Katalog - Auktion 433

Die Sammlung Willi Schleer - Römische Provinzialprägungen | Münzen der antiken Welt, u. a. aus der Sammlung eines Antikenfreundes, der Sammlung eines Pharmazeuten, der Sammlung Christoph Buchhold und der Sammlung Dr. Carl Friedrich Zschucke

Ergebnisse 61-80 von 447
Seite von 23
Auktion 433 - Teil 1 (Lose 6001 - 6447)
Startet in 30 Tag(en) 1 Stunde(n)
RÖMISCHE PROVINZIALPRÄGUNGEN. BITHYNIA
Los 6061 1
IULIOPOLIS. Vespasianus, 69-79.

Æ-4 Assaria, nach 70,

Proconsul Marcus Plancius Varus; 22,57 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//In Eichenkranz: Legende in vier Zeilen. RPC online 665; Stumpf -; Weiser, W., Namen römischer Statthalter auf Münzen Kleinasiens. Corrigenda und Addenda zu Gerd Stumpfs Münzcorpus, in: ZPE 123 (1998), S. 280, bes. Anm. 31.

Von allergrößter Seltenheit. Helle Auflagen, leicht geglättet, schön-sehr schön/sehr schön

Erworben im März 2019 bei der Firma Divus Numismatik, Wien.

Obwohl der RPC online ein zweites Stück für diesen Typ verzeichnet, kann dies nicht mit Sicherheit verifiziert werden, da bei diesem vermeintlich zweiten Exemplar der entscheidende Teil der Averslegende fehlt. Dieser Teil befindet sich am Ende der Averslegende der in Bithynien nach einheitlichem Schema geprägten Münzen. Infolgedessen kann die Zuordnung nach Iuliopolis höchstens vermutet werden. Eine Verortung des zweiten im RPC aufgeführten Stückes nach Nicomedia, Claudiopolis und Prusias ad Hypium wäre jedoch ebenso möglich. Unser Stück mit klar lesbarer Legende ist also womöglich das zweite bekannte Exemplar.
Marcus Plancius Varus stammte aus der wohlhabenden Familie der Plancii in Perge, die während der Republik als negotiatores dorthin gelangt waren.

Schätzpreis
300 €
Startgebot
240 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6062 1
NIKAIA. Vespasianus, 69-79.

Æs,

Proconsul Marcus Plancius Varus; 26,47 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//In Kranz: Legende in vier Zeilen. RPC online 627; Stumpf 345; Weiser -.

Felder min. geglättet, min. Prägeschwäche, sehr schön

Erworben bei Franz Javorschek, München.

Schätzpreis
500 €
Startgebot
400 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6063 1
NIKOMEDEIA. Claudius, 41-54 für Britannicus.

Æs, 48/49,

Proconsul Lucius Mindius Balbus; 13,66 g. Kopf l.//Prora l. mit drei Schilden. Imhoof-Blumer in NZ 48 (1915), Tf. X, 6; RPC online 2077A; Stumpf 233.

Von größter Seltenheit. Felder geglättet, sehr schön

Die Autoren des RPCs erkennen auf dem Avers Britannicus, während Gerd R. Stumpf das Porträt als das des Claudius deutet. Stumpf folgt hier Imhoof-Blumer (Britannicus auf Münzen, in: NZ: XLVIII, 1915, S. 85-93, bes. S. 87) und dessen Argumentation, der Name BPETANNIKOΣ in der Averslegende sei nur der Beiname des Claudius. Dagegen spricht allerdings der Vergleich des Porträts mit anderen Bildnissen von Claudius auf Prägungen aus Nikomedia.

Schätzpreis
2.000 €
Startgebot
1.600 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6064 1
NIKOMEDEIA. Valerianus, 253-260 mit Gallienus und Valerianus II.

Æs, vor 258; 9,05 g.

Büsten des Valerianus I. und des Gallienus r. und l. mit Lorbeerkranz, dazwischen Büste des Valerianus II. r.//Drei Tempel, im oberen Demeter v. v. mit Ähren und Fackel; zwischen den Tempeln Altar, um den sich eine Schlange windet. RPC online ID 74697 (unassigned).

Überdurchschnittlich erhalten. Min. Prägeschwächen, sehr schön-vorzüglich

Erworben im Mai 1986 bei der Firma Scheiner, Ingolstadt.

Die hier gefeierte dritte Neokorie Nicomedias war der Stadt erstmals von Elagabal verliehen worden. Nachdem Severus Alexander diese jedoch zurückgezogen hatte, bezeugt die vorliegende Münze, daß Valerian und Gallienus Nicomedia erneut mit dieser Ehre bedachten. Der hierfür ausgewählte Tempel war, wie schon unter Elagabal, jener der Demeter, in dem folglich neben dem Kult der Göttin auch der Kaiserkult ausgeübt wurde. Auf der Münze handelt es sich dabei um den oberen Tempel, mit dem auch der Altar in der Mitte des Reverses assoziiert ist. Die Figur kann infolgedessen als Demeter angesprochen werden.
Kurz nachdem die Stadt die dritte Neokorie erhalten hatte, kam die Münzprägung Nicomedias zum Erliegen. Vermutlich um das Jahr 258 überfielen die Goten weite Teile Kleinasiens und zwangen die Bewohner zur Flucht. Siehe hierzu B. Burrell, Neokoroi. Greek Cities and Roman Emperors, Leiden 2004, S. 159-161.

Schätzpreis
250 €
Startgebot
200 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6065 1
PRUSIAS AD HYPIUM. Macrinus, 217-218.

Æ-Medaillon; 30,89 g.

Gepanzerte Büste r. mit Lorbeerkranz//Herakles r. mit Keule (?) im Kampf mit berittener Amazone. SNG von Aulock 903; RPC online ID 65344 (unassigned).

Von allergrößter Seltenheit. Braungrüne Patina, schön

Die neunte Aufgabe des Herakles bestand darin, den Gürtel der Amazonenkönigen Hippolyte für Eurystheus zu beschaffen. In der Bauplastik und der Vasenmalerei wurde diese Heraklestat gerne dargestellt, doch in der Münzprägung ist es recht selten, was laut Hans Voegtli daran liegt, daß das Thema zwar für die große Kunst und die Vasenmalerei gut geeignet ist, einen Stempelschneider jedoch vor große Probleme stellt und sein ganzes Können erfordert. Auf der vorliegenden, außerordentlich seltenen Münze (der RPC online führt lediglich das Exemplar der Sammlung Hans von Aulock auf) ist der Beginn des Kampfes vom Stempelschneider trefflich dargestellt.

Schätzpreis
400 €
Startgebot
320 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6066 1
TIEION. Hadrianus, 117-138 für Antinous.

Æs; 37,31 g.

Drapierte Büste l.//Antinous als Dionysos auf Panther r. mit Thyrsus. Blum 1; Pudill 1179; RPC 1191.16 (dies Exemplar).

RR Braungrüne Patina, sehr schön/schön-sehr schön

Exemplar der Online Auction Savoca Black 121, München 2021, 25.

Schätzpreis
3.000 €
Startgebot
2.400 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6067 1
TIEION. Hadrianus, 117-138 für Antinous.

Æs; 24,32 g.

Kopf l.//Antinous sitzt r. auf einem Schiff mit Cheniskos und Aphlaston; zu seinen Füßen eine Cista Mystica. Blum 2; H. Meyer, Antinoos. Die archäologischen Denkmäler unter Einbeziehung des numis­matischen und epigraphischen Materials sowie der literarischen Nachrichten. Ein Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte der hadrianisch-frühantoninischen Zeit, München 1991, 150; Pudill 1158; RPC 1193.

Von größter Seltenheit. Dunkle Patina, min. korrodiert, sehr schön/schön-sehr schön

Erworben im Januar 1990 von der Münzhandlung Javorschek, München.

Allein auf dieser Münze der Sammlung Schleer lassen sich Details erkennen, um das Münzbild des Reverses richtig zu deuten: Dargestellt ist Antinoos Dionysos, der auf dem Rand eines Schiffes sitzt. Er hält einen Thyrsos in seiner Rechten; zu seinen Füßen steht eine Cista mystica. Dionysos ist der erste Gründer der Stadt, die damals noch nicht Tios, sondern wahrscheinlich Dionysopolis hieß. Er ist die bedeutendste Gottheit der Stadt, was durch sein häufiges Erscheinen auf den Münzen der Stadt belegt wird. J. Nollé wird demnächst in einem Aufsatz ausführlich auf die Interpretation dieser Münze eingehen.

 

Schätzpreis
5.000 €
Startgebot
4.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6068 1
TIEION. Commodus, 177-192.

Æs; 26,98 g.

Kopf r. mit Lorbeerkranz//Asklepios steht r. mit Schlangenstab. Asia Minor Coins -; RPC online -, vergl. 10916 (temporary number). Waddington rec. gen. -.

Von allergrößter Seltenheit. Min. korrodiert, sehr schön

Exemplar der Auktion Lanz 52, München 1990, Nr. 530 und der Auktion Münz Zentrum 70, Köln 1990, Nr. 263; später erworben bei Franz Javorschek, München.

Schätzpreis
500 €
Startgebot
400 €

Bieten aktuell nicht möglich.

RÖMISCHE PROVINZIALPRÄGUNGEN. MYSIA
Los 6069 1
GERME. Antoninus III. Caracalla, 198-217.

Æs,

Strategos Glykon II.; 30,12 g. Drapierte Büste r. mit Lorbeerkranz//Apollo sitzt r. mit Plektron und Lyra, davor steht Marsyas r. mit Flöten, r. Flußgott. Ehling 156; RPC ID 1150 (unassigned).

Fast sehr schön

Der RPC führt nur drei Exemplare des höchst seltenen Stückes auf, alle in Museen.

Auf dem Revers des Stückes ist die Szene aus dem Mythos dargestellt, in der Marsyas Apollon zum musischen Wettkampf aufforderte. Neben Marsyas lagert dabei ein Flussgott, der wahrscheinlich den personifizierten Aisepos darstellt. Dieser wurde auch Marsyas genannt, weil seine dunkle blutähnliche Farbe durch das Blut des gehäuteten Silen entstanden sein soll. Ehling, K., Die Münzprägung der mysischen Stadt Germe in der römischen Kaiserzeit, 2001, S. 98 f.

Schätzpreis
600 €
Startgebot
480 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6070 1
GERME. Antoninus III. Caracalla, 198-217 für Plautilla.

Æs, 202/205,

Strategos Glykon II.; 23,42 g. Drapierte Büste r.//Drei Nymphen v. v. mit Krug, die Mittlere mit Krug und Ähren. Corpus Nummorum Online cn type 7264; Ehling 161 ff.; RPC online ID 641 (unassigned).

Von großer Seltenheit. Braune Patina, knapp sehr schön

Erworben im März 2000.

Die auf dem Revers dargestellten Bädernymphen verweisen nach Ehling auf den thrakischen Ursprung der Stadt Germe. Der Name der Stadt leitet sich vom indogermanischen Wort für "heiß, warm" ab und verweist auf die nahegelegenen heißen Quellen. Die Ikonographie der Münzbilder entspricht sehr deutlich der von Nymphendarstellungen einiger thrakischer Städte, was sich besonders klar im thrakischen Nymphenrelief zeigt (Dobrusky S. 128, Nr. 10.13). Ehling, K., Die Münzprägung der mysischen Stadt Germe in der römischen Kaiserzeit, 2001, S. 95 f.

Schätzpreis
400 €
Startgebot
320 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6071 1
GERME. Philippus I., 244-249.

Æ-Medaillon, 241/244,

Archon Gaius Iulius Perperus Rufinianus; 33,38 g. Drapierte Büste r. mit Lorbeerkranz//Herakles r. erwürgt den nemeischen Löwen l. Corpus Nummorum Online -; Ehling 307.2 (dies Exemplar); RPC online ID 20157 (unassigned; dies Exemplar abgebildet).

Von großer Seltenheit. Braune Patina, sehr schön

Exemplar der Auktion Cahn 71, Frankfurt am Main 1931, Nr. 845; der Auktion Lanz 32, München 1985, Nr. 760 und der Sammlung Gilbert Steinberg, Auktion NAC/Spink Taisei, 16. November 1994, Nr. 886.

Der Halbgott Herakles war nach Apollon die wichtigste mythologische Gestalt auf Münzen aus Germe. Von den Heldentaten des Heroen wurden laut Ehling der Kampf gegen den nemeischen Löwen, der mit dem kretischen Stier und die Entführung des Kerberos abgebildet (Ehling, K., Die Münzprägung der mysischen Stadt Germe in der römischen Kaiserzeit, 2001, S. 86-94). Auch die Bezwingung der kerynitischen Hirschkuh auf einer Münze von Germe (die von Mionnet beschrieben, von Ehling aber nicht nachgewiesen werden konnte) ist mittlerweile in mehreren Exemplaren (v. a. im Museo Archeologici Nazionale in Florenz, RPC 3829) bekannt, wie auch der Raub der Hesperiden (RPC 145 A).

Schätzpreis
400 €
Startgebot
320 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6072 1
HADRIANEIA. Antoninus IV. Elagabal, 218-222.

Æ-Medaillon,

Strategos Aurelius Lollius Proklos; 42,64 g. Gepanzerte Büste r. mit Lorbeerkranz//Hermes steht l. mit Geldbörse und Kerykeion, neben ihm Widder, davor lagert unter einem Baum der Flußgott Rhyndakos r. Corpus Nummorum Online cn type 18149; RPC online 4147 (temporary number).

Von allergrößter Seltenheit. Geglättet, leicht korrodiert, fast sehr schön-sehr schön

Erworben bei Franz Javorschek, München.

Der RPC listet nur ein Exemplar dieses Typs auf (Bibliotheque nationale de France, ex Slg. v. Aulock).

Schätzpreis
1.000 €
Startgebot
800 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6073 1
KYZIKOS. Commodus, 177-192.

Æ-Medaillon, 180/182,

Strategos Naevios Quintos; 43,64 g. Drapierte Büste der Kore Soteira r. mit Ährenkranz//Demeter v. v. mit zwei Fackeln zwischen den beiden Nemeseis von Smyrna. Franke/Nollé 1028 f.; RPC online 747 (temporary number).

Von großer Seltenheit. Etwas korrodiert, schön-sehr schön

Erworben von Franz Javorschek, München.

Es handelt sich um eine pseudo-autonome Prägung aus Kyzikos (in Homonoia mit Smyrna), die statt des Porträts eines Familienmitgliedes des Kaiserhauses eine Büste der Kore Soteira zeigt. Kore bzw. Persephone war, so die mythologische Überlieferung, nachdem sie Kyzikos gegründet hatte, von dort entführt worden und soll die Stadt im Anschluss als Mitgift von Zeus erhalten haben. Auf dieser Grundlage entwickelte sich bereits im 5./4. Jahrhundert v. Chr. die Praxis, ihren Kopf auf Münzen der Stadt darzustellen. Das Epithet ΣΟΤΕΙΡΑ, das durch die Legenden bezeugt ist, bedeutet "Retterin" und bezieht sich möglicherweise ebenfalls auf einen Mythos, nach dem Kore Kyzikos vor den Giganten beschützte. Siehe hierzu K. Martin, Zum Kult der Kore Soteira im kaiserzeitlichen Kyzikos, in: E. Schwertheim/E. Winter (Hrsg.), Religon und Region. Götter und Kulte aus dem östlichen Mittelmeerraum, Bonn 2003, S. 115-158.

Schätzpreis
300 €
Startgebot
240 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6074 1
PERGAMON. Augustus, 30 v.-14 n. Chr. für Gaius und Lucius.

Æs, 1,

Grammateus Kephalion; 3,01 g. Kopf des Gaius r.//Kopf des Lucius r. Corpus Nummorum Online cn type 4604; RPC online 2363.

R Min. korrodiert und min. geglättet, winz. Auflagen auf dem Avers, sonst sehr schön

Schätzpreis
250 €
Startgebot
200 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6075 1
PERGAMON. Antoninus II. Marcus Aurelius, 161-180.

Æs; 26,18 g.

Drapierte Büste r. mit Lorbeerkranz//Die Flußgötter Ketios und Selinous lagern einander gegenüber, dazwischen Tyche mit Steuerruder und Füllhorn. Corpus Nummorum Online cn type -; RPC online 3229.3 (dies Exemplar); SNG France 2128.

Von größter Seltenheit. Leicht korrodiert, fast sehr schön

Exemplar der Auktion Helios 3, München 2006, Nr. 357.

Der RPC führt neben dem vorliegenden Stück nur noch die Exemplare des British Museum und der Bibliotheque nationale de France an.

Schätzpreis
400 €
Startgebot
320 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6076 1
PERGAMON. Septimius Severus, 193-211 für Antoninus III. Caracalla und Geta.

Æ-Medaillon,

Strategos Flavius Xenokrates; 44,82 g. Beider Büsten einander gegenüber//Zwei Centauren mit Fackeln einander gegenüber tragen Asklepios v. v. mit Schlangenstab. RPC online ID 1238 (unassigned); SNG France -, vergl. 2253.

Von großer Seltenheit. Wohl das besterhaltene Exemplar des Typs. Min. korrodiert, sehr schön

Erworben im September 2004 bei Franz Javorschek, München.

Das vorliegende Exemplar ist insgesamt besser erhalten als die drei im RPC aufgelisteten Stücke (alle in Museen: British Museum, London; Bibliotheque nationale de France, Paris; Kunsthistorisches Museum, Wien), zwei zwischen 2017 und 2022 versteigerte Stücke sowie das Exemplar der Sammlung Hans von Aulock.

Schätzpreis
1.500 €
Startgebot
1.200 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6077 1
PERGAMON. Antoninus III. Caracalla, 198-217.

Æ-Medaillon, 213/214,

Magistrat M. Caerelius Attalos; 43,00 g. Gepanzerte Büste r. mit Lorbeerkranz und Gorgoneion, davor Gegenstempel: Kranz (Howgego 480)//Kaiser reitet r., zurückblickend, mit erhobener Rechten, dahinter Soldat r. mit erhobener Hand, davor Kultstatue des Asklepios auf Säule. Corpus Nummorum Online cn type 4963; RPC online ID 1100 (unassigned); SNG France 5, 2231 ff.

Leicht geglättet, fast sehr schön

Erworben von Franz Javorschek, München.

Bevor Caracalla sein Winterquartier 213/214 in Nikomedia bezog, besuchte er Pergamon und verlieh der Stadt die dritte Neokorie, wobei der Kaiserkult in den bestehenden Asklepios-Tempel integriert wurde. Dieses interessante Medaillon zeigt den Einzug des Kaisers in die Stadt, wobei ihn sein erster Weg zum Heiligtum des Asklepios geführt zu haben scheint. Cassius Dio berichtet diesbezüglich, daß der Kaiser sowohl körperlich als auch seelisch erkrankt war und an nächtlichen Träumen litt, in denen ihn sein Vater und sein Bruder verfolgten. Hierin spiegeln sich jedoch vermutlich primär antikaiserliche Tendenzen des antiken Autoren. Dennoch ist nicht auszuschließen, daß Caracalla aufgrund des bevorstehenden Feldzuges um Gesundheit bat.
Der verantwortliche Magistrat M. Caerelius Attalos ließ neben diesem Typus auch Stücke prägen, auf denen die neuerliche Neokorie durch die drei Tempel - jeweils einer für Augustus, Traian und Caracalla - verdeutlicht wird. Siehe hierzu B. Burrell, Neokoroi. Greek Cities and Roman Emperors, Leiden 2004, S. 30-34; J. Nollé, Caracallas Kur in Pergamon - Krankheit und Heilung eines römischen Kaisers im Spiegel der Münzen, Antike Welt 34, 2003, S. 409-417; G. van der Ploeg, Reconstructing the Sensory Experience of Caracalla's Supplication at the Pergamene Asclepieion, Exchanges 3/2, 2016, S. 185-198.

Schätzpreis
750 €
Startgebot
600 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6078 1
PERGAMON. Traianus Decius, 249-251.

Æ-Medaillon,

Strategos und Theologos Cominius Flavius Glykon; 39,37 g. Drapierte Büste r. mit Lorbeerkranz//Kaiser mit Speer opfert l. aus Patera über Altar, davor steht Asklepios r. mit Schlangenstab, dahinter steht Hygieia l. mit Schlangenzepter und krönt Kaiser. Corpus Nummorum Online -; RPC 541A.1 (dies Exemplar).

Von allergrößter Seltenheit. Leicht geglättet, sehr schön

Erworben im März 2023 auf der Numismata München von der Firma Divus Numismatik (Philipp Krüger), Wien.

Schätzpreis
750 €
Startgebot
600 €

Bieten aktuell nicht möglich.

RÖMISCHE PROVINZIALPRÄGUNGEN. TROAS
Los 6079 1
ASSOS. Commodus, 177-192.

Æ-Medaillon, 180/184,

Strategos Tiberius Claudius Aristolaos; 42,68 g. Drapierte Büste r. mit Lorbeerkranz//Herrscher steht l. und errichtet Trophäe, darunter ein Gefangener r. Corpus Nummorum Online -; Lenger 2016, Tf. 71, 1; RPC -.

Von allergrößter Seltenheit. Wohl das besterhaltene Exemplar des Typs. Dunkelbraune Patina, min. korrodiert, sehr schön

Erworben im Januar 1987 von der Münzhandlung Javorschek, München.

Das gleiche Reversmotiv unseres Stücks findet sich in der provinzialrömischen Prägung sonst lediglich auf ebenfalls ausgesprochen seltenen Medaillons aus Mytilene (RPC online 3042, temporary number). Der Aversstempel wurde auch für Großbronzen der Städte Mytilene und Pergamon verwendet (Kraft Tf. 88, 14 a-c). Dies ist ein schönes Beispiel dafür, daß eine Werkstatt mehrere Städte mit Münzen versorgt hat. Möglicherweise dienten 183/184 in Rom emittierte Medaillons, die den Kaiser beim Schmücken eines Tropaions zeigen, als Vorbild für diese Prägungen. Lenger vermutet aufgrund der Ähnlichkeit des Averses zu einem anderen Medaillon aus Assos von 185 mit dem Kaiser in einer Triumphalquadriga auf dem Revers, daß möglicherweise auch dieser Typus in die Zeit des 10. Herrschaftsjubiläums von Commodus zu verorten ist. Lenger, D., A New Commodus Medallion from Assos, in: Assos: Neue Forschungsergebnisse zur Baugeschichte und Archäologie der südlichen Troas, Asia Minor Studien 78, 2016, S. 163-168.

Schätzpreis
500 €
Startgebot
400 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 6080 1
SKEPSIS. Augustus, 30 v.-14 n. Chr.

Æs; 3,79 g.

Kopf r.//Dionysoskopf v. v. mit Efeukranz. RPC online 2325.

Von großer Seltenheit. Prächtiger Kopf des Dionysos, sehr attraktives Exemplar, gutes sehr schön

Erworben 1999 bei der Münzenhandlung Franz Javorschek, München.

Der frontale Kopf auf dem Revers dieses äußerst seltenen und überdurchschnittlich erhaltenen Stückes ist von feinem Stil und zweifellos das Werk eines außerordentlich begabten Stempelschneiders.

Schätzpreis
250 €
Startgebot
200 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Ergebnisse 61-80 von 447
Ergebnisse pro Seite:
Seite von 23
Suchfilter
 
Teil 1 (Lose 6001 - 6447)
Alle Kategorien
-
Alle