LILIENTHAL, M. (hier anonym).
Auserlesenes Thaler-Cabinet Darinn die meisten und vornehmsten Silber-Müntzen, welche unter dem Nahmen der Reichs-Thaler bekannt sind und seit zwey hundert Jahren her, von Kaysern, Königen, Päpsten, Chur-Fürsten, Herzogen, Bischöfen, Grafen, Republicken und Städten, auf allerhand Begebenheiten, geschlagen worden, In ihrer Folge, nach der Zeit-Ordnung vorgestellet, und zugänglich beschrieben werden. 2. Auflage, Königsberg (Christoph Gottfried Eckart) 1739. Frontispiz (Einblick in ein mit Bibliotheksregalen und einem Münzschrank bestücktes Studienkabinett), 252 S. Pappband im Klein-Oktavformat, wohl des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts, außen gänzlich bezogen mit marmoriertem Glanzpapier. Deksel/Dekesel-De Ruyck L188. Die vormals abgelösten Blätter des Frontispizes und des Titels sind beim Binden wieder eingehängt worden. Das Papier des Buchblocks durchgehend fleckig, das Schlußblatt an der Längskante etwas ausgefranst, ohne dabei den Satzspiegel zu berühren. 220 Gramm.
Die silbernen Taler der europäischen Münzstände hatten bereits im 18. Jahrhundert ihre Sammler gefunden, die zu ihrem Interessengebiet eines möglichst vollständigen Katalogs bedurften. Michael Lilienthal (*1686 in Liebstadt, † 1750 in Königsberg) veröffentlichte erstmals im Jahre 1715 sein 'Auserlesenes Thaler-Kabinet', von dem hier die zweite, aktualisierte Ausgabe vorliegt. Unter dem Titel 'Vollständiges Thaler-Cabinett [...]' ließ er 1735 und 1747 zwei weitere Auflagen folgen. Diese Werke stehen am Beginn der späteren Reihen von Talerverzeichnissen, deren Verfasserreihe sich fortsetzte von David Samuel von Madai (* 1709 in Schemnitz, † 1780 in Benkendorf), Karl Gustav Ritter von Schulthess-Rechberg (* 1792 in Zürich, † 1866 in München), bis hin zu John Stewart Davenport (* 1907 in Buffalo, State of New York, † 2001).
Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris Bibliothèque / Henri Macqueron / Abbeville. Henri Macqueron (* 1853 in Abbéville, Département Somme, Frankreich, † 1937) beschäftigte sich insbesondere mit der Geschichte. Archäologie und Kulturgeschichte seiner Heimatregion und erstellte zu diesen Themenkomplexen etliche Publikationen (https://data.bnf.fr/10405040/henri_macqueron/). Er baute eine nennenswerte Bibliothek auf. Daneben besaß er neben Sammlungen von Regionalia und Druckgraphik auch eine numismatische Kollektion (Paul Neff Verlag [Hrsg.]. Pantheon: Adressbuch der Kunst- und Antiquitäten-Sammler und -Händler, Bibliotheken, Archive, Museen, Kunst-, Altertums- und Geschichtsvereine, Bücherliebhaber, Numismatiker; ein Handbuch für das Sammelwesen der ganzen Welt. Esslingen am Neckar 1914, S. 2). Als korrespondierendes Mitglied der Société Française de Numismatique begegnet er lediglich von 1909 bis 1910 in den Verzeichnissen dieser Gesellschaft (Procès-verbaux des Séances de la Société Française de Numismatique 1909, S. CXXI, dto. 1910, S. CXIX, dto. 1911, S. CXI). Er war Generalsekretär der Sociéte d'émulation d'Abbeville (Bulletin de la Société archéologique et historique du Limousin, Band 44, 1895, S. XXVIII). Von 1935 bis 1935 fungierte er als Konservator der städtischen Bibliothek seiner Heimatstadt (Michel Perrin [Hrsg.], Dire le Moyen Age, hier et aujourd'hui. Actes du colloque de Laon 1987, Paris 1990, S. 146).
Unterhalb dieses Bücherzeichens Exlibris für Hasso Schwänke.