. November 1931).

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
25 €

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Los 7905 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 25 vom 6.-7.3.1924, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXV, enthaltend: Münzen der deutschen Kipperzeit. Sammlung des Herrn Wilhelm Kraaz. 8 unpaginierte, 73 S., 40 Tfn. 1150 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. Eine Fotokopie der Ergebnisliste ist vor dem von Dr. Richard Gaettens erstellten Vorwort zu dieser Sammlung mit eingebunden worden. 647 Gramm.

Wilhelm Kraaz besaß das vormals von Hanstein'sche Mannlehnrittergut in Osmarsleben. 1895 wurde er in die Wiener Numismatische Gesellschaft aufgenommen und dort geführt als Privatier, wohnhaft in Blankenburg am Harz, Kaiserstraße 14, mit den Sammelgebieten Braunschweig-Lüneburg, Anhalt und Kippermünzen im Allgemeinen (Numismatische Zeitschrift 48, 1915, S. 195). Kippermünzen erwarb er u. a. von George Adalbert von Mülverstedt in Magdeburg, auch aus den bekannten Funden vom Katzenbuckel, von Leutershausen, von Schönau und von Malchin (eigentlich: Waren). Als Mitglied im Verein für Geschichte der Deutschen in den Sudetenländern ist er in den 44. Band der Mitteilungen dieses Vereins für das Jahr 1906, S. 517, mit als ein in Blankenburg i. Harz wohnhafter Fachschriftsteller gelistet. In der Tat sind von ihm einzelne kleinere Beiträge zur Münzkunde der Kipperzeit erschienen. Ein Nachdruck des Versteigerungskataloges der Kipper-Sammlung Kraaz erschien 1974 im Verlag Wolfgang Winkel, Bielefeld.

Schätzpreis
80 €
Zuschlag
80 €

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Los 7906 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 26 vom 24.9.1924, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXVI. Gold-Münzen und -Medaillen aus dem Besitze Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich August von Oldenburg. 6 unpaginierte, 21 S., 18 Tfn. 166 Nrn. Orig.-Broschur. 255 Gramm.

Friedrich August von Oldenburg (* 1852 in Oldenburg, † 1931 in Rastede) folgte im Jahre 1900 seinem verstorbenen Vater Nikolaus Friedrich Peter auf den Thron des Großherzogtums Oldenburg und musste am 11. November 1918 abdanken, doch blieben ihm und seiner Familie alle beweglichen großherzoglichen Güter, darunter die Gemäldesammlung, antike Möbel und auch die numismatische Sammlung als persönlicher Besitz erhalten. Mangels hinreichender finanzieller Mittel veräußerte er ab 1919 die ihm persönlich gebliebenen Partien aus dem großherzoglichen Kunstbesitz. Zunächst ließ er seine bedeutendsten Gemälde außer Landes und in die Niederlande verbringen, wo sie in den zwanziger Jahren meist an Auktionen neue Besitzer fanden. Seine Münzen- und Medaillensammlung vertraute er der Firma A. Riechmann & Co. zur Verwertung an, die diese im Rahmen ihrer Auktionen vom 24.9.1924 und vom 28.10.1924 auf den Markt brachte. Den größten Teil der darin enthaltenen Oldenburgischen und Jeverschen Prägungen hatte Großherzog Friedrich August 1901 aus der Kollektion seines Generalmajors Peter von Lehman erhalten und ihm für dieses sammlerische Opfer die Brillanten zum Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Ordens mit Schwertern am Ring verliehen (Hartmut Trippler/Detlev Hölscher, Peter von Lehmann [1814-1904], Offizier und Münzensammler aus Oldenburg. Anmerkungen zu einer bedeutenden Sammlung und ihrem Schicksal, zugleich ein Beispiel für die Anlage einer privaten Münzensammlung im 19. Jahrhundert, in: Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur Nr. 4, Bremen/Enger 2011, unpaginierte S. 4-15).

Schätzpreis
20 €
Zuschlag
40 €

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Los 7907 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 27 vom 25.-27.9.1924, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXVII. Hervorragende Spezialsammlung Sächsischer Münzen und Medaillen. 8 unpaginierte, 88 S., 50 Tfn. 1380 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 755 Gramm.

Detlef Tietjen und manche Andere geben den Namen des Sammlers dieser ohne Provenienzangabe versteigerten Spezialsammlung unrichtig mit 'Dr. Schick' an. In der Tat hatte Dr. med. Julius Leopold Schieck (* 1840 in Dresden) diese umfangreiche Kollektion aufgebaut. Zur Person konnten nur bruchstückhafte Daten ermittelt werden, die seinen Lebensweg nicht vollständig erhellen. Er machte sein Abitur am Gymnasium zu Dresden 1861 (Programm des Gymnasiums zu Dresden 1861, S. 47 und 54), absolvierte anschließend sein Medizinstudium an der Universität Leipzig und wurde 1865 dort promoviert (https://geschichte.archiv.uni-leipzig.de/ws/doktorbuch_promotionen.php). Von 1866 bis 1868 arbeitete er am Stadtkrankenhaus zu Dresden-Friedrichstadt (Otto Haebler, Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Stadtkrankenhauses zu Dresden-Friedrichstadt, Dresden 1899, S. 36). Über seine weiteren beruflichen Stationen kann hier lediglich vorgetragen werden, dass er später als selbständiger praktischer Arzt arbeitete und spätestens 1899 den Titel Geheimer Sanitätsrat führte. Aus seiner Ehe mit Marie Amalie Schneider ging 1874 der Sohn Walther Schieck hervor, der letzte amtierende demokratische Ministerpräsident vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. 1881 bezog die Familie die vom Schwiegervater 1849 am Blasewitzer Elbufer errichtete 'Villa Marienlust', die damals indes nur ein eher bescheidenes Sommerhaus darstellte. Mit seiner beruflichen Etablierung und dem Bezug einer eigenen, dauerhaften Heimstatt scheint sich auch für Julius Leopold Schieck die Voraussetzung ergeben haben, mit einigem finanziellem Engagement eine numismatische Sammlung aufzubauen, was aus dem seitens der Firma A. Riechmann &. Co. verfassten Vorwort im Auktionskatalog der Sammlung Schieck abzuleiten ist: 'Angefangen in den achtziger Jahren ... sind aus den Sammlungen Merseburger, Engelhardt und Friederich viele der seltensten und wichtigen Stücke ... erworben worden. Besonders reich ist die Sammlung an Goldabschlägen und seltenen Medaillen. Ein ihm gewidmetes numismatisches Zeugnis liegt vor in Form einer auf das Jahr 1902 datierten Medaille, die zu Ehren des Ehepaares Schieck von der Dresdner Prägeanstalt Glaser & Sohn produziert worden ist (Sammlung Brettauer 1032). In den Jahren 1907/1908 ließ Schieck sein eher schlichtes Wohnhaus zu einer komfortablen Villa umbauen. Im Jahre 1916 konnte er sein goldenes Doktorjubiläum feiern (Die Umschau. Wochenschrift über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik Band 20, Heft 2, 8. Januar 1916). Da sein Sterbejahr nicht ermittelt werden konnte, bleibt ungewiss, ob er die Versteigerung seiner Münzen- und Medaillensammlung noch miterlebt hat.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
75 €

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Los 7908 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 27 vom 25.-27.9.1924, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXVII. Hervorragende Spezialsammlung Sächsischer Münzen und Medaillen. 8 unpaginierte, 88 S., 50 Tfn. 1380 Nrn. Orig.-Broschur, von Hand beschriebene Rückenpartie. Inliegend die im Dollarkurs ausgewiesene Orig.-Schätzpreisliste. 669 Gramm.

Detlef Tietjen und manche Andere geben den Namen des Sammlers dieser, ohne Provenienzangabe versteigerten Spezialsammlung unrichtig mit 'Dr. Schick' an. In der Tat hatte Dr. med. Julius Leopold Schieck [sic!] (* 1840 in Dresden) diese umfangreiche Kollektion aufgebaut. Zur Person konnten nur bruchstückhafte Daten ermittelt werden, die seinen Lebensweg nicht vollständig erhellen. Er machte sein Abitur am Gymnasium zu Dresden 1861 (Programm des Gymnasiums zu Dresden 1861, S. 47 und 54), absolvierte anschließend sein Medizinstudium an der Universität Leipzig und wurde 1865 dort promoviert (https://geschichte.archiv.uni-leipzig.de/ws/doktorbuch_promotionen.php). Von 1866 bis 1868 arbeitete er am Stadtkrankenhaus zu Dresden-Friedrichstadt (Otto Haebler, Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Stadtkrankenhauses zu Dresden-Friedrichstadt, Dresden 1899, S. 36). Über seine weiteren beruflichen Stationen kann hier lediglich vorgetragen werden, daß er später als selbständiger praktischer Arzt arbeitete und spätestens 1899 den Titel Geheimer Sanitätsrat führte. Aus seiner Ehe mit Marie Amalie Schneider ging 1874 der Sohn Walther Schieck hervor, der letzte amtierende demokratische Ministerpräsident vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. 1881 bezog die Familie die vom Schwiegervater 1849 am Blasewitzer Elbufer errichtete 'Villa Marienlust', die damals indes nur ein eher bescheidenes Sommerhaus darstellte. Mit seiner beruflichen Etablierung und dem Bezug einer eigenen, dauerhaften Heimstatt, scheint sich auch für Julius Leopold Schieck die Voraussetzung ergeben haben, mit einigem finanziellem Engagement eine numismatische Sammlung aufzubauen, was aus dem seitens der Firma A. Riechmann &. Co. verfassten Vorwort im Auktionskatalog der Sammlung Schieck abzuleiten ist: 'Angefangen in den achtziger Jahren ... sind aus den Sammlungen Merseburger, Engelhardt und Friederich viele der seltensten und wichtigen Stücke ... erworben worden. Besonders reich ist die Sammlung an Goldabschlägen und seltenen Medaillen. Ein ihm gewidmetes numismatisches Zeugnis liegt vor in Form einer auf das Jahr 1902 datierten Medaille, die zu Ehren des Ehepaares Schieck von der Dresdner Prägeanstalt Glaser & Sohn produziert worden ist (Sammlung Brettauer 1032). In den Jahren 1907/1908 ließ Schieck sein eher schlichtes Wohnhaus zu einer komfortablen Villa umbauen. Im Jahre 1916 konnte er sein goldenes Doktorjubiläum feiern (Die Umschau. Wochenschrift über die Fortschritte in Wissenschaft und Technik Band 20, Heft 2, 8. Januar 1916). Da sein Sterbejahr nicht ermittelt werden konnte, bleibt ungewiss, ob er die Versteigerung seiner Münzen- und Medaillensammlung noch miterlebt hat.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

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Los 7909 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 28 vom 28.-29.10.1924, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXVIII. Die Münzen- und Medaillen-Sammlung von Oldenburg, Jever, Schleswig-Holstein, Bistum Lübeck und Niedersachsen Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich August von Oldenburg. 8 unpaginierte, 52 S., 16 Tfn. 952 Nrn. Orig.-Broschur. 354 Gramm.

Friedrich August von Oldenburg (* 1852 in Oldenburg, † 1931 in Rastede) folgte im Jahre 1900 seinem verstorbenen Vater Nikolaus Friedrich Peter auf dem Thron des Großherzogtums Oldenburg und musste am 11. November 1918 abdanken, doch blieben ihm und seiner Familie alle beweglichen großherzoglichen Güter, darunter die Gemäldesammlung, antike Möbel und auch die numismatische Sammlung als persönlicher Besitz erhalten. Mangels hinreichender finanzieller Mittel veräußerte er ab 1919 die ihm persönlich gebliebenen Partien aus dem großherzoglichen Kunstbesitz. Zunächst ließ er seine bedeutendsten Gemälde in die Niederlande verbringen, wo sie in den zwanziger Jahren meist an Auktionen neue Besitzer fanden. Seine Münzen- und Medaillensammlung vertraute er der Firma A. Riechmann & Co. zur Verwertung an, die diese im Rahmen ihrer Auktionen vom 24.9.1924 und vom 28.10.1924 auf den Markt brachte. Den größten Teil der darin enthaltenen Oldenburgischen und Jeverschen Prägungen hatte Großherzog Friedrich August 1901 aus der Kollektion seines Generalmajors Peter von Lehman erhalten und ihm für dieses sammlerische Opfer die Brillanten zum Großkreuz des Oldenburgischen Haus- und Verdienst-Ordens mit Schwertern am Ring verliehen (Hartmut Trippler/Detlev Hölscher, Peter von Lehmann (1814-1904), Offizier und Münzensammler aus Oldenburg. Anmerkungen zu einer bedeutenden Sammlung und ihrem Schicksal, zugleich ein Beispiel für die Anlage einer privaten Münzensammlung im 19. Jahrhundert, in: Hanseatisch-Westfälischer Sammler-Merkur Nr. 4, Bremen/Enger 2011, unpag. S. 4-15).

Auf der Titelseite die links von einem Zirkelemblem begleitete dreizeilige Besitzerstempelung ARCHITEKT / DIPL. ING. KURT ASCHE / 2804 STREEK (OLDB). Kurt Asche (* 1925 in Godensholt [Ammerland], † 2000) absolvierte in Bonn, Braunschweig, Karlsruhe und Toronto ein Studium der Kunstgeschichte, Archäologie, Architektur sowie der Stadt- und Regionalplanung. Als Diplom-Ingenieur und Architekt arbeitete er von 1958 bis 1962 u. a. in Kanada. Ab 1964 lehrte er Baugeschichte an der Fachhochschule Oldenburg. 1977 wurde er mit seiner Dissertation 'Das europäische Postwertzeichen als Kunstwerk' an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität Karlsruhe promoviert. Nach Vorlage seines Opus magnum 'Das Oldenburger Bürgerhaus' und dem Abschluss seines Habilitationsverfahrens erteilte ihm die Universität Oldenburg 1984 die Lehrbefugnis als Privatdozent für Architekturgeschichte und Denkmalpflege (http://www.presse.uni-oldenburg.de/einblicke/25059.html). Aus seiner Feder stammen etliche Veröffentlichungen der regionalen Bau- und Kunstgeschichte, wobei er insbesondere sein Augenmerk auf die architektonischen Denkmäler Oldenburgs und der umliegenden niedersächsischen Regionen lenkte. Auch jenseits seines Berufes engagierte er sich für den Erhalt und die Pflege der Bau- und Kunstdenkmäler seiner Region. Zu seinen privaten Freuden zählte auch die Numismatik, in der er verschiedentlich auch als Autor in Erscheinung trat. Sein Interesse galt u. a. den Medaillen, insbesondere jenen des Jugendstils. 1961 wurde er in den Kreis der Oldenburger Münzfreunde als Mitglied aufgenommen und fungierte von 1964 bis 1970 als deren Zweiter Vorsitzender. (Nachruf in: Numismatisches Nachrichtenblatt 49. Jahrgang, 2000, Heft 5, S. 191).

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

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Los 7910 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 29 vom 25.-29.11.1924, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXIX. Die mittelalterlichen Münzen des Hessischen Landesmuseums in Kassel und solche aus anderem Besitz. 6 unpaginierte, 142 S., 41 Tfn. 2337 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 875 Gramm.

Das Vorwort und die Bearbeitung dieses Versteigerungskatalogs besorgte der evangelische Theologe und Numismatiker Eberhard [Otto] Mertens (* 1895 in Stendal, † 1968 in Halle-Dölau), seit 1929 verheiratet mit Erna Lorenz (* 1902 in Treuen, † 1984 in Freiburg im Breisgau), der Prokuristin der Firma A. Riechmann & Co. (Peter Berghaus, in: Geldgeschichtliche Nachrichten 32, Heft 178, S. 67).

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

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Los 7911 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 30 vom 11.-12.12.1924, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXX. Griechische Münzen: Dubletten des Staatlichen Münzkabinetts Berlin u. a. 50 S., 34 Tfn. 840 Nrn. Orig.-Broschur. Der Umschlag mit kleiner Fehlstelle und Einriss unten am Gelenk. 521 Gramm.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

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Los 7912 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 31 vom 3.-4.2.1925, Halle/Saale.

Sammlung Arthur Löbbecke: Deutsche Brakteaten. Nachdruck Münster 1974, verlagsmäßig vermehrt durch Hinzufügung des jeweiligen Zuschlagspreises sämtlicher Los-Nrn. 6 unpaginierte, 70 S., 43 Tfn. 1032 Nrn. Orig.-Ganzleineneinband. 620 Gramm.

Der Bankier und Kunstsammler Arthur Löbbecke (* 1850 in Braunschweig, † 1932 ebendort) legte den Grundstein seiner Sammlung numismatischer Objekte bereits im Laufe des 19. Jahrhunderts. Sein Interesse an der Kunst und Numismatik war so groß, dass er zu Beginn des 20. Jahrhunderts jenseits seiner beruflichen Arbeit auch ehrenamtlich am Städtischen Museum in Braunschweig tätig war. 1906 stiftete er dem Münzkabinett Berlin ca. 28.000 griechische Münzen seiner Sammlung. Partien seiner römischen Goldmünzen und numismatischen Literatur überließ er in der Versteigerung bei Dr. Jacob Hirsch, München, vom 28.5.1906 neuen Besitzern. Es folgten Teile seiner Sammlung von Kunstmedaillen und Plaketten des 15. bis 17. Jahrhunderts in der vom selben Hause durchgeführten Auktion vom 26.11.1908 sowie antike Münzen der Griechen und Römer in der ebenfalls von J. Hirsch durchgeführten Auktion vom 23.-24.5.1910. Die Versteigerung seiner Brakteaten durch die Firma A. Riechmann & Co. am 3. und 4.2.1924 läutete eine Folge weiterer Versteigerungen von Partien des Löbbecke'schen numismatischen Bestandes ein: bei A. Riechmann & Co. bildeten weitere Kunstmedaillen und Plaketten des 15. bis 17. Jahrhunderts den Inhalt der Auktion 32 vom 5.2.1925. Bald darauf folgten Partien seiner griechischen und römischen Münzen bei Adolph Hess Nachf., Frankfurt am Main, in Auktion 182 vom 6.1.1926. Renaissancemedaillen aus Löbbeckes Kollektion bot J. Schulman, Amsterdam, in seiner Auktion vom 17.6.1929 an. Seine Sammlung von Kunstgegenständen der Antike offerierte Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus in Berlin in der Auktion vom 12.11.1930.

Schätzpreis
15 €
Zuschlag
15 €

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Los 7913 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 33 vom 17.-18.3.1925, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXIII. Antike Goldmünzen, Taler und Medaillen der neueren Zeiten, darunter reiche Reihen von Brandenburg-Franken, Braunschweig, Pfalz, Schlesien, Württemberg, Danzig, mit vielen großen Seltenheiten. 4 unpaginierte, 55 S., 32 Tfn. 920 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 613 Gramm.

Detlef Tietjen weist den Sammler, dessen Münzen und Medaillen von Braunschweig in dieser Auktion enthalten waren, mit dem Namen 'Werneburg' aus. Jener dürfte vermutlich gleichzusetzen sein mit dem Sammler A. Werneburg, dessen Kollektion von Prägungen geistlicher Münzstände die Firma A. Riechmann & Co. bereits in ihrer Auktion vom 2.-5.10.1912 aufgelöst hatte.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

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Los 7914 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 36 vom 15.6.1926 u.f.T., Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXVI. Sammlung Gustav Strieboll: Schlesische Münzen und Medaillen. 6 unpaginierte, 138 S., 42 Tfn. 2467 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag fehlend, der Buchblock intakt. 794 Gramm.

Der Kaufmann Gustav Strieboll (* 1845, † nach Juni 1926) interessierte und engagierte sich zeitlebens für die Numismatik. Bereits als Schüler opferte er sein Taschengeld zum Aufbau seiner numismatischen Sammlung, die mit zunehmenden Jahren sich vermehrte und zu einer bedeutenden universellen Kollektion anwuchs. Nachdem er 1879 seinen Lebensmittelpunkt von seiner pommerschen Heimat nach Schlesien verlegt hatte, fokussierte er sein Erwerbungsstreben insbesondere auf schlesische Münzen und Medaillen. Seit den achtziger Jahren beteiligte er sich mit großem Einsatz am numismatischen Versteigerungsgeschehen. So tätigte er umfangreiche Käufe an den Auktionen der Sammlungen Kuntze (1892), Pniower (1894), Korn (1906) und Bensch (1910). Francesco und Ercole Gnecchi bescheinigten ihm im Jahre 1902 einen Bestand von rund 4000 schlesischen Münzen, etwa 2400 deutschen Kleinmünzen, 250 brandenburgischen und preußischen Medaillen sowie eine nennenswerte Menge zeitgenössischer französischer Medaillen und Plaketten (S. 188, Nr. 2024). Strieboll besaß eine Firma im mittelschlesischen Kurort Salzbrunn. Dieser war seitens der fürstlich-Pleissichen Brunnen- und Bade-Direktion der Versand des Heilwassers 'Salzbrunner Oberbrunnen' übertragen worden, der nach Aussage einer vergleichenden Tabelle zwischen 1860 und 1908 steigende Nachfrage fand: während im Jahre 1860 120.495 Flaschen an auswärtige Käufer speditiert wurden, waren es 1880 bereits 250.981 und 688.381 im Jahre 1890. Ein stetig wachsender Absatz von mehr als 1 Million Flaschen pro Jahr wird seit 1895 dokumentiert und erreichte 1908 eine Stückzahl von 1.317.842 Flaschen (Fürstliche Brunnen- und Bade-Direktion, Bad Salzbrunn [Hrsg.], Bad Salzbrunn in Schlesien, Nachweis über die Kur- und Ortsverhältnisse. Saison 1909, o. O. o.J. [1908/1909], S. 40). Strieboll war Mitglied der Vereinigten Johannisloge zu Breslau (Mitglieder-Verzeichniss der unter der Constitution der Höchstleuchtenden Hochwürdigsten Grossen Landes-Loge der Freimaurer von Deutschland zu Berlin arbeitenden, gesetzmässigen, verbesserten und vollkommen Vereinigten Johannis-Loge genannt zu den 3 Todtengerippen, zur Säule und zur Glocke zu Breslau. Bei der Feier ihres 158. Stiftungsfestes am 13. Mai 1898, S. 21, Matrikel-Nr. 966). Als Mitglied und zeitweise auch Vorstandsmitglied des Vereins für das Museum Schlesischer Altertümer engagierte er sich auch ehrenamtlich um die Ordnung und Verwaltung der vorgeschichtlichen Exponate sowie der numismatischen Sammlung dieser Institution, deren Bestand er auch durch Spenden diverser Objekte bereicherte und in der Museums-Deputation als Stellvertreter des leitenden Museumsdirektors Dr. Hans Seger fungierte (Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift, Zeitschrift des Vereins für das Museum Schlesischer Altertümer Neue Folge Band 1, 1900, zugleich Jahrbuch des Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer 1. Band, 1900, S. 42, 218, 228, 236, 239, 243, 252).

Schätzpreis
20 €
Zuschlag
20 €

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Los 7915 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 37 vom 14.9.1926 u.f.T., Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXVII. Münzen und Medaillen aus verschiedenem Besitz, darunter eine umfangreiche Sammlung von Brandenburg-Preußen. 4 unpaginierte, 50 S., 28 Tfn. 1389 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 569 Gramm.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
25 €

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Los 7916 1

A. RIECHMANN & CO., Lieferungen der Lagerkataloge 1927/28 und 1927/28/29/30, vom September 1927-November 1929.

Beinhaltend: Lagerkatalog 1927/28, Lieferung I. 2 Blätter, 50 S. 2245 Nrn., 2 Blätter (Empfehlungen numismatischer Literatur ('Zu Weihnachten'). Dto., Lieferung II. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), 105 S., (anknüpfend an Teil 1:) Nrn. 2246-4626). Dto., Lieferung III. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), S. 106-131. Nr. 4627-5881. Dto., Lieferung IV. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), S. 132-157, Nrn. 5882-7086. Dto., Lieferung V. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), S. 158-188, Nrn. 7087-8455. Dto., Lieferung VI. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 189-193, Nrn. 8456-8678. Am Schluss 12 Blätter (mehrteiliges Register und Liste der verkauften [d. h. nicht mehr lieferbaren] Positionen) sowie 1 Liste 'Sonderangebot in griechischen, römischen und byzantischen Goldmünzen' 6 S., Nrn. 30001-30125. Lagerkatalog 1927/28, Lieferung VII.] 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 194-219, Nrn. 8679-9753. Dto., Lieferung VIII. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 220-250, Nrn. 9734-10804. Dto. Lieferung IX, Mai 1929. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 251-280, Nrn. 10805-11876. Lagerkatalog 1927/28/29/30, Lieferung X, Mai 1929. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 281-310, Nrn. 11877-12988. Dto., Lieferung XI, Oktober 1929:] 2 Blätter, (Inhaltsverzeichnis), S. 311-337, Nrn. -14121. Dto, Lieferung XII, Oktober 1929:] 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 338-367, Nrn. 14122-14851; Dto, Lieferung XIII, November (1929). 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 368-377 (es fehlt hier S. 378), Nrn. 14852-15085 (statt bis Nr. 15104). 10 unpaginierte Blätter (Register und Angebot numismatischer Literatur). Dto., Abteilung: Griechen und Römer, Lieferung I. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 1-11, Nrn. 20001-20452. Dto., Abteilung: Griechen und Römer, Lieferung II. 2 Blätter, (Inhaltsverzeichnis), S. 12-24, Nrn. 20453-20945. Die Lieferungen I-VI vereint in einem Halbleineneinband, wohl des dritten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen einem leeren, zur Beschriftung vorgesehenen Rückenschild, die Deckel bezogen mit einem in Textilstruktur geprägten Papier, die recto im Druck bezeichneten vorderen Deckblätter der Orig.-Broschuren sind an den ihnen gebührenden Positionen mit eingebunden worden. Die Lieferungen VII-XIII sowie die beiden Lieferungen der Abteilung Griechen und Römer in Orig.-Broschur. 1685 Gramm. (10)

Diese Lagerkataloge sind als einseitige, recto hektographierte Abzüge maschinengeschriebener Vorlagen gefertigt und als Broschuren verausgabt worden, die auf ihren vorderen Deckblättern betitelt sind. Lieferung I datiert auf September 1927, die letzte Ausgabe (Antike, Lieferung II) auf November 1929.

Recto auf dem hinteren Deckblatt des Grundwerks die Rundstempelung EX BIBLIOTHECA / R.G. (= aus der Bibliothek Richard Gaettens). Richard Gaettens [senior] (* 1886 in Hagenow, Mecklenburg, † 1965 in Heidelberg), Sohn eines Amtsgerichtsrates, sammelte bereits seit seinem zehnten Lebensjahr Münzen und Medaillen. Anstatt aber sich der Geschichte oder verwandten kulturhistorischen Fächern zuzuwenden, studierte er von 1904 bis 1907 Chemie, Physik, Geologie und Mineralogie in Rostock und Heidelberg. Im Sommer 1909 an der Universität Rostock zum Dr. phil. promoviert, fand er 1910 eine Anstellung als Assistent am chemischen Institut der Universität in Halle an der Saale. Da sich seine Arbeit im Chemielabor für seine Gesundheit schädlich erwies und ihm Albert Riechmann, Inhaber des 1910 in Halle an der Saale gegründeten Münzenhandels- und Auktionshauses 'A. Riechmann', eine geschäftliche Partnerschaft anbot, entschied sich Gaettens, seine numismatische Passion ab 1912 zu seinem Beruf zu machen. Das fortan unter dem Namen 'A. Riechmann & Co.' geführte Unternehmen und entwickelte sich nicht zuletzt aufgrund der Fachkenntnis und den Geschäftssinn des neuen Mitinhabers bald zu einer der bedeutendsten Münzenhandlungen und numismatischen Auktionshäuser in Deutschland der Zwischenkriegszeit. Albert Riechmann trat demgegenüber auf numismatischen Sektor weniger in Erscheinung und dürfte sich mehr auf die verwaltungstechnischen Aufgaben sowie auf den Buchhandel konzentriert haben. Nachdem er sich gegen Ende der zwanziger Jahre aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, führte Richard Gaettens das Unternehmen in Eigenregie weiter. Um den Erhalt der Firma in der Weltwirtschaftskrise zu sichern, sah sich Richard Gattens in den Jahren von 1929 bis 1933 dazu gezwungen, Notverkäufe zu tätigen, zu dem auch die Veräußerungen des großzügigen Geschäftsgebäudes und seines Wohnhauses in Halle zählten. In diesem Zusammenhang steht auch die Versteigerung seiner im Laufe von knapp 35 Jahren aufgebaute Privatsammlung von Münzen und Medaillen der mecklenburgischen Herzogtümer sowie der Städte Rostock und Wismar. Die Auflösung dieses damals umfassendsten numismatischen Bestands mecklenburgischer Prägestände wurde in der 9. Auktion von Felix Schlessinger in Berlin am 7.12.1931 und folgende aufgelöst. Den Versteigerungskatalog erarbeitete Gaettens persönlich. Wenngleich er nach diesen Verkäufen kleinere Geschäftsräume beziehen und die 10.000 Bände umfassende Firmenbibliothek auslagern musste, konnte er in der Saalestadt den Geschäftsbetrieb seiner Münzenhandlung bis auf Weiteres aufrechterhalten. Die 40. und letzte Auktion der Münzenhandlung A. Riechmann & Co. erfolgte hier im Jahre 1934. Gaettens führte in der Stadt die Geschäfte bis 1939 weiter und ließ dann vor Ort nur noch die Buchhandlung A. Riechmann & Co. bestehen, um seine Münzhandlung Gaettens unter ihrem bisherigen Namen mitsamt der gesamten Bibliothek indes nach Berlin zu verlagern. Doch nach nur rund einem Jahr verließ er die Hauptstadt wieder aufgrund der kriegerischen Bedrohungslage und bezog, einer Einladung des Fürsten von Hohenzollern folgend, seinen Wohnsitz auf dem Schloss Hohlstein bei Löwenberg in Niederschlesien. 1942/1943 konnte er mit amtlicher Genehmigung auch die Firmenbibliothek ebenfalls dort unterbringen. Gegen Kriegsende floh er mit seinen wesentlichen Sammlungsbeständen nach Westen unter Zurücklassung der Bücherbestände. Diese fielen an den polnischen Staat und bilden heute einen Bestanteil der Universitätsbibliothek Wroclaw. Richard Gaettens ließ sich im südhessischen Neckarsteinach unweit von Heidelberg nieder, wo er seine sammlerischen und publizistischen Tätigkeiten fortsetzte. Bereits 1946 berief ihn die Universität Heidelberg zum Lehrbeauftragten für mittelalterliche Münz- und Geldgeschichte. Seine Sammlung der Münzen der Stauferzeit ließ er 1959 und im Folgejahr in Luzern im Zuge zweier seitens der Bank Leu & Co. AG und der Adolph Hess A.G. gemeinschaftlich durchgeführten Versteigerungen auflösen, wobei er auch in diesen Fällen die Bearbeitung der Kataloge übernahm. Sein gleichnamiger Sohn nahm in Heidelberg seine münzenhändlerische Tätigkeit gegen Ende der fünfziger Jahre auf und reaktivierte dort auch die Buchhandlung A. Riechmann & Co., die zumindest bis zu Anfang jenes Jahrzehnts in Halle an der Saale noch bestanden hatte.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
35 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7917 1

A. RIECHMANN & CO., Fast vollständige vielteilige Reihe der Lagerlisten, etc., vom September 1927-November 1929.

Beinhaltend: Lagerkatalog 1927/28, Lieferung I. 2 Blätter, 50 S. 2245 Nrn., 2 Blätter (Empfehlungen numismatischer Literatur ('Zu Weihnachten'). Dto., Lieferung II. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), 105 S., (anknüpfend an Teil 1:) Nrn. 2246-4626). Dto., Lieferung III. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), S. 106-131. Nr. 4627-5881. Dto., Lieferung IV. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), S. 132-157, Nrn. 5882-7086. Dto., Lieferung V. 1 Blatt (Inhaltsverzeichnis), S. 158-188, Nrn. 7087-8455. Dto., Lieferung VI. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 189-193, Nrn. 8456-8678. Am Schluss 12 Blätter (mehrteiliges Register und Liste der verkauften Positionen) sowie 1 Liste 'Sonderangebot in griechischen, römischen und byzantischen Goldmünzen' 6 S., Nrn. 30001-30125. Lagerkatalog 1927/28, Lieferung VII.] 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 194-219, Nrn. 8679-9753. Dto., Lieferung VIII. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 220-250, Nrn. 9734-10804. Dto. Lieferung IX, Mai 1929. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 251-280, Nrn. 10805-11876. Lagerkatalog 1927/28/29/30, Lieferung X, Mai 1929. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 281-310, Nrn. 11877-12988. Dto., Lieferung XI, Oktober 1929:] 2 Blätter, (Inhaltsverzeichnis), S. 311-337, Nrn. -14121. Dto, Lieferung XII, Oktober 1929:] 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 338-367, Nrn. 14122-14851. Dto, Lieferung XIII, November (1929). 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 368-378, Nrn. 14852-15104, 10 unpaginierte Blätter (Register und Angebot numismatischer Literatur). Dto., Abteilung: Griechen und Römer, Lieferung I. 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), 1 Blatt, (Inhaltsverzeichnis), S. 1-11, Nrn. 20001-20452. Dto., Abteilung: Griechen und Römer, Lieferung II. 2 Blätter, (Inhaltsverzeichnis), S. 12-24, Nrn. 20453-20945.Halbleineneinbände, wohl des vierten bis sechsten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts, mit Eckbezügen und schwarzgeprägtem Rücken. Die Deckel außen mit marmoriertem Papier bezogen. 1568 Gramm. (2)

In der gesamten Reihe dieser Lagerkataloge fehlt hier lediglich die Lieferung XI mit den S. 311- 337 und den Nrn. 12989-14121).

Diese Lagerkataloge sind als einseitige, recto hektographierte Abzüge maschinengeschriebener Vorlagen gefertigt und als broschierte Hefte verausgabt worden, die auf ihren vorderen Deckblättern betitelt sind. Bei der Vereinigung der hier offerierten Heftfolge in 2 Halbleineneinbänden hat man auf das Einbinden dieser Deckblätter verzichtet.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
40 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7918 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 38 vom 20.10.1927 u.f.T., Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXVIII. Münzen und Medaillen des XVI.-XX. Jahrhunderts, zumeist aus der Sammlung eines regierenden Fürsten des XVIII. Jahrhunderts. 58 S., 45 Tfn. 805 Nrn. Orig.-Broschur, der Umschlag mit einer kleinen Fehlstelle unten am Rücken, auch Substanzverluste nahe der oberen Ecke des vorderen Deckblatts und im entsprechenden Bereich des Titelblatts. 542 Gramm.

Bei der 'Sammlung eines regierenden Fürsten des XVIII. Jahrhunderts' handelte es sich um das sogenannte Hanauer Medaillenkabinett. Der spätere Kurfürst Wilhelm I. von Hessen Kassel (* 1743 in Kassel, † 1821 ebendort) bekam bereits als unmündiger Prinz die aus zwei voneinander separierten Kernterritorien bestehende Grafschaft Hanau übertragen. Nach Erreichung seiner Volljährigkeit 1764 regierte er als Graf Wilhelm IX von Hanau und residierte im Hanauer Stadtschloss. 1765 begann hier Graf Wilhelm mit dem Aufbau einer vornehmlich aus Medaillen bestehenden numismatischen Kollektion, angeregt vom damaligen kurfürstlich-hannoverschen Generalquartiermeister und begeisterten Münzensammlers Emmerich Otto August von Estorff (* 1722 in Ebstorf, † 1796 in Northeim) und unterstützt von diversen Kontaktleuten und Händlern, wie dem Frankfurter Kaufmann Amschel Mayer Rothschild, der ihm als Hochfürstlich Hessen-Hanauischer [respektive später als '... Hessen-Casselischer] Hof-Factor' fortan neue Sammlungsstücke lieferte. Schon früh begann Graf Wilhelm ein eigenhändiges Inventar seines numismatischen Bestandes zu erstellen. Nachdem er 1785 auch zum Herrscher der Landgrafschaft Hessen-Kassel ausgerufen worden war, verlagerte er seine Residenz nach Kassel und ließ im Laufe seiner langen Regierungszeit die Grafschaft Hanau allmählich mit der Landgrafschaft und dem 1803 ausgerufenen Kurfürstentum Hessen verschmelzen. Auch in Kassel pflegte Wilhelm seine numismatischen Interessen weiter, beschäftigte sich mit den bereits vor seinem Regierungsantritt als Landgraf im dortigen Schloss befindlichen Beständen, kaufte weiteres Material hinzu und führte sein bereits in Hanau begonnenes Inventarverzeichnis weiter, das auf 16 Bände anwuchs.

Vorausschauend publizierte der Verlag A. Riechmann und Co. bereits 1926 (also im Vorjahr der Auktion) in einer auf 100 Exemplare limitierten Auflage die von Richard Gaettens verfasste Kleinschrift 'The Hanau Medal Cabinet', die zwar lediglich 8 Seiten und 9 Tafeln umfasste, aber mit einem repräsentativen Einband ausgestattet wurde.

Schätzpreis
20 €
Zuschlag
20 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7919 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 39 vom 19.4.1928, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXIX. Münzen des Mittelalters, darunter der Brakteatenfund von Nordhausen, auch einige Siegelstempel und Siegel. 8 unpaginierte, 48 S., 17 Tfn. 674 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 465 Gramm.

In Nordhausen wurde 1911 ein mittelalterlicher Silberschatz von Arbeitern entdeckt, der weitgehend aus Brakteaten bestand, aber auch einige zweiseitige Pfennige und wenige Stücke Barrensilber enthielt. Die Finder händigten zwar die Masse dieses um das Jahr 1210 verborgenen Depots dem Grundbesitzer aus, eine kleine Gruppe von Brakteaten behielten sie aber ein. Der Berliner Münzenhändler Rudolf Kube erwarb dieses Konvolut und veräußerte es 1918 an das Königliche Münzkabinett Berlin. Die Dubletten aus diesem Konvolut gelangten mit einer Vielzahl weiterer überschüssiger Münzen des Münzkabinetts als Einlieferung in Kubes Auktion vom 11.3.1918 und folgende Tage. Die Firma A. Riechman & Co. konnte schließlich 1928 die im Besitz des Nordhausener Grundstückseigentümers befindlichen Stücke in ihrer Auktion positionieren und mit dem von Richard Gaettens bearbeiteten Katalog ein erstes ausführlicheres Zeugnis von diesem bedeutenden Schatz vorlegen. Die detaillierte Rekonstruktion sowie die wissenschaftliche monographische Publikation des Gesamtfundes, die 1929 im Verlag A. Riechmann & Co. erschien, besorgte der evangelische Theologe und Numismatiker Eberhard [Otto] Mertens (* 1895 in Stendal, † 1968 in Halle-Dölau), der im Erscheinungsjahr seines Werkes mit der Prokuristin der Firma A. Riechmann & Co., Erna Lorenz (* 1902 in Treuen, † 1984 in Freiburg im Breisgau), die Ehe schloss.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
25 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

Los 7920 1

A. RIECHMANN & CO., Auktion 40 vom 11.12.1928, Halle/Saale.

Auktions-Katalog XXXX. Münzen der Abtei Corvey. Münzen und Medaillen des Mittelalters und der Neuzeit, darunter viele Seltenheiten. 4 unpaginierte, 39 S., 22 Tfn. 472 Nrn. Einband aus Bibliotheksleinen, wohl des letzten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit weißgeprägtem Rücken. 471 Gramm.

Die 115 Lose beinhaltetende Partie von Münzen der Abtei Corvey enthält einige große Seltenheiten, wie z. B. einen unter der Tutorenschaft des Kölner Erzbischofs Siegfried von Westerburg geschlagener Sterling sowie einen unter Bischof Simon I. nach Corveyer Vorbild geprägten Pfennig der bis dahin nicht nachgewiesenen Münzstätte Driburg.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
30 €

Dieses Los steht nicht mehr zum Verkauf.

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