Katalog - Auktion 424

Münster, Osnabrück und der Westfälische Frieden

Die Fugger, Leuchtenberg und Passau

Die Sammlung eines deutschen Fabrikanten und Geschichtsfreundes, Teil 3, u. a.

Ergebnisse 41-60 von 179
Seite
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Auktion 424 - Teil 1 (Los 501 - 568)
Startet in 16 Tag(en) 17 Stunde(n)
DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN MÜNSTER
Los 541 1
BISTUM Sedisvakanz 1706.

Reichstaler 1706, Münster. 28,09 g. Behelmter Wappenschild mit dem Brustbild des heiligen Paulus, im Helmschmuck ein weiteres Brustbild des heiligen Paulus, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 17 - 05//Ansicht der Domkirche in Münster, darunter Verzierungen. Dav. 2465; Schulze 166; Zepernick 219. Feine Patina, sehr schön-vorzüglich


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Schätzpreis
300 €
Startgebot
240 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 542 1
BISTUM Franz Arnold von Wolff-Metternich, 1707-1718.

Reichstaler 1711, Münster. 29,42 g. Gekröntes und verziertes, ovales achtfeldiges Wappen (Paderborn, Münster, Stromberg / Pyrmont - Borkelo / Stromberg, Münster, Paderborn) mit dem Familienwappen der Wolff-Metternich als Mittelschild, hinter dem Wappen Krummstab und Schwert gekreuzt, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 17 - 11 und die geteilte Signatur J - W (Johann Willerding, Münzmeister in Münster 1709-1713), unten die Buchstaben V Û M Û U//Die Hüftbilder des Heiligen Paulus mit Schwert und des Heiligen Liborius mit Krummstab einander gegenüber, darunter PRO / LEGE ET GREGE in verzierter Kartusche. Dav. 2466; Schulze 177. Attraktives Exemplar mit herrlicher Tönung. Winz. Schrötlingsfehler am Rand, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 261, Osnabrück 2015, Nr. 4981.

Schätzpreis
1.000 €
Startgebot
800 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 544 1 Video
BISTUM Franz Arnold von Wolff-Metternich, 1707-1718.

Reichstaler 1714, Münster. 29,12 g. Brustbild r. in geistlichem Ornat//Gekröntes und verziertes, ovales achtfeldiges Wappen (Paderborn, Münster, Stromberg / Pyrmont - Borkelo / Stromberg, Münster, Paderborn) mit dem Familienwappen der Wolff-Metternich als Mittelschild, hinter dem Wappen Krummstab und Schwert gekreuzt, zu den Seiten die geteilte Signatur W - R (Wilhelm Ritter, Münzmeister in Münster 1713-1718), unten Spruchband mit PRO LEGE ET GREGE. Dav. 2467; Schulze 190 b/a. Sehr selten, besonders in dieser Erhaltung. Sehr attraktives Exemplar mit feiner Patina, vorzüglich +

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 274, Osnabrück 2016, Nr. 2170. Franz Arnold, *1658, seit 1703 Koadjutor und seit 1704 Bischof von Paderborn, trat sein neues Amt am 2. Juni 1707 an. Er widmete sich besonders der Seelsorge in seinem Fürstbistum. Obwohl er ständig kränkelte, kümmerte er sich persönlich um den Zustand der Pfarreien. Gegenüber den Armen des Landes zeichnete sich Franz Arnold durch großzügige Freigiebigkeit aus. Daneben ließ er es sich nicht nehmen, eine äußerst prunkvolle Hofhaltung zu führen. Da die bischöflichen Finanzen ohnehin seit seinem Regierungsantritt mit Wahlschulden in Höhe von 300.000 Talern belastet waren, führte dies dazu, daß seine Schulden sich häuften. Um diesen Mißstand zu beheben, ließ Franz Arnold in der Nähe des Buddenturms in Münster ein neues Münzgebäude errichten, in dem er minderwertige Münzen (meist 1/48 Taler) prägen ließ. Die Ausgabe dieser Münzen führte allerdings zum Streit mit dem Domkapitel und den Landständen, so daß er sich gezwungen sah, einen Großteil wieder einzuschmelzen. Als Franz Arnold am 25.12.1718 plötzlich auf dem Schloß von Ahaus starb, überstiegen seine Schulden bei weitem den Wert seines Nachlasses. Aus diesem Grund wurde er vier Tage später ohne die sonst üblichen kostspieligen Feierlichkeiten in der Jesuitenkirche in Coesfeld beigesetzt.

Schätzpreis
4.000 €
Startgebot
3.200 €

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Los 545 1 Video
BISTUM Franz Arnold von Wolff-Metternich, 1707-1718.

Reichstaler 1718, Münster. 29,41 g. Brustbild r. in geistlichem Ornat//Gekröntes und verziertes, ovales achtfeldiges Wappen (Paderborn, Münster, Stromberg / Pyrmont - Borkelo / Stromberg, Münster, Paderborn) mit dem Familienwappen der Wolff-Metternich als Mittelschild, hinter dem Wappen Krummstab und Schwert gekreuzt, zu den Seiten die geteilte Signatur A Û G Û - Û P Û (Anton Gottfried Pott, Münzmeister in Münster 1713-1719), unten Spruchband mit PRO LEGE & GREGE. Dav. 2469; Schulze 208 var. Von größter Seltenheit. Hübsche Patina, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Slg. Ernst Otto Horn, Teil 2, Auktion Fritz Rudolf Künker 258, Osnabrück 2015, Nr. 108.

Schätzpreis
7.500 €
Startgebot
6.000 €

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Los 546 1
BISTUM Sedisvakanz 1719.

1 1/2facher Reichstaler 1719, Münster. 42,92 g. Brustbild des Heiligen Paulus mit Schwert und Buch v. v. in Kapitelwappen, zu den Seiten die Signatur A Û G – Û P (Anton Gottfried Pott, Münzmeister in Münster 1713-1719), darüber die Jahreszahl 1719, umher Schriftkreis in Verzierungen, außen die 19 Wappen der älteren Domherren//Brustbild Karls des Großen mit Schwert und Reichsapfel v. v., umher Schriftkreis in Verzierungen, außen die 19 Wappen der übrigen Domherren. Schulze 212 d; Zepernick 221. Hübsche Patina, sehr schön +


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Schätzpreis
300 €
Startgebot
240 €

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Los 547 1
BISTUM Sedisvakanz 1719.

Silbermedaille 1719, von P. P. Werner. Der Heilige Paulus steht fast v. v. mit Schwert und Buch zwischen der geteilten Jahreszahl 17 - 19, umher die 19 Wappen der älteren Domherren//Karl der Große steht v. v. mit Schwert und Reichsapfel, umher die 19 Wappen der übrigen Domherren. 48,82 mm; 44,83 g. Schulze 213; Zepernick 220. Prachtexemplar. Herrliche Tönung, fast Stempelglanz


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Schätzpreis
250 €
Startgebot
200 €

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Los 548 1
BISTUM Clemens August von Bayern, 1719-1761.

Reichstaler 1723, Münster, für Paderborn. 29,21 g. Brustbild r. in geistlichem Ornat, darunter die Signatur Û A Û G Û P Û (Anton Gottfried Pott, Münzmeister in Münster 1715-1723)//Achtfeldiges Wappen (Münster, Paderborn, Stromberg / Pyrmont - Borkelo / Werth, Paderborn, Münster) mit vierfeldigem Mittelschild (Bayern/Pfalz), umher die Kette des St.-Michaels-Ordens auf gekröntem Wappenmantel, dahinter Krummstab und Schwert gekreuzt, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl 17 - 23. Dav. 2513; Schwede 264 A/a. Selten, besonders in dieser Erhaltung. Sehr attraktives Exemplar mit prachtvoller Patina, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 194, Osnabrück 2011, Nr. 3510. Clemens August war der vierte Sohn des bayerischen Kurfürsten Maximilian II. Emanuel und seiner zweiten Gemahlin Therese Kunigunde von Polen und wurde am 17. August 1700 in Brüssel geboren, dem Amtssitz seines Vaters als Generalstatthalter der Spanischen Niederlande. Nach seiner Kindheit, die er gemeinsam mit seinen Brüdern in österreichischer Gefangenschaft verbracht hatte, wurde er gegen seinen Willen zum Nachfolger der wittelsbachischen Kirchenfürsten in den altbayerischen und norddeutschen Bistümern bestimmt. Er übernahm 1719 gleichzeitig mit Münster das Bistum Paderborn und wurde 1723 Erzbischof von Köln, 1724 Bischof von Hildesheim, 1728 von Osnabrück und 1732 Hochmeister des Deutschen Ordens. Dadurch konnte er die wittelsbachischen Interessen im west- und norddeutschen Bereich wahrnehmen. Der Kirchenfürst, der wegen seiner Ämteranzahl "Le Seigneur des Cinq Eglises" oder "Herr Fünfkirchen" genannt wurde, war mit seinen politischen und kirchlichen Aufgaben stark überfordert und überließ die Regierung weitgehend seinen Ministern (u. a. Graf Plettenberg). Clemens August widmete sich hauptsächlich seiner Bau- und Jagdleidenschaft und pflegte auch sonst einen ausschweifenden Lebensstil. Noch heute zeugen davon die prächtigen Schlösser Poppelsdorf und Augustusburg in Brühl bei Bonn. Am liebsten hielt sich "Fünfkirchen" zur Jagd im von ihm erbauten Schloß Clemenswerth auf, das im nördlichen Teil des Bistums Münster bei Sögel liegt.

Schätzpreis
3.000 €
Startgebot
2.400 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 549 1
BISTUM Sedisvakanz 1761.

Reichstaler 1761, Augsburg. 29,27 g. Der Dom zu Münster, im Abschnitt EIN SPECIES / REICHS THALER / (Augsburger Pyr)//Der gekrönte und geharnischte Karl der Große steht v. v. mit umgelegtem Mantel, Schwert und Reichsapfel, zu den Seiten die geteilte Jahreszahl Û 17 - 61 Û. Dav. 2470; Schulze 251; Zepernick 225. Prachtexemplar mit feiner Tönung Vorzüglich-Stempelglanz

Schätzpreis
750 €
Startgebot
600 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 550 1
BISTUM Sedisvakanz 1801.

Konv.-Taler 1801, Clausthal. 28,08 g. Kapitelschild mit dem Brustbild des Heiligen Paulus mit Schwert und Buch, zu den Seiten I Û SP - TH Ù, unten CONV Û - FUSS Ú//Der gekrönte und geharnischte Karl der Große steht v. v. mit umgelegtem Mantel, Schwert und Reichsapfel. Dav. 733; Kahnt 297; Schulze 268 a; Thun 218; Zepernick 229. RR Nur 200 Exemplare geprägt. Feine Patina, min. justiert, vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 154, Osnabrück 2009, Nr. 662.

Schätzpreis
2.500 €
Startgebot
2.000 €

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Los 551 1
BISTUM Sedisvakanz 1801.

1/2 Konv.-Taler 1801, Clausthal. 14,05 g. Brustbild des Heiligen Paulus mit Schwert und Buch v. v. über münsterschen Querbalken, im Abschnitt die Jahreszahl I80I//Brustbild Karls des Großen mit Schwert und Reichsapfel v. v., im Abschnitt die Wertangabe 2/3 und CONV Û - FUSS Û. Schulze 270; Zepernick 334. Kl. Bearbeitungsstelle im Feld der Rückseite, leicht justiert, fast vorzüglich


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Schätzpreis
100 €
Startgebot
80 €

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Los 552 1 Video
DOMKAPITEL

Goldabschlag von den Stempeln des Ku.-Pfennigs 1790. 2,99 g. MÜNSTER Ù / DOM / CAPITUL//I / PFENNING / 1790. Weing. zu 71; Weinrich 75 Anm. GOLD. Von größter Seltenheit. Kl. Bearbeitungsstelle am Rand (Henkelspur), vorzüglich

Schätzpreis
1.000 €
Startgebot
800 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 553 1
STADT

Schautaler 1534 (geprägt im 17. Jahrhundert), auf den König der Wiedertäufer Jan van Leiden. Brustbild van Leidens r. mit barettähnlicher Kopfbedeckung und Halskette mit Reichsapfel//Û IM Û IAER Û / Û M Û CCCCCXXXIV Ù / OP Ü DEN Û ERST Ù DAGH / MARCY Û IS Û DE Û STAT Û / MVNSTER Û IN Û WESTFA Û / LEN Û BELEGERT Û EN Û DOR / GODS Û HOLP Û OP Û DEN Û XXIV / DAGH Û MONAT Û IVNY Û / Ù IM Û IAER XXXV Û ER Û / Ù OVERT Û WOR Û / Ù DEN Û. Schrift. 49,00 mm; 27,66 g. Geisberg 25; Slg. Opitz 1803 (dieses Exemplar). Von großer Seltenheit. Vermutlich 3. bekanntes Exemplar im Handel. Hübsche Patina, leichte Prägeschwäche, sehr schön

Exemplar der Slg. Baums, Auktion Fritz Rudolf Künker 116, Osnabrück 2006, Nr. 4592 (dort irrtümlich als Guß beschrieben) und der Slg. Dr. Rainer Opitz, Auktion Fritz Rudolf Künker 297, Osnabrück 2017, Nr. 3554. Jan van Leyden (eigentlich Jan Beuckelszoon, *2.2.1509, Ó22.1.1536), der "König" der Wiedertäufer, sein Stellvertreter Bernhard Krechting und der Tuchhändler Bernhard Knipperdolling wurden nach dem Ende der Schreckensherrschaft der Wiedertäufer in Münster am 22.1.1536 auf dem Marktplatz der Stadt hingerichtet. Ihre Leichname wurden in drei Käfigen am Turm von St. Lamberti zur Abschreckung aufgehängt. Noch im Jahr 1585 sollen letzte Knochenreste zu sehen gewesen sein.

Schätzpreis
2.500 €
Startgebot
2.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 554 1 Video
STADT

Taler 1534. Wiedertäufer. 28,66 g. Schild, darin THO / Û / MVNS / TER, zu den Seiten je eine Rosette, darüber die Jahreszahl g 1534 g, umher zweizeilige Umschrift//gg NICHT g / IN g GAEN g / g DAT g WORT / IS g FLEISCH / GEWORDEN / VN g WANET / IN g VNS / g, umher einzeilige Umschrift. Dav. 9583; Geisberg 17. RR Originalprägung. Sehr schön +

Exemplar der Slg. Georg Baums, Auktion Fritz Rudolf Künker 116, Osnabrück 2006, Nr. 4589 und der Auktion Fritz Rudolf Künker 285, Berlin 2017, Nr. 416.

Am 15. Februar 1533 wurde die Reformation in Münster durch einen Vertrag zwischen Bürgerschaft und Bischof Franz von Waldeck legalisiert. Der ursprünglich lutherisch predigende Theologe Rothmann übernahm zunehmend die Lehren der Wiedertäufer. Die Partei der Wiedertäufer gewann schließlich die Ratsmehrheit, plünderte Klöster, Kirchen und Archive, schaffte Privateigentum und Einehe ab und sorgte für Zugang von allerhand Gesindel, was zahlreiche einheimische Bürger zum Verlassen der Stadt bewog. Bischof Franz von Waldeck konnte die Stadt zunächst militärisch nicht einnehmen. Erst mit Hilfe von Straßenkämpfen wurde Münster am 24. Juni 1535 erobert. Die Anführer der Wiedertäuferbewegung wurden nach gescheiterten Bekehrungsversuchen am 22. Januar 1536 auf dem Marktplatz der Stadt grausam hingerichtet. Ihre Leichen wurden in eisernen Körben am Turm der Lambertikirche aufgehängt.

Schätzpreis
5.000 €
Startgebot
4.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 555 1 Video
STADT

Schautaler 1683, vermutlich von G. Storp, auf die Belagerung und den Entsatz Wiens. Û LEOPOLDVS Û AVG Û - IMP Û CAESAR Û Geharnischtes Brustbild des Kaisers Leopold I. r. mit Lorbeerkranz, umgelegtem Mantel und der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies//MAHVMET Û IV - VICTVS Û TVRC Û CÆS Brustbild des türkischen Sultans Mehmed IV. r. mit Turban, umgelegtem Gewand und geschultertem Halbmondzepter. 40,42 mm; 26,30 g. Hirsch -; Slg. Horsky 2081; Slg. Montenuovo 924. Von allergrößter Seltenheit. Vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 266, Osnabrück 2015, Nr. 1335. Sultan Mehmed IV. trat nach rund 20jähriger Friedenszeit mit dem römisch-deutschen Kaiser Leopold I. wieder in den Krieg. Eine große türkische Streitmacht brach am 31. März 1683 unter Führung von Großwesir Kara Mustafa von Konstantinopel auf, um sich über Ungarn Richtung Wien zu bewegen. Auf seinem Weg durch die heutigen Länder Bulgarien, Serbien und Ungarn vereinte sich das Heer mit weiteren türkischen Einheiten und rekrutierte tartarische, siebenbürgische und andere Hilfstruppen, so daß insgesamt nahezu 200.000 Soldaten in Diensten des türkischen Sultans in Richtung Wien marschierten. Am 13. Juli zogen die Türken vor der Kaiserstadt auf, begannen am 14. mit der Beschießung, eröffneten bereits am 15. die Laufgräben und konnten am 16. Juli den Umlagerungssring schließen. Schon neun Tage zuvor hatte Kaiser Leopold I. seine Residenzstadt mit Gefolge verlassen. Die vom Feldzeugmeister Ernst Rüdiger Graf Starhemberg befehligten Verteidiger zählten 11.000 Soldaten und 20 Kompanien wehrfähiger Bürger sowie drei Studentenkompanien. Ihre 200 Geschütze und Ausfallsattacken halfen, die Angriffe des Gegners immer wieder abzuwehren. Im September verschlechterte sich die Lage der Eingeschlossenen infolge Hungers und Seuchen. Hilfe kam durch das von dem kaiserlichen Feldherrn Karl V. Leopold, Herzog von Lothringen, geführte Entsatzheer, das sich bereits seit Mitte des Jahres während des Türkenanmarsches auf Wien aus Streitkräften des Kaisers und des Reiches zum Beistand formiert hatte, sowie durch eine 20.000-26.000 Soldaten umfassende Streitmacht des polnischen Königs Johann III. Sobieski. Die ca. 65.000 Alliierten, bestehend aus Infanterie- und Kavallerieeinheiten sowie aus den Mannschaften für die rund 200 mitgeführten Geschütze, besetzten am 11. September den Kahlenberg, einen günstig gelegenen strategischen Höhenzuges des Wienerwaldes, der einen guten Blick auf das Terrain bot. Im Angesicht der angerückten abendländischen Streitmacht beging Kara Mustafa den Fehler, einen Teil seiner Armee in den Belagerungsstellungen zu belassen, um die Stadt weiter anzugreifen und den anderen Teil seines Heeres gegen das Entsatzheer zu positionieren. Die Entscheidungsschlacht begann frühmorgens am 12. September 1683 durch den Angriff des Entsatzheeres. Die entscheidende Wende kam am frühen Nachmittag mit dem Vorstoß der polnischen Armee, der die Osmanen schwer traf. Die Einheiten Karls von Lothringen konnten sodann den rechten Flügel der Türken zerschlagen und ins Zentrum des Gegners vorstoßen, der nun sein Heil in der Flucht suchte. Gegen 17 Uhr drang Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (genannt Türkenlouis) mit zwei Dragonerregimentern bis vor das Schottentor vor, wo sie zusammen mit einem Ausfallkommando der Verteidiger den hier verbliebenen Belagerungstruppen den letzten Stoß versetzten. In ungeordneter Flucht endete das ehrgeizige Vorhaben von Kara Mustafa und seinen Männern, Wien zu erobern. Erst hinter der ungarischen Grenze sammelten sich die Türken wieder in militärischer Ordnung. Nach 62 Tagen harten Kampfes, großen Verlusten und Verwüstungen war die Stadt befreit.

Der Medailleur Gottfried Storp, der 1663 in die münsterische Goldschmiedegilde aufgenommen worden war, benutzte für diese Medaille möglicherweise einen Stich des Antwerpener Verlegers Johann Meyssens als Vorlage, änderte jedoch die Turbanzier etwas ab. In Münster, wo anläßlich der Belagerung Wiens öffentliche Bittgebete stattfanden, verfolgte man die Ereignisse der Türkenkriege aufmerksam, so daß sich Storp wohl gute Absatzchancen für seine Medaille ausrechnete. Die Tatsache, daß am Ende nur zwei Varianten von Türkenmedaillen durch Storp herausgegeben wurden, spricht eher gegen einen ökonomischen Erfolg der Gepräge. Hinzu kam die Konkurrenz der überregional erfolgreichen und weit verbreiteten Medaillen auf die Türkenkriege aus Nürnberg. So gehören die Prägungen mit dem Brustbild Sultan Mehmeds IV. zu den großen Raritäten der Münsteraner Münz- und Medaillengeschichte (vgl. Dethlefs, G.: Die Sedisvakanztaler und Türkenmedaillen des münsterischen Münzmeisters Gottfried Storp 1683-1688, in: Westfalia Numismatica 2001, Münster 2001, S. 110-119).

Schätzpreis
10.000 €
Startgebot
8.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 556 1 Video
DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN VON MÜNSTER UND OSNABRÜCK Münster, Stadt.

Goldmedaille zu 10 Dukaten 1648, von E. Ketteler, auf den Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück am 14. Oktober 1648 (nach gregorianischem Kalender am 24. Oktober 1648). HINC Û TOTI Û PAX Û INSONAT Û ORBI Stadtansicht von Münster, darüber Engel mit Palmzweig und Posaune, aus der "PAX" ertönt und Engel mit Lorbeerzweig und Kranz, unten MONASTERIVM / WESTPHA / 1648//Û CÆSARIS Û REGVM Û IVNXIT Û PAX Û AVREA Û DEXTRAS 24 Û 8tbris Ë Zwei aus Wolken kommende, ineinandergreifende Hände, dahinter zwei Füllhörner und Lorbeerzweig, oben der strahlende Name Jehovas, unten verstreute Waffen. 52,61 mm; 34,70 g. Deth./Ord. 124; Pax in Nummis 114. GOLD. RR Attraktives Exemplar mit feiner Goldpatina. Winz. Kratzer, min. gewellt, sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 151, Osnabrück 2009, Nr. 4920. Seit Anfang 1645 trafen sich Gesandte aller kriegsführenden Parteien in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück zu Friedensverhandlungen, wobei in Osnabrück der Kaiser, die in die katholischen und protestantischen Lager gehörenden Reichsstände sowie Schweden und in Münster der Kaiser, Frankreich und die übrigen am Krieg beteiligten Mächte verhandelten. Frankreich und Schweden hatten bereits 1638 beschlossen, nur gemeinsam Frieden zu schließen. Auf schwedischer Seite wurden die Verhandlungen von Adler Salvius und Johan Oxenstierna (der Sohn des schwedischen Reichskanzlers Axel Oxenstierna) geleitet. Nach dreieinhalb Jahren wurde der Westfälische Friede endlich am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück unterzeichnet. Schweden erhielt Vorpommern mit den Inseln Rügen, Usedom und Wollin, Teile von Hinterpommern, Wismar, das aus dem Erzbistum Bremen gebildete Herzogtum Bremen und Verden sowie eine Kriegsentschädigung von 5 Millionen Reichstalern. Am 16. Juni 1650 wurde die konkrete Umsetzung der Friedensbestimmungen im Friedensexekutionsrezeß von Nürnberg beschlossen.

Schätzpreis
10.000 €
Startgebot
8.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 557 1 Video
DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN VON MÜNSTER UND OSNABRÜCK Münster, Stadt.

Goldmedaille zu 5 Dukaten 1648, von E. Ketteler, auf den Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück am 14. Oktober (nach gregorianischem Kalender am 24. Oktober). Stadtansicht von Münster, darüber Strahlen und eine aus Wolken kommende Hand mit Öl- und Palmzweig//Drei Tauben, die den Kaiser, Frankreich und Schweden verkörpern, halten mit ihren Schnäbeln je einen Ölzweig über ein Kissen, auf dem Krone und Zepter liegen. 41,23 mm; 17,43 g. Deth./Ord. 129 (dort in Silber); Pax in Nummis 123 (dort in Silber). GOLD. RR Sehr schön-vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 144, Osnabrück 2008, Nr. 4612.

Schätzpreis
8.000 €
Startgebot
6.400 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 558 1 Video
DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN VON MÜNSTER UND OSNABRÜCK Münster, Stadt.

Goldmedaille zu 3 Dukaten o. J. (1648), von E. Ketteler, auf den Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück am 14. Oktober (nach gregorianischem Kalender am 24. Oktober). Stadtansicht von Münster, darüber schwebt Engel mit Trompete und Ölzweig, oben der Name Jehovas in Wolken//Pax steht v. v. mit Ölzweig in der Rechten und Ährenbündel mit Weinranken in der Linken. 34,00 mm; 10,43 g. Deth./Ord. 135; Pax in Nummis 920. GOLD. RR Vorzüglich

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 144, Osnabrück 2008, Nr. 4611.

Schätzpreis
5.000 €
Startgebot
4.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 559 1
DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN VON MÜNSTER UND OSNABRÜCK Münster, Stadt.

Silbermedaille 1648, von E. Ketteler, auf den Westfälischen Frieden von Münster und Osnabrück am 14. Oktober (nach gregorianischem Kalender am 24. Oktober). Stadtansicht von Münster, darüber Engel mit Palmzweig und Posaune, aus der "PAX" ertönt und Engel mit Lorbeerzweig und Kranz, unten MONASTERIVM / WESTPHA Ù / 1648//Zwei aus Wolken kommende, ineinandergreifende Hände, dahinter zwei Füllhörner und Lorbeerzweig, oben strahlende Sonne, unten verstreute Waffen. 52,86 mm; 43,36 g. Deth./Ord. 125; Pax in Nummis vgl. 112 ff (dort als Taler und in Gold). Sehr schön/vorzüglich

Schätzpreis
400 €
Startgebot
320 €

Bieten aktuell nicht möglich.

Los 560 1
DER WESTFÄLISCHE FRIEDEN VON MÜNSTER UND OSNABRÜCK Nürnberg, Stadt.

Goldmedaille zu 8 Dukaten 1748, von P. P. Werner, Nürnberg, auf die 100-Jahrfeier des Westfälischen Friedens. LEGIBVS SACRISQVE LIBERTAS RESTITVTA Geharnischter Mars mit Schild kniet nach r. und ergreift die Hand der Friedensgöttin Pax mit Füllhorn und Kornähren, l. steht Libertas mit Stab und Füllhorn, am Boden der Freiheitshut, im Abschnitt MONAST Û ET OSNABR Û IN / VESTF ÛÛ MDCXLVIII / P ÛÛÛ//SAECVLVM (Büste Helios) GERM (Phönix auf Kugel) ANIAE (Büste Selene) PACATAE Geflügelter Schlangenstab, der in Herakleskeule endet und aus dessen Seiten je eine Mohnkapsel und eine Kornähre ragen, im Abschnitt NORIB ÛÛ MDCCXLVIII. 46,40 mm; 27,82 g. Deth./Ord. 257 (dort in Silber); Pax in Nummis -. GOLD. In Gold von größter Seltenheit. Prachtexemplar. Winz. Kratzer, fast Stempelglanz

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 316, Berlin 2019, Nr. 326. Seit Anfang 1645 trafen sich Gesandte aller kriegsführenden Parteien in den westfälischen Städten Münster und Osnabrück zu Friedensverhandlungen, wobei in Osnabrück der Kaiser, die in die katholischen und protestantischen Lager gehörenden Reichsstände sowie Schweden und in Münster der Kaiser, Frankreich und die übrigen am Krieg beteiligten Mächte verhandelten. Frankreich und Schweden hatten bereits 1638 beschlossen, nur gemeinsam Frieden zu schließen. Auf schwedischer Seite wurden die Verhandlungen von Adler Salvius und Johan Oxenstierna (der Sohn des schwedischen Reichskanzlers Axel Oxenstierna) geleitet. Nach dreieinhalb Jahren wurde der Westfälische Friede endlich am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück unterzeichnet. Schweden erhielt Vorpommern mit den Inseln Rügen, Usedom und Wollin, Teile von Hinterpommern, Wismar, das aus dem Erzbistum Bremen gebildete Herzogtum Bremen und Verden sowie eine Kriegsentschädigung von 5 Millionen Reichstalern. Am 16. Juni 1650 wurde die konkrete Umsetzung der Friedensbestimmungen im Friedensexekutionsrezeß von Nürnberg beschlossen.
Der Westfälische Frieden spielt bis heute eine große Rolle im Bewußtsein der Öffentlichkeit. So wurde nicht nur 1748 mit dieser prachtvollen Goldmedaille an das 100jährige Jubiläum des Friedensschlusses erinnert. Auch 1998 trafen sich die gekrönten und ungekrönten Staatsoberhäupter der am Frieden beteiligten Mächte zur 350-Jahrfeier in der Friedensstadt Osnabrück.

Schätzpreis
25.000 €
Startgebot
20.000 €

Bieten aktuell nicht möglich.

DEUTSCHE MÜNZEN UND MEDAILLEN OSNABRÜCK
Los 561 1
BISTUM Franz Wilhelm von Wartenberg, 1625-1661.

Reichstaler 1631, Köln. 29,16 g. Brustbild r. in geistlichem Ornat//Verziertes, vierfeldiges spanisches Wappen (Minden, Verden / Verden, Minden) mit vierfeldigem Mittelschild (Osnabrück/Wartenberg), dahinter Krummstab und Schwert gekreuzt, oben die Jahreszahl I63I. Dav. 5670; Kennepohl 212. RR Kl. Schrötlingsfehler, sehr schön

Exemplar der Auktion Fritz Rudolf Künker 188, Osnabrück 2011, Nr. 1046.
Der hier zur Versteigerung gelangende Taler, der das Porträt einer der führenden Persönlichkeiten der Katholischen Liga im Dreißigjährigen Krieg zeigt, zählt zu den großen Raritäten unter den Osnabrücker Münzen.

Schätzpreis
3.000 €
Startgebot
2.400 €

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Auktion 424, Teil 1 (Los 501 - 568), Teil 2 (Los 569 - 682)
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