AR-Stater; 10,63 g. Baaltars sitzt l. mit Adler, Ähre, Weintraube und Zepter//Löwe l. schlägt Stier l.
SNG France 2, -; SNG Levante -; SNG v. Aulock vergl. 5959. Feine Tönung, leicht verbrauchter Aversstempel, Revers min. dezentriert, gutes sehr schön/fast vorzüglichExemplar der Auktion Schenk-Behrens Nachf. 79, Essen 2000, Nr. 60.
Das Exemplar der Sammlung v. Aulock zeigt auf dem Revers eine Ähre. Es gibt das Stück mit dieser Kombination von aramäischen Buchstaben auch ohne Ähre (Auktion Fritz Rudolf Künker 402, Osnabrück 2024, Nr. 490). Um welche Variante es sich bei dem vorliegenden Stück handelt, ist aufgrund der Dezentrierung des Reverses nicht feststellbar.
Das Bild des Kampfes zwischen Löwe und Stier war im alten Orient sehr verbreitet und symbolisierte ursprünglich den heliakischen Untergang des Sternbilds Taurus, der zunächst mit dem Termin der Frühlingsaussaat, aufgrund der Präzession zur Zeit der Assyrer und der frühen Achämeniden jedoch etwa mit dem Frühlingspunkt zusammenfiel. David Ulansey lässt die Frage offen, ob das Symbol des Löwe-Stier-Kampfes auf den tarsischen Münzen in diesem Sinne eine astronomische Bedeutung hatte oder zu einem heraldischen Emblem ohne besonderen Bezug geworden war, geht jedoch davon aus, dass dieses Stiertötungsbild ein Element in dem Prozess gewesen ist, in dessen Verlauf die Mithrasverehrer die Tauroktonieszene als Symbol für die Präzession auswählten (siehe hierzu und zur umstrittenen Deutung des Mithraskultbildes als Symbol der von Hipparch entdeckten Präzession der Äquinoktien: Ulansey, Die Ursprünge des Mithraskultes. Kosmologie und Erlösung in der Antike, Stuttgart 1998).