1 Klippenförmige Silbermedaille 1708, unsigniert, auf die Einsetzung einer kaiserlichen Kommission und den Einmarsch von Reichstruppen in die Stadt Hamburg am 31. Mai zur Beilegung der religiösen Unruhen. Stadtansicht mit Schiffen davor, oben Gottesauge auf Wolken//13 Zeilen Schrift, umher ACH HAMBURG DENCK DARAN WAS GOTT DIS IAHR GETAHN. 34,04 x 34,01 mm; 21,42 g. Gaed. 1704; Hildebrand I, S. 558, 134. RR Hübsche Patina, vorzüglichAnlaß der Unruhen war ein Streit zwischen dem Pastor der Hamburger Peterskirche, Dr. Christian Krumbholtz, und dem Juristen Barthold Feind, der mehrere Schmähschriften gegen den ehemaligen Pastor Johann Friedrich Mayer und gegen Krumbholtz verfaßt hatte. Pastor Krumbholtz verlangte die Hinrichtung Feinds und die Verbrennung seiner Schriften. Als dies vom Magistrat abgelehnt wurde, versammelte sich ein Teil der Hamburger Bürgerschaft, verbrannte die Schriften und setzte acht Magistratsmitglieder ab. Der um Hilfe gebetene Kaiser Joseph I. beauftragte das Direktorium des Niedersächsischen Reichskreises, das vom schwedischen König (als Herzog von Bremen und Verden) geführt wurde, mit der Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung. Ein von Schweden, Preußen und den welfischen Herzogtümern aufgestelltes, ca. 10.000 Mann umfassendes Heer unter Führung des schwedischen Generalgouverneurs in Bremen und Verden, Nils Gyllenstierna, rückte am 31. Mai 1708 in Hamburg ein, während eine kaiserliche Kommission die Untersuchungen führte. Am 3. Juni 1708 wurden der Pastor Dr. Krumbholtz und weitere Unruhestifter verhaftet.
Die Rückseiteninschrift listet die Ereignisse des Jahres 1708 auf: die Einnahme des Hammer Baumes am 13. Mai, die Einrichtung der kaiserlichen Kommission am 19. Mai, den Einzug des niedersächsischen Kreisheeres am 31. Mai und die Verhaftung von Aufrührern am 3. Juni 1708.
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