Katalog - eLive Auction Literatur 2025

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eLive Auction Literatur 2025 - Tag 1 (Lose 6001 - 6706)
Beendet
NUMISMATISCHE LITERATUR MONOGRAPHIEN, SAMMELWERKE UND AUFSÄTZE
Los 6041 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK PINDER, M.

PINDER, M.

Die Beckerschen falschen Münzen. Berlin 1843. XIV, 2 unpag., 72 S., 1 unpag. S., 2 Tfn. Brauner Halbledereinband, wohl der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit lederenen Eckbezügen. Die Deckel außen bezogen mit betupftem Papier. Die unbeschädigten Tfn. wohl aus konservatorischen Erwägungen verso auf weißes Leinen aufgezogen. Einband berieben und etwas bestoßen. 158 Gramm.

Auf der Titelseite und oben auf S. III eine alte, wohl im 19. Jahrhudnert angebrachte ovale schwarze Stempelung der STADTBIBLIOTHEK / ZU / HOMBURG V.D.H., verso auf dem Titelblatt sowie auf den Leinenbezügen der beiden Tfn. je eine jüngere, wohl im ersten Fünftel des 20. Jahrhunderts angebrachte violette Rechteckstempelung dieser Bibliothek.

Schätzpreis
80 €
Zuschlag
140 €

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Los 6042 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK PINDER, M.

PINDER, M.

Die Beckerschen falschen Münzen. Berlin (Nicolaische Buchhandlung, Akademische Buchdruckerei) 1843. Titelblatt, XIV S., 1 Blatt, 72 S., 1 Blatt, 2 lithographierte Tfn. Leitzmann S. 105. Orig.-Broschur. 89 Gramm.

Schätzpreis
50 €
Zuschlag
140 €

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Los 6043 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK ROUILLE, G.

ROUILLE, G.

Promptuaire des medalles. Vollständiges, in einem Einband vereintes Set aus den beiden Teilen der Ausgabe Lyon (Druck und Verlag: Guillaume Rouillé) 1577. Beinhaltend: [Première partie] Promptuaire des medalles des plus renommées personnes qui ont esté depuis le commencement du monde: Avec brieue description de leurs vies & fais, recueillie des bons auteurs. Seconde edition, en laquelle sont adioustez les personnages plus insignes, depuis suruenuz. 4 unpaginierte, 172 S., 344 Abb.; Seconde partie du Promptuaire des medalles, commencant à la natiuité de nostre Sauuneur Iesus Christ, & continuant iusques au Treschrestien Roy de France & Pologne Henry III. du nom. Reueué, corrigee & illustree de plusieurs Medalles des plus fameux & excellents hommes de nostre temps, & qui sint à present regnans, avec leur vies. 282 S., Titelvignette, 589 Abb. Dekesel R 69. Halbledereinband, im Oktavformat, wohl des frühen 19. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken und goldgeprägtem Titelschild. 2 kleine Bestoßungen an den Deckelkanten, sonst ein Exemplar von sehr ordentlichem Zustand. 727 Gramm.

Guillaume Rouillé (* ca. 1518 in der südöstlich von Tours gelegenen Gemeinde Dolus-le-Sec, † 1589 in Lyon; durch Fehllesungen auch des Öfteren belegt mit dem Familiennamen Rouville oder Rovillus) ließ sich 1545 in Lyon nieder, wo er eine Buchhandlung gründete und noch im selben Jahr auch verlegerisch tätig wurde(http://museedudiocesedelyon.com/MUSEEduDIOCESEdeLYONrouill%C3%A9.htm). Er brachte hauptsächlich religiöse Schriften heraus.
Eine andere thematische Ausrichtung verfolgte er indes 1553 mit der Erstausgabe des hier offerierten zweiteiligen Werkes, das er nicht nur in französischer Sprache edierte, sondern in 2 weiteren fremdsprachigen Textversionen (Latein und Italienisch). Diese stießen bei der Leserschaft auf so großes Interesse, daß er 1561 eine Ausgabe in spanischer Sprache folgen ließ, 1576 und 1577 abermals Ausgaben auf Französisch (diese im Titel jeweils als 'seconde edition', ausgewiesen), darüber abermals Ausgaben auf Italienisch (1577 und 1581), auf Latein (1578 und 1581) und wiederum auf Französisch (1581).

Schätzpreis
800 €
Zuschlag
800 €

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Los 6044 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SAMMELBAND.

SAMMELBAND.

Beinhaltend 3 kleinere monographische Veröffentlichungen verschiedener Autoren, 4 Festpreislisten und 4 Auktionskataloge diverser Firmen: SALLET, A. von. Die Künstlerinschriften auf griechischen Münzen. Berlin 1871. 55, 3 unpaginierte S. KIRMIS, M. Chemische Winke für Numismatiker. Anleitung zur Kenntnis und zur Behandlung von Münzen. 2. Auflage, Berlin 1891. Titelblatt, 19 S. DR. EUGEN MERZBACHER, Lieferung 4 des Lagerkataloges, Oktober 1899, München. Griechische Münzen. 1. Abteilung. Vorderes Umschlagblatt, 39 S. Nr. 867- 1502 (kompletter Inhalt dieser Ausgabe). MAYR, A. Die antiken Münzen der Inseln Malta, Gozo und Pantelleria. (Programm des K. Wilhelms-Gymnasiums in München für das Schuljahr 1893/94) München 1894. 40 S., 1 gefaltete überformatige Lichtdruck-Tf. SOTHEBY, WILKINSON & HODGE, Auktion vom 11.7.1899, London. Catalogue of a choice Collection of Greek Coins, formed by an distinguished Artist, comprising fine Examples of the Coinage of Italia, Sicilia, Macedonia, Attica, the Peloponnesus, Asia minor, Syria and Egypt, &c. 18 S, 4 Tfn. in Autotypie. 163 Nrn. DR. JACOB HIRSCH. Catalog VI (Oktober 1901), München. Verzeichnis von Münzen, Medaillen (Antike, Mittelalter, Neuzeit und numismatischen Werken mit beigesetzten Verkaufspreisen. 164 S. 4565 Nrn. DERS., Auktion vom 2.6.1902 u.f.T., München. [Katalog] No VII. Auctions-Katalog einer hervorragenden Sammlung griechischer u. römischer Münzen aus dem Besitze des Comte G. in C., des Herrn B. in N. u. A. 4 unpaginierte, 53 S., 10 Lichtdruck-Tfn. Die zugehörige Orig.-Ergebnisliste, die die Tage der Auktion vom 2. bis 4. Juni dokumentiert, ist lose beigefügt. DR. F. WALLA. Festpreisliste Heft VIII, Wien 1903. Katalog enthaltend verkäufliche Münzen des Mittelalters und der Neuzeit, auch orientalische Münzen, antike griechische und römische Münzen, römische Ausgrabungen, altes Papiergeld, alte und moderne Medaillen. Titelblatt, 183 S. 5038 Nrn. Im Eckbereich des 1. Katalogblatts (i.e. S.3/4) ein Ausriss mit Textverlusten. DR. JACOB HIRSCH. Catalog IX (Oktober 1901), München. Verzeichnis von Münzen der Griechen, Römer, Byzantiner, Ost- und Westgoten, Vandalen sowie von numismatischen Werken mit beigesetzten Verkaufspreisen. 73 S. 2049 Nrn. DERS. Auktion vom 14.12.1903, München. [Katalog] No X. Auctions-Katalog einer Sammlung Gold-Münzen von Ungarn und Siebenbürgen aus dem Besitze eines ungarischen Amateurs. 4 unpaginierte, 15 S., 2 Tfn. (letztere lose beiliegend). 486 Nrn. Halbledereinband, wohl des frühen 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rücken, die Deckel mit beschichtetem Textil bezogen. Das vordere und das hintere Vorsatzpapier im Bereich der Gelenke gebrochen, so dass die Buchdecke vom Buchblock abgelöst ist. Auch die beiden Tfn. des Auktionskatalogs No. 10 von Dr. Jacob Hirsch sind lose. 1154 Gramm.

Schätzpreis
70 €
Zuschlag
160 €

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Los 6045 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SAMMELBAND.

SAMMELBAND.

Beinhaltend drei verschiedene Monographien zur deutschen Münzkunde respektive zur deutschen Münzrechtsgeschichte sowie ein Werk zur antiken Münzkunde: DOEDERLIN, J.A. Commentatio historica de numis Germaniae mediae, qui vulgo Bracteatos et Cavos, vernacule Blech- und Hohl-Münzen adpellant; nec non laminaribus quibusdam medii Aevi bilateralibus; Qui maximam partem Weissenburgi in Noricis, inque vicinis agris, haud ita pridem eruti sunt ac reperti. Cum Figuris aeri incisis. Acessit De Pecuniae medii Aevi Valore, Numorumque nostrae aetatis origine disquisitio. Nürnberg (Julius Arnold Engelbrecht und W. M. Endters Töchter) 1729. 18 unpaginierte, 252, 6 unpaginierte S., 1 Tf. und 3 gefaltete Kupferstich-Tfn. Dekesel/Dekesel-De Ruyck D86. SPERLING, O. Nummorum bracteatorum et cavorum Nostrae ac superioris aetatis Origine & progressu, Ad Reverend. Dn. Jacobum a Mellen Epistola. Lübeck (Peter Böckmann) 1700. 87 S., inklusive 2 Tfn. Dekesel/Dekesel-De Ruyck S445. BÜNAU (im Titel mit Bunau notiert), H. von. Commentario iusis publici de iure circa rem monetariam in Germania. Anno huius sexto decimo IX. Kalend. August. in Academia Lipsiensi publice disputata, nunc altera vice multo auctius et emendatius edita. Leipzig (Gabriel Trogen) 1730. 128 S. Dekesel/Dekesel-De Ruyck B614. HANTHALER, P.C. Exertitationes faciles de numis veterum pro Tyronibus: in quibus Laconica Quiritum sapientia, et rei numariae veteris rudimenta facili methodo per exempla panduntur, ope numorum complurium pictorum, et per dialogos familiariter expositorum. Exercitatio prooemialis de numism aliquot graecis, qui ad impp. non pertinent: familiarum item: ac postremo Urbis Romae, Senatus. et Poluli. Nürnberg (Johann Adam Schmid) 1735. 16 unpaginierte, 190, 16 unpaginierte S. Dekesel/Dekesel-De Ruyck H72. Ganzpergamenteinband im Oktavformat, wohl des zweiten Drittels des 18. Jahrhunderts. Dreiseitiger Sprenkelrotschnitt. Im unteren Bereich des Rückens eine alte, in Galltinte notierte Standortsignatur. Recto auf dem vorderen fliegenden Vorsatzblatt einige jüngere bibliographische Notizen in Bleistift. 895 Gramm.

Auf der Titelseite von Doederlins Werk die Stempelung einer unbestimmten Stadtbibliothek, als Ausgeschieden überstempelt.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels Exlibris für Hasso Schwänke.

Schätzpreis
200 €
Zuschlag
280 €

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Los 6046 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SAMMELBAND mit 2 Einzeltiteln, in einem reich verzierten, auf das Jahr 1560 datierten Ganzledereinband.

SAMMELBAND mit 2 Einzeltiteln, in einem reich verzierten, auf das Jahr 1560 datierten Ganzledereinband.

Exemplar aus dem Besitz des Juristen und Gutsbesitzers Dr. Joachim Goetz (* 1540 in Münden, † 1617 auf Olenhusen bei Münden), gebunden in einen auf das Jahr 1560 datierten schweinsledernen Einband des Wittenberger Buchbindemeisters Frobenius Hempel († 1571). Beinhaltend: HUTTICH, J./SAMBUCUS, J. Romanorum principu[m] effigies: cu[m] historiarum annotatione, olim ab Io. Huthicio confecta: nunc uero alicubi aucta & longe Castigatiora opera Io. Sambuci Tirnauiensis Pannonij. Quae tertiae, huic editioni accesserint uersa pagina indicat, Cum gratia privilegio Caesareo. Staßburg [latininisert: Argentoratum] (Wolf Köpfel [latininiert: Vouolfius Caephalaeus]) 1552 (der Verlagsort und das Erscheinungsjahr sind im Druck notiert recto auf Blatt 112). 16 unpaginierte S., 206 Blätter (mit Ausweis der Blattzählung- keine Paginierung!), zahlreiche Abb. in Holzschnitttechnik: die Titelseite mit figural geschmückter Portaldarstellung, zahlreiche ornamentale Vignetten, die zahlreichen in Holzschnitttechnik gefertigten Illustrationen mit Darstellungen römischer Münzen und münzähnlicher Darstellungen sowie Rundmedaillons mit Umschriften und ausgespartem Feld, die fehlende Münzvorlagen ersetzten. Dekesel H 45. Beigebunden: GEORGIEVITZ, B. De origine imperii Turcorum, eorumque administratione & disciplina, brevia quaedam capita notationis loco collecta. Cui libellus Turcorum moribus, collectus à Bartholomaeo Georgieuiz, adiectus est, Cum prafatione reverendi uiri D. Philippi Melanthonis. Wittenberg (Hans Krafft [latinisiert: Iohannes Crato]) 1555. 192 unpaginierte S., die Titelvignette und die 35 Abb. im Text präsentieren Porträtdarstellungen osmanischer Sultane im Holzschnitt. Dekesel G 35. Auf das Jahr 1560 datierter und signierter Ganzledereinband im Klein-Oktavformat aus der Werkstatt von Frobenius Hempel, Wittenberg (auf dem Vorderdeckel signiert mit dessen Initialen F. H.), mit 5 Bünden Der obere Rand des Titelblatts des Werk von Huttich/Sambucus ist leicht, ohne Verletzung des Satzspiegels, beschnitten worden, um einen einst dort handschriftlichen Eintrag zu tilgen. Sonst von ordentlichem Zustand. 402 Gramm.

Der Historiker und Theologe Johannes Huttich (* 1489 in Strinz [Taunus], † 1544 in Straßburg) publizierte 1525 in Straßburg erstmals eine Abhandlung, die in chronologischer Ordnung biographische Anmerkungen über die römischen Imperatoren und ihrer Gemahlinnen sowie der karolingischen und der herrschenden römisch-deutschen Kaiser und mitunter deren Sprösslinge, behandelt. Diese Protagonisten werden anhand von Holzschnitten von deren Porträtdarstellungen auf Münzen auch im Bilde vorgestellt. Dieses zur Gattung der frühen ikonographischen Münzbücher zählenden Werk war derart beliebt, dass davon mit wechselnden Titeln mehrere Auflagen bis in die fünfziger Jahre des 16. Jahrhunderts erschienen, darunter 2 zu Lyon 1552 und 1554 verlegte Ausgaben, die als Raubdrucke interpretiert werden könnten. Die hier vorliegende Veröffentlichung, die letzten Ausgabe aus dieser Straßburger Editionsfolge, hatte der Universalgelehrte Johann Sambucus (* 1531 in Tyrnau [Nagyszombat im damaligen Königreich Ungarn, heute Trnava, Slowakei], † 1584 in Wien) bearbeitet.

Bartholomeus Georgienitz (kroatisch: Bartolomej Georgijevics, * 1506 in Mala Mlaka bei Zagreb, † 1566 in Rom) geriet 1526 in der Schlacht bei Mohacs in türkische Gefangenschaft und verbrachte wohl mehr als ein Dutzend Jahre als christlicher Sklave im Osmanischen Reich. Schließlich konnte er über Syrien nach Jerusalem fliehen und fand zunächst Aufnahme in einem Kloster. Später begab er sich nach Europa, wo er unter dem Eindruck seiner Erlebnisse im Orient diverse schriftstellerische Arbeiten über die Geschichte, Kultur und Religion, Sitten und Gebräuche der Türken erstellte. Diese Veröffentlichungen wurden von seinen Zeitgenossen mit großem Interesse aufgenommen und in mancherlei Sprachen verlegt.

Der dekorative Einband ist in Präge- und Rollrädchentechnik sowie mittels Punzierungen mit szenischen biblischen Darstellungen und mit reichen ornamentierten Schmuckzonen geschmückt. Die Deckel weisen in ihrem Zentrum je ein mit Prägeplatten gefertigtes reliefiertes Bild auf (Vorderdeckel: Bathseba im Bade, beobachtet von dem hinter einer Balustrade seines Palasts stehenden König David; im Abschnitt die Schriftzeile SPECIES MVIERIS MVLT (Haebler I, 173, II); Rückdeckel: die vor den Zelten des Feldlagers stehende Judith und ihre Magd, letztere im Begriff, das abgeschlagene Haupt des Holofernes in einen Sack zu stecken; Abschnitt die Schriftzeile VOLVNTATEM TIMECVM SE [Haebler I, 173, IV]). Die Bildfelder stehen in einer Rahmung, die mit Blattwerk, Medaillons mit männlichen Profilköpfen und frontalen Engelsköpfchen geschmückt ist. Oberhalb und unterhalb der szenischen Felder ist je ein längsrechteckiges Feld eingeschoben. Auf dem Vorderdeckel trägt das obere die vertieften, mit paragraphenförmigen Trennzeichen assoziierten Bucheignerinitialen [§ I § G §], das untere die Jahreszahl 1559, während die beiden positionsgleichen Felder auf dem Rückdeckel gepunzte Blüten- und Rankenornamentik aufweisen. Im oberen Bereich der Titelseite der alte handschriftliche Besitzereintrag Joach: Goetz. Im unteren Bereich auf jener Seite der Eintrag Olenhusy, 25 May Ao [1]608. All diese Indizien machen es geradezu zwingend, den ursprünglichen Buchbesitzer mit dem Juristen Joachim Goetz (* 1540 in Münden, † 1617 auf Gut Olenhusen bei Höxter) zu identifizieren.
Sabine Wehling hat eine knappe und fundierte Darstellung seiner Biographie erarbeitet, die nachstehend wiedergegeben wird: 'Joachim Götz wurde am 25. April 1540 in Münden als Sohn des Peter Gotze […] und der Anna Ludewig geboren. Nach Schulbesuchen in Gotha und in Lüneburg immatrikulierte er sich am 13. Juni 1559 in Wittenberg und studierte dort bei Melanchthon. 1569 begleitete er den mecklenburgischen Gesandten auf einer Reise in den polnischen Reichstag nach Lublin. Danach setzte er seine Studien in Paris, Orleans und schließlich in Bourges fort, wo er am 5. Oktober 1572 zum Doktor beider Rechte promoviert wurde. Anschließend kehrte er nach Münden zurück und nahm im Dienst der Herzöge von Braunschweig-Grubenhagen an zahlreichen Gesandtschaften teil. Im Jahr 1595 wurde ihm das Erbhofamt eines Erbküchenmeisters zwischen Deister und Leine verliehen. Schon 1591 hatte er durch kaiserliche Bestätigung die Erlaubnis zur Führung des Adelsnamens ‚Götz von Olenhusen’ nach dem von ihm 1581 gekauften Gut Olenhusen erworben. In erster Ehe war Joachim Götz von Olenhusen mit Elisabeth Olemann verheiratet, der Tochter des Einbecker Bürgermeisters Andreas Olemann. Eines der sieben Kinder aus dieser Ehe starb 1597 im Alter von nur drei Jahren vier Tage nach dem Tod seiner Mutter wie diese an der Pest und erhielt an St. Alexandri in Einbeck ein Epitaph; die Inschrift hebt hervor, daß der Kleine bereits den Katechismus Luthers, 23 Psalmen und etliche Bibelstellen auswendig konnte. In zweiter Ehe heiratete Joachim Götz von Olenhusen im Jahr 1601 Clara Ernst, die Witwe des Carl von Rueden, die 1608 starb. Joachim Götz von Olenhusen starb am 6. August 1617 und wurde in der Kirche on Settmarshausen beigesetzt, die er hatte instandsetzen lassen' (DI 66, Lkr. Göttingen, Nr. 271 [Sabine Wehking], in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di066g012k0027100 - die Anmerkungen und Quellennachweise sind im Zitat weggelassen worden).

Schätzpreis
1.000 €
Zuschlag
3.400 €

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Los 6047 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SAMMELBAND, private Zusammenstellung von Arbeiten zur antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Numismatik.

SAMMELBAND, private Zusammenstellung von Arbeiten zur antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Numismatik.

Beinhaltend: LEHMANN, P.A. (hier anonym). Auserlesene Sammlung von allerhand alten und raren Species-Thalern, mehrentheils Gedächtniß-Münzen und Schau-Pfennigen, welche nebst einer richtigen Historischen Beschreibung auf sechs und dreißig Tabellen in saubern Kupferstichen vorgestellet werden. Hamburg (Felginers Witwe und Bohn) 1739. 8 unpaginierte, 132 S., 36 Tfn. Dekesel/Dekesel-De Ruyck L106. Das Titelblatt mit einem schmalen, verso hinterlegten Ausschnitt, der den Text nicht berührt. BRÜGLEB, J.G. Kurtze Nachricht von schwartzburgischen Müntzen. Sondershausen (Jacob Andreas Bock) 1737. 29, 3 unpaginierte S. Dekesel/Dekesel-De Ruyck B578. SOMMER, J.H. Kurtzer Entwurff der heutigen Verfassung Des Müntz-Wesens Im Heiligen Römischen Reiche Teutscher Nation. Aus denen Reichs-Gesetzen und Actis publicis. Rudolstadt (Johann Heinrich Löwe) 1737. 40 S. Dekesel-Dekesel-De Ruyck S412. LESSER, F.C. Fortsetzung der kurtzen, doch zuverläßigen Nachricht von denem sich nach und nach verlierenden Müntzen der ausgestorbenen Grafen von Hohnstein, ausgefertigt und mit zufälligen Anmerckungen, sonderlich vom Hohnsteinischen Wapen begleitet. Nordhausen (Johann August Cöler) 1750. 28 S. Dekesel/Dekesel-De Ruyck L146 [Vol. II]. HEUSINGER, J.M. Dissertatio de veteris pecuniae germanicae maximeque Isenacebsis pretio. Eisenach (Krüger) 1743. Titelblatt, 34 unpaginierte S. Dekesel/Dekesel-De Ruyck H262. Das Papier teils stärker gebräunt. SCHULZE, J.H. Commentatio de numis Thasiorum praecipe illis in quibus Hercules Stoter conspicitur ad illustrandum Iulium Pollucenum libr. IX. cap. VI. segment. 84. Halle/Saale (Johann Christian Hilliger) 1737. Frontispiz (gestochene Münztafel), Titelblatt, 36 S. Dekesel/Dekesel-De Ruyck S227. Bibliophil eingebundener Schweinsledereinband im Oktavformat, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, auf 3 Bünden, mit Sprenkelrotschnitt, der Rücken und die Deckel braun- und goldgeprägt. Die Vorsätze aus chamoisfarbenem Faserpapier. 661 Gramm.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels Exlibris für Hasso Schwänke.

Schätzpreis
150 €
Zuschlag
240 €

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Los 6048 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHLICKEYSEN, F.W.A./PALLMANN, R.

SCHLICKEYSEN, F.W.A./PALLMANN, R.

Erklarung der Abkuerzungen auf Muenzen der neueren Zeit, des Mittelalters und des Alterthums sowie auf Denkmuenzen und muenzartigen Zeichen. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage, Berlin/Stuttgart 1896. VIII, 512 S., 2 Tfn. Orig.-Ganzleineneinband. 913 Gramm.

Schätzpreis
25 €
Zuschlag
25 €

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Los 6049 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHLÖSSER, E.

SCHLÖSSER, E.

Die Münztechnik. Ein Handbuch für Münztechniker, Medaillenfabrikanten, Gold- und Silberarbeiter, Graveure und technische Chemiker. Hannover 1884. VIII, 251 S., 121 Abb. im Text. Einband aus grünem Halbleinen, wohl des dritten Viertels des 20. Jahrhunderts, mit dem aufgezogenen, etwas lädierten goldgeprägten ledernen Rückenschild eines älteren Einbands. Die Deckel außen leicht ledernarbig geprägtem Papier bezogen. 508 Gramm.

Schätzpreis
50 €
Zuschlag
260 €

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Los 6050 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHLÖSSER, E.

SCHLÖSSER, E.

Die Münztechnik. Ein Handbuch für Münztechniker, Medaillenfabrikanten, Gold- und Silberarbeiter, Graveure und technische Chemiker. Hannover 1884. VIII, 251 S., 121 Abb. im Text. Orig.-Broschur. Der Umschlag mit kleinem Einriss am oberen Vordergelenk. 401 Gramm.

Schätzpreis
40 €
Zuschlag
120 €

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Los 6051 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHRÖTTER, F. Freiherr von (Hrsg.).

SCHRÖTTER, F. Freiherr von (Hrsg.).

Wörterbuch der Münzkunde. 2. unveränderte Auflage Berlin 1970 der Erstausgabe Berlin/Leipzig 1930. XVI, 777 S., 28 Tfn. Orig.-Ganzleineneinband. 1516 Gramm.

Schätzpreis
30 €
Zuschlag
30 €

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Los 6052 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHULTHESS-RECHBERG, K. G. von.

SCHULTHESS-RECHBERG, K. G. von.

Thaler-Cabinet. Beschreibung aller bekannt gewordenen Thaler, worin auch alle in Madai's Thaler-Cabinet beschriebenen Stücke aufgenommen wurden. Einheitlich gebundenes Set aus den Bänden 1 und 2, beinhaltend: Erster Band: Kaiser und Könige. Wien 1840. XII, 788, 2 unpaginierte S. Zweiter Band, Erste Abtheilung: Päpste und Erzbischöfe. Wien 1845. 378 S. Letzterem beigebunden: Zweiter Band, Zweite Abtheilung: Bischöfe, Ordensmeister, Aebte, Pröpste und Aebtissinnen. Wien 1846. 398 S. Leitzmann S. 127. Halbledereinbände im Groß-Oktavformat, wohl des dritten Jahrfünfts des 19. Jahrhunderts, mit Eckbezügen, goldgeprägtem Rückenschild und Rotschnitt. Die Deckel außen bezogen mit dunkelgrün gefasstem Papier. Die Buchdecken leicht berieben. 3599 Gramm. (2)

Schätzpreis
100 €
Zuschlag
100 €

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Los 6053 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHMIEDER, C.C.

SCHMIEDER, C.C.

Handwörterbuch der gesammten Münzkunde, für Münzliebhaber und Geschäftsleute. Halle und Berlin (Hallisches Waisenhaus) 1811. VIII, 488 S. Beigebunden: DERS. Nachtrag zu dem Handwörterbuch der gesammten Münzkunde, für Münzliebhaber und Geschäftsleute. Halle und Berlin (Hallisches Waisenhaus) 1815. IV, 192 S. Leitzmann S. 125. Halbleineneinband um 1900, mit goldgeprägtem Rücken, die Deckel außen bezogen mit Gustavmarmorpapier, Rauhschnitt. 653 Gramm.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris für Hasso Schwänke.

Schätzpreis
80 €
Zuschlag
80 €

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Los 6054 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHÜBLER, J.J.

SCHÜBLER, J.J.

Nützliche Vorstellung, Wie man, auf eine überaus vortheilhaffte Weise, Bequeme Repositoria, compendiose Comptoirs und neu-façonirte Medaillen-Schräncke In den Studier- und Kauffmanns-Stuben: auch Raritäten- und Naturalien-Kammern ordinieren kan; Daß man dabey nicht nur eine zierliche äusserlichen Figur / nach den gustuosen Regeln der Architektur; sondern auch eine solche innerliche Structur erlanget, daß man, durch Hülffe der Bewegungs-Kunst, viele Sachen in einem kleinen Behältnis in einer guten Symmetrie begreifft. Allen curiosen Liebhabern mathematischer Erfindungen zu Dienst; vornehmlich aber den geschickten Tischlern, welchen die diese applicirte innerliche und äusserliche Möghlichkeit zu bewerckstelligen aufgetragen wird, Mit nöthigen geometrischen Grund-Rissen / orthographischen Aufzügen, Profilen und genugsamen Erklärungen versehen, und auf sothane wohl-begreiffliche Art inventirt und gezeichnet. Nürnberg (Johann Christoph Weigels Witwe) 1730. 52 S. 20 Tfn. mit Darstellen von Kabinettschränken und deren konstruktiver Pläne. Halbledereinband, wohl des 18. Jahrhunderts, die Deckel außen mit Steinmarmorpapier bezogen. Die Buchdecke berieben. 462 Gramm.

Hochinteressantes und sehr seltenes illustriertes Werk des Zeichners und Baumeisters Johann Jacob Schübler (getauft 1689 in Nürnberg, † 1741 ebendort) mit Entwürfen und Konstruktionsplänen für Schränke zur Aufbewahrung von Sammlungsgegenständen, auch von Büchern, explizit ebenfalls von Münzen und Medaillen.

Schätzpreis
200 €
Zuschlag
420 €

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Los 6055 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SCHULTZ, E.C.

SCHULTZ, E.C.

Beschreibung verschiedener Seltenheiten der Natur, der Kunst u. des Alterthums, welche dem Moversschen Cabinet zu Hamburg einige Aufmerksamkeit und Betrachtung verdienen, in zween Theilen verfertigt und herausgegeben von einem Freunde der Natur-Historie. Hamburg [gemäß des datierten Vorworts 1770]. Frontispiz (gestochene Münztafel) 16, 214 S., 1 Blatt. Beide Teile sind in einem Band vereint. Mit bräunlichem Papier bezogener Pappband der Zeit mit 5 Bünden und dreiseitigem Goldschnitt. Die Buchdecke etwas berieben, der Buchblock etwas wasserfleckig. 220 Gramm.

Peter Johann Movers (* 1695 in Lüneburg, † 1769 in Hamburg) war ein Hamburger Kaufmann, der mit 'Spezerey-Material- und Doguerey-Waaren' handelte (Johann Heinrich Zedler [hier anonym], Jetztlebende Kauffmannschafft in und ausser Deutschland, Erster Versuch. Leipzig 1743, S. 69). Er erlangte in Hamburg seit 1723 diverse öffentliche Ämter, darunter jene des Steuereinnehmers (Akzisemeisters) für diverse Ressorts. 1745 zählte er zum Kreis der Kämmereibürger, 1747 übernahm er insbesondere Funktionen und Aufgaben in der Vertreterschaft der Hamburgischen protestantischen Kirchengemeinden, 1743 als Jurat, 1748 als Diakon. 1759 erfolgte seine Aufnahme in das Kollegium der Oberalten, 1760 wurde er Vorsteher der Kirchengemeinde St. Gertrud und Leichnamsgeschworener. Schließlich bekam er 1760 das Amt des Präses der Kirchengemeinden zugesprochen.
Movers' hinterlassene umfangreiche thematisch weit gestreute Sammlung von geologischen, paläontologischen und zoologischen Objekten, Kunstgegenständen und Antiquitäten, Münzen und Medaillen katalogisierte der promovierte Jurist Ernst Christoph Schultz (* 1740 in Königsberg, † 1810 in Hamburg), der intensiv auch seinen eigenen naturkundlichen Interessen nachging und selbst eine nicht unbedeutende Sammlung von einschlägigen Objekten und Präparaten aufgebaut hatte. Er war 1759 in die Hansestadt übergesiedelt, nachdem er infolge des großen Brandes in Königsberg empfindliche materielle Verluste erlitten hatte, darunter auch seine Kollektion von Naturalien, doch gelang es ihm eine solche wieder zusammenzustellen.
Der Katalog der Sammlung Movers präsentiert ein breites Assortiment von Objekten, in einer Artenvielfalt, wie sie schon in den fürstlichen Kunst- und Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts existierte, freilich vielfach nicht in der Kostbarkeit der zusammengetragenen Einzelstücke. Im Ersten Teil sind die Naturalia beschrieben: Mineralien, pflanzliche und tierische Belegstücke und Präparate. Der Zweiten Teil beinhaltet verschiedenste Gruppen von Artefakten: physikalische und chemische Instrumente, Waffen, völkerkundliche Gegenstände und Bekleidung, Objekte verschiedenster Art aus dem Bereich der Kunst und des Kunsthandwerks, darunter auch Bilder und Gemälde, geschnittene polierte und unbearbeitete Schmucksteine, eine kleine Gruppe archäologischer Objekte und nicht zuletzt eine Sammlung von 580 Münzen des antiken Roms, sowie mehr als 600 mittelalterlicher und neuzeitlicher Münzen und Medaillen. Die Sammlungskästen und Möbel dieses Kabinetts sind am Schluss des Katalogs verzeichnet.
Gemäß des Nachworts ist der Katalog im Auftrag der Movers'schen Erben erstellt worden als Dokumentation der Sammlung und zugleich als Informationsquelle für Kaufinteressenten, denen damit über einen Kommissionär die Möglichkeit eröffnet wurde, das Kabinett vollständig zu erwerben, oder bei fehlenden Interesse am Ganzen, daraus die durch den Katalog festgeschriebenen Partien (den sogenannten Teilen oder Abteilungen) zu erstehen. Für den Fall, dass dafür keine realistischen Kaufangebote vorlägen, war geplant, sämtliche respektive die verbliebenen Partien nach den im Katalog verzeichneten Positionen im Rahmen einer auf den 6. August 1770 und folgende festgesetzten öffentlichen Versteigerung aufzulösen. Letztere im letzten Absatz des Nachworts formulierte Option ist mittels mehrerer Federkielstriche in Galltinte alt gelöscht worden. Die Nichtigmachung jener Notiz wird wohl durch folgenden ebenfalls in Galltinte notierten Eintrag erklärt: Mit [...] dieses Cabinets [...] am 17 September dieses Jahres g. G. [d. h.: gegen Gebot] der Anfang gemacht worden.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels Exlibris für Hasso Schwänke.

Schätzpreis
150 €
Zuschlag
150 €

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Los 6056 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SERRURE, C.P.

SERRURE, C.P.

Notice sur le cabinet monétaire de S. A. le prince de Ligne, d'Amblise et d'Epinoy: [...] gauloises; mérovingiennes; carlovingiennes; premiers temps féodaux; duché de Brabant. 2. Ausgabe, Gent 1880. 10 unpaginierte S. inklusive Frontipizblatt, LXXX, 365, 3 unpaginierte S., 3 Münz-Tfn., 1 Wappen-Tf. Die Deckblätter der Orig.-Broschur mit eingebunden. Ganzleineneinband, wohl des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts, mit goldgeprägtem Rückenschild und Kopfblauschnitt. 570 Gramm.

Eugène (François Charles Lamoral), Fürst von Ligne, Fürst von Amblise und Epinoy, Grande von Spanien (* 1804 in Brüssel, † 1880 ebendort) war von 1842 bis 1848 bevollmächtigter Minister des belgischen Königs am französischen Hof, 1851 Mitglied im Oberhaus des belgischen Parlaments und von 1852 bis 1879 Präsident jener Kammer des auf föderaler Ebene bestehenden gesetzgebenden Staatsorgans. Beim Aufbau seiner numismatischen Sammlung fokussierte er sich auf die Münzgeschichte Belgiens von der Antike bis in die frühe Neuzeit. Der Jurist, Historiker, Archivar und Hochschullehrer Constant Philippe Serrure (* 1805 in Antwerpen, Belgien, † 1872 in Moortsele, Ostflandern, Belgien) erstellte einen 1848 publizierten Katalog dieser Kollektion. Zu Beginn jene 441 Seiten starken Ausgabe steht eine Einleitung im Umfang von 90 Seiten, die vornehmlich eine historische Darstellung des Münzensammelns in Belgien enthält. Darauf folgt der Katalog der Kollektion de Ligne, mit Beschreibungen der Münzen Herzogtums Brabant sowie der Grafschaft Flandern, Hainaut und Namur, verknüpft mit Listen der Herrscher und einigen historischen oder numismatischen Anmerkungen, Den Schluss dieses Werks bilden einige Anhänge, darunter einer Aufstellung der von Hubert Goltzius bereits im 16./17. Jahrhundert konsultierten europäischen Sammlungen.
Die Bearbeitung der vorliegenden, im Jahre 1880 verausgabten 'Deuxième Edition' hatte ebenfalls Constant Philippe Serrure übernommen. Diese Ausgabe gelangte freilich erst etliche Jahre nach dem Ableben des Autors in Druck. Sie ist jedoch keineswegs als eine Neuauflage der Erstausgabe zu verstehen, sondern als deren Ergänzung. Auf die überarbeitete Einleitung folgen größtenteils andere numismatische Gebiete der Sammlung de Ligne. Zunächst gibt es eine Aufstellung der keltischen Münzen der 'Epoche gauloise' aus dieser Sammlung, sodann folgen die römischen und fränkischen Prägungen sowie jene der karolingischen und frühen feudalen Zeitabschnitte und schließlich die Münzen von Brabant und Limburg.

Schätzpreis
60 €
Zuschlag
90 €

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Los 6057 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK SEYLER, G.D./BRACKENHAUSEN, J.J.

SEYLER, G.D./BRACKENHAUSEN, J.J.

George Daniel Seylers ... Historische Nachricht Von Wahrsagenden Müntzen oder Derselben Vorbedeutungen Nebst accuraten Abrissen. Welcher wegen Gleichheit der Materie beygefüget ist Jo. Jac. Brackenhausen, JCti Elb. Kurtz-gefaßte Nachricht Von denen Wahrsagenden Bilder Säulen oder Statuen. Frankfurt/Leipzig (Knochischer Buchladen) 1733. 4 unpaginierte, 44 S., Kopfvignette, 11 Kupferstiche mit Abb. von Münzen im Text. Dekesel-Dekesel-De Ruyck S341. Pappband im Oktavformat, um 1800, die Buchdecke ist außen mit Rieselmarmorpapier bezogen, das stellenweise infolge Gebrauchs einige Läsionen aufweist. Die beiden Blätter mit den Textseiten 41-44 des Brackenhausen'schen Beitrags fehlen hier im Original, doch ist diese Lücke später gefüllt worden durch eine buchbinderisch solide Einfügung von entsprechenden Kopien. 124 Gramm.

Während Seyler ausschließlich Münzen des 16. und 17. Jahrhunderts aus den deutschen Landen sowie Frankreichs und Englands vorstellt und bespricht, diskutiert Brackenhausen die Überlieferung antiker Schriftsteller zu diesbezüglichen Standbildern des Altertums.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels das Exlibris für Hasso Schwänke sowie ein kleines Exlibris mit der vierzeiligen Aufschrift Ad Bibliothecam / JOHANNIS PETRI JOBI / HERMES / TREVERI. Auf der Titelseite der handschriftliche Eintrag Bibl. publ. civ. Trier. Ex dono Dni Hermes / 1829. [d. h. Öffentliche Bibliothek der Stadt Trier. Aus der Gabe des Herrn Hermes]. Johann Peter Job Hermes (* 1765 in Trier, † 1833 ebendort), Spross einer eingesessenen wohlhabenden Trierer Patrizierfamilie, studierte Rechtswissenschaften in Trier und Mainz. In seiner Heimatstadt erhielt er 1788 einen Posten als Schöffe am Hochgericht. Als 1794 die französischen Revolutionstruppen anrückten, floh er nach Frankfurt am Main, doch kehrte er nach einigen Monaten Aufenthalt von dort aus im folgenden Jahr in seine Heimatstadt zurück, wo er im April als Richter am Kriminalgericht eingesetzt wurde. Später übernahm er die Stelle des Gerichtspräsidenten. Im Laufe seines Lebens hatte er eine umfangreiche Sammlung von Gemälden, Antiquitäten von mehr als 150 Handschriften sowie eine rund 22.000 Bände umfassende Privatbibliothek zusammengebracht. Seine Kunstwerke und kunstgewerblichen Objekte, die er 1830/1831 der Stadt Trier übertrug, bildeten den Grundstock der öffentlichen städtischen Kunstsammlung (Kentenich, Joh. Peter Job Hermes und seine Kunstsammlungen, in: Trierische Chronik Band 13, 1917, S. 83-87). Seine Privatbibliothek einschließlich der Manuskripte erhielt die Städtische Öffentliche Bibliothek (Guido Groß, Die Bibliothek des Sammlers Johann Peter Job Hermes, in: Gunther Franz [Hrsg.], Aufklärung und Tradition. Kurfürstentum und Stadt Trier im 18. Jahrhundert, Trier 1988, S. 156-159). 1830 übergab er der Stadt nicht weniger als 17.300 Bände, bis 1832 folgten weitere 4.700. Bereits einige Jahre früher hatte Hermes zumindest das eine oder andere Exemplar seiner Bücherschätze bereits früher der Stadt überlassen, so 1827 ein in die Jahre um 1500 zu datierendes handschriftliches Erbauungsbuch (Betty C. Bushey, Die deutschen und niederländischen Handschriften der Stadtbibliothek Trier bis 1600, Wiesbaden 1996, S. 44, Inv. Hs 625/1525 8°), aber auch die hier offerierte Druckschrift, von der sich der Gönner 1829 getrennt hat.

Schätzpreis
70 €
Zuschlag
300 €

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Los 6058 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK STRADA, J. DE.

STRADA, J. DE.

Kunstliche und aigendtliche bildtnussen der Rhömischen Keyseren / ihrer weybern und kindern / auch anderer verrümpten personen / wie die auff alten pfennigen erfunden sind / sampt ainer kurtzen beschreybung ihres härkommens / läbens und abschaids / auß den aller bewärtesten geschichtsschreybern allenthalben zusamen getragen / auß dem Latin jet neüwlich vertheutst durch Diethelm Kellern burger zu Zürich. Zürich (Andreas Geßner) 1558. 16 unpaginierte, 703 S., 17 unpaginierte S., etliche Holzschnitt-Abb. im Text. Dekesel S 73; Lipsius S. 207 (aufgeführt unter [dem Übersetzer] Diethelm Keller). Ganzledereinband der Zeit im Oktavformat, mit drei Bünden, üppiger, in Rollstempelprägung erzeugter figuraler und ornamentaler Dekoration der Deckel. Die Buchdecke weist stärkere Gebrauchsspuren und einige Substanzverluste des ledernen Bezugs auf, insbesondere im Bereich des Rückens. So fehlt auch das Rückenschild, ebenso das Schließbänderpaar, lediglich von dem lediglich die zugehörigen Beschläge an den Deckelkanten vorhanden sind. 789 Gramm.

Erste in Deutsch abgefasste Ausgabe des von dem Gelehrten, Antiquar, Goldschmied, Baumeister, Maler und Kunstsammler Jacopo de Strada (* 1507 in Mantua, † 1588 in Prag oder Wien) verfassten Werks 'Epitome thesauri antiquitatum', das 1557 in Zürich verlegt worden ist. Die in lateinischer Sprache herausgegebenen Ausgaben von 1553 (erschienen 1553 in Lyon) und 1557 (erschienen in Zürich) enthalten erheblich weniger Abbildungen von Porträtmedaillons von Persönlichkeiten und Kaisern aus der Zeit von der Römischen Republik bis in die Zeit Karls V., deren Vorlagen zum Teil Münzen und Medaillen aus De Stradas numismatischer Sammlung beigesteuert haben. Diese Holzschnitte von Münzen sowie diverser Phantasieschöpfungen dienten zur Illustrierung der literarisch-historischen Darstellung der Kaisergeschichte.

Auf dem Spiegel des Vorderdeckels eine undeutliche wohl im späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert aufgebrachte Besitzerstempelung sowie das Exlibris für Hasso Schwänke. Recto und verso auf dem vorderen Vorsatzblatt und ebenfalls auf dem Spiegel des Rückdeckels diverse Einträge unterschiedlicher Zeit und Urheber.

Schätzpreis
400 €
Zuschlag
480 €

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Los 6059 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK STRADA VON ROSBERG, O. DE.

STRADA VON ROSBERG, O. DE.

Genealogia et Series Serenißimorum & Potentißimorum Austriae Ducum, Regum, et Imperatorum: Eorumque illistriss. Coniugum, et Liberorum utriusque sexus a Rudolpho Habsburgensi Imperatore ad Inuictissimum Ferdinandum II Rom. Imper. semper Augustum, &c. Frankfurt/Main (Eberhard Kiefer und Caspar Röteli) 1629. 514, 8 unpaginierte S., zahlreiche Abb. Dekesel S 231. Vorgebunden: Das Titelblatt der ansonsten weitestgehend unveränderten Ausgabe Leiden ([Cornelis, Jacob und Petrus] Hack) 1664 (Dekesel S 232). Halbleineneinband im Quartformat, wohl um 1900, mit goldgeprägtem Rücken. Die Buchdecke etwas berieben. 1355 Gramm.

Das vorliegende Werk stellt einen späteren Ausläufer aus der Gruppe der sogenannten 'ikonographischen Münzbücher' dar. Seit dem zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts veröffentlichten verschiedene Autoren und Verlage Werke, die einen von der römischen Antike bis in die damalige Gegenwart reichenden historischen und biographischen Überblick über die Abfolge der römischen und byzantinischen Kaiser, den Karolingern bis zu den Kaisern des Heiligen Reiches Deutscher Nation beinhalteten, wobei manche dieser Veröffentlichungen auch die Abfolge mancher Herrscher anderer Staaten mit einbezogen. Die in solchen Druckwerken besprochenen Personen wurden im Text möglichst mit einem oder mehreren Holzschnitten ihrer Porträts ausgestattet, meist in Form medaillonförmiger Darstellungen, deren Vorlagen von Münzen stammten oder auch von Phantasieschöpfungen antiker Münzen, die seit der Renaissance produziert worden sind ('Paduaner'). Soweit nicht auf solche Belege zurückgegriffen werden konnte (z. B. bei bestimmten Herrschern des Frühmittelalters), kamen mitunter auch frei erfundene Konterfeits in Medaillonform zum Einsatz. Von den Münzvorlagen wählte man anfangs größtenteils nur die Porträtseiten zur Illustration solcher Bücher, später dokumentierte man nicht allein die Kopfseite, sondern fügte dieser auch ein Reversbild hinzu, wobei so nicht immer faktisch zusammengehörige Motivkombinationen zustande kamen.
Das hier zur Versteigerung gelangende Werk ist zurückzuführen auf das von Jacopo Strada (* 1507 in Mantua, † 1588 in Prag) initiierte ikonographische Münzbuch 'Imperatorum romanorum omnium orientalum et occidentalium verissime imagines ex antiquis numismatis quam fidelissime delinatae. [...]', das 1559 in Zürich herausgegeben worden war (Dekesel S. 74). Es folgte auf die in ähnlicher Manier angelegte 'Eptitome thesauri antiquitatum [...]', die erstmals 1553 in Lyon sowohl in einer lateinischen (Dekesel S. 70) als auch in einer französischsprachigen Ausgabe (Dekesel S. 71) erschienen und wenige Jahre später abermals verlegt worden war, nun in einer 1557 verausgabten Neuausgabe der Fassung in Latein (Dekesel S. 72) und 1558 in der von Dietrich Keller besorgten deutschen Übersetzung (Dekesel S. 73), die beiden letzteren ohne Nennung des ursprünglichen Urhebers. Strada lebte bereits in den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts in Süddeutschland, ehelichte 1544 die aus einem fränkischen Adelsgeschlecht stammende Baroness Otilie Schenk von Rosberg († 1578) und bekam 1549 das Bürgerrecht der Reichsstadt Nürnberg zugesprochen (Hilda Lietzmann, Der kaiserliche Antiquar Jacopo Strada und Kurfürst August von Sachsen. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. 60 (1997), S. S. 377-400, hier Anm. 4). In jenen Jahren war Jacopo bereits auch als Antiquar, Agent und Kunsthändler für den begüterten Augsburger Kaufmann Jakob Fugger tätig, der ihn Jahre zuvor in Italien kennen- und schätzen gelernt hatte. Jacopos profunden Kenntnisse in der Architektur, Kunst und Geschichte, sein Geschäftssinn sowie seine persönlichen Verbindungen, verknüpft mit einer Bereitschaft zum Reisen, eröffneten ihm viele berufliche Chancen. Er war eine umtriebige und multitalentierte Unternehmerpersönlichkeit, die seine bis in höchste Adelskreise hineinreichende Kundschaft nicht nur mit Antiken belieferte, sondern auch als Goldschmied, Architekt und Raumgestalter dienlich war. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Italien ließ sich Strada 1558 in Wien nieder, ließ dort eine hochrepräsentative Residenz errichten, die er auch mit einer Kunstkammer und einer Bibliothek versah. Kaiser Ferdinand I. beauftragte ihn mit Bauprojekten, ebenso sein Nachfolger Maximilian II., fortan einer seiner maßgeblichen Förderer, der ihn 1564 auch zum kaiserlichen Antiquar und Kunstlieferanten für die Residenzen in Wien und Prag machte. Seit den siebziger Jahren verschlechterte sich seine Auftragslage und sein aufwändiger Lebensstil bewirkte eine zunehmende Knappheit an Barmitteln, so dass es ihm an hinreichendem Spielraum mangelte, neue Kunstwerke zu erwerben, aber auch seine Buchprojekte zu finanzieren. So unternahm er ab 1573 verschiedene Versuche, den luxuriösen Wiener Wohnsitz samt seiner Kollektion einschließlich seiner Bücher zu verkauften. Doch scheiterten all diese Versuche. Dennoch wurde er seiner hohen Reputation nicht verlustig. Zum Dank seiner geleisteten Verdienste setzte Kaiser Matthias Ende 1574 Strada in den erblichen Adelsstand. Fortan war ihm und seinen Nachkommen gestattet, den Namen Strada von Rosberg zu führen, was seine finanzielle Situation freilich nicht wesentlich verbesserte. Nach dem Ableben seines kaiserlichen Förderers im Jahre 1576 verschlechterte sich Jacopos Lage, 1579 wurde er von Rudolph II. aus dem Dienst als kaiserlicher Architekt und Hofantiquar entlassen. Letzteren Posten übertrug der Kaiser indes Octavius Strada de Rosberg (* ca. 1550 in Prag, † 1606 wohl ebendort), einem Sohn seines vormaligen Kunstexperten. Bereits in Jacopos geschäftlicher Blütezeit hatte Octavius unter Anleitung seines Vaters seine antiquarischen Kenntnisse mehren können. Auf diesem Posten erfüllte er bis zu seinem Ableben seine Aufgaben zur Zufriedenheit des kunstsinnigen Herrschers. Die durch seinen Tod bedingte vakante Stelle des Verwalters der kaiserlichen Kunstsammlungen wurde noch im selben Jahr neu besetzt. Octavius hatte das 1559 von seinem Vater Jacopo herausgegebene Werk 'De vitis imperatorum romanorum omnium orientalum et occidentalium verissime imagines ex antiquis numismatis quam fidelissime delinatae [...]' (s. o.) einer Neubearbeitung unterzogen, deren Veröffentlichung er freilich nicht mehr miterlebte. Diese Arbeit übernahm sein Sohn Octavius [der Jüngere], der das auf Latein verfasste Werk seines Vaters mit Texten und Abbildungen bis zum damals regierenden Kaiser Matthias II. erweiterte und 1615 zum Druck brachte (Dekesel S. 228). Eine von Octavius [dem Jüngeren] erstellte Version in deutscher Sprache erschien 1618 (Dekesel S. 229), ebenfalls eine 1628 bis 1629 verausgabte dreiteilige deutschsprachige Ausgabe mit geändertem Titel und einer Kaiserreihe bis Ferdinand II. (Dekesel S. 230). Ihr auf Latein verfasstes Pendant, von dem wir hier ein Exemplar offerieren, erschien ebenfalls anno 1629. Die lateinische Ausgabe erfuhr eine Wiederauflage im Jahre 1664 (Dekesel S. 232).

Schätzpreis
350 €
Zuschlag
350 €

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Los 6060 1
ALLGEMEINE NUMISMATIK WAMBOLD VON UMSTADT, F.C.M, von / N.N. (Klingel, J.G.?).

WAMBOLD VON UMSTADT, F.C.M, von / N.N. (Klingel, J.G.?).

Katalog des großen Freiherrlich von Wambolt'schen Münzkabinets in Heidelberg. Vollständiges, in einem Einband vereintes Set, beinhaltend: Erster Band, [enthaltend: ein breites Spektrum postantiker Münzen unter Talergröße aus Silber und unedlen Metallen aus den Gebieten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und anderer europäischer, in geringerer Zahl auch außereuropäischer Gebiete sowie Medaillen, allesamt gegliedert gemäß der damaligen strandesmäßigen Ordnung]. Heidelberg (August Osswald) 1833. Titelblatt, 2 unpaginierte, IV, 320 S. Zweiter Band. Enthaltend Thaler, Goldmünzen und Medaillen. Heidelberg (August Osswald) 1833. Titelblatt, X S., (anknüpfend an die Paginierung des Ersten Bandes:) S. 321-759. Leitzmann S. 150. Pappband, wohl des zweiten Drittels des 19. Jahrhunderts, außen gänzlich bezogen mit Steinmarmorpapier, auf dem Rücken ein in Galltinte mit dem Titel beschriebenes Etikett. Die Buchdecke berieben, Läsionen des papiernen Bezugs im Bereich der Gelenke. 1642 Gramm.

Der Freiherr Franz [Christoph Maria] Wambold (die heutige Namensversion) von Umstadt (* 1761 in Mainz, † 1831 in Heidelberg), Domdechant von Worms und Domherr zu Mainz, hatte seit der zweiten Häfte der 1780er Jahre eine umfangreiche und vielfältige numismatische Kollektion aufgebaut, die bei seinem Ableben beinahe 12.000 Exemplare zählte. Sie enthielt Prägungen von der Merowingerzeit bis ins 19. Jahrhundert. Wie dem Vorwort zu entnehmen ist, diente die vorliegende zweibändige Veröffentlichung als Mittel zur Vermarktung der numismatischen Bestände, die ursprünglich en bloc oder in geschlossenen Partien erfolgen sollte (...'So viel genüge, um auf diese Sammlung den Theil des Publikums, den eine solche Acquisition interessieren kann, aufmerksam zu machen. Sie zu zersplittern, würden die Erben für ein Vergehen gegen den Verstorbenen, wie gegen die Wissenschaft halten; höchstens könnten sie sich entschliessen, die einzelnen Fächer, Gold, Thaler, Scheidemünzen und Medaillen, jedes besonders zu veräussern; ein Käufer im Ganzen würde viel annehmlichere Bedingungen finden, und man sieht dergleichen Anerbieten mit Zuversicht entgegen'). Es ist zu vermuten, dass Aufzeichnungen des Schöpfers dieser Kollektion oder gar ein von ihm erstelltes Manuskript die Grundlage für beide Katalogbände geliefert haben. Inwieweit einer oder beide Unterzeichner des Vorworts jener Veröffentlichung an der Erstellung, Fertigstellung oder Drucklegung dieses Werkes beteiligt gewesen sind, lässt sich derzeit nicht genau präzisieren. Es waren dies der Großherzoglich-badische Regierungskommissar Hermann, der in Heidelberg als Stadtamts-Revisor amtierte und auch amtlicherseits involviert war in die Versteigerung der von Franz [Christoph Maria] Wambolds hinterlassenen Kunstsammlung von Gemälden, Kupferstichen, Holzschnitten 'der berühmtesten Meister und Schulen aller Zeiten', die auf den 11. November 1833 zu Heidelberg angesetzt worden war (Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung Nr. 265, vom 306, vom 22. September 1833, Bekanntmachung 1698 und Ausgabe Nr. 306, vom 3. November 1833, Bekanntmachung 1872). Der zweite Unterzeichner des Vorworts zum Katalog der Wambold'schen numismatischen Sammlung war Johan Georg Klingel (* 1775 in Heidelberg, † 1839 ebendort), ein Handelsmann und Inhaber einer Wachsfabrik in Heidelberg sowie Mitglied des Rats der Stadt Heidelberg, der von 1825 bis 1828 auch Mitglied der 2. Kammer des Badischen Landtages gewesen war (https://digital.blb-karlsruhe.de/Drucke/topic/view/792873). Ob dieser hinsichtlich des Sammlungskatalogs verfasserisch beteiligt gewesen ist oder aber lediglich eine Rolle als Dienstleister beim Verkauf der Sammlungsstücke spielen sollte, sei vorerst dahingestellt. Doch kam ein Gesamtverkauf ebensowenig zustande, wie die Veräußerung geschlossener Partien des Wambold'schen Münzkabinetts. Vielmehr erfolgte die Auflösung dieses numismatischen Bestandes 'stück- und abtheilungswese' im Zuge einer auf den 18. August 1834 angesetzten Heidelberger Auktion (siehe: Kunst-Blatt [hrsg. von Ludwig Schorn], No. 35, vom 1. Mai 1834, S. 149).

Auf der Titelseite sowie verso auf dem hinteren fliegenden Vorsatzblatt die dreizeilige Stempelung DR HANS TAUBER / GRAZ / Naglergasse 36. Recto auf dem vorderen fliegenden Vorsatzblatt befindet sich ein mit dem Namen dieses Buchbesitzers gestempeltes Etikett, das ferner handschriftlich mit einem Provenienzvermerk, der den Erwerb dieses Katalogexemplars aus der 'Auction Chalon - 19/11 89' bezeugt. Johann Hermann Tauber (*1848 in Wien, † 1913 in Graz) beschritt nach seinem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Wien und Graz und seiner Promotion zum Dr. juris eine Beamtenlaufbahn (anfangs am Bezirksgericht Stainz Gerichtsadjunkt, 1895 Untersuchungsrichter, in Graz 1898 Gerichtsadjunkt, 1901 Landesgerichtssekretär, 1906 Landesgerichtsrat). In seiner Freizeit betätigte er sich auf den Feldern der Kunst.

Exemplar der Bibliothek von Renier Chalon, Sammler, numismatischer Autor und früherer Präsident der Société royale de numismatique de Belgique (Cortvrint [leitender Beamter]/M. C. van Peteghem [expert], Auktion vom 18.-21.11.1889, Collection de feu M. Renier Chalon, ... deuxième partie: bibliothèque numismatique, Nr. 1185).

Schätzpreis
150 €
Zuschlag
240 €

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